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Die Bücherdiebin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
592 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am04.12.2008
»Die Bücherdiebin« ist ein modernern Klassiker und Weltbestseller und wurde 2014 erfolgreich verfilmt.
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf - für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an - in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet. Dann Äpfel, Kartoffeln und Zwiebeln. Das Herz von Rudi. Die Herzen von Hans und Rosa Hubermann. Das Herz von Max. Und das des Todes. Denn selbst der Tod hat ein Herz.
Eine unvergessliche Geschichte vom dunkelsten und doch brillantesten aller Erzähler: dem Tod. Tragisch und witzige, zugleich wütend und zutiefst lebensbejahend - ein Meisterwerk.

Der Bestsellerautor Markus Zusak hat sechs Romane geschrieben, darunter »Nichts weniger als ein Wunder«, »Die Bücherdiebin« und »Der Joker«. Seine von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierten Bücher sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Sydney.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext»Die Bücherdiebin« ist ein modernern Klassiker und Weltbestseller und wurde 2014 erfolgreich verfilmt.
Molching bei München. Hans und Rosa Hubermann nehmen die kleine Liesel Meminger bei sich auf - für eine bescheidene Beihilfe, die ihnen die ersten Kriegsjahre kaum erträglicher macht. Für Liesel jedoch bricht eine Zeit voller Hoffnung, voll schieren Glücks an - in dem Augenblick, als sie zu stehlen beginnt. Anfangs ist es nur ein Buch, das im Schnee liegen geblieben ist. Dann eines, das sie aus dem Feuer rettet. Dann Äpfel, Kartoffeln und Zwiebeln. Das Herz von Rudi. Die Herzen von Hans und Rosa Hubermann. Das Herz von Max. Und das des Todes. Denn selbst der Tod hat ein Herz.
Eine unvergessliche Geschichte vom dunkelsten und doch brillantesten aller Erzähler: dem Tod. Tragisch und witzige, zugleich wütend und zutiefst lebensbejahend - ein Meisterwerk.

Der Bestsellerautor Markus Zusak hat sechs Romane geschrieben, darunter »Nichts weniger als ein Wunder«, »Die Bücherdiebin« und »Der Joker«. Seine von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierten Bücher sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Sydney.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783894804275
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum04.12.2008
Seiten592 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3367 Kbytes
Artikel-Nr.1415187
Rubriken
Genre9200
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Inhalt/Kritik

Leseprobe
TOD UND SCHOKOLADE

Zuerst die Farben. Dann die Menschen. So sehe ich die Welt normalerweise. Ich versuche es zumindest.

EINE KURZE BEMERKUNG AM RANDE
Ihr werdet sterben.

Ich bin nach Kräften bemüht, dieser ganzen Angelegenheit eine fröhliche Seite zu verleihen, aber die meisten Menschen haben einen tief sitzenden Widerwillen, der es ihnen unmöglich macht, mir zu glauben, so sehr ich auch versuche, sie davon zu überzeugen. Bitte glaubt mir: Ich kann wirklich fröhlich sein. Ich kann angenehm sein. Amüsant. Achtsam. Andächtig. Und das sind nur die Eigenschaften mit dem Buchstaben »A«. Nur bitte verlangt nicht von mir, nett zu sein. Nett zu sein ist mir völlig fremd.
REAKTIONEN AUF DIE OBEN GENANNTE TATSACHE
Mache ich euch Angst? Ich bitte euch inständig - keine Sorge. Man kann mir alles nachsagen, nur nicht, dass ich ungerecht bin.

Was fehlt?
Natürlich - eine Bekanntmachung. Ein Beginn.
Wo ist nur mein gutes Benehmen geblieben?
Ich könnte mich ganz förmlich vorstellen, aber das ist gar nicht nötig. Ihr werdet mich schon bald recht gut kennen; wie bald - das hängt von einer Reihe von Umständen ab. Nur so viel sei gesagt: Irgendwann einmal werde ich über euch allen stehen, so freundlich, wie es mir möglich ist. Eure Seelen werden in meinen Armen liegen. Auf meiner Schulter wird eine Farbe ruhen. Sanft werde ich euch davontragen.
Ihr werdet vor mir liegen. (Es passiert nur selten, dass ich Menschen stehend antreffe.) Ihr werdet in der Kruste eurer eigenen Körper gefangen sein. Vielleicht gibt es ein Erkennen; ein Schrei tröpfelt zu Boden. Die einzigen Geräusche, die ich danach hören werde, sind mein eigener Atem und der Klang des Geruchs, meine eigenen Schritte.
Die Frage ist, welche Farbe die Welt angenommen haben wird, wenn ich euch holen komme. Was wird der Himmel uns erzählen?
Ich persönlich mag einen schokoladenfarbenen Himmel. Dunkle Bitterschokolade. Die Leute behaupten, das passt zu mir. Ich versuche trotzdem, mich an jeder Farbe zu erfreuen, die ich sehe, an dem ganzen Spektrum. Etwa eine Milliarde Schattierungen, keine wie die andere, und ein Himmel, der sie langsam in sich aufsaugt. Das nimmt dem Stress die Schärfe. Und es hilft mir, mich zu entspannen.
EINE KURZE ZWISCHENBEMERKUNG
Die Menschen beachten die Farben eines Tages lediglich an seinem Anfang und an seinem Ende. Dabei wandert ein Tag durch eine Vielzahl von Farbtönen und Schattierungen,
und zwar in jedem Augenblick. Eine einzige Stunde kann aus Tausenden von unterschiedlichen Farben bestehen. Wachsgelb, regenbesprühtes Blau. Schlammige Dunkelheit.
In meinem Geschäft habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht, darauf zu achten.

