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TaschenbuchKartoniert, Paperback
114 Seiten
Deutsch
Stumpf & Kossendeyerschienen am29.07.2022
Die Reihe "Besondere Personengruppen im Rettungsdienst" stellt in Form kleiner Taschenbücher die Spezifika in der Versorgung besonderer Personengruppen durch das präklinische Fachpersonal dar. Fachwissen und Versorgungskonzepte werden durch konkrete Handlungsempfehlungen und Tipps für die Praxis abgerundet. Band 3 der Reihe widmet sich notfallmedizinischen Einsätzen im interkulturellen Kontext, also Menschen mit Migrationserfahrung und deren (Kindes-)Kindern. Häufige Probleme sind dabei unzureichende Sprachkenntnisse, ein anderes Verständnis von Gesundheit und Krankheit oder abweichende Umgangsformen und daraus folgende Missverständnisse und Konflikte. Das Buch erklärt die Auswirkungen von Migration oder Flucht, thematisiert Wertevorstellungen wie religiöse Vorstellungen und Körperbilder und leitet Gesprächsregeln für eine gelingende Kommunikation ab. Schwerpunkte sind der Umgang mit Schmerz(-äußerungen), Trauerreaktionen und Vorurteilen. Mit Fallbeispielen zielt es darauf, sich mit Neugier, Offenheit und Empathie auf Begegnungen mit Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Bezügen einzulassen und professionell in Notfallsituationen zu agieren.mehr

Produkt

KlappentextDie Reihe "Besondere Personengruppen im Rettungsdienst" stellt in Form kleiner Taschenbücher die Spezifika in der Versorgung besonderer Personengruppen durch das präklinische Fachpersonal dar. Fachwissen und Versorgungskonzepte werden durch konkrete Handlungsempfehlungen und Tipps für die Praxis abgerundet. Band 3 der Reihe widmet sich notfallmedizinischen Einsätzen im interkulturellen Kontext, also Menschen mit Migrationserfahrung und deren (Kindes-)Kindern. Häufige Probleme sind dabei unzureichende Sprachkenntnisse, ein anderes Verständnis von Gesundheit und Krankheit oder abweichende Umgangsformen und daraus folgende Missverständnisse und Konflikte. Das Buch erklärt die Auswirkungen von Migration oder Flucht, thematisiert Wertevorstellungen wie religiöse Vorstellungen und Körperbilder und leitet Gesprächsregeln für eine gelingende Kommunikation ab. Schwerpunkte sind der Umgang mit Schmerz(-äußerungen), Trauerreaktionen und Vorurteilen. Mit Fallbeispielen zielt es darauf, sich mit Neugier, Offenheit und Empathie auf Begegnungen mit Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Bezügen einzulassen und professionell in Notfallsituationen zu agieren.
Details
ISBN/GTIN978-3-943174-63-2
ProduktartTaschenbuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum29.07.2022
Reihen-Nr.3
Seiten114 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht132 g
Illustrationen14 Farbabb.
Artikel-Nr.59079885
Rubriken
GenreMedizin

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Vorwort

Unsere Gesellschaft ist vielfältig. Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts oder unterschiedlicher sozialer und kultureller Herkunft leben hier zusammen. 2020 hatten laut Statistischem Bundesamt 26â% der Bevölkerung eine Migrationsgeschichte (Destatis 2022). Die Migrationsbewegungen der letzten Jahrzehnte haben große gesellschaftliche Auswirkungen mit sich gebracht und stellen Aufnahmegesellschaft wie Zugewanderte vor die Aufgabe, eine gleichberechtigte Teilhabe in allen gesellschaftlichen Bereichen zu ermöglichen.

Für den Rettungsdienst folgt daraus, dass alle Menschen - ob mit oder ohne Migrationshintergrund - einen Anspruch auf eine qualitativ hochwertige notfallmedizinische Versorgung haben. Für den notfallmedizinischen Einsatz im interkulturellen Kontext ergeben sich hier Herausforderungen. Unzureichende Sprachkenntnisse, ein anderes Verständnis von Gesundheit und Krankheit oder abweichende Umgangsformen können schnell Missverständnisse und Konflikte in der Hektik des Einsatzes erzeugen.

