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Allgäu Reiseführer Michael Müller Verlag

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
360 Seiten
Deutsch
Michael Müller Verlagerschienen am04.03.20224. Auflage 2022
Reiseführer Allgäu Ralph-Raymond Braun   - 4. Auflage, 360 Seiten, 219 Farbfotos - 43 Karten - Zwölf ausführlich beschriebene GPS-Wanderungen und Touren - mmtravel® App kostenlos & registrierungsfrei mit Online-Karten & Ortungsfunktion - Ökologisch, regional & nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert & ausprobiert - Viele Kurz-Essays mit Hintergrundinfos  buch aktuell findet: 'Mit detaillierten Wanderbeschreibungen, vielen Übersichtskarten und Plänen sowie Tipps für Restaurants und Unterkünfte von günstig bis nobel ist dieser Reiseführer der perfekte Urlaubsbegleiter.'   Anders reisen und dabei das Besondere entdecken   Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Sehenswertes Allgäu   Mehr als 20 Schlösser, mehr als 60 Museen. Reichsklöster Ottobeuren & Buxheim, Königsschlösser Neuschwanstein & Linderhof. Kaufbeuren, Marktoberdorf &Forggensee. Immenstadt, Oberstaufen, Sonthofen, Kleinwalsertal, Naturpark Nagelfluhkette, und und und ...   Entdecken Sie mit Ralph-Raymond Brauns Geheimtipps in unserem Reiseführer 'Allgäu' neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel 'Nachlesen und Nachschlagen': Landschaft & Geologie, Pflanzen & Tiere, Geschichte, Kunst & Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima & Reisezeit, Übernachtung & bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend - die MM-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als 'nur' Reiseführer.

1953 in der Anflugschneise des Frankfurter Flughafens geboren, aufgewachsen dortselbst und im Frankenland mit AFN (= American Forces Network) und Radio Luxemburg. Schon als Schüler erste journalistische Versuche als Vereinsreporter für die Heimatzeitung. Studierte Politik, Geschichte, Deutsch und kam dann über eine Karriere als Hausmeister, Buchhalter, Lehrer und Reiseleiter zum Schreiben von inzwischen mehr als zwanzig Reisebüchern.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR19,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextReiseführer Allgäu Ralph-Raymond Braun   - 4. Auflage, 360 Seiten, 219 Farbfotos - 43 Karten - Zwölf ausführlich beschriebene GPS-Wanderungen und Touren - mmtravel® App kostenlos & registrierungsfrei mit Online-Karten & Ortungsfunktion - Ökologisch, regional & nachhaltig wirtschaftende Betriebe sind kenntlich gemacht - Vor Ort recherchiert & ausprobiert - Viele Kurz-Essays mit Hintergrundinfos  buch aktuell findet: 'Mit detaillierten Wanderbeschreibungen, vielen Übersichtskarten und Plänen sowie Tipps für Restaurants und Unterkünfte von günstig bis nobel ist dieser Reiseführer der perfekte Urlaubsbegleiter.'   Anders reisen und dabei das Besondere entdecken   Mit den aktuellen Tipps aus den Michael-Müller-Reiseführern gestalten Sie Ihre Reise individuell, nachhaltig und sicher.   Sehenswertes Allgäu   Mehr als 20 Schlösser, mehr als 60 Museen. Reichsklöster Ottobeuren & Buxheim, Königsschlösser Neuschwanstein & Linderhof. Kaufbeuren, Marktoberdorf &Forggensee. Immenstadt, Oberstaufen, Sonthofen, Kleinwalsertal, Naturpark Nagelfluhkette, und und und ...   Entdecken Sie mit Ralph-Raymond Brauns Geheimtipps in unserem Reiseführer 'Allgäu' neben den Must-Sees die versteckten Perlen der Region: lohnende Ziele, Plätze und Orte, die garantiert nicht jeder kennt.   Sorgenfreies Reiseglück mit den praktischen und bewährten Guides aus dem Michael Müller Verlag   Orientierungsseiten zur Destination: Sehenswertes, Aktivitäten oder besondere Hinweise für Familien mit Kindern. Special-Interest-Infos im Extra-Kapitel 'Nachlesen und Nachschlagen': Landschaft & Geologie, Pflanzen & Tiere, Geschichte, Kunst & Kultur, plus wichtige und hilfreiche Informationen zu Anreise, Klima & Reisezeit, Übernachtung & bewährte reisepraktische Tipps. Ein Kapitel widmet sich den fast immer GPS-kartierten Wanderungen und Radtouren.   Subjektiv, persönlich und wertend - die MM-Bücher mit ihren detailliert vor Ort recherchierten Informationen, Hintergrundgeschichten und Service-Infos sind, was sie schon immer waren: mehr als 'nur' Reiseführer.

