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Nur wir beide

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.03.2023
Über das Wiederentdecken der Liebe, wenn man am wenigsten damit rechnet: die perfekte Wohlfühllektüre!
In guten wie in schlechten Zeiten - das haben Julie und Michael Marshall einander vor 35 Jahren versprochen. Die schlechten Zeiten überwiegen allerdings schon lange. Julie will endlich einen Schlussstrich ziehen und ihrem Mann die Scheidungspapiere überreichen. Doch ausgerechnet an diesem Abend verkündet der Premierminister den nationalen Lockdown. Julie und Michael können sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als auf unbestimmte Zeit zu Hause festzusitzen. Die erzwungene Zweisamkeit birgt jedoch auch eine unerwartete Chance: Kann es ihnen gelingen, an die guten Zeiten anzuknüpfen und einen Neuanfang zu wagen?

Jo Wilde lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in Derbyshire. Sie träumt davon, im Rentenalter gemeinsam mit ihrem Mann im Wohnmobil die Welt zu bereisen. Bis dahin gibt sie sich mit imaginären Welten zufrieden und schreibt fleißig Romane, auch unter den Namen Joanna Courtney und Anna Stuart.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextÜber das Wiederentdecken der Liebe, wenn man am wenigsten damit rechnet: die perfekte Wohlfühllektüre!
In guten wie in schlechten Zeiten - das haben Julie und Michael Marshall einander vor 35 Jahren versprochen. Die schlechten Zeiten überwiegen allerdings schon lange. Julie will endlich einen Schlussstrich ziehen und ihrem Mann die Scheidungspapiere überreichen. Doch ausgerechnet an diesem Abend verkündet der Premierminister den nationalen Lockdown. Julie und Michael können sich kaum etwas Schlimmeres vorstellen, als auf unbestimmte Zeit zu Hause festzusitzen. Die erzwungene Zweisamkeit birgt jedoch auch eine unerwartete Chance: Kann es ihnen gelingen, an die guten Zeiten anzuknüpfen und einen Neuanfang zu wagen?

Jo Wilde lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in Derbyshire. Sie träumt davon, im Rentenalter gemeinsam mit ihrem Mann im Wohnmobil die Welt zu bereisen. Bis dahin gibt sie sich mit imaginären Welten zufrieden und schreibt fleißig Romane, auch unter den Namen Joanna Courtney und Anna Stuart.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641275228
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.03.2023
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1999 Kbytes
Artikel-Nr.9098840
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel zwei

Julie starrte auf den Fernseher. In grellem Rot lief das Wort in Endlosschleife am unteren Bildschirmrand entlang.

Lockdown.

Darüber blickte der Premierminister in die Kamera und sprach mit ruhiger Besonnenheit von »nur unbedingt notwendigen Einkäufen« und »Menschen, die für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens das Haus verlassen müssen«. Julie bekam nur Bruchstücke seiner Rede mit, weil dieses eine Wort - Lockdown - ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich zog.

Nervös rutschte sie auf dem Sofa hin und her und warf dem Kissen, unter dem sie die Scheidungsunterlagen versteckt hatte, immer wieder verstohlene Blicke zu.

»Wir dürfen das Haus nicht mehr verlassen?«, stammelte sie.

»Nur für dringende Besorgungen und ein bisschen Bewegung an der frischen Luft.«

»Und ab wann?«

»Ab jetzt«, antwortete Michael. »Ab sofort.«

Julie dachte an die Frau im Parkhaus, die jetzt wahrscheinlich selbstzufrieden ihren Baileys trank, während sie hier mit Michael, dem einzigen Menschen, von dem sie unbedingt wegwollte, in der Falle saß. Was für eine grausame Ironie des Schicksals!

»Was ist mit den Kindern?«, fragte sie.

Er hob eine Augenbraue. »Was soll mit ihnen sein?«

»Sie werden doch sicher nach Hause kommen wollen.«

»Das glaube ich kaum. Sophie wird eher froh sein, wenn sie sich mit Leo in ihrem Liebesnest einigeln kann.«

»Hör auf, es so zu nennen.«

»Wieso denn?«

»Das ist herablassend.«

»Ist es nicht. Es ist nett. Außerdem nennen sie es selbst so. Leo hat es sogar auf ein Türschild geschrieben.«

»Im Ernst? Und Sophie hat zugelassen, dass er es aufhängt?«

»Ja. Ich hab´s gesehen, als ich letzte Woche bei ihnen war, um ihr Klo zu reparieren.«

