Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der 'Sünder' als Stilmodell

Schullektüre im 13. Jahrhundert am Beispiel des 'Militarius'. Mit kritischer Edition, Glossen und Untersuchungen zur Stoffgeschichte
BuchGebunden
238 Seiten
Deutsch
Weidler Buchverlag Berlinerschienen am16.08.20192., überarbeitete und ergänzte Auflage
Der im 13. Jahrhundert entstandene Militarius gehört in mehrfacher Hinsicht zu den wichtigsten Vertretern der lateinischen geistlichen Kleindichtung des späten Mittelalters. Zum einen handelt es sich bei diesem Text um die bedeutendste Metrifikation der Militariuslegende, die aus der Theophiluslegende hervorgegangen ist und eine nicht unbedeutende Rolle bei der Genese der Faustsage gespielt hat. Zum anderen verkörpert er mit Aspekten wie ritterlichem Milieu, sozialer Verarmung und heiterer Lebensfreude, tiefer Frömmigkeit und Marienverehrung sowie vorbehaltloser Wundergläubigkeit ein außerordentlich vielschichtiges Bild vom Denken und Handeln der Menschen im späten Mittelalter.Entstanden ist der Militarius offenkundig im Kontext des spätmittelalterlichen Schulunterrichts und fand schon bald nach seiner Entstehung Eingang in den unterrichtlichen Lektürekanon. Überliefert ist er in zwei verschiedenen Fassungen, einer weiter verbreiteten Vulgatfassung und einer von dieser unabhängigen Fassung, die eine stilistisch ambitioniertere Textgestalt aufweist. Der Legendenstoff war offensichtlich so ansprechend, dass er gerade auch zur stilistischen Umgestaltung einlud: Der Sünder wurde zum Stilmodell.Fast einhundert Jahre nach seiner letzten Edition liegt der Militarius nun in einer kritischen Neuedition auf der Basis aller fünf bekannt gewordenen Handschriften vor, die in dieser zweiten Auflage auch die reiche Glossierung der Militariusüberlieferung berücksichtigt. Gleichzeitig werden ihm im Rahmen einer stoffgeschichtlichen Untersuchung zwanzig weitere Fassungen der Militariuslegende aus dem 13.-16. Jahrhundert in lateinischer, deutscher und französischer Sprache zur Seite gestellt, die illustrieren, dass diese im späten Mittelalter zum gemeinsamen Erzählgut Europas geworden ist.mehr

Produkt

KlappentextDer im 13. Jahrhundert entstandene Militarius gehört in mehrfacher Hinsicht zu den wichtigsten Vertretern der lateinischen geistlichen Kleindichtung des späten Mittelalters. Zum einen handelt es sich bei diesem Text um die bedeutendste Metrifikation der Militariuslegende, die aus der Theophiluslegende hervorgegangen ist und eine nicht unbedeutende Rolle bei der Genese der Faustsage gespielt hat. Zum anderen verkörpert er mit Aspekten wie ritterlichem Milieu, sozialer Verarmung und heiterer Lebensfreude, tiefer Frömmigkeit und Marienverehrung sowie vorbehaltloser Wundergläubigkeit ein außerordentlich vielschichtiges Bild vom Denken und Handeln der Menschen im späten Mittelalter.Entstanden ist der Militarius offenkundig im Kontext des spätmittelalterlichen Schulunterrichts und fand schon bald nach seiner Entstehung Eingang in den unterrichtlichen Lektürekanon. Überliefert ist er in zwei verschiedenen Fassungen, einer weiter verbreiteten Vulgatfassung und einer von dieser unabhängigen Fassung, die eine stilistisch ambitioniertere Textgestalt aufweist. Der Legendenstoff war offensichtlich so ansprechend, dass er gerade auch zur stilistischen Umgestaltung einlud: Der Sünder wurde zum Stilmodell.Fast einhundert Jahre nach seiner letzten Edition liegt der Militarius nun in einer kritischen Neuedition auf der Basis aller fünf bekannt gewordenen Handschriften vor, die in dieser zweiten Auflage auch die reiche Glossierung der Militariusüberlieferung berücksichtigt. Gleichzeitig werden ihm im Rahmen einer stoffgeschichtlichen Untersuchung zwanzig weitere Fassungen der Militariuslegende aus dem 13.-16. Jahrhundert in lateinischer, deutscher und französischer Sprache zur Seite gestellt, die illustrieren, dass diese im späten Mittelalter zum gemeinsamen Erzählgut Europas geworden ist.
Details
ISBN/GTIN978-3-89693-268-6
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum16.08.2019
Auflage2., überarbeitete und ergänzte Auflage
Reihen-Nr.18
Seiten238 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.16470018
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1. Der mittellateinische Militarius1.1 Forschungsgeschichte1.2 Titel und Verfasserfrage1.3 Entstehungszeit und -ort1.4 Aufbau und Inhalt1.5 Quellen, Vorbilder und literarische Wirkung1.6 Sprache und Stil, Metrik und Prosodie1.7 Die handschriftliche Überlieferung1.7.1 E = Erfurt, Universitäts- und ForschungsbibliothekErfurt/Gotha, Dep. Erfurt, CA. 4° 491.7.2 M = München, Bayerische Staatsbibliothek, clm 44131.7.3 D = Darmstadt, Universitäts- und Landesbibliothek, cod. 27801.7.4 S = Heidelberg, Universitätsbibliothek, cod. Sal. VIII 29b1.7.5 K = København, Det Kongelige Bibliotek, Gl. kgl. Saml. 16341.7.6 Die verloren gegangene Handschrift Danzig, Kirchenbibliothek von St. Marien, MS. Mar. Q 241.8 Gruppierung der Textzeugen und Grundsätze der Textkonstitution1.9 Der Militarius als Schullektüre1.10 Kritische Bemerkungen zur Textgestalt1.11 Kritische Edition1.12 Übersetzung1.13 Stellenkommentar2. Die Entstehung und Stofftransformation der Militariuslegende2.1 Forschungsgeschichte und methodische Vorbemerkung2.2 Die erste Vorstufe der Militariuslegende: Die Theophiluslegende2.2.1 Ursprung und Verbreitung der Theophiluslegende2.2.2 Die Theophiluslegende als Vorstufe der Militariuslegende2.3 Die zweite Vorstufe der Militariuslegende: Die Legende vom Frommen 2.3.1 Ursprung und Verbreitung der Legende vom Frommen 2.3.2 Die wichtigsten lateinischen Fassungen der Legende vom Frommen 2.3.3 Die Legende vom Frommen als Vorstufe der Militariuslegende2.4 Die Militariuslegende2.4.1 Entstehung und Verbreitung der Militariuslegende2.4.2 Lateinische Fassungen der Militariuslegende2.4.3 Deutsche Fassungen der Militariuslegende2.4.4 Französische Fassungen der Militariuslegende2.4.5 Zusammenfassung: Die Stofftransformation der Militariuslegende2.5 Die Einwirkung der Militariuslegende auf spätere Fassungen der TheophiluslegendeAusblick Die Militariuslegende als erzählerische Vorstufe des Doktor Faustus AnhangI. Passional , Buch 1, Marienlegende Nr. 24: Marias Fürbitte für einen Ritter (Der Ritter und der Teufel)II. Liedersaal-Handschrift f. 210rb-213ra (Nr. 206): Der Ritter und der TeufelLiteraturverzeichnismehr