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Schwedischer Sommer

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
211 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.09.2019
Für alle Fans von Jonas Jonassons besonderem Humor: »Schwedischer Sommer« von Karin B. Holmqvist jetzt als eBook bei dotbooks. Die betagten Schwestern Tilda und Elida führen ein beschauliches Leben - bis der attraktive Alvar nebenan einzieht und neuen Schwung in ihren eintönigen Alltag bringt. Neue Kleider müssen her und das Haus sollte auch renoviert werden - doch dazu fehlt das Geld. Als sie eines Tages den Nachbarskater beobachten, wie er versehentlich von Alvars selbstgemachtem Dünger nascht, trauen sie ihren Augen kaum: Nicht nur die Pflanzen wachsen wie verrückt, sondern auch der Kater entwickelt danach eine ungewohnte Potenz! Da kommt den beiden Damen eine glänzende Geschäftsidee: Denn was beim Kater funktioniert, das müsste doch auch beim Mann wirken ... Unterhaltsam, charmant und liebenswert: »Karin B. Holmqvists Bücher sind typisch schwedisch und mit einer ganz besonderen Wärme erzählt«, sagt der erfolgreiche schwedische Blog ?En bokcirkel för alla?. Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Schwedischer Sommer« von Karin B. Holmqvist. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Karin B. Holmqvist, geboren 1944 im südschwedischen Simrishamn, machte eine kurze Karriere in der Kommunalpolitik und arbeitete anschließend als Sozialarbeiterin. In ihrer Freizeit ist sie Kabarettistin und schreibt Romane sowie Gedichte. Bei dotbooks veröffentlichte Karin B. Holmqvist ihre Romane: »Schwedischer Sommer« »Schwedisches Glück« »Schwedische Herzen« »Die kleine Villa mit Herz« »Das fabelhafte Haus des Glücks« »Die Liebe kommt an Regentagen«
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Produkt

KlappentextFür alle Fans von Jonas Jonassons besonderem Humor: »Schwedischer Sommer« von Karin B. Holmqvist jetzt als eBook bei dotbooks. Die betagten Schwestern Tilda und Elida führen ein beschauliches Leben - bis der attraktive Alvar nebenan einzieht und neuen Schwung in ihren eintönigen Alltag bringt. Neue Kleider müssen her und das Haus sollte auch renoviert werden - doch dazu fehlt das Geld. Als sie eines Tages den Nachbarskater beobachten, wie er versehentlich von Alvars selbstgemachtem Dünger nascht, trauen sie ihren Augen kaum: Nicht nur die Pflanzen wachsen wie verrückt, sondern auch der Kater entwickelt danach eine ungewohnte Potenz! Da kommt den beiden Damen eine glänzende Geschäftsidee: Denn was beim Kater funktioniert, das müsste doch auch beim Mann wirken ... Unterhaltsam, charmant und liebenswert: »Karin B. Holmqvists Bücher sind typisch schwedisch und mit einer ganz besonderen Wärme erzählt«, sagt der erfolgreiche schwedische Blog ?En bokcirkel för alla?. Jetzt als eBook kaufen und genießen: »Schwedischer Sommer« von Karin B. Holmqvist. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Karin B. Holmqvist, geboren 1944 im südschwedischen Simrishamn, machte eine kurze Karriere in der Kommunalpolitik und arbeitete anschließend als Sozialarbeiterin. In ihrer Freizeit ist sie Kabarettistin und schreibt Romane sowie Gedichte. Bei dotbooks veröffentlichte Karin B. Holmqvist ihre Romane: »Schwedischer Sommer« »Schwedisches Glück« »Schwedische Herzen« »Die kleine Villa mit Herz« »Das fabelhafte Haus des Glücks« »Die Liebe kommt an Regentagen«
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961482474
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum01.09.2019
Seiten211 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1005 Kbytes
Artikel-Nr.4810155
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
5. Kapitel

