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Emanzipation und Bildungswesen der Juden im Kurfürstentum Hessen 1807-1866

Jüdische Identität zwischen Selbstbehauptung und Assimilationsdruck
BuchGebunden
224 Seiten
Deutsch
Die Emanzipation der Juden im 19. Jahrhundert vollzog sich im Spannungsfeld zwischen der liberalenForderung nach Gleichberechtigung aller Bürger und der konservativen Auffassung, die Juden, die alsreligiöse Minderheit am Rande der christlichen Gesellschaft lebten, müssten erst erzogen werden, eheihnen ein gesellschaftlicher Aufstieg zuteil werden dürfe. Doch auch innerhalb der jüdischen Bevölkerungführte der Emanzipationsprozess zu erheblichen Konflikten zwischen dem traditionellen Judentum undeiner jüngeren Generation, die aus dem Ghetto hinausstrebte und bereitwillig die Chance zum sozialenAufstieg wahrnahm.Wie die jüdische Minderheit diesen Konflikt bewältigte, schildert die Verfasserin in ihrer an der UniversitätGießen entstandenen Dissertation. Ausgehend von der Darstellung der rechtlichen, demographischen,wirtschaftlichen und sozialen Situation der Juden im Königreich Westphalen behandelt die Verfasserinzunächst die staatliche Judenpolitik, die im beginnenden 19. Jahrhundert die Erziehung der Juden zu nützlicheren Untertanen anstrebte. Wichtigstes Instrument dieser Erziehungspolitik sollte eine säkularisierteund staatlich kontrollierte Schulerziehung sein. Diese Bildungspolitik stieß auf hartnäckigenWiderstand bei orthodoxen Juden, die um ihre Identität besorgt waren und an der traditionellen Form desLernens und der religiösen Erziehung festhielten.Die Autorin schildert, wie erste Reformversuche im Königreich Westphalen zwar scheiterten, doch inkurhessischer Zeit ein beachtenswerter Prozess der Abstimmung staatlicher und jüdischer Interessen inGang kam. Reformwillige Juden wie Jacob Pinhas akzeptierten die Notwendigkeit einer Modernisierungdes jüdischen Schul- und Erziehungswesens, bestanden aber, um die jüdische Identität zu bewahren, aufder Möglichkeit der Einrichtung eigener jüdischer Elementarschulen. So entstand im Zusammenspiel vonstaatlichen und jüdischen Kräften bis zum Ende der kurhessischen Epoche 1866 ein nahezuflächendeckendes Netz von jüdischen Elementarschulen. Kein anderer deutscher Staat konnte diesvorweisen.mehr

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KlappentextDie Emanzipation der Juden im 19. Jahrhundert vollzog sich im Spannungsfeld zwischen der liberalenForderung nach Gleichberechtigung aller Bürger und der konservativen Auffassung, die Juden, die alsreligiöse Minderheit am Rande der christlichen Gesellschaft lebten, müssten erst erzogen werden, eheihnen ein gesellschaftlicher Aufstieg zuteil werden dürfe. Doch auch innerhalb der jüdischen Bevölkerungführte der Emanzipationsprozess zu erheblichen Konflikten zwischen dem traditionellen Judentum undeiner jüngeren Generation, die aus dem Ghetto hinausstrebte und bereitwillig die Chance zum sozialenAufstieg wahrnahm.Wie die jüdische Minderheit diesen Konflikt bewältigte, schildert die Verfasserin in ihrer an der UniversitätGießen entstandenen Dissertation. Ausgehend von der Darstellung der rechtlichen, demographischen,wirtschaftlichen und sozialen Situation der Juden im Königreich Westphalen behandelt die Verfasserinzunächst die staatliche Judenpolitik, die im beginnenden 19. Jahrhundert die Erziehung der Juden zu nützlicheren Untertanen anstrebte. Wichtigstes Instrument dieser Erziehungspolitik sollte eine säkularisierteund staatlich kontrollierte Schulerziehung sein. Diese Bildungspolitik stieß auf hartnäckigenWiderstand bei orthodoxen Juden, die um ihre Identität besorgt waren und an der traditionellen Form desLernens und der religiösen Erziehung festhielten.Die Autorin schildert, wie erste Reformversuche im Königreich Westphalen zwar scheiterten, doch inkurhessischer Zeit ein beachtenswerter Prozess der Abstimmung staatlicher und jüdischer Interessen inGang kam. Reformwillige Juden wie Jacob Pinhas akzeptierten die Notwendigkeit einer Modernisierungdes jüdischen Schul- und Erziehungswesens, bestanden aber, um die jüdische Identität zu bewahren, aufder Möglichkeit der Einrichtung eigener jüdischer Elementarschulen. So entstand im Zusammenspiel vonstaatlichen und jüdischen Kräften bis zum Ende der kurhessischen Epoche 1866 ein nahezuflächendeckendes Netz von jüdischen Elementarschulen. Kein anderer deutscher Staat konnte diesvorweisen.