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Judentoleranz im Territorialstaat der Frühen Neuzeit

Judenschutz und Judenordnung in der Grafschaft Nassau-Wiesbaden-Idstein und im Fürstentum Nassau-Usingen
BuchGebunden
471 Seiten
Deutsch
Judentoleranz bedeutete im frühneuzeitlichen Verständnis Aufnahme und Schutz von Juden durch einenterritorialen Schutzherrn. Unter welchen Umständen sich die Aufnahme von Juden vollzog und welcherechtlichen Modalitäten ihre Lebensverhältnisse bestimmten, untersucht der Verfasser am Beispiel derGrafschaft Nassau-Wiesbaden-Idstein und des Fürstentums Nassau-Usingen. Die Existenzbedingungen deraufgenommenen Juden wurden vor allem durch die Judenordnungen bestimmt, die als Polizeiordnungennamentlich das christlich-jüdische Zusammenleben in den Bereichen Religion, Wirtschaft, Moralität undHoheitsrecht regelten und den Schutz der christlichen Untertanen vor den vermeintlich negativenEinflüssen der Ungläubigen gewährleisten sollten. Wie der Verfasser darlegt, wurde die JudenordnungLandgraf Philipps des Großmütigen von 1539 richtungweisend auch für die hessischen und nassauischenJudenordnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts.Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Judeneid. Durch ihn wurde nicht nur die Aufnahme in denlandesherrlichen Schutz bekräftigt, er war mit seinen besonderen Formeln und Ritualen auch ein Indikatorfür die rechtliche und soziale Stellung der jüdischen Minderheit innerhalb der christlichen Gesellschaft.Der Verfasser untersucht hier die nassauischen, hessischen und reichsstädtischen Formeln des Judeneidsim Hinblick auf Herkunft, Struktur, Topik und Funktion und ordnet sie in die Geschichte des Judeneides imAlten Reich ein.Darüber hinaus verbindet die Studie die Darstellung der Wert-und Rechtsnormen mit der Lebenswelt dernassauischen Landjuden. Judenschutz und Judenordnung werden mit ihren Auswirkungen auf Einzel- undFamilienschicksale exemplarisch dargestellt. Dadurch werden zugleich sozial-, wirtschafts-, rechts- undkulturgeschichtliche Beziehungen und Zusammenhänge im Rahmen der modernen Landesgeschichtsforschungerschlossen. Im Rahmen einer vergleichenden Betrachtung wird auch dieJudenordnung der benachbarten Landgrafschaft Hessen-Darmstadt berücksichtigt.Die anschaulich geschriebene Untersuchung wird durch eine topographische, chronologische undstatistische Übersicht der Niederlassungen von Juden in den beiden nassauischen Territorien vomSpätmittelalter bis zur Gründung des Herzogtums Nassau im Jahr 1806 ergänzt und mit einem Ausblick aufdie Entwicklung der Judenemanzipation im Herzogtum Nassau von 1806 bis 1866 abgerundet. Dem Buchist ein ausführliches, um Sachbegriffe erweitertes Ortsregister beigegeben.mehr

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KlappentextJudentoleranz bedeutete im frühneuzeitlichen Verständnis Aufnahme und Schutz von Juden durch einenterritorialen Schutzherrn. Unter welchen Umständen sich die Aufnahme von Juden vollzog und welcherechtlichen Modalitäten ihre Lebensverhältnisse bestimmten, untersucht der Verfasser am Beispiel derGrafschaft Nassau-Wiesbaden-Idstein und des Fürstentums Nassau-Usingen. Die Existenzbedingungen deraufgenommenen Juden wurden vor allem durch die Judenordnungen bestimmt, die als Polizeiordnungennamentlich das christlich-jüdische Zusammenleben in den Bereichen Religion, Wirtschaft, Moralität undHoheitsrecht regelten und den Schutz der christlichen Untertanen vor den vermeintlich negativenEinflüssen der Ungläubigen gewährleisten sollten. Wie der Verfasser darlegt, wurde die JudenordnungLandgraf Philipps des Großmütigen von 1539 richtungweisend auch für die hessischen und nassauischenJudenordnungen des 16. bis 18. Jahrhunderts.Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Judeneid. Durch ihn wurde nicht nur die Aufnahme in denlandesherrlichen Schutz bekräftigt, er war mit seinen besonderen Formeln und Ritualen auch ein Indikatorfür die rechtliche und soziale Stellung der jüdischen Minderheit innerhalb der christlichen Gesellschaft.Der Verfasser untersucht hier die nassauischen, hessischen und reichsstädtischen Formeln des Judeneidsim Hinblick auf Herkunft, Struktur, Topik und Funktion und ordnet sie in die Geschichte des Judeneides imAlten Reich ein.Darüber hinaus verbindet die Studie die Darstellung der Wert-und Rechtsnormen mit der Lebenswelt dernassauischen Landjuden. Judenschutz und Judenordnung werden mit ihren Auswirkungen auf Einzel- undFamilienschicksale exemplarisch dargestellt. Dadurch werden zugleich sozial-, wirtschafts-, rechts- undkulturgeschichtliche Beziehungen und Zusammenhänge im Rahmen der modernen Landesgeschichtsforschungerschlossen. Im Rahmen einer vergleichenden Betrachtung wird auch dieJudenordnung der benachbarten Landgrafschaft Hessen-Darmstadt berücksichtigt.Die anschaulich geschriebene Untersuchung wird durch eine topographische, chronologische undstatistische Übersicht der Niederlassungen von Juden in den beiden nassauischen Territorien vomSpätmittelalter bis zur Gründung des Herzogtums Nassau im Jahr 1806 ergänzt und mit einem Ausblick aufdie Entwicklung der Judenemanzipation im Herzogtum Nassau von 1806 bis 1866 abgerundet. Dem Buchist ein ausführliches, um Sachbegriffe erweitertes Ortsregister beigegeben.