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Realistisches Erzählen als Diagnose von Gesellschaft

BuchGebunden
400 Seiten
Deutsch
Okapi-Verlag ein Imprint der Leetspeak Media GmbHerschienen am11.12.2018Erste Auflage
Die Beiträge des Bandes zielen auf Aspekte realistischen Erzählens in der deutschsprachigen Literatur insbesondere nach 1945 und nach 1989. Dabei geht es zunächst um theoretische Probleme des Realismus in der Literatur der Gegenwart. Nach einem Blick auf den realistischen Ansatz in Hans Falladas erstmals in der Urfassung vorliegendem Roman der Neuen Sachlichkeit, Kleiner Mann - was nun? stehen ausgewählte Autoren und Texte der westdeutschen Literatur der Nachkriegszeit im Umfeld der Gruppe 47 im Zentrum (u.âa. Alfred Andersch, Hans Werner Richter, Günter Eich, Milo Dor). Mit dem Autor Siegfried Pitschmann geht es um einen exemplarischen Fall der Auseinandersetzung um den sozialistischen Realismus in der DDR. Die nachfolgenden Beiträge setzen sich mit Spielarten realistischen Erzählens in der Gegenwartsliteratur nach 1989 auseinander und fragen nach dem zeitdiagnostischen Potential von Texten ausgewählter Gegenwartsautorinnen und -autoren (Martin Mosebach, Erich Hackl, Matthias Politycki, Daniel Kehlmann, Kathrin Schmidt, Artur Becker, Uwe Kolbe, Christoph Hein, Julia Schoch).mehr

Produkt

KlappentextDie Beiträge des Bandes zielen auf Aspekte realistischen Erzählens in der deutschsprachigen Literatur insbesondere nach 1945 und nach 1989. Dabei geht es zunächst um theoretische Probleme des Realismus in der Literatur der Gegenwart. Nach einem Blick auf den realistischen Ansatz in Hans Falladas erstmals in der Urfassung vorliegendem Roman der Neuen Sachlichkeit, Kleiner Mann - was nun? stehen ausgewählte Autoren und Texte der westdeutschen Literatur der Nachkriegszeit im Umfeld der Gruppe 47 im Zentrum (u.âa. Alfred Andersch, Hans Werner Richter, Günter Eich, Milo Dor). Mit dem Autor Siegfried Pitschmann geht es um einen exemplarischen Fall der Auseinandersetzung um den sozialistischen Realismus in der DDR. Die nachfolgenden Beiträge setzen sich mit Spielarten realistischen Erzählens in der Gegenwartsliteratur nach 1989 auseinander und fragen nach dem zeitdiagnostischen Potential von Texten ausgewählter Gegenwartsautorinnen und -autoren (Martin Mosebach, Erich Hackl, Matthias Politycki, Daniel Kehlmann, Kathrin Schmidt, Artur Becker, Uwe Kolbe, Christoph Hein, Julia Schoch).
