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'Sie waren Juden'

das Haus Uhlmann im LWL-Freilichtmuseum Detmold
TaschenbuchKartoniert, Paperback
56 Seiten
Deutsch
LWL-Freilichtmuseum Detmolderschienen am01.07.2008
Das Fachwerkhaus wurde um 1810 von Nachkommen des 1783 ermordeten jüdischen Händlers Soistmann Berend errichtet. Im "Paderborner Dorf" des Museums repräsentiert es den jüdischen Bevölkerungsanteil in den ostwestfälischen Dörfern. Der zugrunde liegende historische Kriminalfall bildet den historischen Hintergrund der bekannten Novelle "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff. Erbauer des Hauses war vermutlich Bernd Soistmann (1770-1841), der sich ab 1808 Steilberg nannte.Juden waren auch in Ostwestfalen-Lippe ein selbstverständlicher, wenn auch nicht zu allen Zeiten akzeptierter Teil der ländlichen Bevölkerung bis zu ihrer systematischen Verschleppung und Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus. Besonders in den größeren Dörfern des Paderborner und Corveyer Landes lebten zahlreiche Juden, die als Geschäftsleute, Viehhändler oder Schlachter eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben spielten. Heute erinnern nur noch wenige ehemalige Synagogen oder Friedhöfe an die religiöse Kultur der ländlichen Juden, während ihre Wohn- und Alltagskultur allmählich vollends in Vergessenheit zu geraten droht.Das Ovenhausener Haus war von seiner Erbauung um 1810 bis 1942 ununterbrochen in jüdischem Besitz: Bis 1885 gehörte es der Famile Steilberg; dann erwarb es Levy Uhlmann, ein Händler aus Ovenhausen. Uhlmann betrieb dort einen kleinen Gemischtwarenladen und schlachtete Ziegen. Er starb 1927; seine Familie lebte noch bis 1941 in dem Haus. In diesem Jahr wurden die verbliebenen Ovenhausener Juden nach Riga deportiert, wo die meisten von ihnen umkamen. Nach 1945 erwarb ein Nachbar das Gebäude von Angehörigen der Familie Uhlmann, die 1937 in die USA emigrieren konnten.Das Haus Hauptstr. 31 in Ovenhausen ist damit eines der letzten nahezu unverändert erhaltenen jüdischen Wohnhäuser in Ostwestfalen. Das kleine, relativ bescheidene Fachwerkhaus mit dem erhaltenen Ladentresen im Hausflur ist ein aussagekräftiges Zeugnis für die Wohnverhältnisse und Lebensbedingungen einer jüdischen Kleinhändlerfamilie um 1930.mehr

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KlappentextDas Fachwerkhaus wurde um 1810 von Nachkommen des 1783 ermordeten jüdischen Händlers Soistmann Berend errichtet. Im "Paderborner Dorf" des Museums repräsentiert es den jüdischen Bevölkerungsanteil in den ostwestfälischen Dörfern. Der zugrunde liegende historische Kriminalfall bildet den historischen Hintergrund der bekannten Novelle "Die Judenbuche" von Annette von Droste-Hülshoff. Erbauer des Hauses war vermutlich Bernd Soistmann (1770-1841), der sich ab 1808 Steilberg nannte.Juden waren auch in Ostwestfalen-Lippe ein selbstverständlicher, wenn auch nicht zu allen Zeiten akzeptierter Teil der ländlichen Bevölkerung bis zu ihrer systematischen Verschleppung und Ermordung in der Zeit des Nationalsozialismus. Besonders in den größeren Dörfern des Paderborner und Corveyer Landes lebten zahlreiche Juden, die als Geschäftsleute, Viehhändler oder Schlachter eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Leben spielten. Heute erinnern nur noch wenige ehemalige Synagogen oder Friedhöfe an die religiöse Kultur der ländlichen Juden, während ihre Wohn- und Alltagskultur allmählich vollends in Vergessenheit zu geraten droht.Das Ovenhausener Haus war von seiner Erbauung um 1810 bis 1942 ununterbrochen in jüdischem Besitz: Bis 1885 gehörte es der Famile Steilberg; dann erwarb es Levy Uhlmann, ein Händler aus Ovenhausen. Uhlmann betrieb dort einen kleinen Gemischtwarenladen und schlachtete Ziegen. Er starb 1927; seine Familie lebte noch bis 1941 in dem Haus. In diesem Jahr wurden die verbliebenen Ovenhausener Juden nach Riga deportiert, wo die meisten von ihnen umkamen. Nach 1945 erwarb ein Nachbar das Gebäude von Angehörigen der Familie Uhlmann, die 1937 in die USA emigrieren konnten.Das Haus Hauptstr. 31 in Ovenhausen ist damit eines der letzten nahezu unverändert erhaltenen jüdischen Wohnhäuser in Ostwestfalen. Das kleine, relativ bescheidene Fachwerkhaus mit dem erhaltenen Ladentresen im Hausflur ist ein aussagekräftiges Zeugnis für die Wohnverhältnisse und Lebensbedingungen einer jüdischen Kleinhändlerfamilie um 1930.
Details
ISBN/GTIN978-3-926160-44-7
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatGenäht
ErscheinungsortDetmold
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum01.07.2008
Reihen-Nr.20
Seiten56 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.38661421