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Hat sich die Wende überhaupt gelohnt?

Der große Vergleich DDR - EU
BuchKartoniert, Paperback
128 Seiten
Deutsch
Solibro Verlagerschienen am02.09.2014
Hat sich die Wende überhaupt gelohnt? Ist die Entwicklung vom Gesellschaftssystem der DDR zu dem der EU eine Verbesserung? Aber ja! Nur ganz anders, als Sie in ihrer Gutgläubigkeit vielleicht vermuten mögen. Folgen Sie dem erfahrenen Satiriker, unnachgiebigen Kritiker und boshaften Karikaturisten Bernd Zeller beim großen Systemvergleich anlässlich des Jubiläums der Wiedervereinigung als Grundlage der europäischen Einigung. Denn ohne DDR wäre keine EU möglich gewesen. Und damit die Objektivität gewahrt bleibt: für jedes Vergleichskriterium gibt es einen Punktsieger. Seien es Aspekte wie Toilettenpapier oder Parlament, Autos oder Überwachung, Geld oder Prominente - am Ende des Buches werden die Ergebnisse der 80 Vergleiche zusammengezählt. Und, wer hat am Ende die Nase vorn, die DDR oder die EU? Lesen Sie selbst, denn der kompromisslose Vergleich vermittelt erstaunliche Erkenntnisse, die allem Ernst zum Trotz schmunzeln lassen.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextHat sich die Wende überhaupt gelohnt? Ist die Entwicklung vom Gesellschaftssystem der DDR zu dem der EU eine Verbesserung? Aber ja! Nur ganz anders, als Sie in ihrer Gutgläubigkeit vielleicht vermuten mögen. Folgen Sie dem erfahrenen Satiriker, unnachgiebigen Kritiker und boshaften Karikaturisten Bernd Zeller beim großen Systemvergleich anlässlich des Jubiläums der Wiedervereinigung als Grundlage der europäischen Einigung. Denn ohne DDR wäre keine EU möglich gewesen. Und damit die Objektivität gewahrt bleibt: für jedes Vergleichskriterium gibt es einen Punktsieger. Seien es Aspekte wie Toilettenpapier oder Parlament, Autos oder Überwachung, Geld oder Prominente - am Ende des Buches werden die Ergebnisse der 80 Vergleiche zusammengezählt. Und, wer hat am Ende die Nase vorn, die DDR oder die EU? Lesen Sie selbst, denn der kompromisslose Vergleich vermittelt erstaunliche Erkenntnisse, die allem Ernst zum Trotz schmunzeln lassen.
Details
ISBN/GTIN978-3-932927-87-4
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum02.09.2014
Reihen-Nr.2
Seiten128 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht121 g
IllustrationenCartoons von Bernd Zeller
Artikel-Nr.32094252
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Es ist nun schon wieder fünfundzwanzig Jahre her und bald noch länger, dass mit Wende und Wiedervereinigung die Grundlagen für die europäische Einigung gelegt wurden, denn mit der DDR wäre keine EU möglich gewesen. Insofern verbietet sich von selbst jede Frage danach, ob sich die Wende gelohnt habe, schließlich profitieren wir alle von Großeuropa, ob uns nun immer so klar ist oder nicht, wer mit wir eigentlich gemeint sein soll. Dennoch bietet ein solches Jubiläum den Anlass für einen Ausblick auf Visionen, die man nur in der Rückschau sieht. Es soll auch nicht der Anschein entstehen, als scheue Europa diesen Vergleich. Betrachten wir also fair und sachlich die Umstände und Erscheinungen in beiden Staatswesen bezogen auf das Leben der Menschen, wobei eingeräumt sei, dass gerade diese Objektivität der DDR einen Vorteil im emotionalen Bereich verschafft. Auf persönlicher Ebene gibt es bei ehemaligen DDR-Bürgern, den echten Ossis, etwas Einmaliges: die DDR-Biographie. Sie ermöglicht es, Befindlichkeiten als absolut auszugeben und dafür Respekt einzufordern, als wäre das Dabeisein eine Leistung. Ein europäisches Gegenstück gibt es nicht. Niemand hat eine EU-Biographie, außer vielleicht Martin Schulz und nicht einmal der. Aber das kann ja noch werden, die EU wird schließlich immer besser. Die DDR auch. Starten wir also bei Punktegleichstand.ParlamentBeginnen wir unsere Untersuchungen an einer politischen Institution von nachrangiger Bedeutung, damals und jetzt, den Parlamenten. Die DDR-Volkskammer besticht gegenüber dem EU-Parlament mit ihrer Bescheidenheit in Anzahl der Abgeordneten, Ausstattung und Prunk. Sie tagte im Palast der Republik, hatte keine Kompetenzen und diente zur Wahrung des Anscheins einer Mehr-Parteien-Demokratie. Das EU-Parlament tagt verschiedenenorts, hat mehr Mitarbeiter, Abteilungen und Arbeitsstäbe und auch keine Kompetenzen. Damit ist die Volkskammer bereits effizienter. Für die Wahrung des Anscheins einer pluralistischen Demokratie hingegen ist das EUParlament weder zuständig noch in der Lage, hier kann man demnach ein höheres Maß an