1953 in der Anflugschneise des Frankfurter Flughafens geboren, aufgewachsen dortselbst und im Frankenland mit AFN (= American Forces Network) und Radio Luxemburg. Schon als Schüler erste journalistische Versuche als Vereinsreporter für die Heimatzeitung. Studierte Politik, Geschichte, Deutsch und kam dann über eine Karriere als Hausmeister, Buchhalter, Lehrer und Reiseleiter zum Schreiben von inzwischen mehr als zwanzig Reisebüchern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783966851138
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.03.2022
Auflage4. Auflage 2022
Seiten360 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse44283 Kbytes
Artikel-Nr.8977611
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Memmingen44.000 Einw., 595 m ü. NN

Was für eine Überraschung: Nicht Venedig, Florenz oder Barcelona, sondern Memmingen steht auf Platz 1 im Ranking der attraktivsten Städtetrips - so urteilte jedenfalls das britische Glamour-Reisemagazin Condé Nast Traveller .

Memmingen - Stadt mit Perspektiven , so bewirbt sich die Stadt auf ihrer Website. Und überlässt es dann jedem selbst, das Motto inhaltlich zu füllen. Gemeint sein könnte der Blick bei guter Sicht bis auf die Hügellandschaft des Voralpenlands mit seinen typischen Streusiedlungen - das wäre dann Memmingen als Tor zum Allgäu . Oder - darf s etwas bedeutungsschwerer sein? - Erinnerungsort an die hier verkündeten Zwölf Artikel der Aufständischen des Bauernkriegs. Die werden lokalpatriotisch als erste demokratische Verfassungsurkunde auf deutschem Boden gehypt und alle paar Jahre (zuletzt 2021) mit der Verleihung des Memminger Freiheitspreises 1525 an honorige Persönlichkeiten gefeiert. Das wäre dann die Perspektive Stadt der Freiheit . Andere mögen an den Memminger Kreuzzug denken, als Ende der 1980er-Jahre der Arzt Horst Theissen vom Memminger Landgericht unter dem Vorwurf illegaler Schwangerschaftsabbrüche zu einer Freiheitsstrafe mit Berufsverbot verurteilt wurde, wobei man auch gegen die betroffenen Frauen Strafbefehl erließ und sie vor Gericht bloßstellte. Mir persönlich gefällt an Memmingen besonders, wie sich auch zeitgemäße Architektur in die gut erhaltene Altstadt einfügt, ohne das Alte bloß nachzuahmen.

Stadtgeschichte

Als Mammingin 1128 erstmals urkundlich erwähnt wurde, war sein Namenspatron schon lange tot. Ein alemannischer Klanchef namens Mammo soll es gewesen sein, der im 5. Jahrhundert lebte und auch noch an anderen Orten im Südwesten seinen Namen hinterließ. Die Siedlung des Mammo befand sich am heutigen Autobahnkreuz, das damals ein idyllischer Fleck in den Auwäldern der Iller war. Ab dem 7. Jahrhundert gab es dann in der Nachbarschaft des Dorfs einen Königshof, der beim heutigen Marktplatz vermutet wird.

