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Xara. Prinzessin der verschollenen Stadt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
471 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am25.10.20181. Auflage, Digital Original
**Eine Luchs-Prinzessin im Bann eines uralten Fluchs** So weit sie zurückdenken können, leben in der dunklen Stadt Illominus ganz besondere Geschöpfe. Sie sehen fast wie Menschen aus, tragen aber ein Tierwesen in sich. Prinzessin Xara, eine Luchs-Frau, führt ein privilegiertes Dasein im Königspalast. Während es hier immer genug künstliches Licht gibt, herrscht schon am Rande der Hauptstadt die Finsternis. Dort, in den Slums, regt sich Widerstand gegen den König, doch dieser schlägt die Rebellen grausam zurück. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Vater flieht Xara in die Elendsviertel, um den Unterdrückten zu helfen. Sie trifft auf Darius - Wolfswesen und Anführer der Rebellen. Mit seiner entschlossenen Art und seiner unbändigen Energie fasziniert er Xara sofort... Eine romantisch-düstere Liebesgeschichte in einzigartigem Setting mit ganz besonderen Protagonisten. »Xara. Prinzessin der verschollenen Stadt« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.

Aurelia L. Night wurde in Gelsenkirchen geboren, wo sie auch aufwuchs. Nach einer Ausbildung als Schilder- und Lichtreklameherstellerin machte sie ihr Fachabitur in Gestaltung und arbeitet nun in einem kleinen Betrieb. Sie lebt mit ihrem Freund und zwei verrückten Katzen nahe der niederländischen Grenze. Wenn sie nicht selbst schreibt, durchlebt sie Abenteuer auf den Seiten anderer Bücher oder kämpft auf ihrer Xbox gegen Dämonen.
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Produkt

Klappentext**Eine Luchs-Prinzessin im Bann eines uralten Fluchs** So weit sie zurückdenken können, leben in der dunklen Stadt Illominus ganz besondere Geschöpfe. Sie sehen fast wie Menschen aus, tragen aber ein Tierwesen in sich. Prinzessin Xara, eine Luchs-Frau, führt ein privilegiertes Dasein im Königspalast. Während es hier immer genug künstliches Licht gibt, herrscht schon am Rande der Hauptstadt die Finsternis. Dort, in den Slums, regt sich Widerstand gegen den König, doch dieser schlägt die Rebellen grausam zurück. Nach einem heftigen Streit mit ihrem Vater flieht Xara in die Elendsviertel, um den Unterdrückten zu helfen. Sie trifft auf Darius - Wolfswesen und Anführer der Rebellen. Mit seiner entschlossenen Art und seiner unbändigen Energie fasziniert er Xara sofort... Eine romantisch-düstere Liebesgeschichte in einzigartigem Setting mit ganz besonderen Protagonisten. »Xara. Prinzessin der verschollenen Stadt« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.

Aurelia L. Night wurde in Gelsenkirchen geboren, wo sie auch aufwuchs. Nach einer Ausbildung als Schilder- und Lichtreklameherstellerin machte sie ihr Fachabitur in Gestaltung und arbeitet nun in einem kleinen Betrieb. Sie lebt mit ihrem Freund und zwei verrückten Katzen nahe der niederländischen Grenze. Wenn sie nicht selbst schreibt, durchlebt sie Abenteuer auf den Seiten anderer Bücher oder kämpft auf ihrer Xbox gegen Dämonen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646301472
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum25.10.2018
Auflage1. Auflage, Digital Original
Seiten471 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2854 Kbytes
Artikel-Nr.3985898
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Kapitel 2

»Ihr solltet aufstehen. Ein neuer Tag wartet auf Euch.«

Gähnend streckte ich mich und sah aus vom Schlaf verklebten Augen zu Linda auf. »Euer Vater möchte Euch sehen. Ich denke, dafür wird Alltagskleidung reichen.«

Ich verzog das Gesicht, nickte aber zustimmend und richtete mich dabei langsam im Bett auf. Ich mochte den Morgen nicht wirklich. Es fiel mir schwer, wach zu werden, und während der frühen Stunden war ich auch nicht wirklich ansprechbar.