Ehrlichkeit verorten. Dennoch war das Mandat in der Volkskammer eine Ehre. Sogar eine im Vergleich zu anderen damaligen Ehren recht ehrenvolle. Das lag nicht nur daran, dass es sich um das einzige Parlament handelte, womit bereits eine gewisse Exklusivität verbunden ist, zudem wurde Wert darauf gelegt, dass die Abgeordneten ansonsten einer richtigen Arbeit nachgehen. Natürlich war damit bezweckt, dass sie nicht auf die Idee kommen, das Parlament mit einer Bedeutung aufzuladen, die ihm nicht zukam. Eine Sorge, die unbegründet ist, wie die heutigen Parlamente zeigen. EU-Parlamentarier zu sein, bedeutet das Gegenteil einer Ehre. Man hat für gewöhnlich einen schmählichen Abgang hinter sich und soll auch noch denen dankbar sein, die einen nach Europa abgeschoben haben. Da Ehre heutzutage kein positiv besetzter Begriff ist, kann der Punkt noch nicht an die DDR gehen. Die Sitzverteilung war quotiert, alle Parteien und Massenorganisationen hatten eine festgelegte Zahl von Abgeordneten, damit alle Kräfte sich auf Augenhöhe vertreten fühlen. Dazu wird das EU-Parlament erst noch kommen. Der entscheidende Aspekt liegt in der Wahl. In der DDR konnte man dadurch, nicht zur Wahl zu gehen, Protest und Widerstand ausdrücken. Ähnliches ist heute nicht möglich, Nichtwähler interessieren noch weniger als Wähler, das Parlament wird immer voll. Da müssten schon die Kandidaten selbst nicht wählen. Deshalb geht der Punkt an die DDR für das demokratischere Parlament.AutosSieht man einmal davon ab, dass es damals mit einem DDR-Auto möglich war, das staatliche Territorium an einem Tag zu durchqueren, hingegen es mit einem heutigen nicht zu schaffen ist, in derselben Zeit durch Europa zu reisen, ist gar nichts anderes möglich, als den Auto-Punkt der EU zu geben. Der Trabant und sein Gehilfe Wartburg waren Meisterwerke der Technik der Zwanzigerjahre, der Benzinverbrauch entsprach auf die Leistung bezogen dem eines Rolls Royce; sie verursachten Lärm einer solchen Lautstärke, als hätten alle Bürger schon ihre Wartezeit herum und den Motor angeworfen, ganz zu schweigen von der Umweltbelastung - es ist erstaunlich, dass dort, wohin die Autos fuhren, überhaupt noch Umwelt gewesen sein soll. Dafür war es leichter, einen Parkplatz zu finden. AutobahnIn der DDR wäre niemand auf die Idee gekommen zu sagen: Wenigstens hat er die Autobahnen gebaut , denn man fuhr noch auf den Originalen. Auch die Autobahnraststätten müssen noch die ursprünglichen gewesen sein, vermutlich auch die servierten Speisen und der Kaffee. Heute ist das alles bequemer, man fährt rüttelfreier und kann an Fast-Food-Restaurants heranfahren. Bei den Auffahrten muss man nicht mehr anhalten und warten, bis mal keiner kommt. Aber in der DDR herrschte das Tempolimit von einhundert Stundenkilometern. Das ist ja nun der Traum aller heutigen Verkehrsexperten. Dieser Punkt muss an die DDR gehen.FernsehenEtwas anders sieht es beim Fernsehen aus, soweit es sich nicht für journalistisch hält. Für das DDR-Fernsehen spricht eine Menge. Es unterlag, obwohl staatlich, keinem öffentlichen Verdummungsauftrag. Eine Zielgruppe war nicht bekannt, deshalb meinte man nicht, alle zu erreichen, indem man noch blöder wird. Es gab keine Casting-Shows. Die internationale Show mit ausländischen Gästen kam ohne Wetten aus, allerdings wäre auch sie von Markus Lanz runtergenudelt worden. Die Nachrichtensendung Aktuelle Kamera hatte keinen unwitzigen Satire-Ableger Aktuelle-Kamera-Show. Nicht ganz eindeutig ist, was mit dem Schwarzen Kanal zu vergleichen wäre. Fernsehschnipsel kommentieren, das hat Stefan Raab abgeguckt. Den Titel Schwarzer Kanal hat Jan Fleischhauer auf Spiegel-Online übernommen, und den Job von Karl-Eduard von Schnitzler verübt am selben Kolumnenplatz der Verleger des Freitag. All das Schätzenswerte wird aber aus zwei Gründen vom heutigen Fernsehen übertroffen. Erstens sind die Fernseher heute größer. Zweitens wären da die Fernsehkrimis. In den DDRKrimis waren die Polizisten immer die Guten und die Verbrecher die Bösen. Heute sind zumindest im öffentlich-rechtlichen Gremienfunk die Polizisten zwiespältig bis gangstermäßig gestrickt, was dem herrschenden Bild von der Polizei entspricht. Die Kriminalisierten haben soziale Ursachen, wenn es sich nicht gerade um Unternehmer als Täter handelt, die aber meistens gerechterweise in einer Art Notwehr einer Verzweiflungstat zum Opfer fallen, falls man da noch von Opfer sprechen kann. Unter den schwerwiegenden sozialen Aspekten geht der Fernsehpunkt an die heutige Fernsehlandschaft.mehr

