Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Israelische Satiren für ein westdeutsches Publikum

Ephraim Kishon, Friedrich Torberg und die Konstruktionen 'jüdischen Humors' nach der Schoah
BuchGebunden
240 Seiten
Deutsch
Neofeliserschienen am26.03.2024
Der aus Ungarn stammende israelische Satiriker Ephraim Kishon (1924-2005) gilt als 'Versöhnungsfigur' zwischen Deutschen und Jüdinnen und Juden im bundesdeutschen Nachkriegsdiskurs. Seine "israelischen Satiren" erfreuten sich in der freien Übertragung durch Friedrich Torberg vor allem in den 1960er bis 1990er Jahren enormer Beliebtheit. Dabei wurde zunächst verdrängt, dass Kishon selbst Überlebender der Schoah war und seinen Humor als Überlebensstrategie entwickelt hatte. Bisher wurde die Bedeutung der Schoah für Kishons Schreiben nur unzureichend berücksichtigt.

Birgit M. Körner beleuchtet das Phänomen von Kishons Erfolg in der Bundesrepublik nun von drei Seiten: von der Seite des Autors und Schoah-Überlebenden Kishon, von der Seite des Mitschöpfers und Übersetzers Friedrich Torberg und von der Seite der Rezeption durch ein postnationalsozialistisches deutschsprachiges Publikum.

Im Fokus steht zunächst die Rekonstruktion von Kishons Verfolgungs- und Überlebenserfahrung anhand bisher unbekannter Akten und der Nachweis, dass sich deren Spuren in Kishons Satiren finden lassen. Kishon und Torberg konstruieren einen "israelischen Humor", der maßgeblich auf den europäischen jüdischen Humortraditionen - dem ostjüdischen Witz und der jüdischen Tradition des literarischen Sarkasmus - sowie auf Kishons Schoah-Überleben basiert. Deutlich wird dabei Torbergs Tendenz, das deutschsprachige Publikum zu 'schonen' und explizite Stellen zu streichen, u.a. um eine positive Haltung zu Israel zu fördern. Kishon selbst stand seiner Rolle als 'Versöhnungsfigur' für ein westdeutsches Publikum durchaus ambivalent gegenüber.
mehr

Produkt

KlappentextDer aus Ungarn stammende israelische Satiriker Ephraim Kishon (1924-2005) gilt als 'Versöhnungsfigur' zwischen Deutschen und Jüdinnen und Juden im bundesdeutschen Nachkriegsdiskurs. Seine "israelischen Satiren" erfreuten sich in der freien Übertragung durch Friedrich Torberg vor allem in den 1960er bis 1990er Jahren enormer Beliebtheit. Dabei wurde zunächst verdrängt, dass Kishon selbst Überlebender der Schoah war und seinen Humor als Überlebensstrategie entwickelt hatte. Bisher wurde die Bedeutung der Schoah für Kishons Schreiben nur unzureichend berücksichtigt.

Birgit M. Körner beleuchtet das Phänomen von Kishons Erfolg in der Bundesrepublik nun von drei Seiten: von der Seite des Autors und Schoah-Überlebenden Kishon, von der Seite des Mitschöpfers und Übersetzers Friedrich Torberg und von der Seite der Rezeption durch ein postnationalsozialistisches deutschsprachiges Publikum.

Im Fokus steht zunächst die Rekonstruktion von Kishons Verfolgungs- und Überlebenserfahrung anhand bisher unbekannter Akten und der Nachweis, dass sich deren Spuren in Kishons Satiren finden lassen. Kishon und Torberg konstruieren einen "israelischen Humor", der maßgeblich auf den europäischen jüdischen Humortraditionen - dem ostjüdischen Witz und der jüdischen Tradition des literarischen Sarkasmus - sowie auf Kishons Schoah-Überleben basiert. Deutlich wird dabei Torbergs Tendenz, das deutschsprachige Publikum zu 'schonen' und explizite Stellen zu streichen, u.a. um eine positive Haltung zu Israel zu fördern. Kishon selbst stand seiner Rolle als 'Versöhnungsfigur' für ein westdeutsches Publikum durchaus ambivalent gegenüber.
Details
ISBN/GTIN978-3-95808-427-8
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.03.2024
Reihen-Nr.29
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht545 g
IllustrationenMit 6 S/W-Abbildungen
Artikel-Nr.54075482
Rubriken

Schlagworte

Autor

Birgit M. Körner (Dr.) ist Literaturwissenschaftlerin, zu Ephraim Kishon forschte sie 2017 bis 2021 am Zentrum für Jüdische Studien an der Universität Basel. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik und an der Arbeitsstelle Holocaustliteratur der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie Stipendiatin des Franz Rosenzweig Minerva Research Center in Jerusalem. 2015 wurde sie mit der Arbeit Else Lasker-Schülers Poetologie im Kontext des Kulturzionismus (Böhlau 2017) promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind deutschsprachige Literatur der Moderne und Avantgarde, Poetik, deutsch-jüdische Literatur, Antisemitismus, "jüdischer Humor" nach 1945, Exil- und Migrationsliteratur.
Weitere Artikel von
Körner, Birgit M.