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BuchGebunden
88 Seiten
Deutsch
Kookbookserschienen am28.04.2023
Die vorliegenden Gedichte sind Roadmaps, Archive aus einer Zukunft, von der ich (teils) gern ein Teil wäre. Spekulative, fragmentarische Zeugnisse neuer und zärtlicherer Seinsweisen, artenübergreifender Allianz. Mit jedem Zyklus im Band geht es tiefer in diese Zukünftigkeit hinein; Transformationen werden spürbar. In "Wasser werden" erkundet ein Ich über mimetisch-klangliche Ebenen die eigene, aufregende Verbundenheit mit anderem wässrigen Leben. Es lernt die filigranen Bewegungen von Phytoplankton, suhlt sich mit chinesischen Wasserbüffeln im Schlamm. Das folgende Kapitel "bergen" verortet sich in einer Zeit, in der humane und nicht-humane Entitäten gemeinsam in symbiotischen Koexistenzen leben; die Globalisierung und die Technologisierung der Welt sind weit vorangeschritten, die fatalen klimatischen Konsequenzen gegenwärtiger menschlicher Lebensweisen treten offen zutage. Hier sammelt und pflegt ein menschliches Ich verzweifelt, liebevoll und widerständig, was es angesichts eines drohenden Untergangs umso stärker behüten will: seelische Verfasstheiten, Wassermelonenlippen, ebenso Kristalle, Sapphos Fragmente, massenhaft Sauerstoff, schließlich die im Wort "Brot" sedimentierte Menschheitsgeschichte selbst. Jenseits von binär-diskriminierendem Denken, von Utopie und Dystopie, bewegt sich Federn im Flug tief im queeren, somatischen Dazwischen. Dort liegt, verankert in Handlung und Un-handlung, eine mögliche Welt. Handlinien verflüchtigen sich zu Horizonten, schmelzen dahin. Und trotzdem gelangt ein Ich zu neuen Sinnen, rappelt sich auf, wird (wieder) Körper, Wesen, Wir. Landschaften, Wind und dunkle Tiere sind hier Partner:innen, die Fragen beantworten, die wir uns als Menschen gerade erst zu stellen wagen. Gemeinsam finden wir Rituale, üben wir uns in Revolution.mehr

Produkt

KlappentextDie vorliegenden Gedichte sind Roadmaps, Archive aus einer Zukunft, von der ich (teils) gern ein Teil wäre. Spekulative, fragmentarische Zeugnisse neuer und zärtlicherer Seinsweisen, artenübergreifender Allianz. Mit jedem Zyklus im Band geht es tiefer in diese Zukünftigkeit hinein; Transformationen werden spürbar. In "Wasser werden" erkundet ein Ich über mimetisch-klangliche Ebenen die eigene, aufregende Verbundenheit mit anderem wässrigen Leben. Es lernt die filigranen Bewegungen von Phytoplankton, suhlt sich mit chinesischen Wasserbüffeln im Schlamm. Das folgende Kapitel "bergen" verortet sich in einer Zeit, in der humane und nicht-humane Entitäten gemeinsam in symbiotischen Koexistenzen leben; die Globalisierung und die Technologisierung der Welt sind weit vorangeschritten, die fatalen klimatischen Konsequenzen gegenwärtiger menschlicher Lebensweisen treten offen zutage. Hier sammelt und pflegt ein menschliches Ich verzweifelt, liebevoll und widerständig, was es angesichts eines drohenden Untergangs umso stärker behüten will: seelische Verfasstheiten, Wassermelonenlippen, ebenso Kristalle, Sapphos Fragmente, massenhaft Sauerstoff, schließlich die im Wort "Brot" sedimentierte Menschheitsgeschichte selbst. Jenseits von binär-diskriminierendem Denken, von Utopie und Dystopie, bewegt sich Federn im Flug tief im queeren, somatischen Dazwischen. Dort liegt, verankert in Handlung und Un-handlung, eine mögliche Welt. Handlinien verflüchtigen sich zu Horizonten, schmelzen dahin. Und trotzdem gelangt ein Ich zu neuen Sinnen, rappelt sich auf, wird (wieder) Körper, Wesen, Wir. Landschaften, Wind und dunkle Tiere sind hier Partner:innen, die Fragen beantworten, die wir uns als Menschen gerade erst zu stellen wagen. Gemeinsam finden wir Rituale, üben wir uns in Revolution.
ZusatztextScheffler ist eine moderne Sappho mit Gitarre und Loopmaschine. Ihre Gedichte sind ganz von der oralen Tradition der Dichtkunst geprägt, zelebrieren die kompositorische Einheit von Sprache, Musik und Gesang und entfalten sich als Text-Klang-Collagen von außerordentlicher Suggestivität.- Michael Braun; Laudatio zum Orphil-DebütpreisUm Körperbilder und Körperlichkeit kreisen die Gedichte von Rike Scheffler (â¦) Resonanz, das verstärkte Mitschwingen eines schwingfähigen Systems unter zeitlich veränderlicher Einwirkung, charakterisiert ein Ziel und eine möglicherweise beabsichtigte Wirkung dieser Verse, die Landschaft und Erinnerungen an eine vergangene Liebe so verweben, dass diese Liebe in den Versen noch einmal Gestalt annimmt.- Beate Tröger, der Freitag
Details
ISBN/GTIN978-3-948336-14-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.04.2023
Reihen-Nr.78
Seiten88 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht305 g
Artikel-Nr.49899961
Rubriken