Schlagworte

VLB Neben-Lesemotiv
VLB Haupt-Lesemotiv

Autor

Seit 1993 ist Bernd Zeller Karikaturist u. a. für zitty, Die Welt, Süddeutsche Zeitung, Die Presse oder Focus. Parallel schrieb er seit 1994 als Gag-Autor für Late-Night-Shows, wie die Harald Schmidt-Show. 1999 folgte ein Intermezzo als Eulenspiegel-Redakteur. 2000 war er Titanic-Redakteur mit anschließender fester freier Mitarbeit. 2004 folgte die Wiedergründung der Satirezeitschrift pardon, deren Herausgeber er bis 2007 war. Ausstellungen seiner subversiven Werke fanden im Thüringer Landtag, im Greizer Satirikum oder auf der Caricatura in Kassel statt. Zeller verfasste zudem mehrere Kinderbücher und Satiren. Bei Solibro sind bislang "Lost Merkel. Die verrückte Entführung der unheimlichen Kanzlerin" (2013), "Hat sich die Wende überhaupt gelohnt? Der große Vergleich DDR - EU" (2014), "Presseshow. So sind nicht alle Journalisten" (2016), "Die Gendermerie kommt" (2017), "Deutschlantis" (2017), "Die Opportunitäter" (2018), "Generation GroKo" (2018) und "Die Sprache des Grünen Reiches" (2019) erschienen.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt