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Shibam - Leben in Lehmtürmen

Weltkulturerbe im Jemen
BuchGebunden
296 Seiten
Deutsch
Reichert, Lerschienen am08.01.2010
Shibam - Leben in Lehmtürmen ist die Darstellung der einmaligen alten Oasenstadt im Jemen, die wegen ihrer spektakulären Lehmhochhäuser zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Aus der Sicht eines Architekten, der seit vielen Jahren in Shibam lebt, arbeitet und dort verheiratet ist, wird hier erstmals eine umfassende Monographie der Stadt und ihres Umlandes im Wadi Hadramaut vorgelegt.
Nach einem Überblick zur bis in die Antike zurück reichenden Geschichte der Stadt wird die denkmalgeschützte Architektur der historischen Altstadt detailliert analysiert und dokumentiert, einschließlich der vielfältigen Holzschnitzkunst, die sich im Inneren der Lehmhäuser verbirgt. Eigene Kapitel sind den Moscheen und den Zweckbauten der Umgebung gewidmet. Auch die vielfältigen Handwerkstechniken, die im Zusammenhang mit dem Lehmbau zur Anwendung kommen, sind umfassend dargestellt. Nicht zuletzt wird über das Leben der Bewohner dieser Stadt mit ihrem Alltag, ihrem Arbeiten und Wirtschaften, den Armutsproblemen, ihren Festen und Höhepunkten aus nächster Nähe berichtet.
Nirgendwo sonst ist die alte arabische Kultur so lebendig wie innerhalb der Stadtmauern von Shibam und gewährt so einen authentischen Blick in eine faszinierend intakte orientalische Lebenswelt. Dabei bleiben die Herausforderungen der Gegenwart nicht ausgespart. Zahlreiche Farbfotos und Zeichnungen illustrieren den Text.
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Produkt

KlappentextShibam - Leben in Lehmtürmen ist die Darstellung der einmaligen alten Oasenstadt im Jemen, die wegen ihrer spektakulären Lehmhochhäuser zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Aus der Sicht eines Architekten, der seit vielen Jahren in Shibam lebt, arbeitet und dort verheiratet ist, wird hier erstmals eine umfassende Monographie der Stadt und ihres Umlandes im Wadi Hadramaut vorgelegt.
Nach einem Überblick zur bis in die Antike zurück reichenden Geschichte der Stadt wird die denkmalgeschützte Architektur der historischen Altstadt detailliert analysiert und dokumentiert, einschließlich der vielfältigen Holzschnitzkunst, die sich im Inneren der Lehmhäuser verbirgt. Eigene Kapitel sind den Moscheen und den Zweckbauten der Umgebung gewidmet. Auch die vielfältigen Handwerkstechniken, die im Zusammenhang mit dem Lehmbau zur Anwendung kommen, sind umfassend dargestellt. Nicht zuletzt wird über das Leben der Bewohner dieser Stadt mit ihrem Alltag, ihrem Arbeiten und Wirtschaften, den Armutsproblemen, ihren Festen und Höhepunkten aus nächster Nähe berichtet.
Nirgendwo sonst ist die alte arabische Kultur so lebendig wie innerhalb der Stadtmauern von Shibam und gewährt so einen authentischen Blick in eine faszinierend intakte orientalische Lebenswelt. Dabei bleiben die Herausforderungen der Gegenwart nicht ausgespart. Zahlreiche Farbfotos und Zeichnungen illustrieren den Text.
Zusatztext
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Menschen und ihre Lehmhäuser
Tom Leiermanns stellt die jemenitische Weltkulturerbe-Stadt Shibam vor

Shibam - Leben in Lehmtürmen - Weltkulturerbe im Jemen. Die Worte klingen fremd. Kommt die Rede heute auf das kleine Land im Süden der arabischen Halbinsel, wird über Entführungen und Terrorismus gesprochen. Das andere Jemen, die reiche Geschichte, die Zeugnisse einer alten KbItur, haben in solchen Diskussionen keinen Raum.
Das Buch des deutschen Architekten Tom Leiermann, der seit vielen Jahren im Auftrag der Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) in der Kleinstadt Shibam arbeitet, kommt da wohl gerade zur rechten Zeit. Leiermann berichtet nicht nur von alten Bautechniken, sondern auch von den Menschen in einem überschaubaren arabischen Kosmos - und ersten terroristischen Attacken.