Details
ISBN/GTIN978-3-947965-01-4
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
ErscheinungsortBerlin
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum11.12.2018
AuflageErste Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht695 g
Artikel-Nr.46108210
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Carsten Gansel | Baumeister der Welten - Arian Irsula oder Statt einer Vorbemerkung Carsten Gansel und Manuel Maldonado-Alemán | Realistisches Erzählen als Diagnose von Gesellschaft und Erfolgsrezept in Vergangenheit und Gegenwart - Vorbemerkungen Lothar Schneider | Verweise auf die Wirklichkeit. Fragen des Realismus in der aktuellen Literaturdiskussion Carsten Gansel | Da steht Er, einer von Millionen - Hans Falladas Urfassung von Kleiner Mann - was nun? und die wirkliche Wirklichkeit der 1920er Jahre Jennifer Bigelow | Schreiben um den Holocaust - Zum Magischen Realismus in der westdeutschen Nachkriegsliteratur Nicole Weber | Vom Druck der Verzweiflung in der frühen Gruppe 47. Partikulare Moral in Alfred Anderschs Essay Deutsche Literatur in der Entscheidung  (1948) Holger Englerth | Der unzeitgemäße Realismus des Milo DorChristine Braun | Realistisches Erzählen und Sozialistischer Realismus - Der Störfall Siegfried Pitschmann und sein Romanvorhaben Erziehung eines Helden Matthias Braun | Auf der Suche nach einer realistischen Schreibweise für das Stasi-Narrativ im deutschen Roman nach 1989Peter Braun | You can t make this stuff up - Das kannst Du Dir nicht ausdenken . Creative Nonfiction als Spielart realistischen Erzählens Werner Nell | Lieben und Arbeiten wie im 19. Jahrhundert - Zur Reprise des Gesellschaftlichen bei David Lodge und Martin Mosebach Manuel Maldonado-Alemán | Erlebte Geschichte als Literatur. Zum Erzählkonzept Erich Hackls Margit Dirscherl | Mit ästhetischen Mitteln beglaubigt ? Matthias Polityckis Roman Samarkand Samarkand und der Relevante Realismus Monika Wolting | Zu Fragen eines populären Realismus bei der Lektüre von Daniel Kehlmanns F (2013) Birgit Dahlke | Nahtod erzählen. Zum mimetischen Realismus in Kathrin Schmidts Überlebens-Roman Du stirbst nicht (2009)Magdalena Kardach | Vom Magischen Realismus - Zu Aspekten realistischen Schreibens zeitgenössischer Prosa. Artur Beckers Roman Wodka und Messer. Lied vom Ertrinken José Fernández Pérez | Dass die Geschichte meine eigene ist, macht das Erzählen nicht einfacher. Uwe Kolbes Abschied von Vineta.Richard Slipp | Das Lächeln der Maria und die Augen des Evangelisten Lukas: Christoph Heins kindliche Erzähler und Reflektorfiguren in Von allem Anfang an und Mama ist gegangen Hanna Bingel-Jones | Erinnern ist eine Art zu vergessen. Erzählen und Erinnern zwischen Heimatlosigkeit und Neuverortung in Julia Schochs Nachwende­roman Mit der Geschwindigkeit des Sommersmehr
Vorwort
Carsten Gansel Baumeister der Welten - Arian Irsula oder Statt einer Vorbemerkung Die neue Reihe Edition Gegenwart bietet ein Forum für Publika­tio­nen zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur und Kultur in ihren transnationalen, medialen und zeitgeschichtlichen Kontexten. Der konzeptuelle Rahmen ergibt sich aus einem spezifischen Verständnis von Gegenwart und Literatur . Kulturtheoretisch wird Gegenwart als gleitende und durch Generationenfolgen bestimmbare Zeitspanne begriffen. Literatur wiederum gilt als ein historisches und kulturelles Phänomen, dessen Entstehung stets in einen spezifischen zeitlichen sowie gesellschaftlichen Kontext eingebunden ist. In historischer Perspektive konzentrieren sich die Bände der Reihe schwerpunktmäßig auf Entwicklungen seit dem Epochenjahr 1989, das die Zusammenführung der deutsch-deutschen Literaturen eingeleitet hat, aber in seinen Folgen den