Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Kulturbruch

Megalithen und Erinnerung
BuchKartoniert, Paperback
179 Seiten
Deutsch
Archäologisches Landesamt Schleswig-Holsteinerschienen am01.01.2020Neuauflage
Das Buch Kulturbruch - Megalithen und Erinnerungskultur untersucht die Bedeutung und Rezeption von Megalithen in der Jungsteinzeit und der historischen Gegenwart. Hier bildet die Zeit vom wilhelminischen Kaiserreich bis in NS-Zeit einen inhaltlichen Schwerpunkt.Die von der damaligen Forschung erkannte soziale und gesellschaftspolitische Funktion und Bedeutung in der Jungsteinzeit dient den Forschern und der sie umgebenden Gesellschaft als Kristallisationspunkt für eigene Identitätsbildungsprozesse.Megalithen entwickeln im späten 19. Jahrhundert und darüber hinaus eine vergleichbare Wirkung wie in der Jungsteinzeit. Sowohl die Erforschung neolithischer Megalithgräber als auch die Errichtung von Neomegalithen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert sind Teil dieses Prozesses. Sie stehen für das damalige Bedürfnis, den Ursprung der entstehenden europäischen Nationalstaaten, diesmal wissenschaftlich abgesichert, in einer möglichst weit entfernten Vergangenheit zu verankern.Im Deutschen Reich ist dies das Urgermanentum , die germanische Stein- und Bronzezeit . Die weltanschauliche Bedeutung auf Grundlage wissenschaftlicher oder außerwissenschaftlicher Überinterpretationen stilisiert die Megalithgräber als Gräber der Ahnen zu Landbesitzmarken. Sie werden als Elemente der im Duktus der damaligen Zeit artgemäßen Landschaft nicht nur zu Ankerpunkten der rassistischen Blut- und Bodenideologie des Nationalsozialismus, sondern dokumentieren in einem im 19. Jahrhundert akkumulierenden Prozess deutsche Territorialansprüche auf Grundlage der Gräber der Ahnen.Das rezeptionsgeschichtliche Thema, inwieweit Megalithen in unterschiedlichen Zeiten unter ganz unterschiedlichen sozialen und kulturellen Bedingungen sozialen Zusammenhalt und Identität erzeugen, wird erstmals von der Landesarchäologie weitreichend untersucht. Elemente sind neben dem Bauvorgang der Ahnenkult auf Grundlage gemeinsamer Feste, Zeremonien und Riten.Dieses Buch ist eine wichtige Ergänzung zum DFG-Schwerpunktprogramm Frühe Monumentalität und Soziale Differenzierung . Eine weitere Grundlage des Buchs ist ein online-Katalog. Er bildet in einer Synopse aufbereitet eine chronologische Rezeptionsgeschichte der Megalithik-Forschung und Nutzung.mehr

Produkt

KlappentextDas Buch Kulturbruch - Megalithen und Erinnerungskultur untersucht die Bedeutung und Rezeption von Megalithen in der Jungsteinzeit und der historischen Gegenwart. Hier bildet die Zeit vom wilhelminischen Kaiserreich bis in NS-Zeit einen inhaltlichen Schwerpunkt.Die von der damaligen Forschung erkannte soziale und gesellschaftspolitische Funktion und Bedeutung in der Jungsteinzeit dient den Forschern und der sie umgebenden Gesellschaft als Kristallisationspunkt für eigene Identitätsbildungsprozesse.Megalithen entwickeln im späten 19. Jahrhundert und darüber hinaus eine vergleichbare Wirkung wie in der Jungsteinzeit. Sowohl die Erforschung neolithischer Megalithgräber als auch die Errichtung von Neomegalithen im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert sind Teil dieses Prozesses. Sie stehen für das damalige Bedürfnis, den Ursprung der entstehenden europäischen Nationalstaaten, diesmal wissenschaftlich abgesichert, in einer möglichst weit entfernten Vergangenheit zu verankern.Im Deutschen Reich ist dies das Urgermanentum , die germanische Stein- und Bronzezeit . Die weltanschauliche Bedeutung auf Grundlage wissenschaftlicher oder außerwissenschaftlicher Überinterpretationen stilisiert die Megalithgräber als Gräber der Ahnen zu Landbesitzmarken. Sie werden als Elemente der im Duktus der damaligen Zeit artgemäßen Landschaft nicht nur zu Ankerpunkten der rassistischen Blut- und Bodenideologie des Nationalsozialismus, sondern dokumentieren in einem im 19. Jahrhundert akkumulierenden Prozess deutsche Territorialansprüche auf Grundlage der Gräber der Ahnen.Das rezeptionsgeschichtliche Thema, inwieweit Megalithen in unterschiedlichen Zeiten unter ganz unterschiedlichen sozialen und kulturellen Bedingungen sozialen Zusammenhalt und Identität erzeugen, wird erstmals von der Landesarchäologie weitreichend untersucht. Elemente sind neben dem Bauvorgang der Ahnenkult auf Grundlage gemeinsamer Feste, Zeremonien und Riten.Dieses Buch ist eine wichtige Ergänzung zum DFG-Schwerpunktprogramm Frühe Monumentalität und Soziale Differenzierung . Eine weitere Grundlage des Buchs ist ein online-Katalog. Er bildet in einer Synopse aufbereitet eine chronologische Rezeptionsgeschichte der Megalithik-Forschung und Nutzung.
Details
ISBN/GTIN978-3-9820881-1-2
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
FormatA4
ErscheinungsortSchleswig
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.01.2020
AuflageNeuauflage
Reihen-Nr.7
Seiten179 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.50260180
Rubriken