Nur selten trafen die Schwestern Svensson andere Menschen, außer wenn sie zum Kaufmannsladen oder zum Handarbeitskreis gingen. Jeden Donnerstagabend besuchten sie nämlich den kirchlichen Handarbeitskreis, wo sie schöne Dinge herstellten, die dann auf der jährlichen Auktion versteigert wurden. Früher hatten sie kunstvolle Stickereien mit winzigkleinen Stichen angefertigt, aber im Lauf der Jahre waren ihre Finger etwas zittrig und ungeschickt geworden, weshalb sie inzwischen große Kreuzstiche auf grobem Aidagewebe bevorzugten. Tilda und Elida empfanden einen gewissen Stolz angesichts des ganzen Geldes, mit dem sie durch ihre Handarbeiten die Kirchenkasse aufgestockt hatten.

Sie nähten nie etwas für sich selbst, denn sie hatten alles, was sie benötigten. Im alten Elternschlafzimmer gab es die Tagesdecke, da brauchten sie keine weiteren Textilien. In der Küche lag eine handgewebte karierte Tischdecke, die praktisch war, weil sie sich gut waschen ließ. Bisweilen ließen sie die Zwiebacke zu lange im Kaffee einweichen, so daß sie brachen und wie schwere, nasse Schwämme auf die Decke fielen. Deshalb war es unnötig, ein feineres Tischtuch aufzulegen.

Die Schwestern Svensson hatten auch ein Wohnzimmer, aber sie saßen meistens in der Küche. Natürlich gab es in der guten Stube jede Menge kleine Deckchen, unter fast jedem Schmuckgegenstand lag eines. Die meisten hatte ihre Mutter Elna hergestellt, aber die eine oder andere hatten Tilda und Elida in ihren jungen Jahren bestickt. Erst hatten sie in einem Karton bei der übrigen Mitgift gelegen, aber als ihnen aufgegangen war, daß ihre Chancen auf eine Heirat auf eine mikroskopisch kleine Größe geschrumpft waren, hatten sie einen Teil der Dinge ausgepackt und in die übrige Einrichtung integriert.

In der guten Stube stand ein schönes Sofa, das mit einem weichen, gestreiften Stoff bezogen war, und davor ein alter Tisch aus dunkler Eiche mit Löwenfüßen. Auf dem kleinen Beistelltisch drängten sich eine antike Tischlampe, zwei Messingkerzenhalter und zwei kleine Glasschwäne, die die Schwestern beim Gemeindeausflug in einer Glasbläserei gekauft hatten.

Die Ecke, wo der Schreibtisch von Schmiedemeister Svensson gestanden hatte, war leer. Der Kugelblitz hatte ziemlich gewütet, und es hätte sich nicht gelohnt, das Möbelstück zu reparieren. Auf dem Linoleum waren noch immer schwarze Spuren von dem Blitz und dem nachfolgenden Brand zu sehen, aber die waren schon so lange dort, daß die Schwestern sie nicht mehr bemerkten. Außerdem hatte ihr Sehvermögen etwas nachgelassen, doch solange sie Stachelbeeren von Himbeeren unterscheiden konnten, würde es keine neue Brille geben, wie sie scherzhaft zu sagen pflegten.

Im Grunde ihres Herzens hatten sie Humor und waren zu Scherzen aufgelegt, doch in den letzten Jahren hatten sie immer seltener gelacht. Immerhin hatte die Angst, die in Borrby Wurzeln geschlagen hatte, als die Schwestern vom Verkauf des Nachbarhauses erfuhren, allmählich nachgelassen. Ihre Lebensfreude war zurückgekehrt, aber auch eine Art Spannung, die schwer zu beschreiben war. Die beiden Schwestern hatten begonnen, einander schief anzusehen. Alles, was in der Küche zu tun war, wurde vor dem Küchenfenster erledigt, mit Aussicht auf Alvar.

Die Zeitschriften, die sie von ihm bekommen hatten, ließen sich nicht nur zum Feuermachen verwenden, sondern ersetzten bisweilen auch das teure Toilettenpapier. Tilda, die sich sehr für Königshäuser interessierte, und zwar nicht nur für das schwedische, versank in einer Art königlicher Trance, wenn sie auf dem Klo in den Illustrierten blätterte. Daher wurden ihre Toilettenbesuche immer ausgedehnter, was Elidas Mißtrauen weckte.

