Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die 24 Pietätsgeschichten der Religionskundlichen Sammlung Marburg und ihr kulturgeschichtlicher Hintergrund

BuchGebunden
59 Seiten
Deutsch
OSTASIEN Verlagerschienen am10.03.2020Erste Auflage
Alle Kinder in China kennen diese Geschichten, so wie sie bei uns Grimms Märchen kennen. Aber während Märchen in einer undefinierten Zeit spielen - es war einmal -, sind es hier 24 historische Gestalten aus einer bestimmten Dynastie, die in jedem Text auch gleich zu Anfang genannt ist. So vermitteln diese Episoden den Kindern auch einen ersten Eindruck von der überwältigenden Dauer und Kohärenz der chinesischen Geschichte. Und während es die Botschaft unserer Märchen ist, dass am Ende alles gut ausgeht - [â¦] und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute -, so ist es die grundlegende Botschaft der chinesischen Geschichten, dass die Loyalität gegenüber der eigenen Familie jedwede andere Loyalität in den Schatten stellen muss. (Lothar Ledderose, in seinem Vorwort zu diesem Buch)Wie der berühmte chinesische Schriftsteller Lu Xun (1881-1936) in einem Essay aus dem Jahre 1926 schreibt, zog er als Kind eine Ausgabe dieser 24 Pietätsgeschichten aus dem elterlichen Bücherregal und war zugleich fasziniert und schockiert zu lesen, was ein Kind, das als pietätvoll seinen Eltern gegenüber gelten kann, so alles zu leisten hat: Karpfen im Winter aus dem Eis zu holen, indem man es mit seinem eigenen Körper zum Schmelzen bringt, oder auch noch als Erwachsener seinen Eltern Theater vorzuspielen, als sei man noch immer ein Kind, so dass sie sich selbst für noch immer jung halten - doch wirklich entsetzt war er über die Geschichte, in der die Eltern die schwere Entscheidung treffen, ihr eigenes Kind zu begraben, damit sie die im Hause lebende Großmutter weiterhin ernähren können.Wer in Buchläden in China, Taiwan oder Hongkong nach Ausgaben dieser Pietätsgeschichten fragt, wird nicht enttäuscht werden, denn diese gehören auch heute noch (oder wieder) zum Kanon klassisch konfuzianischen Bildungsguts. Doch wie weit reichen diese Geschichten und Bilder zurück, und wann wurden sie als 24er Zyklus kanonisiert ? Dieser Frage geht die Einführung nach, in der die Tradition der Kindespietät bis zu ihren frühen Wurzeln sowohl in Texten über Leitbilder als auch in Darstellungen in Gräbern anhand zahlreicher Illustrationen aufgezeigt wird, ebenso wie deren Weiterleben in Japan und Korea im Kontext von deren Übernahme konfuzianischer Werte.Ende der 70er Jahre erwarb die Religionskundliche Sammlung Marburg eine Reihe religiöser Bilder aus einer Sammlung in Taiwan; unter diesen befand sich auch dieser vollständige Satz von 24 Pietätsgeschichten . Aus ihren eigenen Beständen, den Neuerwerbungen sowie aus Objekten aus Privatbesitz entstand eine Ausstellung, die 1980 in der Religionskundlichen Sammlung Marburg und 1981 im Ostasiatischen Museum Köln gezeigt wurde, und die in der Fachwelt weite Aufmerksamkeit bekam, da man diese Exponate der chinesischen Volksreligion des 20. Jahrhunderts bis dahin im Westen kaum gesehen hatte. In dem dazu erstellten Katalog wurden die 24 Pietätsgeschichten abgebildet und vorgestellt, aber ohne einzelne Übersetzungen und Erläuterungen. Diese Lücke soll nunmehr mit dem hier vorgelegten Buch geschlossen werden.Barbara Kaulbach promovierte 1976 an der Universität Würzburg (Hauptfach Sinologie) mit einer Arbeit über die Peking-Oper. Sie arbeitete 1982-2015 für das Goethe-Institut im In- und Ausland, vorwiegend in leitender Funktion. Von ihr gibt es verschiedene Publikationen zur chinesischen Kultur: zur Peking-Oper, zum Straßentheater sowie zum religiösen Volksglauben, u.a. ist sie Mitherausgeberin des Katalogs Religiöse Malerei aus Taiwan: Ausstellung der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg, 12.10.-23.11.1980, herausgegeben von der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg.mehr