Die freie Reichsstadt

1158 gewährte der Memmingen eng verbundene Bayernherzog und Markgraf Welf VI. (1115-1191) das Stadtrecht. Nach seinem Tod fiel die Stadt an das konkurrierende Geschlecht der Staufer, 1268 wurde sie Reichsstadt und damit direkt dem Kaiser unterstellt. Im Spätmittelalter stieg Memmingen zu einer der führenden Handelsstädte Süddeutschlands auf. Die durch das Tiroler Silber reich gewordene Kaufmannsfamilie Vöhlin finanzierte zusammen mit dem Augsburger Geschlecht Welser Handelsfahrten bis nach Indien.


Sebastian Lotzer und Christoph Schappeler verkünden am Kramerzunfthaus die Zwölf Artikel


Das große Geld lockte auch die große Politik: Kaiser Maximilian war regelmäßig in Memmingen zu Gast und machte Bernhard Strigel, den letzten Spross dieser großen Künstlerfamilie, zu seinem Hofmaler. Nur wenige Jahre nach des Kaisers Tod - und vermutlich noch posthum zu dessen Missfallen -schloss sich die Stadt unter dem Einfluss des Reformators Christoph Schappeler und des Predigers Sebastian Lotzer der Reformation an. Lotzers Zwölf Artikel , die er im Bauernkrieg 1525 für die aufständischen Bauern als Programm und Forderung gegenüber dem Adel verfasste, gelten als ein früher Katalog von Freiheits- und Menschenrechten.

Im Verlauf des 16. Jahrhunderts geriet die nun protestantische Stadt in den Schatten von Ulm und Augsburg. Durch die Entdeckung Amerikas verlagerten sich die Handelswege, und mit der Eroberung des Balkans durch die Türken verloren die Memminger Fernhändler einen wichtigen Absatzmarkt. Karriere machte man nun anderswo. So zog es etwa den aus Memmingen stammenden Kaufmann Benedict von Herman nach Venedig, wo er mit einem Handelshaus ein Vermögen erwirtschaftete. Er soll sogar der erste schwäbische Millionär gewesen sein - in Gulden, wobei man für einen Gulden damals ein mehrgängiges Menü bekam oder eine Woche in einer guten Herberge unterkam. Seiner Memminger Verwandtschaft schenkte er den repräsentativen Hermansbau.


Haus der Großzunft am Markt, hat einen bequemen Tanzboden


1702 wurde Memmingen erstmals bayerisch, nämlich von den Truppen des Kurfürsten Maximilian II. Emmanuel besetzt, der mit dem Kaiser um die Erbfolge im fernen Spanien stritt. Das Abenteuer währte nur kurz. Es brachte dem Kurfürsten die Reichsacht und den Memmingern die Rote Kaserne, die gleich nach dem Abzug der bayerischen Soldaten für Wohnzwecke umgebaut wurde. Hundert Jahre später wurde Memmingen im Zuge der napoleonischen Flurbereinigung dann endgültig dem zum Königreich erhobenen Bayern zugeschlagen.

Eisenbahn, Käsepogrom und bemerkenswerte Bürgermeister

Mancher Memminger mag sich damals lieber den Anschluss ans schwäbische Württemberg gewünscht haben. Großschwaben sozusagen. Zumal, als Bayern den Bau einer Eisenbahnlinie verweigerte. So mussten die Städte Memmingen und Kempten den Bau der Illertalbahn aus eigenen Mitteln finanzieren und sich selbst um den Bau kümmern. Inzwischen sind sich Memmingen und München nähergekommen. So nah, dass der zum zivilen Allgäu Airport mutierte Fliegerhorst am Stadtrand von Chartergesellschaften als München-West vermarktet wird.

Deutschlandweit Aufmerksamkeit erregte 1921 der Memminger Käsepogrom. Als im ungewöhnlich heißen und trockenen Sommer jenes Jahres die Preise für Milchprodukte kräftig stiegen, nutzten deutschvölkische Judenhasser die Gelegenheit und lenkten den Volkszorn auf den jüdischen Molkereibesitzer Wilhelm Rosenbaum, der für die Teuerung verantwortlich gemacht wurde. Nur mit großer Mühe konnte die Polizei den Käsejuden vor der Lynchjustiz retten. Kaum waren dann die Nazis an der Macht, steckten sie Rosenbaum ins KZ Dachau. Nach einigen Wochen kam er jedoch wieder frei, verkaufte den Betrieb und emigrierte mit seiner Familie nach Israel.