Linda ließ mir Badewasser ein, während ich mich vor ihr auszog. Mir machte es nichts mehr aus, wenn sie mich nackt sah. Immerhin hatte sie mich schon öfter entblößt vor Augen gehabt und als Mutter vor fünf Jahren gestorben war, hatte Linda sogar versucht sie mir zu ersetzen. Die Löwin war immer für mich da gewesen, obwohl es wirklich nicht leicht gewesen war. Sie summte leise vor sich hin - und ich bewunderte sie dafür, dass sie nach einem langen Abend wie gestern heute früh schon so munter sein konnte.

Ich stieg in die Wanne und ließ mich in das warme Wasser sinken. Ich genoss die kleinen Wellen, die meinen Körper bei jeder Bewegung umschmeichelten. Linda half mir dabei, mich zu waschen. Danach kleidete sie mich in einen weichen, langen roten Rock, über den ich eine weite weiße Bluse zog. Darüber kam eine rote Korsage, die mein Dekolleté zur Geltung brachte.

Sie flocht mir einen einfachen Zopf und steckte mir mein Diadem auf den Kopf. Es bestand aus einer leichten Kette, in deren Mitte ein roter Stein lag.

»Viel Erfolg bei Eurem Vater.« Linda zwinkerte mir aufmunternd zu.

»Danke«, murmelte ich nur und machte mich bereit für den Weg zu ihm. Mit der Zeit war das Unwohlsein zum ständigen Begleiter geworden, wenn ich zu meinem Vater ging. Obwohl ich seine Launen noch nie richtig mitbekommen hatte. Das Gerede um ihn machte mir Angst und verunsicherte mich. So kannte ich ihn nicht, doch sein Verhalten mir gegenüber hatte sich geändert und - auch wenn es nicht in dem Ausmaß war, wie ich überall hörte - ich erkannte Parallelen. Ich verließ meine Gemächer, um hinunter zum Schreibzimmer meines Vaters zu gehen. Dadurch, dass er bereits zu Bett gegangen war, als der Ball beendet wurde, konnte ich mir schon denken, worüber er mit mir sprechen wollte.

***

Die Räumlichkeit lag etwas weiter im Palast, direkt hinter dem Ballsaal. Als ich durch den Saal geschritten war, hatte ich noch ein paar Diener bemerkt, die die letzten Überreste des Festes wegbrachten.

»Die Wesen in den Slums beginnen sich zu wehren. Sie wollen nicht mehr für nichts arbeiten.«

Meine Hand hatte ich bereits zum Anklopfen erhoben, als ich innehielt und Vaiers Stimme lauschte.

»Sie arbeiten nicht für nichts, mein Freund. Sie arbeiten dafür, dass sie leben dürfen. Ist das etwa nichts?«, knurrte mein Vater.

Verwirrt runzelte ich die Stirn und strengte mich an, um dem Gespräch weiter folgen zu können. Noch nie hatte mein Vater über die Slums gesprochen. Er hatte nur immer abwehrend die Hand gehoben, wenn ich nachfragte, und gegrunzt, dass sie dort keine Hilfe wollten. Meine Mutter hatte mir beigebracht, dass Lauschen nicht zum guten Ton gehörte, aber die Neugier siegte. Ich wollte wissen, was Vaier mit meinem Vater besprach.

