Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Sagen und Legenden aus Thüringen

BuchGebunden
160 Seiten
Deutsch
Regionalia Verlagerschienen am23.02.20243. Aufl.
Sagenhafte Weiten in Thüringen

Im alten Königreich Thüringen treffen wir Edelmann Iring und die umtriebige Amalaberga. Dann sausen wir weiter zur Wartburg, wo uns Ludwig IV. und die heilige Elisabeth erwarten. Nur ein paar Jahr(hundert)e später treffen wir dort auch den Junker Jörg - niemand anders, als der bekannteste Deutsche aller Zeiten: Martin Luther.

Thüringen bietet eine reichhaltige Tradition unzähliger Sagen und Legenden. Mario Junkes hat wieder einmal tief gegraben und diese für Sie gesammelt. Sie reisen im Handumdrehen vom Kyffhäuser und Kaiser Barbarossa zum Großen Hermannsberg und goldenen Kegeln, zu den Rittern von Eisfeld und zurück zur Wartburg, den Ludowingern, einem Sängerkrieg und dem Zauberer Klingsor.

Zwischendrin begegnen Sie Frau Holle und Frau Perchta, Sie treffen die Heiligen Bonifatius und Landespatron Georg - und Sie erfahren, wo man Mörtel mit Wein angerührt hat.

Thüringen ist ein Kleinod, das nicht nur reichhaltige deutsche Geschichte bietet, sondern auch eine riesige Schatzkiste voller Sagen und Legenden verwahrt. Alle warten darauf, entdeckt zu werden - und Sie halten die Eintrittskarte in Ihrer Hand.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR9,95
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextSagenhafte Weiten in Thüringen

Im alten Königreich Thüringen treffen wir Edelmann Iring und die umtriebige Amalaberga. Dann sausen wir weiter zur Wartburg, wo uns Ludwig IV. und die heilige Elisabeth erwarten. Nur ein paar Jahr(hundert)e später treffen wir dort auch den Junker Jörg - niemand anders, als der bekannteste Deutsche aller Zeiten: Martin Luther.

Thüringen bietet eine reichhaltige Tradition unzähliger Sagen und Legenden. Mario Junkes hat wieder einmal tief gegraben und diese für Sie gesammelt. Sie reisen im Handumdrehen vom Kyffhäuser und Kaiser Barbarossa zum Großen Hermannsberg und goldenen Kegeln, zu den Rittern von Eisfeld und zurück zur Wartburg, den Ludowingern, einem Sängerkrieg und dem Zauberer Klingsor.

Zwischendrin begegnen Sie Frau Holle und Frau Perchta, Sie treffen die Heiligen Bonifatius und Landespatron Georg - und Sie erfahren, wo man Mörtel mit Wein angerührt hat.

Thüringen ist ein Kleinod, das nicht nur reichhaltige deutsche Geschichte bietet, sondern auch eine riesige Schatzkiste voller Sagen und Legenden verwahrt. Alle warten darauf, entdeckt zu werden - und Sie halten die Eintrittskarte in Ihrer Hand.
Details
ISBN/GTIN978-3-95540-381-2
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum23.02.2024
Auflage3. Aufl.
