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Ohne jede Spur â¦

Psychotherapeutische Arbeit mit Angehörigen »verschwundener« Personen
BuchKartoniert, Paperback
280 Seiten
Deutsch
Psychosozial-Verlagerschienen am01.09.2006
Nach einem gut lesbaren geschichtlichen und globalen Überblick zur Thematik ist ein erster Schwerpunkt die Beschreibung des Phänomens des gewaltsamen »Verschwindens« von Personen und den daraus resultierenden psychischen Folgen für die Angehörigen. Die Dimension dieser Problematik wird exemplarisch an Beispielen aus verschiedenen Regionen der Welt dargestellt. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit Bewältigungsstrategien von Angehörigen und der konkreten psychotherapeutischen Arbeit mit betroffenen Angehörigen. Anhand von zwölf Beispielen aus der psychotherapeutischen Praxis werden die Möglichkeiten und auch Grenzen der therapeutischen Unterstützung diskutiert.Durch ihre reiche praktische Erfahrung auch im Ausland vermittelt die Autorin einen besonderen Zugang zur Arbeit mit traumatisierten Menschen und beleuchtet deren Situation aus einem neuen Blickwinkel.mehr

Produkt

KlappentextNach einem gut lesbaren geschichtlichen und globalen Überblick zur Thematik ist ein erster Schwerpunkt die Beschreibung des Phänomens des gewaltsamen »Verschwindens« von Personen und den daraus resultierenden psychischen Folgen für die Angehörigen. Die Dimension dieser Problematik wird exemplarisch an Beispielen aus verschiedenen Regionen der Welt dargestellt. Der zweite Teil des Buches beschäftigt sich mit Bewältigungsstrategien von Angehörigen und der konkreten psychotherapeutischen Arbeit mit betroffenen Angehörigen. Anhand von zwölf Beispielen aus der psychotherapeutischen Praxis werden die Möglichkeiten und auch Grenzen der therapeutischen Unterstützung diskutiert.Durch ihre reiche praktische Erfahrung auch im Ausland vermittelt die Autorin einen besonderen Zugang zur Arbeit mit traumatisierten Menschen und beleuchtet deren Situation aus einem neuen Blickwinkel.
Details
ISBN/GTIN978-3-89806-928-1
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
ErscheinungsortGießen
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2006
Erscheinungsdatum01.09.2006
Seiten280 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht413 g
Artikel-Nr.11852227

