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Mit dir für alle Zeit

HarperCollinserschienen am01.07.2020
Eine magische Liebesgeschichte
New York, Fünfter Dezember 1937: Weichenmechaniker Joe geht nach Feierabend durch die Grand Central Station - und verliebt sich auf den ersten Blick. In Nora, eine sehr hübsche, doch seltsam altmodisch gekleidete Frau, die verloren unter der berühmten goldenen Uhr steht. Nach einem wundervollen Abend verschwindet sie jedoch spurlos. Und als Joe am nächsten Tag ihre Nummer wählt, informiert ihn ein Mann mit kühler Stimme, dass er Nora nicht sprechen könne: Sie sei vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück gestorben. Nora geht Joe jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Und am fünften Dezember 1938 steht sie plötzlich wieder vor ihm, unter der goldenen Uhr der Grand Central Station. Hier ist sie gestorben. Und jedes Jahr kehrt sie für einen Tag zurück. Ihre Liebe hat keine Chance - und dennoch wartet Joe fortan Jahr für Jahr auf sie. Gemeinsam suchen sie einen Weg, das Unmögliche zu schaffen: dass Nora für immer bei ihm bleiben kann.
»Ein genialer und charmanter Roman.«
Kirkus Reviews
»Ein Buch, dass sie diesen Sommer lesen müssen.«
TIME Magazine
»Perfekt für Fans von historischen Romanen. Die unvergessliche Geschichte einer magischen Liebe ist ein absoluter Pageturner.«
BookPage
»Diese Liebesgeschichte durch alle Zeiten wird die Leser verzaubern.«
Publisher's Weekly
»Ein melancholischer Roman mit wertvollen Gedanken im Ansatz, allerdings mit einigen Längen.«
Heilbronner Stimme, 31.10.2020
»Eine magische Liebe, die durch alle Zeiten geht. Romantik pur!«
DIE HARKE am Sonntag, 22.11.2020
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Produkt

KlappentextEine magische Liebesgeschichte
New York, Fünfter Dezember 1937: Weichenmechaniker Joe geht nach Feierabend durch die Grand Central Station - und verliebt sich auf den ersten Blick. In Nora, eine sehr hübsche, doch seltsam altmodisch gekleidete Frau, die verloren unter der berühmten goldenen Uhr steht. Nach einem wundervollen Abend verschwindet sie jedoch spurlos. Und als Joe am nächsten Tag ihre Nummer wählt, informiert ihn ein Mann mit kühler Stimme, dass er Nora nicht sprechen könne: Sie sei vor zwölf Jahren bei einem Zugunglück gestorben. Nora geht Joe jedoch nicht mehr aus dem Kopf. Und am fünften Dezember 1938 steht sie plötzlich wieder vor ihm, unter der goldenen Uhr der Grand Central Station. Hier ist sie gestorben. Und jedes Jahr kehrt sie für einen Tag zurück. Ihre Liebe hat keine Chance - und dennoch wartet Joe fortan Jahr für Jahr auf sie. Gemeinsam suchen sie einen Weg, das Unmögliche zu schaffen: dass Nora für immer bei ihm bleiben kann.
»Ein genialer und charmanter Roman.«
Kirkus Reviews
»Ein Buch, dass sie diesen Sommer lesen müssen.«
TIME Magazine
»Perfekt für Fans von historischen Romanen. Die unvergessliche Geschichte einer magischen Liebe ist ein absoluter Pageturner.«
BookPage
»Diese Liebesgeschichte durch alle Zeiten wird die Leser verzaubern.«
Publisher's Weekly
»Ein melancholischer Roman mit wertvollen Gedanken im Ansatz, allerdings mit einigen Längen.«
Heilbronner Stimme, 31.10.2020
»Eine magische Liebe, die durch alle Zeiten geht. Romantik pur!«
DIE HARKE am Sonntag, 22.11.2020
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959679312
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.07.2020
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2494
Artikel-Nr.4889064
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2
ALS WÜRDE DIE SONNE
VORBEIRAUSCHEN
1937
Das Treffen, dem Joe zustrebte, hatte nichts mit dem Grand Central Terminal zu tun, obwohl jeder, der daran teilnahm, dort irgendwo einer Arbeit nachging. Es war eine Andacht, die ein Gepäckträger namens Ralston Crosbie Young abhielt, auch bekannt als Red-Cap-Prediger. Wie praktisch alle Red Caps war Ralston von gleichbleibender Höflichkeit. Seit Eröffnung des Terminals 1913 hatte er das Gepäck der Passagiere geschleppt und Auskünfte erteilt. Doch seit einigen Jahren fanden unter seiner Leitung an mindestens drei Tagen in der Woche Andachten in einem leeren Zugwaggon auf Gleis dreizehn statt. Joe war katholisch geboren und aufgewachsen, nahm an Gottesdiensten aber nur noch teil, wenn er seine Familie in Queens besuchte. Ralstons Versammlungen waren mehr nach seinem Geschmack. »Hört mal, Leute«, sagte Ralston häufig. »Gott hat einen Plan für euer Leben.«

Es gab einige Dutzend Stammgäste wie Joan, die bei DeLevie s für Maniküre zuständig war und immer schon auf Joe wartete. Dann waren da noch Wallace und Delroy, Red Caps wie Ralston, die ohne ihre Mützen unvollständig aussahen. Weitere Stammgäste waren Doug aus der Oyster Bar, der mit den in den Sohlen seiner Schuhe steckenden Muschelresten über den Boden schrappte; Tommy, der Junge, der im Friseurladen den Boden wischte; Mr. Walters, der in Anzug und Krawatte kam, sodass sich keiner traute, ihn zu fragen, was er machte.