Wie schon angedeutet, ist Ablenkung meine einzige Rettung. Sie allein hilft mir, bei Verstand zu bleiben. Sie hilft mir, mit meiner Arbeit klarzukommen, was nicht so einfach ist, wenn man bedenkt, wie lange ich diese Tätigkeit schon ausübe. Das Problem ist: Wer könnte mich ersetzen? Wer könnte für mich einspringen, während ich in einem Vier-Sterne-Hotel irgendwo am Meer Urlaub mache oder in den Bergen Ski fahre? Die Antwort ist: Niemand. Genau dieser Umstand hat mich dazu veranlasst, die Ablenkung zu meiner Erholung zu machen, mich damit zu zerstreuen. Also mache ich Urlaub in Farben, in Schattierungen.
Dennoch fragt ihr euch möglicherweise, warum ich überhaupt Urlaub brauche. Ihr wollt wissen, wovon ich mich ablenken muss?
Was mich zum nächsten Punkt bringt.
Es sind die übrig gebliebenen Menschen.
Die Überlebenden.
Sie sind es, deren Anblick ich nicht ertrage, und in meinem Bemühen, sie nicht anzusehen, versage ich häufig. Ich konzentriere mich absichtlich auf die Farben, um die Überlebenden aus meinen Gedanken zu verbannen, aber hin und wieder werde ich Zeuge, wie die Zurückbleibenden zwischen den Puzzlestücken der Erkenntnis, Überraschung und Verzweiflung zusammenbrechen. Sie haben zerstochene Herzen. Sie haben zerschlagene Lungen.
Was mich wiederum zu dem Thema bringt, über das ich heute Abend - oder heute Mittag, oder welche Stunde und Farbe es auch immer gerade sein mag - mit euch reden will. Es ist die Geschichte von einer beständig Überlebenden - von einer Expertin im Zurückbleiben.
Es ist eigentlich nur eine kleine Geschichte, und sie handelt unter anderem von:
- einem Mädchen
- ein paar Worten
- einem Akkordeonspieler
- ein paar fanatischen Deutschen
- einem jüdischen Faustkämpfer
- und einer ganzen Menge Diebstählen

Ich sah die Bücherdiebin drei Mal.

NEBEN DEN BAHNGLEISEN

Das erste Mal war es weiß. Gleißend.
Einige von euch werden wahrscheinlich denken, dass Weiß gar keine Farbe ist. Völliger Blödsinn. Das stimmt nicht. Weiß ist zweifellos eine Farbe, und ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass ihr mit mir streiten wollt.

EIN WORT ZUR BESÄNFTIGUNG
Bitte bleibt ruhig, trotz dieser offenkundigen Drohung. Ich tue nur so. Ich bin nicht gewalttätig. Ich bin nicht bösartig. Ich bin das Ergebnis.

Ja, es war weiß.
Es war so, als ob der ganze Erdball in Schnee gekleidet wäre. Als ob er ihn angelegt hätte, so wie ihr einen Pullover anzieht. Neben der Bahnstrecke verliefen Fußspuren, eingesunken bis zum Schienbein. Die Bäume trugen Decken aus Eis.
Wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt, war jemand gestorben.

Sie konnten ihn nicht einfach auf dem Boden liegen lassen. Im Augenblick wäre das kein Problem gewesen, aber schon bald würde das Gleis geräumt sein, und der Zug würde weiterfahren.

Da waren zwei Wachmänner.
Da waren eine Mutter und ihre Tochter.
Und eine Leiche.
Die Mutter, die Tochter und die Leiche verharrten, hartnäckig und still.