»Hast du etwa mit Alvar gesprochen?« erkundigte sie sich, als Tilda ins Haus kam, und obwohl diese beteuerte, nur einen Toilettenbesuch gemacht zu haben, wirkte Elida nicht ganz davon überzeugt.

Auch Tilda war klar, daß sie die Dauer ihrer Toilettenbesuche verkürzen mußte, allerdings nicht, um Elidas Mißtrauen zu besänftigen, denn das genoß Tilda insgeheim. Nein, da war die Sache mit ihren Hämorrhoiden. Sie hatten sich viele Jahre nicht mehr bemerkbar gemacht, aber die lange Zeit in der unbequemen Sitzhaltung über der allzu großen Holzöffnung des stillen Örtchens hatte ihre Spuren hinterlassen, und Tilda befürchtete, daß ihre alten Beschwerden zurückkehren würden.

Sie achtete darauf, daß Elida nichts davon mitbekam, denn das hätte sie peinlich gefunden. Wenn die Schmerzen richtig schlimm waren und Tilda Schwierigkeiten mit dem Gehen hatte, begann sie sich über ihre Lederpantoletten zu beschweren.

»Solche hätte es beim alten Schuster Andersson nie gegeben. Die Zwecke dringt durch die Sohle, es ist das reinste Elend«, klagte sie.

Eines Abends war sogar ein bißchen Blut auf der Lokalseite gelandet. Manchmal benutzten sie auf dem Klo nämlich auch ihre eigenen Zeitungen. Tilda machte sich ernsthafte Sorgen, und als Elida nach dem Mittagessen zum Wasserholen ging, verließ ihre Schwester den Aussichtsposten am Fenster und holte statt dessen den Magenbitter aus dem Eckschrank. Sie nahm das große Schnapsglas, füllte es bis zum Rand und kippte es hinunter, ohne auch nur einmal abzusetzen. Zwar hatte es früher immer geheißen, man solle mit dem Alkohol die böse Stelle behandeln, aber Tilda glaubte, man könne die Hämorrhoiden auch von innen heilen. Gerade hatte sie die hübsch bemalte Schranktür geschlossen, als ihre Schwester mit dem Wasser hereinkam.

»Irgendwie riecht es hier merkwürdig«, sagte Elida und stellte den gelben Eimer so heftig auf den Boden, daß etwas Wasser auf ihre Lederpantolette spritzte.

»Das finde ich auch«, sagte Tilda und bemühte sich, nur beim Einatmen zu sprechen, damit sich der Geruch nicht in der kleinen Küche ausbreiten konnte.

»Warum redest du so komisch?« fragte Elida erstaunt.

Tilda war kurz vor dem Platzen - vom ständigen Einatmen und weil sie nur äußerst sparsam Luft durch die Nase hinausgelassen hatte. Das Klingeln des Telefons war ihre Rettung, da Elida immer die Gespräche entgegennahm. Tilda glückte es, mit angehaltenem Atem den Weg zum Glas mit den starken Hustenbonbons zurückzulegen. Nach einer Weile fühlte sie sich wieder ganz sicher, und ihr Atem ging wie immer. Vielleicht war es Einbildung, aber Tilda fand wirklich, daß der Magenbitter wirkte. Der Druck im Unterleib ließ jedenfalls merklich nach.

Als Elida aufgelegt hatte, brauchte Tilda gar nicht zu fragen, wer es gewesen war. Nur Rutger rief manchmal bei ihnen an und die Vorsitzende des Handarbeitskreises, die einmal jährlich zur Vereinssitzung einlud, aber das war in der Vorweihnachtszeit, und da jetzt Spätsommer war, mußte es Rutger gewesen sein.

»Ich verstehe nicht, warum sich Rutger auf einmal so um uns kümmert«, meinte Elida. »Er findet, daß es hier zu unmodern ist und daß wir uns zu sehr abrackern.«

»Das hat er doch früher nie gefunden«, sagte Tilda verwundert.