Seiten160 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht377 g
Artikel-Nr.50397671
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
EinleitungThüringen: Ganz. Schön. Groß.7Die Sage von Irminfried, Dieterich und Iring»Lang lebe das Königreich Thüringen!«Die Legende von zwei Königen und einem Berater10Der Duft einer Frau - Amalaberga von Thüringen14Sagen und Legenden rund um die WartburgSagen und Legenden von Martin LutherEin Klecks, so groß wie ein Land - Das Tintenfass15Ein Zeichen des Himmels - Der Blitz16»Ich führe Krieg mit den Lebenden.«Kaiser Karl am Grabe Luthers16Kontra-These, Pro-These - Der Thesenanschlag17»Es grient so grien, wenn Wittenbergs Blieten blie n.«Luther und die Bäume18»Wenn et bedde sich lohne däät ...«Luther und das Apfelbäumchen18Die Martinsfrage - Luther in Worms19Homöopathetisch - Die Giftanschläge19»Mein Name ist Jörg. Junker Jörg.«Ein geheimnisvoller Gast auf der Wartburg20Sagen und Legenden vom heiligen GeorgWeißer Ritter und WunderheilerDer Beschützer der Beschützten23»Friss Klinge, Drache!«Sankt Georg und die Prinzessin24Sagen und Legenden der LudowingerDie Geburt eines GeschlechtsGraf Ludwig mit dem Barte26Springer schlägt TurmLudwig II. und sein Weg zur Macht26Ein Trabant für EisenachWie die Wartburg erbaut wurde28Von Erfahrung gestähltDer eiserne Landgraf (auch: Der Schmied von Ruhla)30Zur Hölle in Thüringen gleich linksDes eisernen Landgrafen Seele33Unter dem Banner des DrachentötersSankt Georgs Panier36Die Arie des Magiers - Der Sängerkrieg auf der Wartburg37»Du bist ein Laie, schnipp, schnapp!«Klingsors Zauber und Prophezeihung40Sagen und Legenden der heiligen ElisabethIhr Stern geht auf - Die kleine Braut aus Ungarn42Ihr Stern scheint auf die UnsehendenDie Jugend Elisabeths von Ungarn43Ihr Stern erstrahlt im Glanze - Elisabeths Vermählung44Böse Räuber und ein braver LöweLandgraf Ludwigs Tugend46Ihr Stern erglüht - Die Wunder Elisabeths47Eine Quadrilogie des UntergangsI - Sein Stern geht unter, eine Taube steigt aufVom Kreuzzuge Landgraf Ludwigs54II - Ihr Stern wird gestürzt - Elisabeths Prüfungen55III - Ihr Stern durchlebt höllische KälteElisabeths Wiedererhöhung57IV - Ihr Stern sinkt und strahlt heller denn jeVon Elisabeths Tod und Heiligsprechung58Sagen und Legenden um den KyffhäuserAller Welten Ende sind drei - Die Barbarossasage62Kyffhäuser Wein, schenk noch mal einDie Sage von der weißen Frau am Kyffhäuser64Zurück in die Zukunft - Das gealterte Brautpaar65Ein Ständchen für den KaiserDer Schafhirte auf dem Kyffhäuser66Nochmals zurück in die ZukunftDer Ziegenhirte auf dem Kyffhäuser66Ein Ring, sie alle zu warnenDer Schweinehirte auf dem Kyffhäuser67Des Kaisers Ausgeberin gibt reichlichDie Sage der Flachsknoten68Köpfchen bewahrenDie Sage der Kyffhäuser Pferdeköpfe68Auch Getreide hat goldenen Boden.Die Sage vom greisen Männchen am Kyffhäuser69Schmied Boldermann: zu schlimm für die HölleDes Kaisers Eisenhauer69Ich trink den Wein nicht gern allein.Die Legende von Tischlergeselle Thiele70Süß klingender Flachs - Die goldenen Flachsknoten70Der Schäfer, der sich ein Königreich an den Hut steckteDie Wunderblume71Sagen und Legenden von Frau Holle und Frau PerchtaSie kann mehr, als nur Kissen auszuschüttelnFrau Holle im Kyffhäuser73Lob einer HandlungsreisendenDer Wagen der Frau Holle73 Die Geisterbahn in HörselbergVon Frau Venus und dem wilden Heer74 Von Thors Hammer und des Teufels KindernDer Name Eisfeld und Frau Holle75Wer den Hals nicht voll kriegt, dem wird er gekrümmtFrau Perchten-Pflug77Frau sucht das Heil in Teufels WergDer Spinnerinnen Trug78Bei Hammurabi rot, in Arnstadt nur den TodFrau Holle im Walperholz79Sagen und Legenden von Hexen, Zauberern und Zwergen»Ja, lebt denn das alte Holzweibel noch?