Produkt

KlappentextAlle Kinder in China kennen diese Geschichten, so wie sie bei uns Grimms Märchen kennen. Aber während Märchen in einer undefinierten Zeit spielen - es war einmal -, sind es hier 24 historische Gestalten aus einer bestimmten Dynastie, die in jedem Text auch gleich zu Anfang genannt ist. So vermitteln diese Episoden den Kindern auch einen ersten Eindruck von der überwältigenden Dauer und Kohärenz der chinesischen Geschichte. Und während es die Botschaft unserer Märchen ist, dass am Ende alles gut ausgeht - [â¦] und wenn sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute -, so ist es die grundlegende Botschaft der chinesischen Geschichten, dass die Loyalität gegenüber der eigenen Familie jedwede andere Loyalität in den Schatten stellen muss. (Lothar Ledderose, in seinem Vorwort zu diesem Buch)Wie der berühmte chinesische Schriftsteller Lu Xun (1881-1936) in einem Essay aus dem Jahre 1926 schreibt, zog er als Kind eine Ausgabe dieser 24 Pietätsgeschichten aus dem elterlichen Bücherregal und war zugleich fasziniert und schockiert zu lesen, was ein Kind, das als pietätvoll seinen Eltern gegenüber gelten kann, so alles zu leisten hat: Karpfen im Winter aus dem Eis zu holen, indem man es mit seinem eigenen Körper zum Schmelzen bringt, oder auch noch als Erwachsener seinen Eltern Theater vorzuspielen, als sei man noch immer ein Kind, so dass sie sich selbst für noch immer jung halten - doch wirklich entsetzt war er über die Geschichte, in der die Eltern die schwere Entscheidung treffen, ihr eigenes Kind zu begraben, damit sie die im Hause lebende Großmutter weiterhin ernähren können.Wer in Buchläden in China, Taiwan oder Hongkong nach Ausgaben dieser Pietätsgeschichten fragt, wird nicht enttäuscht werden, denn diese gehören auch heute noch (oder wieder) zum Kanon klassisch konfuzianischen Bildungsguts. Doch wie weit reichen diese Geschichten und Bilder zurück, und wann wurden sie als 24er Zyklus kanonisiert ? Dieser Frage geht die Einführung nach, in der die Tradition der Kindespietät bis zu ihren frühen Wurzeln sowohl in Texten über Leitbilder als auch in Darstellungen in Gräbern anhand zahlreicher Illustrationen aufgezeigt wird, ebenso wie deren Weiterleben in Japan und Korea im Kontext von deren Übernahme konfuzianischer Werte.Ende der 70er Jahre erwarb die Religionskundliche Sammlung Marburg eine Reihe religiöser Bilder aus einer Sammlung in Taiwan; unter diesen befand sich auch dieser vollständige Satz von 24 Pietätsgeschichten . Aus ihren eigenen Beständen, den Neuerwerbungen sowie aus Objekten aus Privatbesitz entstand eine Ausstellung, die 1980 in der Religionskundlichen Sammlung Marburg und 1981 im Ostasiatischen Museum Köln gezeigt wurde, und die in der Fachwelt weite Aufmerksamkeit bekam, da man diese Exponate der chinesischen Volksreligion des 20. Jahrhunderts bis dahin im Westen kaum gesehen hatte. In dem dazu erstellten Katalog wurden die 24 Pietätsgeschichten abgebildet und vorgestellt, aber ohne einzelne Übersetzungen und Erläuterungen. Diese Lücke soll nunmehr mit dem hier vorgelegten Buch geschlossen werden.Barbara Kaulbach promovierte 1976 an der Universität Würzburg (Hauptfach Sinologie) mit einer Arbeit über die Peking-Oper. Sie arbeitete 1982-2015 für das Goethe-Institut im In- und Ausland, vorwiegend in leitender Funktion. Von ihr gibt es verschiedene Publikationen zur chinesischen Kultur: zur Peking-Oper, zum Straßentheater sowie zum religiösen Volksglauben, u.a. ist sie Mitherausgeberin des Katalogs Religiöse Malerei aus Taiwan: Ausstellung der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg, 12.10.-23.11.1980, herausgegeben von der Religionskundlichen Sammlung der Philipps-Universität Marburg.
