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Die Nacht, in der keiner Sex hatte

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.07.2022
Vier Paare, eine Sex-Challenge und jede Menge Peinlichkeiten
Es ist Prom Night! Die 18-jährige Julia hat in dieser ganz besonderen Nacht ihre Freunde zu einer Challenge herausgefordert: Alle sollen endlich ihre Jungfräulichkeit verlieren. Der Ort, an dem dies passieren soll: eine abgeschiedene Hütte im Wald. Die Jugendlichen freuen sich auf eine aufregende Nacht ohne Eltern, dafür mit jeder Menge Kondome.
Doch sobald sie den Abschlussball verlassen, läuft nichts wie geplant. Alex muss überraschend zu seiner Großmutter ins Krankenhaus. Zoe schockt eine unerwartete Nachricht von ihrer Uni. Madisons chronische Krankheit macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Und Julia endet während eines Fantasy-Rollenspiels mit ihrem Freund eingesperrt in einem Schrank.
Wird diese Nacht in die Geschichte eingehen als Nacht der Katastrophen und Peinlichkeiten? Oder werden die Freunde erkennen, was in ihrem Leben wirklich wichtig ist?

Kalena Miller ist Lehrerin, Lektorin und Autorin von Kinder- und Jugendbüchern. Sie studierte Theologie und Gender Studies am Carleton College, bevor sie ihren Abschluss in Kreativem Schreiben an der Hamline University machte. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und einem liebenswerten, leicht neurotischen Hund in Hopkins, Minnesota.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextVier Paare, eine Sex-Challenge und jede Menge Peinlichkeiten
Es ist Prom Night! Die 18-jährige Julia hat in dieser ganz besonderen Nacht ihre Freunde zu einer Challenge herausgefordert: Alle sollen endlich ihre Jungfräulichkeit verlieren. Der Ort, an dem dies passieren soll: eine abgeschiedene Hütte im Wald. Die Jugendlichen freuen sich auf eine aufregende Nacht ohne Eltern, dafür mit jeder Menge Kondome.
Doch sobald sie den Abschlussball verlassen, läuft nichts wie geplant. Alex muss überraschend zu seiner Großmutter ins Krankenhaus. Zoe schockt eine unerwartete Nachricht von ihrer Uni. Madisons chronische Krankheit macht ihr einen Strich durch die Rechnung. Und Julia endet während eines Fantasy-Rollenspiels mit ihrem Freund eingesperrt in einem Schrank.
Wird diese Nacht in die Geschichte eingehen als Nacht der Katastrophen und Peinlichkeiten? Oder werden die Freunde erkennen, was in ihrem Leben wirklich wichtig ist?

Kalena Miller ist Lehrerin, Lektorin und Autorin von Kinder- und Jugendbüchern. Sie studierte Theologie und Gender Studies am Carleton College, bevor sie ihren Abschluss in Kreativem Schreiben an der Hamline University machte. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und einem liebenswerten, leicht neurotischen Hund in Hopkins, Minnesota.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641280055
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum11.07.2022
SpracheDeutsch
Dateigrösse2492 Kbytes
Artikel-Nr.8380864
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Zoe

»Siehst du sie?«

Ich lasse den Blick über den Pulk von Teenagern in Abendgarderobe schweifen, der sich auf den Parkplatz ergießt. Die Jungs sind nicht voneinander zu unterscheiden, weil sie sich alle den Sonderangebotsanzug von Men´s Warehouse geliehen haben. Die Mädchen sind nicht viel besser. Als ich mich für Anthrazit entschieden hatte, hielt ich mich für originell, aber offenbar sind dunkle Farben dieses Jahr angesagt. Neunzig Prozent der Mädchen hier tragen dunkelblau oder schwarz.

»Hätte ich doch das rote Kleid nehmen sollen?«, fragt Morgan.

»Du siehst umwerfend aus.« Ich zupfe an ihrem knapp knielangen blauen Chiffonrock. Der Stoff des Oberteils hat ein tolles geometrisches Muster, aber sie hat es geschafft, dieselben Farben zu wählen wie alle anderen Mädchen der Abschlussklasse. »Trends vorherzusagen, ist eine komplexe Wissenschaft«, erkläre ich. »Und wenn man sämtliche Variablen mit einbezieht - Region, sozioökonomische Stellung, Zugriff auf Konsumgüter -, könnte ich mir vorstellen, dass es nahezu unmöglich ist, die Modetrends bei Abschlussballkleidern präzise vorauszusagen.«

»Interessant«, sagt Morgan in einem Tonfall, in dem nicht das geringste Interesse mitschwingt. »Meinst du, Madison fährt mit uns? Oder mit Jake?«

»Keine Ahnung.«

Das ist gelogen. Ehrlich gesagt, bin ich mir ziemlich sicher, dass Madison mit Jake fahren wird, denn:

1. Er ist ihr Freund.

2. Sie sind zusammen hergefahren und

3. in Kevins Minivan ist nicht für uns alle Platz.