«Holzweibel um Greiz81»Doktor Bader, bitte zum Holzweibel!«Holzleute in der Schlee82Was schleichet sanft durch Wind und Nacht?Die Hexen von Nordhausen83Frauenschlau - Frauenruh84Über den Jordan in Tegkwitz - Der kleine Jordan84Das Universum in zwei NussschalenDer Wichtel wird aus dem Hause verbannt85Durstige Zwerge und ein goldenes GehörnDie Kammerlöcher von Angelroda86Tausche Erbsen gegen EschenVon Zwergen und Zinselmännchen87Ein Schatz als Spritgeld - oder lebenslanger Total-schaden - Das Lindigsfrauchen in Gerstungen89Ehrlich mahlt am besten - Die Mehleiche91Der Bundesgesundheitsminister: Blauer Dunst ist giftig!Der böse Vogel in Gera91Kümmel gegen kleine Lümmel - Zwerglöcher bei Gera92Sagen und Legenden von Kirchen und KlösternDie Zeit formt Mensch und NaturDer Bildstock in der Betteleiche94Kerbholz - Till Eulenspiegel und das Silberglöckchen im Salzunger See95»Hol mir mal ne Kanne Wein, sonst stelle ich das Mauern ein.« - Die roten Spitzen zu Altenburg95Verzockt - Die spielenden Mönche zu Altenburg96Deus bonus, pax in domus - Die wilde Kirche97Mission: Possible - Sankt Bonifatius98Ein teurer Dirnenbesuch und ein sprechender SteinDas Scherflein der Witwe und das Mönchsbild100â£A â A â£8 â 8 - Das Kirchhofkreuz101Bruder Grau und die RauchmelderinDer Mönch in Ketten und die nächtliche Wehklage103Zwei Schätze und ein Wachhund - Kapelle Ehrenberg104Erst ein Bett, dann zwei SchinkenDer Mönch zu Mildenfurt104Der Preis einer Liebe - Die wandelnde Laterne105Gottes Gabe gründet Kloster - Die Sage von Deodatus105»Wenn das Geld im Kloster klingt⦫Veßra und Trostatt106Sagen und Legenden vom Teufel und von JungfrauenWetten, dass â¦? - Der Galgen auf dem Kohnstein108Wissen ist Macht - Der Teufel auf dem Kohnstein109Geld macht nicht glücklich, aber dafür beruhigt es nichtDer Fund in Wintersdorf110Eitelkeit in Ewigkeit - Das verfluchte Jungfernloch110Publikumsjoker auf eigene GefahrDie weiße Jungfer vom Ringelstein113Die Schlüssel zur VergangenheitDie Jungfrau des Heidentempels114Vom Brettergymnasium ins Rathaus - Feuer verfluchen116Sagen und Legenden von Bergen, Burgen und SchlössernAller guten Dinge sind drei - Der Graf von Gleichen117Toll trieben es die alten Ritter - Burgsagen um Altenstein118Seelentod und Kegelgold, Feuerwein und GeistgestaltDie Sagen vom Großen Hermannsberg119Des Bauern gelber Sand - Riesenspielzeug120Wer reitet so spät durch Wind und Nacht?Der Reiter von der Leuchtenburg121»Guck mal, Papa: Ein Pferdchen, so groß wie mein Daumen.« - Riesen und Ritter um Eisfeld122Taler gewollt, Obst geholt - Weitersroder Schätze124»Gesundheit!« - Der rote Stein125»Gold und Silber lieb ich sehr, kann s auch gut gebrauchen« - Die Goldlauter126Für eine Handvoll GroschenSchloss Wespenstein und Gräfenthal127Bär in der Wand, Fisch in der TascheSchätze in der Bärenwand128Einmal Venedig und zurück - Der Venetianer128»Deine Mutter hat den schönsten Mund ⦠weit und breit.« - Der Riesensinger129Samt und Salz, Gott erhalt s - Die verstopfte Salzquelle130Von Odin über Zwerge und Riesen, dann scharf nach rechts bis zum Bernsteinzimmer - Die Bölersmännchen131Merwigs Krone, Erfrieds FurtVon der Entstehung der Stadt Erfurt132Auferstanden aus GewässernVon großer Wasserflut in Thüringen133Sack Zement und Donnerkeil - Von den drei Gleichen134Sagen und Legenden von Jägern und WäldernSamiel hat Acht - Die Sage vom Jägerstein135Hundert Haine und kein grüner ZweigDie Hänge-Eiche136Außer Henkel nichts gewesenDer Schatz im Schwarzatal137»Boden, öffne Dich!« - Heilsberg138Pferd mit Wasser-RadarDie Bonifatius-Kirche zu Heilsberg139Einmal Miau und Feier ausDie verwünschte Prinzessin141Sagen und Legenden von Geistern, Gespenstern und anderen GesellenHandwerk hat ehelichen BodenDie sagenhafte Wendeltreppe142»Friss Schwert, elender Wurm!«Des Königs Abenteuer143Gegessen werden, anstatt zu essen - Das liebe Brot145Dirty Dancing ohne Zugabe - Der Tanzteich146Kein Aprilscherz - Wassergeist Hackelmärz147Wasser ⦠Abmarsch?Wie zu Berka die Werra ausblieb147 Den Fröschen warme Socken flicken Seelweckchen148Justiz im Mittelalter - Der Stein bei Oberlind149Es drücket den Riesen ein Steinchen im SchuhDer Stein vor dem Altentor149Erst aufhängen, dann Fragen stellenEine Legende aus Spechtsbrunn150Die beleidigte LichtgestaltFrontanz in Langenberg bei Gera150Der Fleckendoktor - Faust in Erfurt151Wo Schäfer- und Hasengespenst sich gute Nacht sagenSchäfer- und Hasengespenst1531 Fisch + 3 Bäume = Waltershausener WappenFische auf Bäumen154Ziegenbrenner - Das Rote Tor in Stadtroda156Thüringen, geheimnisvolle Orte158Literatur- und Quellenverzeichnis16mehr
Vorwort
Vorwort
Thüringen: Ganz. Schön. Groß.

Liebe lesende Menschen nah und fern,

eine weitere Station auf dem Sagen- und Legendenpfad führt uns in die Mitte Deutschlands. Alleine die historische, gesellschaftliche und soziale Bandbreite des hier Geschehenen würde Bücher reichlich füllen - und tut das bereits. Dieses war die mit Abstand erstaunlichste Recherche, die Ihr Autor im Zuge der Sagen-Reihe erleben durfte.
Früher konnte man im Deutschunterricht auf die Frage des Deutschlehrers einfach "Goethe" antworten, wenn Klassenkameradinnen mit interessanterem Stoff für Ablenkung gesorgt hatten, und lag oft genug richtig damit. Wird im Geschichtsunterricht nach Deutschland gefragt, gilt offenbar dasselbe für Thüringen: 1/22 der Fläche Deutschlands, 1/39 der Bewohner - doch ein Löwenanteil an Historie.
Hinzu kommt die vielfältige Natur. Der Baumkronenpfad im Hainich ist von Null auf Platz Eins in den Urlaubsziele-Charts des Autors eingestiegen. Dann Luthers Tintenklecks bestaunen und ein Rhönschaf wuscheln. Die Quellen von Hahle, Helme, Leine, Unstrut und Wipper besuchen. In Nordhausen den Harz riechen, eine Flasche Doppelkorn bunkern, sowie in Werther verwirrt und traumatisiert ein Buch verbrennen - denn des Dichterfürsten gleichnamiges Werk war des Autors Passierschein aus den Fängen der Pflichtschulzeit.
Vom Kyffhäuser blicken wie der Kaiser, in Sömmerda Christian Gotthilf Salzmanns Geburtshaus besuchen und in Erfurt durch die Altstadt spazieren. Die Gothaer Talsperren bestaunen, auf dem Kickelhahn ⦠kickeln ⦠und auf dem Lindenberg "Sonderzug nach Pankow" nölen. In Suhl zunächst das Waffen-, dann das Fahrzeugmuseum besuchen und dann von Goldlauter über den Rennsteig zur Suhler Hütte - wo eine Portion Klöße mit Brühe und Rotkohl warten. Nach einem Besuch von Schloss Glücksburg dann nach Eisfeld, ein Name, der wie feines Kristall in den Ohren klingt. Als nächstes nach Sumbarch und dem bayrischen Löwen, dann zum Dreistromstein in Siegmundsburg, danach ins Barockschloss Heidecksburg mit einem Festsaal, für dem man den Architekten Lob und den Auftraggebern das Gegenteil servieren möchte. Dann geht es zur nächsten und schwierigsten Station.
Man erlaube sich, zu fühlen. Wen es noch schmerzt, scheint auf einem richtigen Weg. Unsere Vorfahren haben in Konzentrationslagern wie Laura und Buchenwald Welt und Sinn auf den Kopf gestellt, ganz wie es Architekten und Auftraggeber befohlen hatten.
Niemals wieder.
Es ist unsere Aufgabe, aus diesem schwer fassbaren Dungberg mitten in der deutschen Geschichte die Menschlichkeit erblühen zu lassen. Wir scheinen auf konstruktivem Weg.
Unser Krieg war vorgestern - doch seit gestern wird bei den Nachbarn wieder gekämpft. Frieden ist keine Garantie. Was morgen sein wird, haben wir heute in der Hand.
~~~
Man erlaube, sich zu fühlen.
Wer sich nicht vor dem Schmerz versteckt, wer sich der Vergangenheit gestellt und die Verantwortung dafür übernommen hat, der darf heute befreit atmen. Wer die Felder des Wahnsinns hinter sich gelassen hat, sie in der Erinnerung bewahren wird, aber nicht länger im Herzen hinter sich her schleppen muss, bei dem ist unsere Zukunft in guten Händen. Danke.
~~~
Für einen Trierer ist die Partnerstadt Weimar eine logische nächste Station und für diesen Trierer der Zippelmarkt ein Muss. Dann Zeissbauten, Jentower und die sieben Wunder in Jena. In der 1977er-Version des Brettspiels "Deutschlandreise" waren Gera und Jena zwei Lieblingsstädte des Autors. Falls Sie noch eine 1962er-Version haben, erklären Sie Ihren Kindern oder Enkeln doch bitte einmal, was ein Telegramm ist (Telegramme waren die "Ereigniskarten" der 62er-Version). Erklären Sie bitte außerdem, weshalb ein Datenvolumen von satten drei bis vier Byte (kein Kilo-, Mega-, Giga- oder Tera-: Einmal Byte ohne alles = 8 Zeichen) einen Stundenlohn kostete - auch vor der Privatisierung staatlicher Unternehmen - und warum der im Bundespost-Gebührenverzeichnis verwendete Begriff "Privattelegramm in die DDR" heute ein Schmunzeln auslösen kann, zumindest im ehemaligen Westen. Schließen Sie damit, dass es damals immerhin keine Spam-Telegramme gab.
Es folgt ein gemütlicher Spaziergang durch den Tiergarten Eisenberg, den Zeitzer Forst, das Rote Tor in Stadtroda und den Geraer Dahliengarten. Dann eine Wanderung durch das Thüringer Schiefergebirge und eine Brotzeit auf dem Sieglitzberg - mit Schleizer Biersuppe aus der Thermoskanne. In Greiz Gedenken an den Tagebau Katzendorf und Culmitzsch - sowie an einen von hier stammenden ehemaligen Chef, dessen großartiger Geschäftssinn, höchste Kundenfreundlichkeit und vor allem beispielhafte Menschenführung für den Autor das Karriere-Aus im Einzelhandel bedeuteten.
Dann zum Abschluss ins Altenburger Schloss- und Spielkartenmuseum, trimmen im Historischen Friseursalon, nach Jückelberg an den östlichsten Punkt des Landes und in Schmölln ein Stück Mutzbraten im Brot für die Heimreise, bei der Ihr Autor am liebsten an jeder thüringischen Metzgerei anhalten und sagen würde: «Eine Rostbratwurst, bitte.»