»Mein König, Ihr habt ihnen vor Jahren schon versprochen, dass sie Licht und Sanitäranlagen bekommen. Bis heute habt Ihr nichts davon eingehalten. Ihr habt bloß ihre Steuern erhöht und sie noch mehr arbeiten lassen.«

»Soll das nun eine Anklage sein?« Die Stimme meines Vaters klang bedrohlich und eine undefinierbare Furcht stieg in mir auf - um Vaier. Denn die Gerüchte gegenüber Vater drängten sich in meine Gedanken, wonach Vater bereits einige Dienstboten halb totgeprügelt hatte - und angeblich war einzig Vaier derjenige, der ihn noch beruhigen konnte.

»Nein, natürlich nicht, mein König. Wir müssten uns dennoch etwas überlegen, um die Aufstände einzudämmen.«

Aufstände?, fragte ich mich entsetzt und presste das Ohr an die Tür, um kein Wort zu verpassen.

Mein Vater seufzte. »Schick ein paar Bären und Panther hin, die erledigen das.«

Erschrocken sog ich die Luft ein. Eiseskälte breitete sich in meinem Bauch aus und grub sich von dort durch den ganzen Körper. Bären und Panther wurden ausgesandt, wenn es um nichts anderes als Vernichtung ging. Das konnte doch nicht sein Ernst sein!

Ich klopfte gegen das Holz. Mein Puls rauschte in den Adern. Nervös strich ich mir durch die Haare, ehe ich die Klinke herunterdrückte. »Ist es gerade unpassend?«, fragte ich und versuchte unschuldig zu wirken.

»Mein König?«, erkundigte sich Vaier.

»Geh. Du weißt, was zu tun ist. Komm herein, Xara.«

Noch immer raste mein Herz. Wie sollte ich mich Vater gegenüber normal verhalten? Er hatte gerade etwas ins Rollen gebracht, was allem widersprach, was ich an ihm kannte und schätzte. In meinem Kopf drehte es sich, weil ich verzweifelt versuchte irgendeine logische Erklärung zu finden.

Mein Vater saß auf seinem majestätischen Stuhl. Er wirkte erschöpft, nur der grimmige Zug um seine Lippen war geblieben. »Wie war es gestern Abend noch für dich?« Er deutete auf den freien Platz vor seinem Schreibtisch und ich ließ mich darauf nieder.

»Ich habe mit vielen Lords getanzt. Aber eine wirkliche Bindung zu einem der Herren konnte ich noch nicht aufbauen. Der Einzige wäre der Lord des Steinernen Dschungels ...« Doch bevor ich weiter ausführen konnte, unterbrach er mich.

»Das trifft sich gut.«

Überrascht hielt ich inne. »Wieso?«

»Nun, der Lord vom Steinernen Dschungel, ich glaube, sein Name ist Desmind, hat mir ein sehr gutes Angebot gemacht. Vorausgesetzt, du nimmst die Ehre an, seine Frau zu werden.«

Mir verschlug es die Sprache. Schockiert sah ich meinen Vater an. Seine Worte waren bei mir angekommen, aber ich brauchte etwas, um zu verstehen, dass er das eben wirklich gesagt hatte. Gemeinsam mit Mutter hatten wir einst ausgemacht, dass ich mir meinen Mann wählen durfte. Sie und er selbst hatten sich damals über die Regeln und Traditionen hinweggesetzt und geheiratet. Meine Mutter hatte dafür gekämpft, dass ich nicht an den höchstbietenden Adeligen verkauft wurde, dass ich mir meinen Partner eines Tages selbst aussuchen durfte. Wollte er das nun etwa über den Haufen werfen?

»Heißt das ...? Du ... du willst das Versprechen an Mama wirklich brechen?«, fragte ich.

»Nein, nein. Ich halte mich an unsere Abmachung. Diese war deiner Mutter wichtig. Also will ich sie ehren. Ich hatte die Idee, dass wir Desmind hierher einladen und du deine Zeit mit ihm verbringst«, erklärte der König.

Ich nickte langsam, wobei ich ihm kein Wort glaubte. Nicht nach dem, was ich gerade gehört hatte. »Ab wann wird der Lord hier wohnen?«

»Ab nächsten Monat.«

»Gut.« Ich erhob mich und machte mich auf dem Weg nach draußen.

