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Karl Freund 1882-1943

Ein jüdischer Kunstwissenschaftler in Darmstadt. Leben und Werk
BuchGebunden
385 Seiten
Deutsch
Vielleicht wäre Karl Freund heute einer der vergessenen jüdischen Kunstwissenschaftler,wenn nicht mutige Freunde seinen Schriftlichen Nachlass gerettet und der GraphischenSammlung im Hessischen Landesmuseum Darmstadt zur Aufbewahrung übergeben hätten.Der Nachlass, wenn auch fragmentarisch, umfasst tagebuchähnlich geführte Aufzeichnungen und Texte zur Kunst in einem Umfang von nahezu 1000 Seiten. Die vorliegendeEdition wird begleitet von einer eindringlichen biographischen Darstellung.Karl Freund entstammte einer jüdischen Familie aus dem badischen Odenheim. Sein Vaterwar ein Selfmademan , der im hessischen Pfungstadt edle Zigarren fabrizierte. Der SohnKarl genoss eine humanistische Schulbildung in Darmstadt, fand über ein Jurastudium zuden Geisteswissenschaften und wurde 1906 in München zum Kunstwissenschaftler promoviert.Das Volontariat am Großherzoglich Hessischen Landesmuseum wurde durch Militärdienstund Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg unterbrochen. Unmittelbar nach Kriegsendeentfaltete der zum Kustos Beförderte eine lebhafte und wirksame Tätigkeit als Kunstsammler,Ausstellungsmacher und Kunstvermittler in der Landeshauptstadt Darmstadt. FreundsEngagement für zeitgenössische Kunst, sein Ansehen in der Darmstädter Gesellschaft erfuhrenein jähes Ende durch den Machtantritt der Nationalsozialisten. Die Entlassung ausdem Museumsdienst 1933, die Internierung im Konzentrationslager Buchenwald 1938, dermisslungene Versuch, in die USA zu emigrieren, waren begleitet von wachsender Diskriminierungund Vereinsamung. Im Zuge der Aktion zur kalten Erledigung der Mischehen wurde Karl Freund 1943 in das Arbeitslager Heddernheim bei Frankfurt a.M. verschleppt.Von dort wurde er nach Auschwitz deportiert und im Konzentrationslager ermordet.Die Schriften Freunds, niedergeschrieben zwischen 1920 und 1941, lassen den zermürbendenDruck erkennen, unter dem er nach 1933 zu überleben versuchte. Er fand Zuflucht inseiner leidenschaftlichen Hingabe an die Kunst und in seinem umfassenden Wissen. Die Texte zur Kunst dokumentieren eine Ära, die reich an politischen, gesellschaftlichen,kunstwissenschaftlichen und künstlerischen Umbrüchen war. Sie sind zudem der sehr persönlicheVersuch eines hochgebildeten Mannes, den Sinn von Kunst zu erforschen. Unterimmer neuen Aspekten betrachtet er Künstler und Kunstwerke quer durch die Jahrhunderteund Weltkulturen. Die Denk- und Schreibweise von Karl Freund hat nichts an Aktualitätverloren. In ihrer Originalität und Spontaneität fordern seine Schriften den Dialog mit denUtopien zeitgenössischer Kunsthistoriker.Die vorliegende Publikation veranschaulicht mit mehr als 80 Abbildungen, einer sorgfältiggeführten Kommentierung sowie dem umfangreichen Personenregister die Zeit, in welcherKarl Freund lebte und wirkte, in der er als Jude aber letztlich keinen Platz finden konnte.mehr

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KlappentextVielleicht wäre Karl Freund heute einer der vergessenen jüdischen Kunstwissenschaftler,wenn nicht mutige Freunde seinen Schriftlichen Nachlass gerettet und der GraphischenSammlung im Hessischen Landesmuseum Darmstadt zur Aufbewahrung übergeben hätten.Der Nachlass, wenn auch fragmentarisch, umfasst tagebuchähnlich geführte Aufzeichnungen und Texte zur Kunst in einem Umfang von nahezu 1000 Seiten. Die vorliegendeEdition wird begleitet von einer eindringlichen biographischen Darstellung.Karl Freund entstammte einer jüdischen Familie aus dem badischen Odenheim. Sein Vaterwar ein Selfmademan , der im hessischen Pfungstadt edle Zigarren fabrizierte. Der SohnKarl genoss eine humanistische Schulbildung in Darmstadt, fand über ein Jurastudium zuden Geisteswissenschaften und wurde 1906 in München zum Kunstwissenschaftler promoviert.Das Volontariat am Großherzoglich Hessischen Landesmuseum wurde durch Militärdienstund Gefangenschaft im Ersten Weltkrieg unterbrochen. Unmittelbar nach Kriegsendeentfaltete der zum Kustos Beförderte eine lebhafte und wirksame Tätigkeit als Kunstsammler,Ausstellungsmacher und Kunstvermittler in der Landeshauptstadt Darmstadt. FreundsEngagement für zeitgenössische Kunst, sein Ansehen in der Darmstädter Gesellschaft erfuhrenein jähes Ende durch den Machtantritt der Nationalsozialisten. Die Entlassung ausdem Museumsdienst 1933, die Internierung im Konzentrationslager Buchenwald 1938, dermisslungene Versuch, in die USA zu emigrieren, waren begleitet von wachsender Diskriminierungund Vereinsamung. Im Zuge der Aktion zur kalten Erledigung der Mischehen wurde Karl Freund 1943 in das Arbeitslager Heddernheim bei Frankfurt a.M. verschleppt.Von dort wurde er nach Auschwitz deportiert und im Konzentrationslager ermordet.Die Schriften Freunds, niedergeschrieben zwischen 1920 und 1941, lassen den zermürbendenDruck erkennen, unter dem er nach 1933 zu überleben versuchte. Er fand Zuflucht inseiner leidenschaftlichen Hingabe an die Kunst und in seinem umfassenden Wissen. Die Texte zur Kunst dokumentieren eine Ära, die reich an politischen, gesellschaftlichen,kunstwissenschaftlichen und künstlerischen Umbrüchen war. Sie sind zudem der sehr persönlicheVersuch eines hochgebildeten Mannes, den Sinn von Kunst zu erforschen. Unterimmer neuen Aspekten betrachtet er Künstler und Kunstwerke quer durch die Jahrhunderteund Weltkulturen. Die Denk- und Schreibweise von Karl Freund hat nichts an Aktualitätverloren. In ihrer Originalität und Spontaneität fordern seine Schriften den Dialog mit denUtopien zeitgenössischer Kunsthistoriker.Die vorliegende Publikation veranschaulicht mit mehr als 80 Abbildungen, einer sorgfältiggeführten Kommentierung sowie dem umfangreichen Personenregister die Zeit, in welcherKarl Freund lebte und wirkte, in der er als Jude aber letztlich keinen Platz finden konnte.