~~~
Ludwig Bechstein hat in des Wortes wahrstem Sinne das Buch über die Sagen Thüringens geschrieben. Seine Arbeit verdient höchstes Lob. Seine fünf Thüringen gewidmeten Bände sind mit Landesgeschichte gespickt und strotzen vor Landschafts- und Wegbeschreibungen. Ihr Autor verneigt sich vor Bechsteins Werk, indem mehrheitlich dessen tradierte Sagentitel übernommen werden, lediglich auf die heutige Rechtschreibung angepasst. Der Sagenreichtum Thüringens ist außerdem so umfangreich, dass unmöglich alles in ein einziges Buch passt. Ihr Autor hat versucht, sowohl den bekanntesten Legenden als auch jedem Landkreis gerecht zu werden.
Ein Kamerad des Autors aus dessen Zeit als Luftwaffen-Unteroffizier hat ihm vor fast dreißig Jahren den Schriftzug eines Wartburg 353 geschenkt. Der ältere Herr war stolz auf die Leistung des VEB Automobilwerk Eisenach - und ganz deutlich spürbar ebenso froh über die Grenzöffnung. Ihr Autor erinnert sich noch gut an die Fahrten auf der Transitstrecke und er rollt derzeit durch die Lande auf einem in Thüringen gekauften Fahrrad, dessen ehemaliger Besitzer eine Verkörperung seiner Heimat ist: schnörkellos und trotzdem herzlich.
Diese Einleitung ist etwas umfangreicher als sonst, denn Thüringen ist ganz schön groß. Schön, dass Sie da sind. Bleiben Sie gesund.
Trier, im November 2021 und April 2022 Ihr Mario Junkes
mehr
Leseprobe
»Mein Name ist Jörg. Junker Jörg.«Ein geheimnisvoller Gast auf der WartburgEines Abends brachten der Eisenacher Amtmann Hansen von Berlepsch und Ritter Hans von Wenkheim einen Mann auf die Wartburg. Die beiden Edelmänner hatten den Mann offenbar gefangengenommen, als dieser an des Ritters Residenz Altenstein vorbei durch den Wald nach Waltershausen ziehen wollte. Auf der Wartburg angekommen, wurde der Mann in ein Zimmer des Ritterhauses einquartiert und bestens versorgt. Er trug die Kleidung eines Ritters, dazu ein Schwert und man redete ihn an mit Junker Jörg. Wenn dieser Junker Jörg ein Ritter war, so verstand er es offenbar ebenso trefflich, Tinte und Papier wie eine scharfe Waffe zu führen. Seine Gefechte trug er allesamt in seinem Zimmer aus und wie der Thüringer Schutzpatron Sankt Georg rückte er dem geistlichen Drachen Roms zu Leibe - doch wo der Heilige mit stählerner Klinge gekämpft hatte, rückte der Junker dem Feind mit seinem im Namen des Volkes geführten Gänsefederschwert bei. Junker Jörg hatte den Schauplatz betreten - und zwar mit Gerechtigkeit im Sinn. Er kämpfte mit der Waffe des Geistes und übersetzte ein weit mehr als tausend Jahre altes Gesetzbuch endlich in die deutsche Sprache. Doch nicht nur die vatikanischen Drachen machten dem tapferen Junker zu schaffen: Auch Meister Urian selbst soll sich viele Male in der Übersetzerstube gezeigt haben, um das Werk mit allen Mitteln zu verhindern: sei es als Schatten, als Sack rappelnder Nüsse oder als Alptraumgestalt. Eines Tages soll sich der Herr der Fliegen in Form eines geflügelten Untertans gezeigt und den armen Junker immer wieder versucht und gepeinigt haben, dass dieser ein Tintenfass wie einen Wurfstern nach dem Teufel schleuderte. Das Fass schlug hinter dem Ofen ein und hinterließ einen riesigen Fleck an der Wand. Der Teufel war zwar verschwunden, doch der Fleck tauchte immer wieder auf, so oft man ihn auch zu überstreichen suchte. Nach einer Weile wurde es für Besucher der Wartburg ein geliebter Brauch, sich Teile der Wand als