Julie hätte vor Frust beinah mit den Zähnen geknirscht. Ihr eigenes Klo im Erdgeschoss funktionierte seit Monaten nicht mehr, aber er kümmerte sich um das von Sophie? Leo, seit einem halben Jahr ihr Ehemann, war Töpfer, ein Handwerker, Himmel noch mal! Hätte er das nicht selbst hinbekommen müssen? Andererseits war es nett von Michael, dass er ihnen geholfen hatte. Julie wäre sogar mitgegangen, hätte sie davon gewusst, aber er hatte es ja mit keinem Wort erwähnt. Obwohl sie nur zwanzig Minuten entfernt wohnte, hatte Julie ihre Älteste seit Wochen nicht mehr gesehen, weil sie im Laden mit den ganzen Bestellungen alle Hände voll zu tun gehabt hatte. Und dank des Lockdowns würde sie sie wieder wochenlang nicht sehen. Womöglich monatelang! Sie durfte gar nicht daran denken.

»Der Laden!«, jammerte sie.

»Du wirst zumachen müssen«, sagte Michael.

»Aber das geht nicht.«

»Der Premierminister hat gesagt, wer von zu Hause aus arbeiten kann, soll das auch tun.«

»Aber ich kann nicht von zu Hause aus arbeiten!«

»Wieso nicht? Früher hast du das doch auch gemacht.«

Julie sprang auf. Panik stieg in ihr auf. Mit energischen Schritten durchquerte sie das Zimmer und riss die Tür zum Wintergarten auf. Nach Adams Einschulung hatte sie auf einmal erschreckend viel Zeit gehabt, mit Floristik begonnen und in diesem sonnigen Raum an einem Campingtisch gearbeitet. Damals hatte sie sich unbändig über jeden Auftrag gefreut, aber jetzt graute ihr bei der Vorstellung, hier arbeiten zu müssen anstatt gemeinsam mit Clare in ihrem Laden, wo immer etwas los war. Die Vergrößerung des Geschäfts hatte ihr vor ein paar Jahren geholfen, eine düstere Zeit durchzustehen. Was, wenn sie es tatsächlich schließen müsste? Würde sie dann wieder zu dieser verwirrten, zornigen, chaotischen Person von damals werden?

»Hat er wirklich gesagt, dass die Geschäfte schließen müssen?«, fragte sie und nickte zum Fernseher.

»Ich fürchte, ja.«

»Na toll!«

Sie ließ sich aufs Sofa zurückfallen und hörte die Scheidungsunterlagen hinter dem Kissen rascheln. Es juckte sie in den Fingern. Vielleicht war jetzt der richtige Zeitpunkt, um ihm die Papiere zu geben. Dann wären die Fronten wenigstens geklärt, und sie könnten sich mit gutem Grund aus dem Weg gehen, anstatt so zu tun, als wäre es die viele Arbeit, die ihnen keine Zeit füreinander ließ. Aber irgendwie fühlte es sich nicht richtig an, die Scheidung einzureichen, während eine globale Pandemie drohte - es passte nicht zu dem vom Premierminister beschworenen Geist von Dünkirchen. Zum eingeforderten Zusammenhalt. Im Augenblick gab es wichtigere Dinge als ihre Ehe. Zum Beispiel die Sorge um die Kinder.

»Briony ist in London, Mike.«

»Ich weiß.«

»Wäre es nicht besser, wenn sie nach Hause käme? Hier in Derbyshire ist es bestimmt sicherer.«

Er schüttelte den Kopf. »Das wird sie nicht wollen, Julie. Schließlich ist sie ...«

»Biochemikerin, ich weiß.«

Wie hätte sie das vergessen können! Michael ließ keine Gelegenheit aus, es zu erwähnen. Sie wusste noch genau, wie er sich gefreut hatte, als Briony anfing, sich für Naturwissenschaften zu interessieren - schließlich hatten seine Eltern als Chemiker in der Forschung gearbeitet. Jetzt allerdings dachte Julie mit Unbehagen an den Beruf ihrer Tochter.

»Aber sie werden das Labor doch bestimmt schließen, oder?«, sagte sie.

»Eher nicht. Wahrscheinlicher ist, dass sie jetzt jeden in der Forschung brauchen. Und Briony ist nicht zu ersetzen. Sie hat ihre Doktorarbeit über die Entwicklung von Impfstoffen geschrieben, weißt du nicht mehr?«

»Natürlich weiß ich das!« Was nicht ganz stimmte. Julie hatte sich nie so detailliert für Brionys beruflichen Werdegang interessiert wie Michael, was jedoch nicht hieß, dass sie nicht mächtig stolz auf ihre Zweitälteste war. Und sich um sie sorgte. »Trotzdem wäre sie hier sicherer.«

»Da hast du recht«, pflichtete Michael ihr ernst bei. »Aber ich bezweifle, dass Bri das auch so sieht.« Er warf einen Blick Richtung Fernseher, wo immer noch das Wort Lockdown in roter Schrift am unteren Bildschirmrand entlanglief, und sah dann wieder Julie an. »Passiert das gerade wirklich, Jules?«

Ihr stockte der Atem, als sie ihren Kosenamen hörte. So hatte er sie schon lange nicht mehr genannt. Eigentlich redete er sie kaum noch mit irgendeinem Namen an.