nationalen Rahmen überschritt. Gleichwohl soll es in der Reihe auch um Entdeckungen gehen, die die Literatur des 20. Jahrhunderts betreffen und bis in die Gegenwart wirken. Edition Gegenwart geht dabei von einem weiten Literaturbegriff aus, der einerseits der zunehmenden Dialogizität, Multireferentialität und Hybridität medialer Zeichensysteme in der Gegenwartskultur Rechnung trägt, und andererseits Literatur und Kunst im Spannungsfeld von Autoren und Publikum, Buchhandel und Massenmedien, Politik und Gesellschaft verortet. Dabei sollen möglichst neue Themenfelder auf der Grundlage aktueller literatur- und kulturtheoretischer Forschungsansätze und -methoden erschlossen werden, wie auch darauf abgezielt ist, übergreifende literarisch-künstlerische Phänomene in den Blick zu bekommen. Dem Editorial Board gehört ein internationales Team von ausgewiesenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an, die jeweils die Bände und die eingegangenen Beiträge mit verantworten und prüfen. Nicht unwesentlich für eine neue Reihe ist das äußere Erscheinungsbild. Edition Gegenwart konnte sich für das grundlegende Reihenprofil der Arbeiten eines jungen, aber bereits international erfolgreichen Künstlers aus Havanna versichern: Arian Irsula. 1984 in Havanna geboren, wusste er seit seiner Kindheit, dass er Künstler werden wollte. Bereits mit zehn Jahren konnte er in Vedado, einem Stadtteil von Havanna, über drei Jahre eine Vorbereitungsschule besuchen, die ihm die Möglichkeit bot, schon sehr früh seine künstlerischen Ambitionen auszubilden. Der nächste Schritt war die Kunstakademie in Havanna, die jährlich jeweils nur 20 neue Studenten aufnimmt. Mitunter bewerben sich mehr als 500 junge Künstler für ein Studium, so dass es sehr schwer ist, einen Platz zu bekommen. Arian bestand mit 14 Jahren die Aufnahmeprüfung. An der Akademie, die einen ausgezeichneten Ruf hat, lernte Arian Irsula vier Jahre. Die Akademie , so Arian Irsula, ist auf Kuba das Beste, was Dir passieren kann. Es ist ein ganz intensives und breites Studium . Mit 18 Jahren machte er seinen Abschluss, danach war er für ein Jahr als Lehrer an der Einrichtung tätig. Bereits zu diesem Zeitpunkt machte der junge Künstler von sich reden und bekam ein Angebot aus Ulm, um am dortigen Theater Bühnenbilder zu entwerfen. Es folgten Angebote aus Stuttgart und München. Der nächste Schritt war der Versuch, ein Kunststudium an der Universität zu belegen: Für das gesamte Land gibt es nur 15 Plätze. Dabei ist das Universitätsstudium stärker auf die Theorie ausgerichtet, weniger auf die Praxis. Die Lehrer an der Universität gehen davon aus, dass die Studentinnen und Studenten die wichtigsten Techniken bereits beherrschen. Das Studium, das auch den Schwerpunkt Kunstgeschichte zum Gegenstand hat, ist ausgesprochen intensiv und vermittelt umfangreiche Kenntnisse zu aktuellen internationalen Entwicklungen. Arian Irsula wurde angenommen und schloss die Universität mit 24 Jahren und einem Diplom ab. Es folgte eine dreijährige Tätigkeit als Kurator an einer staatlichen Galerie. In dieser Funktion hat er auch Künstler aus Deutschland nach Kuba gebracht. Nach dieser Erfahrung nahm Arian Irsula 2010 ein Angebot aus Deutschland wahr und arbeitete im Projekt Mecklenburg inspiriert : Es lief über vier Jahre; Kühlungsborn, Bad Doberan, Schwerin, Rostock oder Warnemünde waren Städte, in denen Arian Irsula jeweils drei Monate im Jahr mit anderen internatio­nalen Künstlern arbeitete. In Deutschland hat sich Arian Irsula auch mit neuen Medientechniken und mit Design auseinandergesetzt und zeitweise als Fotograf in einer Werbeagentur gearbeitet. Ergebnisse seiner künstlerischen Arbeiten wurden erfolgreich in Ausstellungen in Schwerin, Rostock, Bremen, Nürnberg