»Er hat gesagt, daß wir es im Servicehaus in der Stadt viel besser haben könnten.«

»Nie und nimmer«, sagte Tilda. »Hier wohnen wir doch schon unser ganzes Leben.«

»Er könnte uns zwei Plätze besorgen, hat er gesagt, er hat nämlich Beziehungen.«

»Will er etwa das Haus verkaufen?« fragte Tilda. »Dann geht es bestimmt an irgendwelche Großstädter, die es bis zur Unkenntlichkeit verändern und Petunien in den gußeisernen Topf pflanzen, den wir für unseren Sonntagsbraten nehmen.«

»Nein, Rutger meint, er könnte uns das Haus abkaufen, damit es in der Familie bleibt. Er würde es als Ferienhäuschen nutzen, und wir dürften jeden Sommer eine Woche lang herkommen.«

Tilda wagte es, den Vorschlag ihres erfolgreichen Bruders mit einem verächtlichen Schnauben abzutun.

»Da ist irgendwas faul«, sagte sie.

Tilda verfügte über eine gute Intuition. Manche Dinge hatte sie im Gefühl, und oft lag sie damit ganz richtig.

»Er hat von deinen Schmerzen gesprochen, vom Plumpsklo und davon, daß wir das Wasser aus dem Brunnen holen müssen«, sagte Elida, und es hatte fast den Anschein, als wolle sie Rutger verteidigen.

Da erhaschten die beiden Schwestern durchs Küchenfenster einen Blick auf Alvar und sagten wie aus einem Munde: »Nein, wir ziehen nicht weg.«

Genaugenommen benahmen sich die beiden wie verrückte Hühner, seit Alvar eingezogen war. Plötzlich legten sie Wert auf ihr Aussehen beziehungsweise auf das wenige, was davon übrig war. Sie trugen ständig ihre Sonntagskleider und holten zweimal täglich Wasser, was seit dem Tod ihrer Eltern nicht vorgekommen war. Sogar das Parfüm, das Rutger ihnen vor einigen Jahren geschenkt hatte, kam zum Einsatz, und hätte Schmiedemeister Svensson seine beiden Töchter gesehen, hätte er sich bestimmt im Grabe umgedreht.

Sie sprachen nicht weiter über Rutger und seinen Vorschlag, sondern beließen es dabei. Zwischen ihnen gab es keinen Raum für Diskussionen, denn wenn die Schwestern etwas beschlossen hatten, dann war es eben so. Und damit basta.

Am Abend holte Elida den Kupferkessel und zählte ihre Scheine. Zweiunddreißigtausend hatten sich in dem schön geputzten Behältnis angesammelt, und Elida sagte zufrieden: »Vielleicht sollte man sich ja mal ein neues Sonntagskleid gönnen.«

Tilda kehrte gerade den Holzofen aus und war so überrascht über den Vorschlag ihrer Schwester, daß sie den Aschekasten zu schnell herauszog. Eine Wolke von Rußflocken stob durch die Küche.

Vor nur zwei Monaten wären die Schwestern nie auf eine solche Idee gekommen, aber mittlerweile schien nichts mehr unmöglich. Tilda war zunächst etwas verwundert, aber der Gedanke lockte sie, und da sie sich verpflichtet fühlten, Alvar eines Abends zum Kaffee einzuladen, würden...
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Autor

Karin B. Holmqvist, geboren 1944 im südschwedischen Simrishamn, machte eine kurze Karriere in der Kommunalpolitik und arbeitete anschließend als Sozialarbeiterin. In ihrer Freizeit ist sie Kabarettistin und schreibt Romane sowie Gedichte. Bei dotbooks veröffentlichte Karin B. Holmqvist ihre Romane: »Schwedischer Sommer«»Schwedisches Glück«»Schwedische Herzen«»Die kleine Villa mit Herz«»Das fabelhafte Haus des Glücks«»Die Liebe kommt an Regentagen«