Werfen wir abschließend noch einen Blick auf die neuere Geschichte. Von 1980 bis 2016, also 36 Jahre im Amt, war Oberbürgermeister Ivo Holzinger (SPD) lange Bayerns dienstältester OB. In Memmingen hat er damit auch seinen Vorgänger Heinrich Berndl übertroffen, der von 1932 bis 1945 und nochmals von 1952 bis 1966 amtierte. Berndls Karriere reichte von der Weimarer Republik über die NS-Zeit bis in die Bundesrepublik, die ihn mit dem Bundesverdienstkreuz auszeichnete. Kann man in einer Diktatur ein hohes Amt bekleiden, ohne sich die Hände schmutzig zu machen? Memmingen ehrt Berndl mit der Ehrenbürgerschaft und einem Dr.-Berndl-Platz.

StadtrundgangKarte

Unser Stadtrundgang beginnt am Marktplatz. Blickfang ist hier das lang gezogene Steuerhaus, in dessen oberen Etagen zu reichsstädtischer Zeit Stadtkasse, Kämmerei und der Kleine Rat, also die Vertretung der Patrizier, amteten. In den Erdgeschossarkaden residieren seit jeher Ladengeschäfte. Das Steuerhaus wurde 1494/95 errichtet und später um ein Stockwerk erhöht. Die üppige Bemalung mit Putten und Ornamenten stiftete vor gut hundert Jahren eine Bürgermeisterwitwe. In der Mitte der Längsfront entdeckt man eine Stadtansicht aus dieser Zeit. Die Fenster an der rechten Stirnseite sind schöner Schein - Illusionsmalerei auf der glatten Wand.

Auf der rechten Seite schließt sich, etwas zurückgesetzt, das Rathaus an. Der 1589 hochgezogene Bau soll damals ein Drittel des städtischen Jahresbudgets gekostet haben. Um den Blick auf das Rathaus freizugeben, wurde das Steuerhaus damals um drei Arkadenlängen gekürzt und die neue Seitenwand abgeschrägt - ein raffiniertes Arrangement, das sich erst beim zweiten Hinsehen offenbart. Seine Rokokofassade mit stuckverzierten Fenstern, dem geschwungenen Giebelfeld, den Erkern und den Turmhauben erhielt das Rathaus bei einer Verschönerungsaktion im 18. Jahrhundert, als die Stadt mit den prachtvollen Landschlössern des Adels gleichziehen wollte. Vom Markt aus betrachtet, setzen die vertikalen Linien der Türme und Erker des Rathauses einen Gegenakzent zum horizontalen Baukörper des Steuerhauses. Durch das Haupttor kommt man in ein weitläufiges Gewölbe, das früher auch als Markt- und Versammlungshalle diente. Im Treppenhaus zeigt ein Glasfenster den Einzug von Soldaten in die Stadt. Die Glasmalerei und die Nagelbilder in der Fensterlaibung erinnern an eine Propagandakampagne im Ersten Weltkrieg, als die Memminger Bürger für Kriegerwitwen und Kriegswaisen spendeten.

Auf der Ostseite begrenzt die 1718/19 errichtete Großzunft den Platz. Dies war das Haus der Adeligen Gesellschaft zum goldenen Löwen, das Wappentier prangt am Balkon. 1347 hatten die Memminger Handwerker eine Zunftverfassung ertrotzt, mit der die bis dahin allein regierenden Patrizier nur noch als eine Zunft neben anderen an der Stadtspitze standen - so lange, bis Kaiser Karl V. wieder ein Patrizierregime einsetzte, weil er die Handwerkerschaft als Nährboden für die ihm verhasste Reformation sah. Das Versammlungs- und Ballhaus hat einen bequemen Tanzboden, einen großen Speißsaal und ein geräumiges Spielzimmer , weiß eine alte Stadtbeschreibung, um noch anzufügen, dass der mittlere Theil gegen jährlich billigen Zins der neuen Lesegesellschaft überlassen worden ...

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