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Young Agents New Generation (Band 2) - Nur noch 48 Stunden

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
256 Seiten
Deutsch
Karibuerschienen am08.04.20211. Auflage
Der Prozess gegen den »Boss« und Torsten Maffei steht kurz vor dem Abschluss. Völlig klar ist allen Beobachtern des Prozessverlaufs, dass beide mehrmals lebenslänglich erhalten werden. Doch nur 48 Stunden vor der Urteilsverkündung verschwindet die erst achtjährige Tochter des Richters. Offenbar wollen die Entführer einen Freispruch erpressen. Der Countdown läuft! Die YOUNG AGENTS Tim, Abena und Balu müssen das Mädchen retten, damit der Prozess nicht gefährdet ist. Dabei müssen sie dieses Mal alle verfügbaren Ressourcen nutzen und so erhält die NEW GENERATION der YOUNG AGENTS tatkräftige Unterstützung ihrer erfahreneren Kollegen. Wird es ihnen gelingen, dem organisierten Verbrechen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben?

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR14,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDer Prozess gegen den »Boss« und Torsten Maffei steht kurz vor dem Abschluss. Völlig klar ist allen Beobachtern des Prozessverlaufs, dass beide mehrmals lebenslänglich erhalten werden. Doch nur 48 Stunden vor der Urteilsverkündung verschwindet die erst achtjährige Tochter des Richters. Offenbar wollen die Entführer einen Freispruch erpressen. Der Countdown läuft! Die YOUNG AGENTS Tim, Abena und Balu müssen das Mädchen retten, damit der Prozess nicht gefährdet ist. Dabei müssen sie dieses Mal alle verfügbaren Ressourcen nutzen und so erhält die NEW GENERATION der YOUNG AGENTS tatkräftige Unterstützung ihrer erfahreneren Kollegen. Wird es ihnen gelingen, dem organisierten Verbrechen ein für alle Mal einen Riegel vorzuschieben?

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961292226
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum08.04.2021
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5680069
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

SCHON WIEDER EIN EINBRUCH

Pst! Wegducken! Nicht bewegen! Für einen Moment den Atem anhalten!

Langsam schreitet der Polizist an uns vorbei.

Keine Gefahr mehr. Er sieht uns nicht. Das würde er vermutlich nicht einmal, wenn er direkt zu uns blicken würde. Aber auch das tut er nicht, denn dazu müsste er hochschauen.

Billy und ich sitzen vier Meter über der Straße hoch oben im dichten Geäst einer Kastanie. Wir tragen schwarze Overalls, die das Licht der Straßenlaterne eher verschlucken, statt es zu reflektieren. Billy hat sich zudem noch sein Gesicht mit schwarzbrauner Tarnfarbe eingeschmiert. Ich habe darauf verzichtet. Meine Haut ist dunkel genug, die leuchtet nachts im Lampenlicht nicht wie Billys bleiches Gesicht.

Durch mein Nachtsichtgerät habe ich das Haus im Blick. Es ist wie befürchtet gut abgeschirmt und bewacht. Vor der Toreinfahrt steht ein »Bully« von der Polizei. Darin sitzt ein Beamter und trinkt ein Heißgetränk aus seiner Thermoskanne und isst eine »Stulle« dazu. Trotz meiner großen Anspannung muss ich kurz über die Begriffe schmunzeln. Billy hat sie mir beigebracht. Ich bin noch nicht sehr lange in Deutschland, erst eineinhalb Jahre. Ich kam zufällig zu Billy in die Klasse und hab mich schnell mit ihm angefreundet, obwohl er mir von Beginn an etwas seltsam vorkam. Bis ich herausbekam, dass er ein echter junger Agent ist: ein YOUNG AGENTS. Ein Dreivierteljahr später gehörte ich auch dazu. Nicht nur dadurch habe ich sehr schnell Deutsch gelernt, sondern auch durch meine Eltern, die hier in Hamburg im ghanaischen Konsulat tätig sind. Früher waren sie selbst einmal Agenten, weshalb sie damit einverstanden waren, dass ich ebenfalls eine Agentin wurde. Aber diese lustigen Begriffe »Bully« für einen VW-Bus und »Stulle« für ein Butterbrot kannten sie auch nicht.

»Da rührt sich etwas.« Billy tippt mich an.

Ich schaue weiter durch mein Nachtsichtgerät und sehe einen Polizeibeamten mit einer Taschenlampe seinen Rundgang durch den Garten ums Haus machen.