»Kaum zu glauben, oder?«

»Gemeinsam werden wir es schaffen«, betonte der Premierminister gerade, aber Julie war sich nicht sicher, ob ihr gefiel, wie dieses »gemeinsam« für sie persönlich aussah. Wenn sie schon hier festsaß, wäre es besser, eins von den Kindern hier zu haben. Sie würde Adam anrufen. Die Prüfungen an den Schulen waren bereits abgesagt worden, und allem Anschein nach würden jetzt auch die Universitäten schließen. Dann würde ihrem Jüngsten keine andere Wahl bleiben, als nach Hause zu kommen. Gott sei Dank!

»Ich spreche mit Adam«, sagte sie. »Wenn keine Vorlesungen mehr stattfinden, muss er doch nach Hause kommen.«

Michael nickte. Seine Miene entspannte sich. »Tu das. Gut. Das wäre schön. Dann wäre wenigstens einer von ihnen in Sicherheit.«

Julie verzog den Mund zu einem leichten Lächeln. Die Liebe zu ihren Kindern war immerhin ein gemeinsames Band in dieser seltsamen Zeit, auch wenn es inzwischen so hauchzart geworden war wie die Spinnfäden im Altweibersommer. Aber Spinnfäden waren bekanntlich stärker, als sie aussahen. Julie griff zu ihrem Telefon, rief ihre Favoriten auf und tippte dann auf den Namen ihres Sohnes.

»Mum! Hi.«

»Hi, Schatz. Wie ist die Lage?«

»Der Wahnsinn! Die Uni wird dichtgemacht. Hier herrscht absolutes Chaos! Keine Ahnung, wie sie das mit den Abschlussprüfungen machen wollen. Die brauche ich doch, um als Sachverständiger arbeiten zu können.«

»Und was sagen sie dazu?«

»Niemand weiß was Genaues. Vielleicht werden stattdessen unsere bisherigen Leistungen als Grundlage der Benotung genommen, dann müsste ich es so einigermaßen schaffen.«

»So einigermaßen?«

»Komm schon, Mum, jeder vergeigt mal ein paar Klausuren.«

Julie verkniff sich die Antwort. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für eine Diskussion.

»Wann kriegst du Bescheid?«

»Keine Ahnung. Die Dozenten werden nach einer Lösung suchen müssen. Aber hey, keine Prüfungen! Wenn das keine guten Nachrichten sind.«

Sie glaubte, aus seiner Stimme herauszuhören, wie er lächelte. Adam war ein fröhlicher Mensch, immer schon gewesen. Es würde eine wahre Wohltat sein, ihn hier zu haben.

»Wann kommst du denn nach Hause? Sollen wir dich abholen? Das ist doch sicher erlaubt, oder? Lockdown hin oder her.«

»Äh ...« Etwas in seiner Stimme hatte sich verändert. Sie konnte es so deutlich hören wie das Knirschen der Gänge, wenn eine Schaltung eingerostet war.

»Adam?«

»Ich weiß noch nicht, Mum.«

»Du weißt nicht, ob wir dich abholen dürfen?«

Er schluckte hörbar. »Ich weiß noch nicht, ob ich nach Hause komme.«

»Was?« Sie spürte, dass Michael sie anstarrte, und wandte sich instinktiv von ihm ab. »Was soll das heißen, Adam? Wo willst du denn sonst hin?«

»Na ja, vielleicht zu Chelsea nach Hause.«

»Chelsea?« Julie sah die Freundin ihres Sohnes vor sich, eine quirlige Blondine aus Kent. »Sie hat eine eigene Wohnung?«

Verlegenes Schweigen, dann: »Nein, sie wohnt noch bei ihren Eltern.«

Julie rieselte es kalt den Rücken hinunter. »Du fährst mit ihr zu ihren Eltern?«

»Vielleicht. Ich weiß es noch nicht, Mum. Aber...

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Autor

Jo Wilde lebt mit ihrer Familie in einem Dorf in Derbyshire. Sie träumt davon, im Rentenalter gemeinsam mit ihrem Mann im Wohnmobil die Welt zu bereisen. Bis dahin gibt sie sich mit imaginären Welten zufrieden und schreibt fleißig Romane, auch unter den Namen Joanna Courtney und Anna Stuart.