Wenn Morgan die Lage logisch betrachten könnte, wäre ihr das klar, aber wenn es um ihre Zwillingsschwester geht, verlässt die Logik meine Freundin meistens.

»Wissen wir genau, dass das hier Kevins Auto ist?«, frage ich. Ablenkung ist die beste Taktik, wenn Morgan anfängt, sich verrückt zu machen. In diesem Jahr ist eine beachtliche Anzahl von Mitschülern in Minivans zum Abschlussball gefahren. Minivans, die ihren Eltern gehören, doch nichtsdestotrotz Minivans.

»Jup!«

»Ey!«, kreische ich, als sich ein verschwitztes menschliches Wesen an meinen Rücken krallt. Ich schüttele meine Schultern frei, drehe mich um und habe eine grinsende Julia vor mir. Sie hat die blonden Haare zum Pferdeschwanz zusammengebunden und ihre Wangen sind ganz rot vor Aufregung. Hinter ihr, den Arm um ihre Taille gelegt, steht Kevin, ihr Freund.

»Alles klar bei euch für heute Nacht?« Julia hüpft auf den Zehenspitzen auf und ab und zerrt an Kevins Arm wie ein Welpe. »Sex-Pakt! Sex-Pakt! Sex-Pakt!«

Kevin versucht, seine Freundin zu dämpfen, aber ihre Begeisterung ist so ansteckend, dass sie bald beide zusammen herumhüpfen. Morgan seufzt demonstrativ. Für öffentliche Zuneigungsbekundungen hat sie noch nie was übriggehabt. Oder - wie in diesem Fall - für öffentliche Albernheitsbekundungen.

Während wir auf die anderen warten, versuche ich, die Erfolgsaussichten des Sex-Pakts einzuschätzen.

Julia und Kevin, das ist bombensicher. Die waren schon mit drei Jahren beste Freunde und sind zusammen, seit sie fünfzehn sind. Ich finde es erstaunlich, dass sie so lange durchgehalten haben, ohne das volle Programm durchzuziehen, vor allem, weil sie so viel mehr Zeit in besagtem Minivan verbracht haben als beim Mittagessen in der Schulcafeteria. Ihnen würde ich eine Chance von neunzig Prozent geben. Vielleicht fünfundneunzig. Wenn Julia sich mal was in den Kopf gesetzt hat, lässt sie sich selten davon abbringen. Und die Sache mit dem Sex-Pakt war ihre Idee.

»He, Leute.« Vor dem Auto stoßen Alex und Leah zu uns. Julia hält sofort die Klappe, das muss man ihr hoch anrechnen. Alex und Leah sind sich vor fünf Stunden zum ersten Mal begegnet, als wir uns alle bei Alex im Garten versammelt haben, um kitschige Abschlussballfotos zu machen. Er war der Einzige von uns, der kein Date hatte, also hat Julia ihre Zauberkräfte wirken lassen und ihn mit ihrer Laborpartnerin zusammengebracht.

Beim Sex-Pakt machen Alex und Leah ganz klar nicht mit. Zwar würde ich niemanden verurteilen, der bei seinem ersten Date Sex haben will, aber das ist nicht Alex´ Stil. Ich musste ihm zwanzig Mal versichern, dass mein Onkel zwei Schränke voll DVDs besitzt und sämtliche vorstellbaren Streamingdienste abonniert hat, ehe er bereit war, bei unserer Übernachtungsparty mitzumachen.

»Können wir los?«, fragt Kevin. »Hier rauszukommen wird Chaos pur.«

»Wir müssen auf Madison warten«, sagt Morgan, ihr Blick huscht suchend auf dem Parkplatz umher.

»Ich dachte, sie fährt mit Jake«, sagt Kevin.

»Genau, ich hab gesehen, wie sie in sein Auto gestiegen ist«, sagt Julia. »Wir haben sowieso keinen Platz mehr.«

Kevin schließt den Van auf und Julia kriecht ganz nach hinten auf den Platz in der Ecke. Ihr lila Kleid bleibt an einer Armlehne hängen. Sie winkt Leah, ihr zu folgen. Kevin ist der einzige Mensch, der das Fahrzeug seiner Mutter benutzen darf, er geht also um das Auto herum zum Fahrersitz.

»Willst du Beifahrerin sein?«, fragt Alex mich. »Ist schließlich die Hütte von deinem Onkel.«

»Nein, die Navigation überlasse ich dir.« Obwohl ich in diversen Bereichen über überdurchschnittliche Intelligenz verfüge, ist räumliche Wahrnehmung nie meine Stärke gewesen. »Ich schicke dir die Adresse, dann kannst du die Karte aufrufen.«

»Klingt gut.« Alex rutscht auf den Vordersitz, mich und Morgan lässt er allein vor dem Van stehen.