»22:15 Uhr. Pünktlich wie jeden Abend macht er seine Runde. Um 22:20 Uhr wird er seinen Kollegen im Bus ablösen«, fasst Billy unsere Beobachtungen der vergangenen drei Tage zusammen. So lange haben wir das Haus bereits im Blick. Natürlich im Schichtdienst: Naomi und Balu, Charles und Tim, Billy und ich, Abena.

Sechs YOUNG AGENTS sind wir. Gemeinsam haben wir unseren letzten Fall gelöst, und auch jetzt sind wir alle sechs wieder zu diesem Fall zusammengerufen worden. Deshalb ist Naomi noch nicht nach Hause, nach Paris, und Charles nicht zurück nach London gefahren. Die beiden wohnen hier in Hamburg zusammen in einer Agentenwohnung, gemeinsam mit Balu, der vor Kurzem aus Mumbai, Indien, nach Deutschland gekommen ist. Ebenso wie Tim aus München.

Tim, Balu und ich gehören zu den drei sogenannten neuen YOUNG AGENTS. Wir sind die New Generation, sozusagen.

Im Augenblick sind wir alle sechs im Einsatz. Denn die Auswertung unserer Observationen hat ergeben, dass jetzt der günstigste Zeitpunkt für unser Vorhaben ist.

Billy und ich hocken in der Kastanie.

Naomi sitzt in der Drohne, die aber noch am Boden steht.

Charles wird gleich sein Ablenkungsmanöver starten.

Tim drückt sich gegen die Hauswand unseres Zielobjekts und ist einstiegsbereit.

Und Balu sitzt wie immer in der Agentenwohnung am Computer und koordiniert uns alle über sein Netzwerk.

»Da!« Wieder tippt Billy mich an. »Tim gibt uns ein Zeichen.«

In dem Haus, das wir observieren, wohnt Horst Kämmerer, zuständiger Strafrichter beim Hamburger Landgericht für den kurz vor dem Abschluss stehenden Prozess gegen die beiden Mafia-Gangster Thorsten Maffei und den »Boss«, die beide maßgeblich durch unsere Arbeit vor Gericht stehen. Es steht außer Frage, dass beide aufgrund der Vielzahl und der Schwere ihrer Verbrechen mehrfach lebenslänglich bekommen werden.

Eigentlich.

Es sei denn, den beiden fällt auf die letzte Minute noch eine Möglichkeit ein, ihren Kopf aus der Schlinge zu ziehen.

Der Geheimdienst glaubt, dass sie tatsächlich so ein Schlupfloch gefunden haben. Denn seit drei Tagen ist Sophie, die achtjährige Tochter des Richters, verschwunden!

Der Richter und seine Ehefrau behaupten, Sophie wäre mit ihren Großeltern aus Bayern zusammen verreist. Wandertour in den Bergen, derzeit unerreichbar.

Aber es sind gar keine Ferien!

Der Verdacht liegt nahe, dass das Mädchen entführt wurde und der Richter nun erpresst wird. Wenn seiner Tochter nichts zustoßen soll, muss er die beiden Gangster freisprechen. Natürlich darf der Richter niemandem etwas von der Entführung erzählen. Denn dann würde er abgesetzt und ausgetauscht werden, könnte niemanden freisprechen, und seiner Tochter würde etwas Schlimmes angetan.

Also hat der Prof uns losgeschickt, um herauszubekommen, wo die Tochter ist. Das heißt zunächst mal, ob sie wirklich entführt wurde. Solange diese Möglichkeit besteht, kann man den Richter nicht austauschen. Denn damit würde man vielleicht das Leben des Mädchens gefährden.

Jetzt sollen wir heimlich ins Haus einsteigen, nach Indizien suchen und auch Wanzen anbringen, um den Richter abzuhören. Leicht wird das nicht, denn das Grundstück steht aufgrund der Wichtigkeit des Prozesses durchgängig unter Polizeischutz.

Tim ist mit seinen 131,5 Zentimeter Körpergröße nur einen Zentimeter zu groß, um offiziell als »kleinwüchsig« zu gelten. Das brachte ihm bei unserem letzten Fall aber den Vorteil, sich schnell in eine neue Einbruchsbande einschleusen zu können. Denn Tim kommt durch nahezu jedes Kellerfenster, gekippte Fenster, Türspalten und so weiter.

Auch jetzt müssen wir wieder einbrechen, um Informationen und Indizien über den Verbleib des Mädchens zu bekommen.

Tim ist vorausgegangen, um die Lage zu sondieren, hat sich hinten durch ein Loch im Gartenzaun geschlichen und vor wenigen Augenblicken die Hausfassade erreicht.