Städtebaulicher Sonderfall
Shibam liegt in einem Landstrich, der viele Jahrhunderte von der übrigen Welt nicht wahrgenommen wurde. Von Wüsten umschlossen, von Hitze und Dürre geplagt, gilt die Metropole des Wadi Hadramaut als ein städtebaulicher Sonderfall. Die Altstadt mit ihren bis zu achtgeschossigen Lehmhäusern bedeckt ein Rechteck von gerade 350 mal 250 Metern. Es ist eine Stadt aus sehr vergänglichem Material, aus Erde. Trotzdem ist Shibam eine sehr zähe Stadt , heißt es gleich zu Beginn. Solche leicht ins Philosophische gewendete Formulierungen finden sich immer wieder. Sie machen einen Reiz dieses Buches aus. Führen sie den Leser doch auf eine Ebene hinter dein Sichtbaren, die zum Nachdenken anregt.
Wie es sich für einen Architekten gehört, werden Stadt und Turmhäuser nach allen Regeln der Kunst fachlich abgehandelt. Wer möchte, kann Pläne, Skizzen, Detailaufnahmen studieren oder dem Konstruktionsprinzip der nach oben abnehmenden Massivität nachsinnen. Damit ist im Übrigen Folgendes gemeint: In den unteren Geschossen ist das Gebäude möglichst massiv und die Innenräume bilden geradezu Höhlen, die von Lehmmasse umschlossen sind. Nach oben hin kehrt sich das um: Das Haus wird luftiger, bis die Lehmwände gerade noch eine Handspanne stark sind.
Wer möchte, kann den 284 Seiten starken, reich bebilderten Band, der in der Reihe Jemen-Studien erschien, auch unter dem Aspekt Gegensätze lesen. Da sind die Gegenspieler Wasser und Lehm. Beides verträgt sich nur sehr schlecht. Doch die Menschen in den Lehmhäusern brauchen das Wasser zum Leben, tragen es in sich und scheiden es aus. Anschaulich schildert Leiermann, wie man in der Altstadt von Shibam das Problem seit alters löst. Und da ist noch die Moderne: Inzwischen ist die Kulturlandschaft des Wadis überall aus dem Lot geraten: megalomaner Straßenbau, banale Planungen und kitschige Neubauten verschandeln sämtliche Gemeinden , auch Shibam - mit Ausnahme der Altstadt. Zuletzt hat auch der destruktive Fanatismus Shibam erreicht. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie die Gesellschaft im südlichen Arabien mit diesem neuen Phänomen fertig wird, das in vielen islamischen Ländern zu beobachten und als radikale Antwort auf eine überwiegend westlich dominierte Globalisierung sowie Ausdruck sozialer Verwerfungen zu werten ist , schreibt Leiermann. Er setzt darauf, Kräfte und Strukturen einer Region zu stärken.
Tom Leiermann ist inzwischen in Shibam verheiratet. Wohl auch dadurch gelingen ihm intensive Einsichten in das Leben dieser Stadt, jenseits von Wissenschaftlichkeit. Drei Kleinstadtskizzen zeugen davon. Die Flut , Pokalfinale und Zwölftes Jahrhundert lassen teilhaben an Ereignissen, die man so noch nicht gelesen hat.
Die Bundesregierung rät von Reisen in den Jemen und nach Shibam ab. Das Buch von Tom Leiermann mag ein wenig trösten. Doch es hat auch die Sehnsucht wachsen lassen, die Menschen und die Lehmhäuser von Shibam selbst zu sehen.

uh

In: Fränkische Landeszeitung. 27. April 2011.

Details
ISBN/GTIN978-3-89500-644-9
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
ErscheinungsortWiesbaden
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum08.01.2010
Reihen-Nr.18
Seiten296 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht1300 g
Illustrationen300 farbige Abbildungen, 33 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.11741263
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