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltDanksagungEinleitungI. Reaktion auf Verlust - Trauer1 Verlust ohne Abschied1.1 Die Bedeutung des Abschiednehmens1.2 »Verschwindenlassen« - Terror verhindert Trauer1.3 Rituale fehlen1.4 Der Abschied ist - möglicherweise - nicht endgültig1.5 Abwesende Personen im Mittelpunkt der Familie2 Die Entwicklung des Menschen zu einem beziehungsfähigen Individuum2.1Die Sicherheit der Mutter-Kind-Beziehung2.2 Bindungstheorie nach Bowlby2.3 Übergangsobjekte und -phänomene2.4 Zwischen Elternhaus und Freunden3 Verlusterlebnisse in der Kindheit3.1 Strategien der Kinder, mit Trennung umzugehen3.2 Sequenzielle Traumatisierung (Keilson)3.3 Die Wahrheit mit den Kindern teilen4 Trauer und Trauerprozesse4.1 Trauerprozess4.1.1 6 »R«-Prozess nach T. Rando4.1.2 Vier Phasen der Trauer nach J. Bowlby4.2 Trauerbewältigung und Dissoziation4.3 Trauervermeidung4.4 Komplizierte Trauer4.5 Trauer und PTSD4.6 Trauer um »verschwundene« Angehörige5 Trauer braucht sprachlichen Ausdruck, Zeugenschaft und Rituale5.1 Abschiedsrituale 5.2 Rituale für »Verschwundene«5.3 Symbolische Trauerrituale für »verschwundene« Angehörige6 Neu definierte soziale Rollen nach dem Verlust6.1 Verlust des Ehe-/Lebenspartners6.1.1 Politische Witwen6.1.2 Nicht Ehefrau - nicht Witwe6.2 Der Verlust eines Elternteils oder beider Eltern6.2.1 Verlust eines Elternteils/der Eltern durch politische Repression6.2.2 Verlust eines Elternteils/der Eltern durch »Verschwindenlassen«6.3 Der Verlust eines Kindes - »verwaiste« Eltern6.3.1 Der gewaltsame Tod von Kindern6.3.2 Eltern »verschwundener« KinderII. Die sozialen Folgen von »Verschwindenlassen«1 Penelope wartet auf Odyssee - die ungewisse Trennung als uraltes Problem2 Folge von Krieg: Vermisste, Verschollene, »im Feld Gebliebene«3 »Verschwindenlassen« - Terror gegen die Gegner3.1 »Verschwindenlassen« in der Geschichte Russlands3.2 Nacht-und-Nebel-Aktionen 4 »Verschwindenlassen« im Holocaust4.1 Das Leben im Ghetto4.2 Trennungen im Konzentrationslager4.3Die Suche nach überlebenden Angehörigen nach dem Krieg4.4 Versuche, die Erinnerung zu bewahren: magische Objekte, Übergangsobjekte4.5 Vermeiden von weiteren Verlusten4.6 Die Erinnerung, Zeugenschaft und der Wunsch nach Gerechtigkeit5 »Verschwindenlassen« im Krieg5.1 Beispiel Kambodscha5.2 Beispiel Sri Lanka5.2.1 Die machtlosen Frauen der »Verschwundenen«5.2.2 Lebenslängliche Unklarheit für die Frauen der »Verschwundenen«5.2.3 Die Suche nach »Verschwundenen« - jenseits der erklärbaren Welt5.2.4 Die Flutkatastrophe vom Dezember 20045.3 Beispiel Bosnien5.3.1 Die Untersuchung von Kindern in Sarajevo (Zvizdic/Butollo)5.4 Beispiel Tschetschenien6 »Verschwindenlassen« von Menschen - Folge von Terror 6.1 Die ersten Tage nach dem »Verschwinden« - Beispiel New York 6.1.1 Die Rahmenbedingungen6.1.2 Psychologische Beratung und Betreuung als Angebot6.1.3 Rituale helfen7 »Verschwindenlassen« als systematische Menschenrechtsverletzung8 Menschen »verschwinden« auf der Flucht8.1 Flucht bedeutet Verlust an Kontakt und Kommunikation8.2 Spurlos »verschwunden« auf der FluchtIII. Kollektive Bewältigungsstrategien1 Die Mütter vom Plaza de Mayo1.1 Gruppenbildung der Angehörigen von »Verschwundenen«1.2 Transformation von Trauer und Traumatisierung in politische Aktion2 Internationale Netzwerke der Angehörigen3 Wahrheitskommissionen3.1 Gacaca - der Versuch Ruandas, die Vergangenheit zu bewältigen4 Künstlerische Annäherung an die Wahrheit - Beispiel Kambodscha5 Die Notwendigkeit, »Verschwundene« für tot erklären zu lassen - Beispiel Sri Lanka6 Psychotherapeutische Begleitung und Bearbeitung - ein Beispiel aus Chile7 Exhumierungen - die Notwendigkeit, Gewissheit zu erlangen7.1 Beispiel Guatemala7.2 Stellvertretende Traumatisierung der MitarbeiterInnen der forensischen Teams8 Symbolische und virtuelle Erinnerungsstätten8.1 Die Bilder der »Verschwundenen«8.2 Die gestickten Namen der »Verschwundenen«8.3 Der Gedächtnispark in Buenos Aires8.4 Virtueller Friedhof für »Verschwundene« im World Wide Web9 Weiterleben der Hinterbliebenen nach dem »Verschwinden« von Angehörigen9.1 Forderung nach Gerechtigkeit9.2 Unversöhnlichkeit akzeptieren9.3 Gefühl der Kohärenz und der HandlungsfähigkeitIV. Die psychotherapeutische Arbeit mit schwer traumatisierten Menschen 1 Die Rahmenbedingungen in der Arbeit mit AsylwerberInnen1.1 Sozialer und rechtlicher Kontext in dem die Psychotherapie stattfindet1.2 Diagnose bei extrem traumatisierten Flüchtlingen1.2.1 Kriterien der Posttraumatischen Belastungsstörung1.2.2 Weitere Diagnosen2 Sequenzielle Traumatisierung bei Asylsuchenden3 Der psychotherapeutische Prozess3.1 Beginn der Therapie3.2 Psychotherapeutische Schwerpunkte in der Arbeit mit Flüchtlingen3.2.1 Trauerbegleitung3.2.2 Zusammenarbeit von Medizin und Psychotherapie3.2.3 Psychotherapie mit DolmetscherInnen3.2.4 Bearbeitung der Traumatisierung3.2.5 Ziel der Psychotherapie3.2.6 Abschluss der Therapie4 Übertragung und GegenübertragungV. Fallgeschichten zur psychotherapeutischen Arbeit mit Angehörigen von »Verschwundenen«1 Daten zu den ausgewählten Fallgeschichte1.1 Herkunft 1.2 Soziale und rechtliche Situation in Österreich1.3 Therapiesetting1.4 Formen der Traumatisierungen der PatientInnen1.5 Form des »Verschwindens« der Angehörigen1.6 Verwandtschaftsverhältnis zu den »Verschwundenen«1.7 Familiensituation in Österreich2 Methodische Grundlage2.1 »Szenisches Verstehen«2.2 Forschung und Gegenübertragung3 Drei Fallgeschichten im Gesamtverlauf der Psychotherapie3.1 M. aus einem Land im Süden Afrikas3.1.1 Biografischer Hintergrund3.1.2 Traumatische Erlebnisse3.1.3 Flucht3.1.4 Ankunft in Österreich3.1.5 Kontaktaufnahme/Beginn der Psychotherapie3.1.6 Bearbeitung der traumatischen Erfahrungen3.1.7 Tod als zentrales Thema der Therapie3.1.8 »Verschwinden« von Angehörigen3.1.9 Gegenübertragung3.2 Frau F. aus einem arabischen Land3.2.1 Biografischer Hintergrund3.2.2 Traumatische Erlebnisse3.2.3 Flucht3.2.4 Ankunft in Österreich3.2.5 Kontaktaufnahme/Beginn der Psychotherapie:3.2.6 Bearbeitung der traumatischen Erfahrungen3.2.7 Tod als zentrales Thema der Therapie3.2.8 »Verschwinden« von Angehörigen3.2.9 Gegenübertragung3.3 Herr M. aus einem Land im Mittleren Osten3.3.1 Biografischer Hintergrund3.3.2 Traumatische Erlebnisse3.3.3 Flucht3.3.4 Ankunft in Österreich3.3.5 Kontaktaufnahme/Beginn der Psychotherapie:3.3.6 Bearbeitung der traumatischen Erfahrungen3.3.7 Tod als zentrales Thema der Therapie3.3.8 »Verschwinden« von Angehörigen3.3.9 Gegenübertragung4 Reaktionen auf das »Verschwinden« der Angehörigen4.1 Die Suche nach den »Verschwundenen«4.2 Die Sehnsucht nach den »Verschwundenen« - der Wunsch, wieder mit ihnen vereint zu sein4.3 Vermeidung4.4 Aggression und Wut4.5 Autoaggression4.6 Aggression gegen Kinder4.7 Die Schwierigkeit, neue Beziehungen aufzunehmen5 Auswirkungen des »Verschwindens« auf Familien5.1 Übernahme von Rollen5.2 Der Wunsch, die Kinder zu schützen6 Rituale nachholen7 Die Wiederkehr der »Verschwundenen«8 Übertragung und GegenübertragungSchlussfolgerungenLiteraturAnhangI. Auszug aus den Genfer Rotkreuz-AbkommenII. Explanatory note for the submission of information on enforced orInvoluntary disappearances of personsIII. UN General Assembly: Declaration on the Protection of all Persons from Enforced Disappearance (Resolution 47/133 of 18 December 1992)IV. 14-Punkte-Programm zur Verhinderung von »Verschwindenlassen«Abkürzungenmehr