»Viel Glück!«, flüstert er mir über das Netzwerk zu, dann gibt er das allgemeine Startzeichen: »Die Luft ist rein. Es geht los!«

Noch einmal vergewissere ich mich: Ein Polizist sitzt im Bully, einer steht vor dem Tor, einer hat seinen Rundgang beendet und wacht vor der Haustür. Ein vierter, der eben noch an unserer Kastanie vorbeigegangen ist, verweilt noch einen Augenblick bei seinem Kollegen am Tor, bevor er in zwanzig Minuten erneut einen Rundgang außen ums Gelände herum machen wird. So lange habe ich Zeit, zu Tim am Haus zu kommen.

Ich klettere leise die Kastanie hinunter. Unten werde ich links am Grundstück entlanglaufen bis zum hinteren Zaun. Zur rechten Seite, auf der Höhe des übernächsten Nachbarn, wird sich jetzt Charles platziert haben. Und da höre ich es auch schon: Hundegebell. Das ist Charles, der das Kläffen eines großen Wachhundes über einen Bluetooth-Lautsprecher per Smartphone abspielt. Eine Minute genügt, um sämtliche Hunde in der Nachbarschaft zu einem ohrenbetäubenden Nachtkonzert einzuladen. Als Erstes stimmt der Hund des übernächsten Nachbarn in das Gekläffe ein. Wie von uns gewollt. Es ist natürlich kein Zufall, dass Charles sich genau diesen Standort ausgesucht hat.

Ein kleiner Pinscher von schräg gegenüber gibt sein Bestes, um mit den großen Hunden mitzuhalten. Und noch zwei weitere Hunde stimmen nun mit ein. Vier Hunde gibt es in der Straße, alle leben, von uns aus gesehen, rechts vom Richterhaus. Ein Zufall, den wir uns zunutze machen. Denn die Aufmerksamkeit aller, die jetzt noch wach sind oder nun gerade geweckt wurden, konzentriert sich auf die rechte Seite vom Richterhaus, während ich links am Grundstück entlanglaufe, durch das Loch im Zaun schlüpfe und bei Tim ankomme.

Der nickt mir wortlos zu. Aus seinem Rucksack hat er schon seine Harpune gezogen. Sie sieht nicht ganz so aus, wie man sie von Tauchern kennt, funktioniert aber nach dem gleichen Prinzip. Außerdem ist sie deutlich kürzer und schießt auch keinen Speer ab, sondern ein langes, äußerst festes Seil mit einem kleinen Wurfhaken vornedran, der sich oben im Balkongitter mit einem leisen Klirren festhakt.

Das Geräusch geht locker im Hundegebell unter. Tim prüft die Festigkeit des Seils, indem er mehrmals daran zieht.

Wieder nickt er mir zu. Ich muss zweimal hingucken, um das zu erkennen. Denn wir stehen im Schatten des Laternenscheins, und Tim hat sich, ebenso wie Billy, das helle Gesicht mit Tarnfarbe geschminkt. In unseren schwarzen Overalls und den schwarzen Handschuhen sind wir in dieser dunklen Ecke so gut wie unsichtbar. Tim geht voran und klettert am Seil die Fassade hinauf bis zum Balkon. Ich folge ihm dicht auf den Fersen. Vom Balkon geht Sophies Zimmer ab, das wir durchsuchen wollen.

Die Balkontür ist verschlossen. Doch das ist für uns kein Problem. Ich überlasse es Tim, sie zu öffnen, obwohl ich es auch gekonnt hätte. Aber Tim hat bei unserem letzten Einsatz viele praktische Erfahrungen im Einbrechen sammeln können, die uns jetzt sehr nützlich sind.

Ohne Probleme hebelt er die Tür auf.

Ich gebe mit einer Rotlichttaschenlampe das vereinbarte Signal an Billy, dass wir drinnen sind. Der beobachtet uns zwar aus der Kastanie heraus mit dem Nachtsichtgerät, aber das Haus steht schräg, sodass er nur halbwegs Einblick auf unseren Balkon hat. Natürlich könnte ich unseren aktuellen Status auch übers Netzwerk per Headset an alle durchgeben, aber Tim und ich wollen möglichst nicht sprechen, solange wir so nah am oder im Haus sind.

Tim und ich steigen also ins Zimmer ein,...
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Autor

Andreas Schlüter wurde 1958 in Hamburg geboren, machte dort Abitur und eine Kaufmannslehre. Er leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten, gründete 1989 ein Journalistenbüro, über das er Reportagen für Zeitungen schrieb und später als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen arbeitete. Mit »Level 4 - Die Stadt der Kinder« gelang Schlüter 1994 der Durchbruch als Schriftsteller. Er hat mittlerweile über 100 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet seit 2003 immer wieder auch als Drehbuchautor.