Andenken zu sichern - eine Reliquie des Kampfes Gut gegen Böse.Wenn Junker Jörg ausritt, wurde ihm ein ehrbarer und verschwiegener Reitersmann zur Seite gestellt. Der getreue Diener unterstützte den Junker nicht nur in Fragen der Reitkunst, sondern bewahrte den geselligen Gelehrten in Herbergen davor, sein Schwert abzulegen und auch seine Bücher aus der Tasche zu holen, damit man ihm nicht sofort den Schreiber ansehe. Mittels dieser List konnte Junker Jörg sich während der langen Zeit auf der Wartburg mitunter auch gelegentlich bei seinen Freunden zeigen, denn ritterliche Verkleidung und ein dichter Bart schützten den Verfolgten davor, erkannt zu werden. Nur im Kloster Reinhardsbrunn soll ein Mönch ihn erkannt haben. Als dieser erfreut die Kunde verbreiten wollte, drängte des Junkers Diener zum Aufbruch: Man habe sich bei einer Gesellschaft angesagt, müsse eilen, um noch rechtzeitig anzukommen - und schon waren die beiden auf und davon zum schützenden Schloss Wartburg. Dort setzte der Junker eifrig und meisterlich seine Arbeit fort und schließlich begannen die Hände des Volkes in Thüringen und Sachsen an den Thronen der Mächtigen zu rütteln. In Wittenberg und anderen Städten forderten nun auch die Bürger den sprichwörtlichen Drachen zum Kampf heraus: Die Bauernkriege brachen über das Land herein. Mutige Menschen wie Thomas Müntzer mussten Gefangennahme, Folter und Enthauptung hinnehmen - doch nun war die Zeit der Reformation angebrochen. Auch Junker Jörg hielt es nicht länger im sicheren Wartburgzimmer. Er eilte nach Wittenberg und kämpfte mit den ihm liebsten Waffen Mut und Geist beharrlich und ehrenvoll gegen die grauenhaften Drachen der Unterdrückung und Willkür. Von nun an jedoch konnte er wieder seine eigenen Farben zeigen und durfte auch endlich wieder öffentlich aussprechen, was die Vorsicht so lange verboten hatte: »Mein Name ist Luther. Martin Luther.«Eine andere Legende besagt, man habe Luthers Leichnam vor dem Anrücken des kaiserlichen Heeres aus dem Grab entnommen und ihn an einem anderen Ort beerdigt. Eine am 14. Februar 1892 vorgenommene Graböffnung in der Wittenberger Schlosskirche soll jedoch bewiesen haben, dass dort die letzte Ruhestätte des Reformators ist. Vor rund fünfhundert Jahren übersetzte Martin Luther die Bibel ins Deutsche. Es war ein Projekt, das auch heute noch seinesgleichen sucht. Nur zweihundert Kilometer von der Wartburg entfernt hatte Johannes Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern ins Leben gerufen. Er sollte Luthers Mammutwerk zu großer Verbreitung verhelfen, auch nach Junker Jörgs Tod am 18. Januar 1546. Die Luther-Bibel ist das meistgelesene Werk in deutscher Sprache. Sie hat nicht nur wegen ihrer religiösen und kulturellen Bedeutung, sondern auch wegen Luthers literarischem Geist Geschichte geschrieben, wie seine Übersetzung von Matt 7:6 eindrucksvoll beweist:»Ihr sollt das Heilige nicht den Hunden geben und eure Perlen sollt ihr nicht vor die Säue werfen, damit die sie nicht zertreten mit ihren Füßen und sich umwenden und euch zerreißen.«mehr

Autor

Junkes, MarioMario Junkes, geboren 1972, war nach Ausbildungen zum Fremdsprachenkorrespondent und Übersetzer für deutsche und internationale Arbeitgeber in mehreren europäischen Ländern tätig. Seit 2012 widmet er sich zunehmend eigenen Schreibprojekten. Einer seiner Schwerpunkte ist die Sagenwelt Europas.
Sagen und Legenden aus Thüringen