Joe gehörte nicht zu den regelmäßigen Andachtsbesuchern, aber die Gruppe schien ihn immer willkommen zu heißen. Er war jetzt zweiunddreißig, hatte aber seinen ersten Job am Terminal mit siebzehn angetreten, sodass selbst Leute, die ihn nicht schon seit Jahren kannten, das Gefühl hatten, er wäre ihnen vertraut. Irgendwie sah er noch immer aus wie ein Jugendlicher. Sein leicht schiefer Mund schien immer zu lächeln, egal, in welcher Stimmung er war. Seine Ohren passten nicht zusammen: Eins war gerade, das andere lief spitz zu wie bei einem Elf. Und obwohl er sein dichtes schwarzes Haar akkurat gescheitelt trug, fielen ihm doch immer ein paar Lockenkringel in die Stirn. Trotz seiner Jugendlichkeit war Joe in jeder Hinsicht eine stämmige Erscheinung. Sein breites Gesicht, eher freundlich als hübsch, verriet die irische Abstammung und war so unerschütterlich wie sein Körper.

Ralston hatte bereits angefangen, als Joe eintraf, machte aber eine Pause und zeigte mit seinem schlanken braunen Finger auf ihn und sagte: »Ich hatte gehofft, dich heute Morgen zu sehen.«

Joe imitierte lächelnd seine Geste. »Ich hatte auch gehofft, Sie zu sehen.«

Ralston räumte einige Zeitungen vom Sitz neben ihm.

»Hier ist dein Platz«, sagte er gelassen, und Joe setzte sich.

Joe besuchte die Andachten von Ralston sporadisch, aber die Versammlungen, die am fünften Dezember und am sechsten Januar stattfanden, verpasste er nur selten. Dies waren besondere Andachten, weil sie an besonderen Morgen stattfanden. Bei klarem Wetter konnte man an diesen beiden Morgen im Jahr von verschiedenen Seitenstraßen aus beim Blick von West nach Ost sehen, wie die aufgehende Sonne sich exakt am Straßenraster von Manhattan ausrichtete. Dasselbe Ereignis ließ sich auch an zwei Sommerabenden verfolgen, wenn man im Westen den Sonnenuntergang beobachtete. Joe hatte gehört, dass bei diesen Sonnenaufgängen und Sonnenuntergängen die Wolkenkratzer von Manhattan die Sonne auf die gleiche Weise rahmten wie die aufragenden Felsblöcke in Englands Stonehenge.

Von diesen besonderen Tagen wussten nicht viele, aber die Eingeweihten warteten darauf. Manchmal wurden sie Manhattan-Sonnenwenden genannt, weil sie - aufgrund des besonderen Winkels von New Yorks Straßen - mehrere Wochen vor und nach den tatsächlichen Winter- und Sommersonnwenden auftraten. Im Terminal verwendete man dafür den Begriff Manhattanhenge, und ein Manhattanhenge-Sonnenaufgang gehörte zu den wenigen Dingen, die sogar alte Hasen dazu brachten, im Morgengrauen zu arbeiten. Wenn man sich nicht scheute, in der Kälte und im Dunkeln auszuharren, sah man als Erstes den heller werdenden Himmel, dann einen kleinen Halo am Horizont, der langsam größer wurde, als würde vom Rand der Welt ein Engel aufsteigen. Und dann tauchte schließlich die Sonne auf, und ihr Licht kam die Straße entlanggejagt.

Wenn man sich bei Sonnenaufgang aus welchem Grund auch immer zufällig im Gebäude anstatt außerhalb aufhielt, konnte man diesen erstaunlichen Lichtstrahl durch die Mitte der drei hohen Bogenfenster schießen sehen. Die Sonne flutete den Boden und belebte die berühmte blaue Decke mit blassviolettem Licht. In einem Gebäude aus Marmor, Kalkstein, Stahl und Messing, wo fast jeder unter der Erde arbeitete und sich abhängig von elektrischer Beleuchtung um den ständigen Kreislauf der Züge kümmerte, erinnerte Manhattanhenge dran, dass es Macht, Ordnung und Schönheit auch in der natürlichen Welt gab.

Ralston Young dachte normalerweise nicht lange über die Themen für seine Predigten nach. Es kam vor, dass er eine Seite aus dem Sears-Roebuck-Katalog herausriss und darin eine Botschaft von Gott fand. Aber heute, eine Stunde nach dem Manhattanhenge-Dezembersonnenaufgang, brauchte Ralston nicht nach zusätzlicher Inspiration zu suchen. An diesem Morgen predigte Ralston, dass man der Majestät von Gottes Universum Dankbarkeit erweisen solle. Man sollte dankbar sein dafür, wie die Planeten die Sonne umkreisten, wie die Alten Stonehenge angelegt hatten und wie William K. Vanderbuilt das Grand Central Terminal erbaut hatte.