oder auf der Insel Amrum gezeigt.Inzwischen hat Arian Irsula in der bekannten Avenida Paseo in Havanna ein Atelier, das er gemeinsam mit vier jungen, international anerkannten Künstlern als Galerie bzw. Studio betreibt. Jeder dieser Künstler vertritt eigene bildkünstlerische Ansätze. Das Studio an der Ecke Línea ist ein Ort der Inspiration, mit hohen Räumen, in die das Licht flutet. An den Wänden kann man die neuesten der sehr unterschiedlichen Arbeiten der Künstler sehen.Arian Irsula selbst ist bereits viele verschiedene Wege gegangen und betont, dass er weiß, wie sehr er als Künstler privilegiert ist. Das beginnt mit den ausgezeichneten Möglichkeiten des Kunststudiums, und es reicht bis hin zu dem Umstand, der in diesem und anderen Berufen längst nicht immer gegeben ist, weder auf Kuba noch in der reichen westlichen Welt: Als Künstler kann ich auf Kuba von dem, was ich mache leben , so Arian Irsula. Bis vor wenigen Jahren konzentrierte er sich auf das Thema Heimat bzw. Heimatsymbole . Den Mittelpunkt bildete dabei die kubanische Flagge, die er in vielfältigen Farbvariationen und Formen zur Grundlage seiner bildkünstlerischen Formate machte. Mittlerweile ist es ihm wichtig, andere künstlerische Möglichkeiten zu erproben. Wie sein Vater, Jesús Irsula, der in Deutschland Germanistik studiert hat und auf Kuba ein bekannter Dolmetscher und Übersetzer ist, setzt er eine Maxime des kubanischen Nationaldichters José Marti für sich um. Patria es Humanidad , notiert José Marti, was ins Deutsche übertragen soviel wie Heimat ist die Menschheit bedeutet. Und in der Tat passt diese Überlegung zum bisherigen Werdegang von Arian Irsula, der schon in jungen Jahren als Künstler sehr verschiedene Länder und Welten kennengelernt hat. Heimat, das ist zunächst das Land der Geburt, gegebenenfalls die Region, die Stadt, der Stadtteil oder das Dorf, in dem man Kindheit und Jugend erlebt hat und erwachsen geworden ist. Aber dann öffnet sich der Blick auf größere Horizonte, intellektuell oder auch sehr real, wenn sich Möglichkeiten bieten, die Welt kennenzulernen. Arian Irsula betont, dass es ihm - wie auch anderen Künstlern seiner Generation - darum geht, diese Welt(en) zu erkunden, und er darüber nachdenkt, wie diese Welt(en) aussehen können in ihrer Buntheit und Vielfältigkeit. Diese Überlegungen schlagen sich in den bildkünstlerischen Verfahren nieder, die Arian Irsula nunmehr für sich entwickelt und umgesetzt hat. Seine Arbeiten sind in der gegenwärtigen Phase abstrakt, und der Zuschauer assoziiert mit den wahrgenommenen Bildwelten Bezüge zur Geographie, zur Kartographie oder Kosmologie. Man glaubt im Wechsel auf Erdteile und Meere zu blicken, die sich überlappen und in ihrer Farbigkeit vom Himmelblau über das Gelb bis zum Ocker reichen. Es entsteht der Eindruck, als betrachte man die Welt von oben - gewissermaßen aus dem Kosmos. Der Abstand ermöglicht einen gleichermaßen phantasievollen wie analytischen Blick. Ahnbar wird, in welcher Weise der einzelne wie die Gemeinschaft Bestandteil eines großen Ganzen sind. Genau diese Formate, die Ergebnis einer komplexen, ausgefeilten Technik sind, bilden nunmehr die Grundlage für die Cover der neuen Reihe Edition Gegenwart . In ihrer Farbigkeit und dem Bezug auf Welt(en) vermögen sie den Grundansatz des Vorhabens im Verlag OKAPI gewissermaßen symbolisch zu transportieren. Die Zusammenarbeit mit Arian Irsula, dessen neue Ausstellung in Deutschland mit einigem Recht unter dem sprechenden Titel Baumeister der Welten angekündigt wurde, soll für die Zukunft das auf eine kritische Sicht der wirklichen Wirklichkeit gerichtete Konzept der Edition Gegenwart unterstreichen.mehr

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