»Ach, und Xara?«

Ich sah fragend über die Schulter. »Ja?«

»Mir wäre es momentan lieber, wenn du dich von der Stadt fernhältst«, sagte er und etwas wie Besorgnis flackerte in seinen Augen auf.

»Warum?«, fragte ich betont unschuldig, obwohl ich genau wusste, wieso er mich dort nicht haben wollte. Wenn die Soldaten einmal in ihrem Blutrausch waren, konnten sie nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden.

»Tu deinem armen Vater bitte einfach den Gefallen«, bat er und klang dabei unendlich erschöpft.

Besorgt betrachtete ich ihn. Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihn einschätzen sollte. Gerade diese Stimmungsschwankungen in der kurzen Zeit machten es mir schwer. Ich erinnerte mich daran, dass Mama ihn früher »den Fels in ihrer Brandung« genannt hatte. Was geschah nur mit ihm?

***

Nachdem ich Vaters Schreibzimmer verlassen hatte, hatte ich mich umgehend auf den Weg zu Vaier begeben. Ich wusste noch nicht wie, aber ich musste den Bewohnern der Slums helfen. Und dafür brauchte ich Vaiers Hilfe.

Als nach dem Klopfen an seiner Tür kein »Herein!« erklang, öffnete ich sie vorsichtig und spähte hinein.

»Prinzessin, Ihr habt es heute darauf abgesehen mich zu überraschen, oder?«, fragte Vaier, der über seinem Schreibtisch gebeugt dasaß.

Ich lächelte ihn an. »Nicht absichtlich, Vaier. Aber ich denke, dass ich mit dir reden muss. Heute Morgen habe ich Teile eines Gesprächs zwischen dir und meinem Vater mitbekommen«, erklärte ich und wartete auf seine Reaktion.

Vaiers Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. »Prinzessin, was genau habt Ihr vernommen?«, hakte er nach.

»Dass die Slums sich wehren. Dass es nicht stimmt, was Vater uns erzählte, dass sie keine Hilfe haben wollen. Sondern diese Hilfe schlichtweg nicht bekommen. Seit Jahren. Das kann so nicht weitergehen.«

Vaier war der Schweiß ausgebrochen. Schlagartig wirkte er um Jahre gealtert. »Ihr habt recht, Prinzessin. Aber Euch ist sicherlich bewusst, dass ich Euch nicht mehr darüber sagen kann«, meinte er.

»Ich weiß, ich möchte dich auch nicht in Gefahr bringen. Ich möchte bloß, dass die Armee von Bären und Panthern noch nicht losgeschickt wird. Ich versuche mir etwas zu überlegen, um Vater umzustimmen, damit die Slums nicht vernichtet werden. Wir müssen sie einfach davor bewahren!«

Ja, mir musste irgendetwas einfallen, wie ich die Slums retten und die Wesen dort beruhigen konnte, ohne dass sie einen Bürgerkrieg anzettelten.

»Ich werde mein Bestes geben, aber ich kann Euch leider nichts versprechen«, gab Vaier nach.

»Gut, ich danke dir.«

Ich wandte mich ab. Es musste eine Lösung her, schnellstmöglich. Sonst würde mein Vater womöglich einen ganzen Stadtteil...
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Aurelia L. Night wurde in Gelsenkirchen geboren, wo sie auch aufwuchs. Nach einer Ausbildung als Schilder- und Lichtreklameherstellerin machte sie ihr Fachabitur in Gestaltung und arbeitet nun in einem kleinen Betrieb. Sie lebt mit ihrem Freund und zwei verrückten Katzen nahe der niederländischen Grenze. Wenn sie nicht selbst schreibt, durchlebt sie Abenteuer auf den Seiten anderer Bücher oder kämpft auf ihrer Xbox gegen Dämonen.