»Komm schon.« Ich nehme Morgans Hand. »Madison geht´s super.«

»Ganz im Gegenteil. Sie macht mit bei Julias blödem Sex-Pakt - mit ihrem blöden Freund. Wie kann so was denn super sein?«

Das kann ich ihr nicht so leicht beantworten. Aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass Morgan nichts gegen Sex an sich hat, doch sehr wohl etwas gegen Sex zwischen Madison und Jake. Ich teile ihren Standpunkt. Jake ist auf leicht dämliche Art nett, aber er ist auch ein Leistungssportler im Baseballteam, der im Herbst ein Sportstipendium am College antreten wird. Das mit ihm und Madison hat auf Dauer null Potenzial. Aber so wie Morgan und Madison sich in letzter Zeit gefetzt haben, könnte es sein, dass Madison einfach nur Sex haben will, um ihrer Schwester eins auszuwischen.

»Du musst ihr vertrauen.« Das ist ein schwaches Argument, aber mehr habe ich nicht im Angebot. Wenn wir die nächste Stunde nicht im Stau stecken wollen, müssen wir jetzt in die Gänge kommen.

Morgan nickt kaum wahrnehmbar. Ich drücke ihre Hand und wir klettern in die mittlere Sitzreihe.

»Danke«, sagt Morgan, allerdings kann ich sie kaum hören, weil Julia und Leah hinter uns in ohrenbetäubender Lautstärke zum Radio mitgrölen.

»Ich kann nicht mal hören, was für ein Song läuft«, sage ich.

»Keinen, den ich kenne«, sagt Morgan. »Glaubst du, dass sie überhaupt noch schiefer singen können?«

»Das hier geht auf keinen Fall als Gesang durch. Als Geschrei vielleicht.«

»Man kann auch schief schreien.«

Ich bin mir nicht sicher, ob diese Aussage streng genommen korrekt ist, aber ich lasse Morgan in dem Glauben. Dies ist eindeutig eine »Da steckt noch mehr dahinter«-Situation. Ein Auto voller Leute, die aus vollem Hals singen - oder schreien -, ist aber nicht die die richtige Umgebung, um ein sinnvolles Gespräch zu führen.

Als das Duett im hinteren Teil des Wagens eine neue Stufe des Grauens erreicht, dreht Alex sich zu mir um. »Kannst du nicht für Ruhe sorgen?«, brüllt er. »Kevin kann mich kaum verstehen.«

Ich wiederhole Alex´ Anfrage für Leah und Julia. Keine Reaktion.

Julia schmettert mittlerweile die Nationalhymne zum Beat von was auch immer für ein Pop-Song gerade läuft. Es ist eine unglückliche Mischung.

Ich versuch´s noch einmal. »Wir müssen leiser sein«, sage ich in meinem lautesten Befehlston, aber Julia und Leah sind high vom Abschlussballadrenalin. Für unserer Pläne heute Abend ist das sicher eine gute Sache. Aber wenn es die Sicherheit beim Fahren beeinträchtigt, ist es nicht optimal.

Glücklicherweise habe ich Morgen neben mir. »He! Ihr da! Klappe halten!«, brüllt sie. Auf dem Rücksitz wird es still.

Darum sind Morgan und ich ein gutes Paar. Wir sind so was wie die Mütter der Gruppe. Morgan ist der übervorsorgliche Kontrollfreak, der zu wissen glaubt, was für jeden das Beste ist. Zugegeben, meistens stimmt das auch. Und ich bin die Vernünftige, Logische, die die Stimmung killt, indem sie Sachen sagt wie: »Vielleicht solltest du deinen BH jetzt nicht ausziehen, Madison.« Oder: »Julia, wie werden deine Eltern es finden, wenn du ein Minischwein mit nach Hause bringst?«

»Ich danke euch«, sagt Kevin. »Die Straßen sind megadunkel.«

»Und mein GPS berechnet die Route ständig neu«, sagt Alex. »Zoe, bist du sicher, dass die Adresse stimmt? Wir sind mitten im Nirgendwo.«

»Die Hütte liegt mitten im Nirgendwo, vertrau mir.«

Ich starre aus dem Fenster in die dunkle Nacht. In Eugene gab es Straßenlaternen als Beleuchtung. Aber außerhalb der Stadt ist die Sicht gleich null. Ohne GPS hätte ich keine Chance, mitten in der Nacht Onkel Ross´ Hütte zu finden. Aber wenn man Sex im Wald haben will, ist es zwingend erforderlich, durch besagten Wald zu fahren.

Von den zwanzig und ein paar Zerquetschte Mitgliedern meiner entfernteren Verwandtschaft ist Onkel Ross zweifellos der Schlimmste. Er ist arrogant und herablassend und hält mir...
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Autor

Kalena Miller ist Lehrerin, Lektorin und Autorin von Kinder- und Jugendbüchern. Sie studierte Theologie und Gender Studies am Carleton College, bevor sie ihren Abschluss in Kreativem Schreiben an der Hamline University machte. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und einem liebenswerten, leicht neurotischen Hund in Hopkins, Minnesota.