Autor

Barbara Preitler, Psychologin und Psychotherapeutin, arbeitet an der Abteilung für Sozialpsychologie, Ethnopsychoanalyse und Psychotraumatologie an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Extremtraumatisierungen wie sie durch Folter und Krieg entstehen, interkulturelle psychologische und therapeutische Betreuung sowie Trauerforschung.1994 hat Barbara Preitler den Verein »HEMAYAT-Verein zur Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden« mitgegründet und arbeitet seither als Psychotherapeutin in dieser Organisation. Sie unternahm zahlreiche Reisen nach Indien und Sri Lanka, wo sie in verschiedenen sozialen und psycho-sozialen Projekten arbeitet und forscht. Nach der Tsunamikatastrophe im Dezember 2004 richtete sie gemeinsam mit srilankischen Kollegen einen dreijährigen externen Universitätslehrgang zur Ausbildung von »Trauma Counsellor« im Osten Sri Lankas ein.Veröffentlichungen u.a.:Preitler, B. (1998/99): Der/die Dritte im Bunde. Psychotherapie mit Folterüberlebenden unter Beteiligung von DolmetscherInnen. Wien (Hemayat Eigenverlag), S. 19-29. Preitler, B. (2002a): Wenn Kinder Opfer politischer Gewalt werden. In: Fronek, H. & Messinger, I. (Hrsg.): Handbuch Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge. Recht, Politik, Praxis, Alltag, Projekte. Wien (Mandelbaum), S. 160-175.Preitler, B. (2002b): Kriegs- und Folterverletzungen der Seele. Psychotherapeutische Betreuung von Folter- und Kriegsüberlebenden bei Hemayat. In: Ottomeyer, K. & Peltzer, K: Überleben am Abgrund. Psychotrauma und Menschenrechte. Klagenfurt (Drava), S. 171-186. Preitler, B.(2004a): Psychologische Betreuung von Flüchtlingen in Österreich. In Mehta, G.(Hrsg.): Die Praxis der Psychologie. Wien, New York (Springer), S. 361-372.Preitler, B. (2004b): Folter erzeugt Hilflosigkeit - Überlegungen zu möglichen therapeutischen Konzepten wider die Hilflosigkeit. Zeitschrift für Psychotraumatologie und Psychologische Medizin. 2, 31-42.Preitler, B. (2006a): Trauma Counselling Programm nach Krieg und Tsunami in Ampara (Sri Lanka). In. Zentrum für Friedensforschung Friedenspädagogik (Hrsg.). Jahrbuch Firedenskultur 2006. Klagenfurt (Drava), S. 69-75.Preitler, B. (2006b): Diagnostik und Psychotherapie: in einer Bürgerkriegsregion und mit Flüchtlingen in Österreich. In: Ottomeyer, K. & Renner, W. (Hrsg.): Interkulturelle Trauma-Diagnostik. Probleme, Befunde und Richtlinien für die Begutachtung von Asylsuchenden. Klagenfurt (DravaDiskurs), S. 111-127.