»Was willst du denn von mir?«
Die Wachmänner waren groß und klein. Der Große sprach stets zuerst, obwohl er nicht das Kommando führte. Er sah den rundlichen Kleinen an. Den mit dem feuchtroten Gesicht.
»Nun«, lautete die Erwiderung, »wir können ihn doch wohl nicht einfach hier liegen lassen?«
Der Große verlor die Geduld. »Und warum nicht?«
Der Kleinere explodierte beinahe. Er schaute zu dem Kinn des Großen auf und schrie: »Spinnst du?« Die Abscheu auf seinen Wangen wuchs mit jedem Moment. Seine Haut weitete sich. »Komm«, sagte er und stapfte durch den Schnee. »Wir tragen sie alle drei zurück, wenn es sein muss. Und wir melden es der nächsten Station.«

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Kritik
Die Bombenangriffe des zweiten Weltkrieges und den Holocaust kennt Markus Zusak, der 1975 in Sydney geboren wurde, nicht aus eigener Erfahrung. Aber seine Eltern und Großeltern haben ihm erzählt, zum Beispiel von einer Brotrinde, die ein Mann einem sterbenden Juden reichte, oder vom Geräusch, das eine Bombe auf dem Weg zu ihrem Vernichtungsziel macht. Er hat diese Geschichten gesammelt und daraus einen Roman geschaffen, in dessen Mittelpunkt das Mädchen Liesel Meminger steht. Aber nicht sie selbst erzählt, sondern der Tod als Person, der fasziniert ist von dieser besonderen jungen Frau. Es gibt unzählige Vorstellungen vom Tod. Oft handeln sie von der Angst der Menschen vor dem Moment, in dem sie ihm gegenüberstehen. In diesem Buch jedoch treffen wir auf einen Tod, der die Menschen liebt. Er nimmt ihnen nicht das Leben, sondern er ist lediglich zur Stelle, um behutsam ihre Seelen in Empfang zu nehmen. Dieser Tod verspürt kein Mitleid mit den Sterbenden, aber die übrig Gebliebenen rühren ihn zutiefst. Liesel ist so eine Zurückbleibende, die die Trauer kaum ertragen kann. Aber sie findet einen entscheidenden Trost: die Bücher, die ihr in allen möglichen und unmöglichen Situationen buchstäblich in die Hände fallen. Obwohl sie zunächst gar nicht selber lesen kann, weckt jedes Buch einen Hunger, der nur durch geschriebene Wörter und Buchstaben gestillt werden kann. So wird sie zur Leserin und zur Bücherdiebin, weil das die einzige Möglichkeit für sie ist, an die begehrten Schätze zu kommen. Und so überlebt sie den Tod ihres kleinen Bruders, die Trennung von den Eltern, die Zeiten, in denen sie vom Hunger todkrank danieder liegt, und die Stunden in einem Keller, wo eine dicht gedrängte Menschenmenge sich von ihrer Stimme wegtragen lässt - von allen Bomben und Sirenen, wo sie mit ihrem Vorlesen ihre eigene Seele und die der anderen rettet. Der Tod erzählt diese Geschichten mit einer Liebe zum Detail, manchmal erläuternd, mal prägnant und oft fröhlich. Gerade diese Unbekümmertheit aber ist es, die den erwachsenen Lesern oft den Atem anhalten lässt. Jüngere Leser werden den schwarzen Humor des Autors sicher nicht ganz erfassen, aber sie werden mit ihrem oft untrüglichen Gespür für Wahrhaftigkeit den eigentlichen Gehalt dieses Romans begreifen. Sie werden mit Liesel Fußball spielen und sich auf dem Schulhof prügeln, das Lesen mühsam erlernen, die Angst vor den Bomben spüren, mit ihr Bücher stehlen gehen und ihre letzte Brotrinde auf der Straße liegen lassen, damit sie von jüdischen Kindern gefunden werden kann. Sie werden mit Liesel entdecken, dass der Hunger manchmal kleiner wird, wenn man sein Brot mit anderen teilt, und dass sogar Schläge manchmal weniger schmerzlich sind als das Gefühl, einen anderen Menschen im Stich gelassen zu haben. "Hunger?", fragte Rudi. Liesel erwiderte: "Bärenhunger! Auf ein Buch!" Zum Beispiel auf dieses! (Rezension von Gabriele Hoffmann aus dem Libri-Fachkatalog Harry & Pooh 2008/2009)mehr

Autor

Der Bestsellerautor Markus Zusak hat sechs Romane geschrieben, darunter »Nichts weniger als ein Wunder«, »Die Bücherdiebin« und »Der Joker«. Seine von Publikum und Presse gleichermaßen gefeierten Bücher sind in mehr als vierzig Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in Sydney.