Details
ISBN/GTIN978-3-946114-62-8
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatPaperback (Deutsch)
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum10.03.2020
AuflageErste Auflage
Reihen-Nr.51
Seiten59 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht240 g
Illustrationenmit 17 SW- und 43 Farbabbildungen
Artikel-Nr.47958955
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
InhaltVorwort (von Lothar Ledderose)DankDie 24 Pietätsgeschichten (äºååå­æäº) und ihr kulturhistorischer Hintergrund (verfasst von Barbara Kaulbach und Dorothee Schaab-Hanke)1ãZum chinesischen Begriff von Pietät (xiao å­)2ãDer Klassiker der Kindespietät in der konfuzianischen Tradition3ãFrühe bildliche Darstellungen von pietätvollen Söhnen4ãPietätvolle Söhne in frühen Textsammlungen5ãFeste Sets von Pietätsgeschichten und ihre Verbreitung6ãAusstrahlung der Pietätsgeschichten nach Korea und Japan7ãZur Rezeption der 24 Pietätsgeschichten im 20./21. Jahrhundert8ãZu Inhalt und Form der Geschichtensammlung9ãZur Ausgabe in der Religionskundlichen Sammlung MarburgTafel 1-4 (Die Ausgabe in der Religionskundlichen Sammlung Marburg)AnmerkungenDie GeschichtenGeschichte 1 èå¸å¤§å­å天 Kaiser Shun: Durch seine große Pietät bewegte er den HimmelGeschichte 2 æ¼¢æå¸ è¦ªåæ¹¯è¥ Kaiser Wen der Han: Er kostete selbst die Heiltränke vorGeschichte 3 æ¾å齧æåå¿ Zeng Shen: Als (seine Mutter) sich in den Finger biss, spürte er das im HerzenGeschichte 4 éæèè¡£é æ¯ Min Sun: Trotz seiner dünnen Kleidung war er gehorsam zur (Stief-)MutterGeschichte 5 仲ç±çºè¦ªè² ç±³ Zhong You: Er trug Reis für die ElternGeschichte 6 è£æ°¸è³£èº«è¬ç¶ Dong Yong: Er verkaufte sich, um den Vater begraben zu könnenGeschichte 7 å¡å­é¹¿ä¹³å¥è¦ª Yanzi: Er bot seinen Eltern Rehmilch darGeschichte 8 æ±é©è¡å­ä¾æ¯ Jiang Ge: Er verdingte sich als Diener, um seine Mutter unterstützen zu könnenGeschichte 9 é¸ç¸¾æ·æ©éºè¦ª Lu Ji: Er steckte Mandarinen ein, um sie seiner Mutter zu schenkenGeschichte 10 å夫人乳å§ä¸æ  Frau Tang: Sie gab der Schwiegermutter unermüdlich die BrustGeschichte 11 å³çæ£èé£½è¡ Wu Meng: Er ließ die Mücken sich an seinem Blut satttrinkenGeschichte 12 ç祥è¥å°æ±é¯ Wang Xiang: Er legte sich aufs Eis, um Karpfen zu fangenGeschichte 13 é­å·¨ å­ æ¯åå Guo Ju: Aus Pietät gegenüber der Mutter (wollte er) seinen Sohn begrabenGeschichte 14 æ¥é¦æ¼èæ親 Yang Xiang: Sie krallte sich in den Tiger, um den Vater zu rettenGeschichte 15 壽ææ£å®å°æ¯ Shouchang: Er gab seinen Beamtenposten auf, um die Mutter zu suchenGeschichte 16 é»å©åç³æå¿ Qianlou: Als er die Exkremente (des Vaters) gekostet hatte, war sein Herz bekümmertGeschichte 17 èèå­ æ²å½©å¨è¦ª Der alte Laizi: Er erfreute seine Eltern durch Theaterspiel in bunten KleidernGeschichte 18 é»é¦ææ溫衾 Huang Xiang: Er fächelte das Kissen und wärmte die DeckeGeschichte 19 è¡é æ¾æ¤¹ä¾è¦ª Cai Shun: Er pflückte Maulbeeren, um sie der Mutter darzureichenGeschichte 20 å§è©©æ¹§æ³èºé¯ Jiang Shi: Die Quelle sprudelte, und Karpfen sprangen herausGeschichte 21 çè£èé·æ³£å¢ Wang Pou: Wenn er Donner hörte, weinte er am GrabGeschichte 22 ä¸è­å»æ¨äºè¦ª Ding Lan: Er schnitzte Holz, um seinen Eltern zu dienenGeschichte 23 å­å®å­ç«¹çç­ Meng Zong: Er weinte, und Bambus spross hervorGeschichte 24 é»åº­å æ»è¦ªæººå¨ Huang Tingjian: Er leerte selbst das Nachtgeschirr der MutterAnhangZeittafelAbbildungsnachweisLiteraturmehr

Autor