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De Revolutionibus Ordinum Caelestium Terrestriumque. Alberto Savinio zwischen Kopernikus und Ptolemäus

BuchKartoniert, Paperback
416 Seiten
Deutsch
Egert, Gerschienen am15.07.20061., Aufl.
Einen Zeitgenossen und Vorläufer finden die künstlerische Moderne und darüber hinaus ein sich einendes Europa in dem in Athen geborenen, in München herangewachsenen, in Paris und Rom zur Reife gelangten Dichter, Maler und Komponisten Alberto Savinio (1891-1952). Erfuhr der jüngere Bruder Giorgio de Chiricos in den letzten Jahrzehnten schlußendlich späte, aber vielstimmige Würdigung, so nimmt die von Martin Weidlich vorgelegte Münchner Dissertation erstmals den Dualismus von Kopernikus und Ptolemäus, der dem vielseitigen Artista-filosofo zur metaphorischen Beschreibung der so heterogenen, vormodern durchsetzten Moderne dient, zum Ausgangspunkt einer Beschreibung des modernen Phänomens Alberto Savinio. Ungeachtet der von diesem Autor selbst gern behaupteten organizzazione copernicana della mia mente wird er indes hier eher zwischen Ptolemäus und Kopernikus verortet, liegt doch offen zutage, wie er sich gerade die von letzterem errungene perspektivische Beweglichkeit zunutzemacht.Nach einer bio-bibliographischen Porträtskizze in der Einführung wird vor dem Hintergrund einer abrißartig rekapitulierten Wirkungsgeschichte der kopernikanischen Wende die nähere Herkunft der beiden feindlichen Weltbilder als eines ausnehmend wirkmächtigen geistesgeschichtlichen Metaphernpaares in Savinios literarischem Bildnis der Moderne insbesondere zu Spengler zurückverfolgt, und dies unter Heranziehung unveröffentlichten Materials aus dem Nachlaß des Autors. Nachgezeichnet wird so Savinios Weg, der ihn von einem absoluten Relativismus über die Erfahrungen des Faschismus und des Krieges schließlich zu einem neuen Humanismus führt, gegründet auf den Konsens von der Vormundschaft der alten christlich-platonischen Modelle emanzipierter, wahrhaft autonom gewordener Menschen. Daraufhin wird anhand ausgewählter fiktionaler Texte und wiederkehrender Motive gezeigt, wie Ptolemäus und Kopernikus als zentripetales, exklusives und als zentrifugales, expansives Prinzip Gestalt und Gestaltung dieses Gesamtwerkes bestimmen. So entgeht der kopernikanischen Aufspaltung und Atomisierung der Einen Wahrheit auch nicht die - in partieller Übereinstimmung mit dem Zeitgeist - vordergründig noch angestrebte homogene Identität des Italieners, des Europäers, des Menschenmehr

Produkt

KlappentextEinen Zeitgenossen und Vorläufer finden die künstlerische Moderne und darüber hinaus ein sich einendes Europa in dem in Athen geborenen, in München herangewachsenen, in Paris und Rom zur Reife gelangten Dichter, Maler und Komponisten Alberto Savinio (1891-1952). Erfuhr der jüngere Bruder Giorgio de Chiricos in den letzten Jahrzehnten schlußendlich späte, aber vielstimmige Würdigung, so nimmt die von Martin Weidlich vorgelegte Münchner Dissertation erstmals den Dualismus von Kopernikus und Ptolemäus, der dem vielseitigen Artista-filosofo zur metaphorischen Beschreibung der so heterogenen, vormodern durchsetzten Moderne dient, zum Ausgangspunkt einer Beschreibung des modernen Phänomens Alberto Savinio. Ungeachtet der von diesem Autor selbst gern behaupteten organizzazione copernicana della mia mente wird er indes hier eher zwischen Ptolemäus und Kopernikus verortet, liegt doch offen zutage, wie er sich gerade die von letzterem errungene perspektivische Beweglichkeit zunutzemacht.Nach einer bio-bibliographischen Porträtskizze in der Einführung wird vor dem Hintergrund einer abrißartig rekapitulierten Wirkungsgeschichte der kopernikanischen Wende die nähere Herkunft der beiden feindlichen Weltbilder als eines ausnehmend wirkmächtigen geistesgeschichtlichen Metaphernpaares in Savinios literarischem Bildnis der Moderne insbesondere zu Spengler zurückverfolgt, und dies unter Heranziehung unveröffentlichten Materials aus dem Nachlaß des Autors. Nachgezeichnet wird so Savinios Weg, der ihn von einem absoluten Relativismus über die Erfahrungen des Faschismus und des Krieges schließlich zu einem neuen Humanismus führt, gegründet auf den Konsens von der Vormundschaft der alten christlich-platonischen Modelle emanzipierter, wahrhaft autonom gewordener Menschen. Daraufhin wird anhand ausgewählter fiktionaler Texte und wiederkehrender Motive gezeigt, wie Ptolemäus und Kopernikus als zentripetales, exklusives und als zentrifugales, expansives Prinzip Gestalt und Gestaltung dieses Gesamtwerkes bestimmen. So entgeht der kopernikanischen Aufspaltung und Atomisierung der Einen Wahrheit auch nicht die - in partieller Übereinstimmung mit dem Zeitgeist - vordergründig noch angestrebte homogene Identität des Italieners, des Europäers, des Menschen
Details
ISBN/GTIN978-3-936496-11-6
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Verlag
Erscheinungsjahr2006
Erscheinungsdatum15.07.2006
Auflage1., Aufl.
Reihen-Nr.SONDERBD 12
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht540 g
Artikel-Nr.12034855
Rubriken