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Sehnsucht nach Ruhe in Bewegung. Schöpfungbahnt sich durch Teilung. Bäche aus Blättern. In manchen Sprachen ist Urwasserdasselbe Wort wie Zwilling,das doppel-, vielgesichtig,nicht aus der Umarmung anderen Wassers lassen will:Erdinseln hinaufgetaucht, Wasserschlangen, Fruchtwasser, ein Mini-Ozean phylogenetischer Verfahren. Eschen, Amphibien. Ein Wiegenlied für Mütter, in einer Hütte gesungen.Mehr Verwüstung.Die Azteken opferten Thlaloc weinende Kinder, um die Wasserreserven der Lagunen aufzufrischen. Sie war in einem Prozess des Werdens, Ritus, Urwald, der im Wasser ruht.Moos im Magen, Meere im Blut. Quallen, Fische, Hunde weisen dieselben Salze in beinahe der gleichen Zusammensetzung auf: Kiemenbögen, Sintflut, Atlantis.Sedimente im Gedächtnis, synchron, zugleich: Symptom.Haoma, Makara, ein Elexier: 'siwlkw'. [ i:w :k]. [sea_walk][seal_walk] [she_will_walk]. We will_mehr

Autor

Rike Scheffler, geboren 1985, ist Lyrikerin und Musikerin. Sie studierte Psychologie in Berlin und Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Ihr Gedichtband "der rest ist resonanz", kookbooks 2014, wurde mit dem Orphil-Debütpreis ausgezeichnet. Stipendien erhielt sie u.a. von der Stiftung Brandenburger Tor, der Akademie der Künste Berlin, den Künstlerhäusern Edenkoben, Schreyahn und Wewelsfleth sowie der Dt. Akademie Rom Villa Massimo in der Casa Baldi. Rike Scheffler ist Mitglied im Lyrikkollektiv G13. Poesie ist für sie Möglichkeitsraum, transformative Praxis. Häufig entwickelt sie aus ihren Gedichten Performances und immersive Wort- & Sound Installationen. Scheffler tritt auf Literaturfestivals rund um den Globus auf, kollaboriert mit Ólafur Elíasson's Institut für Raumexperimente, und präsentierte ihre Werke bisher u.a. in der Neuen Nationalgalerie, im Hamburger Bahnhof Berlin, im Kopenhagener Louisiana Museum of Modern Art und im Palais de Tokyo Paris.
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Illustration:Töpfer, Andreas