Um darauf vorbereitet zu sein, sind soziale und interkulturelle Kompetenzen unverzichtbar. Deren Aneignung ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit im Rettungsdienst. Wie können Mitarbeitende im Rettungsdienst auf die Lebenswelten und Bedarfe von Menschen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen vorbereitet werden? Welche Themen stehen dabei im Mittelpunkt? In der notfallmedizinischen Versorgung von Patient*innen geht es grundsätzlich um einen individuellen und situationsgerechten Umgang, für den eine Orientierung an einem einfachen (kulturellen) Leitfaden bei Weitem nicht ausreicht. Dies lässt gerade die Vielfalt der vielen zugewanderten Menschen und ihrer in Deutschland geborenen Kinder und Enkelkinder nicht zu. Demgemäß besteht das Ziel darin, sich mit Neugier, Offenheit und Empathie auf Begegnungen mit Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Bezügen einzulassen und professionell in Notfallsituationen zu agieren.

Praxisorientierte Fallbeispiele und Grundlagen zur interkulturellen Kompetenz im Rettungsdienst sind daher die Themen dieses Bandes, um auf einen Alltag in einer vielfältigen Gesellschaft besser vorzubereiten.


Anne Artmeyer und Adrian Schäfer


Inhaltsverzeichnis
Migrationsbewegungen und gesellschaftlicher Wandel Historischer Rückblick
Zuwanderung geflüchteter Menschen seit 2015
Fachkräftemangel - Deutschland als Einwanderungsland
Migration als biografisches Ereignis
Die älter werdende Bevölkerung

Notfallversorgung und Bevölkerungsschutz Gesundheitsversorgung und soziale Absicherung
Kenntnisse zur Gesundheitsversorgung im Kontext von Migration und Integration
Krankenversicherungsschutz für Asylsuchende
Krankenversicherungsschutz von EU-Bürger*innen

Einsatzsituationen im interkulturellen Kontext Ich als Einsatzkraft
Wer ist mein Gegenüber?
Was ist passiert?

Stress im Einsatz - Ursachen und Auswirkungen Umgang mit kritischen Situationen
Wie komme ich aus dieser Falle heraus?
Soziale und interkulturelle Kompetenz - Voraussetzungen
Die Bedeutung von Kultur

Kommunikation und Kommunikationsbarrieren im Einsatz Gesprächsregeln für gelingende Kommunikation und Handlungsalternativen
Interkulturelles Kommunikationssetting

Werte und Wertedifferenzen Religiöse Verpflichtungen und ihr Einfluss auf das Krankheitserleben und -verhalten
Differierende Wertevorstellungen
Welche Werte gibt es, die die Arbeit im Rettungsdienstalltag beeinflussen?
Bedeutung des Themas für den Einsatz im Rettungsdienst

Körperbilder und Krankheitsverständnis Körperbilder und Krankheitserklärungen
Bedeutung des Themas für den Rettungsdienst

Umgang mit Posttraumatischen Belastungsstörungen im Kontext von Fluchterfahrungen Anzeichen und Folgen einer Posttraumatischen Belastungsstörung
Bedeutung des Themas für den Rettungsdienst

Umgang mit Schmerzen und Schmerzäußerungen Schmerzausdruck und -verhalten
Bedeutung des Themas für den Rettungsdienst

Umgang mit Tod und Trauer im Einsatz Trauerverhalten in anderen Kulturen
Bedeutung des Themas für den Rettungsdienst

Umgang mit Stereotypen, Vorurteilen und Diskriminierung Stereotype, Vorurteile und deren Ursachen
Das Eigene und das Fremde
Bedeutung des Themas für den Rettungsdienst

Team Resource Management Team Resource Management als Beitrag zur Fehlerprävention
Bedeutung des Themas für den Rettungsdienst

Resümee
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Autor

Anne Artmeyer ist Referentin für Migration beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e. V., Ethnologin M. A., Fachkrankenschwester Palliative Care. Als Interkulturelle Trainerin (zert.) führt sie seit vielen Jahren u. a. Schwerpunktschulungen für Mitarbeitende im Gesundheitswesen/Rettungswesen durch.Adrian Schäfer ist Notfallsanitäter, Praxisanleiter im Gesundheitswesen, Leitstellendisponent und Berufsfeuerwehrmann a. D. Berufsbegleitend hat er Politik- und Verwaltungswissenschaften, Soziologie studiert und macht aktuell einen Master in Non-Profit-Management & Governance. Zuletzt war er Fachbereichsleiter Gesundheitlicher Bevölkerungsschutz beim DRK-Landesverband Westfalen-Lippe e. V. Seit 2021 ist er hauptamtlicher Bürgermeister einer Kommune in Niedersachsen.Harald Karutz ist Diplom-Pädagoge, Professor für Psychosoziales Krisenmanagement an der MSH Medical School Hamburg und engagiert sich für die Entwicklung einer empirisch begründeten Notfallpädagogik, die Psychosoziale Notfallversorgung von Kindern und Jugendlichen sowie die Professionalisierung des Berufsbildes von Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern.
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