Joe hätte Stonehenge gern mit eigenen Augen gesehen. Es war einer von hundert Orten, die eines Tages aufzusuchen er sich geschworen hatte - sollte die elende Weltwirtschaftskrise je ein Ende finden und er das Geld oder die Gelegenheit dazu bekommen. Aber auch Manhattanhenge war ein verdammt gutes Ereignis, zumal wenn sein besonderes Licht von Ralston Young in der Dunkelheit eines ausrangierten Zugabteils gepriesen wurde. Heute schloss Joe die Augen und versuchte, mit klarem Kopf die Herrlichkeit von Gottes Schöpfung zu bewundern. Sah dabei aber ständig die in der Menge verschwindende Nora vor sich - ihr kupferfarbenes Haar, den Funken in ihren grünen Augen, die Lakritzknöpfe ihres Kleids -, und sein einziger Gedanke war der, dass er sie um ihre Telefonnummer hätte bitten sollen, bevor er sie weggehen ließ.

Überstürzt erhob er sich.

»Alles in Ordnung mit dir, Joseph?«, fragte Ralston ihn.

»Tut mir leid«, erwiderte Joe. »Bin einfach nur spät dran für meine Schicht.«

Er warf einen Blick auf seine Uhr, als er über die Rampe hoch zur Haupthalle sprintete. Eigentlich blieben ihm noch zwanzig Minuten, bis seine Schicht begann. Bis zur letzten Sekunde verbrachte er diese vor der goldfarbenen Messinguhr und suchte die Menge nach Nora ab. Er wünschte sich, er wäre der Glückliche gewesen, der sie nach Hause begleitete.

Joe Reynolds war Stellwerker, der jüngste in der Geschichte des Grand Central. Seine Aufgabe bestand darin, die ankommenden Züge während ihrer letzten Kilometer unter der Park Avenue ins Terminal zu lotsen. Mit seiner zweigeschossigen Anordnung verfügte Grand Central über achtundvierzig Gleise, die zu jeder Zeit benutzt werden konnten, und wenn wirklich viel Betrieb war, konnte alle zwanzig Sekunden ein neuer Zug einfahren.

Joe war für den Stellwerkturm A abgestellt, wobei der Begriff Turm irreführend war, denn sein Arbeitsplatz befand sich im stickigen Obergeschoss eines schmalen zweigeschossigen Backsteinbaus im Untergrund unter der Park Avenue und der Fiftieth Street, einen knappen Kilometer von der Haupthalle, der Main Concourse, entfernt. Joe war dafür verantwortlich, die Hebel zu drücken und zu ziehen, die mit unterirdischen Kabeln verbunden waren und rechtzeitig vor Eintreffen der Züge die Weichen der Gleise stellten. Allein im Stellwerk A gab es mehr als dreihundert Hebel, allesamt nummeriert und in einer gewaltigen brusthohen Konsole untergebracht, die von den Männern »das Piano« genannt wurde. Die Griffe waren aus Messing, das dort, wo es oft angefasst wurde, glänzte wie die Jackenknöpfe der Red Caps. Es gab fünf dieser Stellwerktürme im Grand Central, jeweils drei Männer am Piano, für jeden Mann vierzig oder fünfzig Hebel und über jedem Mann eine Tafel, auf der die vielen zusammenlaufenden Gleise zu sehen waren.

Außer Licht und Lärm und Männern gab es in einem Stellwerkraum nicht viel. Hier fanden keine Schönwetter-Gespräche statt. Es gab keine Zigaretten, kein Essen, keinen Kaffee - nur an den Schreibtischen, wo die Fahrdienstleiter an den Telefonen saßen und die Routen und Gleisänderungen bekannt gaben. Es roch immer nach Metall und Schweiß.

Egal, welche Jahreszeit oder Stunde herrschte, es war immer hell. Gott hatte bei der Erschaffung der Welt Tag und Nacht voneinander geschieden, aber seit der Ingenieur William J. Wilgus das Turmsystem erschuf, gab es immer Tag und Licht, das entweder flimmerte oder einen blendete. Da waren die winzigen grünen Smaragde, die auf den Tafeln flimmerten und die Positionen der Züge anzeigten. Die Deckenlampen strahlten so stark, dass jeder, der den Raum betrat, die Augen abschirmen musste. Und dazu kamen noch die Lichtblitze, ausgelöst von den Zügen, die an den Turmfenstern vorbeiratterten. Alle paar Minuten Aufblitzen und Getöse, als würde die Sonne vorbeirauschen. Alles zusammen erschuf seine eigene Musik, mit den Rhythmen von Lichtern und Klängen, den Bewegungen der Stellwerker sowie der Fahrdienstleiter, die von ihren Schreibtischen und Telefonen aus wie Dirigenten das Tempo vorgaben. Die Lampen strahlten eine so große Hitze ab,...
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