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Fliegende Ärzte - Schicksal unter roter Sonne

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
431 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am26.07.20241. Aufl. 2024
Melville Island, 1942: Die junge Krankenschwester Catherine arbeitet in einem Waisenhaus vor der Küste Darwins. Dort kümmert sie sich um Kinder, die ihren Familien entrissen wurden. Sie ist mit dem Piloten Preston verlobt, und sie planen zu heiraten, sobald der Krieg in Europa vorüber ist. Doch dann kommt alles anders, als Darwin angegriffen wird. Catherine wird schwer verletzt. Prestons Flugzeug wurde abgeschossen, er gilt als vermisst. Catherine wird von den »Fliegenden Ärzten« nach Alice Springs evakuiert. Ihre Zukunftspläne und Träume scheinen zunichte gemacht. Kann sie je wieder glücklich werden?

Ein emotionaler Roman um eine junge Krankenschwester, die im Australien der 1940er-Jahre ihren Weg im Leben findet

Ein in sich abgeschlossener Roman um die »Fliegenden Ärzte«



Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als das Land noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England, später wanderten sie nach Australien aus. Ihr erster Roman wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Für ihre Recherchen besucht sie stets die Orte, die als Kulisse für ihren nächsten Roman dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextMelville Island, 1942: Die junge Krankenschwester Catherine arbeitet in einem Waisenhaus vor der Küste Darwins. Dort kümmert sie sich um Kinder, die ihren Familien entrissen wurden. Sie ist mit dem Piloten Preston verlobt, und sie planen zu heiraten, sobald der Krieg in Europa vorüber ist. Doch dann kommt alles anders, als Darwin angegriffen wird. Catherine wird schwer verletzt. Prestons Flugzeug wurde abgeschossen, er gilt als vermisst. Catherine wird von den »Fliegenden Ärzten« nach Alice Springs evakuiert. Ihre Zukunftspläne und Träume scheinen zunichte gemacht. Kann sie je wieder glücklich werden?

Ein emotionaler Roman um eine junge Krankenschwester, die im Australien der 1940er-Jahre ihren Weg im Leben findet

Ein in sich abgeschlossener Roman um die »Fliegenden Ärzte«



Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als das Land noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England, später wanderten sie nach Australien aus. Ihr erster Roman wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Für ihre Recherchen besucht sie stets die Orte, die als Kulisse für ihren nächsten Roman dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751755832
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum26.07.2024
Auflage1. Aufl. 2024
Reihen-Nr.3
Seiten431 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1141 Kbytes
Artikel-Nr.12611556
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1
Melville Island, Australien - 16. Juni 1942

»Heute ist es furchtbar schwül, finden Sie nicht auch, Father O´Reilly?«, fragte Schwester Catherine Thomas, als sie im Schatten der Bäume rings um das Waisenhaus in Garden Point auf Melville Island umherschlenderten. Wann immer sich eine Lücke im dichten Laubdach bot, hielten sie am Himmel nach japanischen Kampfflugzeugen Ausschau.

»Danken Sie dem Herrn, dass Sie als Krankenschwester eine luftige Tracht tragen können, Schwester Thomas«, erwiderte der Geistliche und wischte sich mit einem großen Taschentuch, das schon recht feucht war, den Schweiß von der Stirn. »Meine schwarzen Sachen kleben an mir wie eine zweite Haut.«

»Na ja, eigentlich sollte ich Strümpfe und einen Unterrock tragen, aber bei der Hitze ist das furchtbar unpraktisch, also verzichte ich lieber darauf«, gestand Catherine. »Aber behalten Sie das bitte für sich!«, fügte sie lachend hinzu. Die Hitze war auch der Grund, weshalb sie ihre lockigen blonden Haare kurz trug.

Father O´Reilly schätzte ihren Humor und ihr fröhliches Lachen. Beides war eine Wohltat im eintönigen Alltag auf dieser Insel, siebenunddreißig Meilen von der nordaustralischen Küste entfernt. »Keine Sorge, Ihr Geständnis ist bei mir gut aufgehoben.« Er seufzte. »Am liebsten würde ich ins Meer springen. Der Wunsch nach Abkühlung ist sogar größer als meine Angst vor Krokodilen und Haien!«

»Das geht mir genauso, Father. Die Ordensschwestern tun mir wirklich leid.« Catherine fächelte sich mit einem großen Bananenblatt Luft zu. »Vor allem die älteren, wie Sister Mary Margaret und Sister Beatrice.«

»Und warum, wenn ich fragen darf?«

»Die hohe Luftfeuchtigkeit und die Hitze machen ihnen sehr zu schaffen, und dann noch diese Ordenstracht, die für das Klima hier völlig ungeeignet ist. Wer hat sich so etwas ausgedacht? Wozu braucht man eine Haube, die Wangen, Ohren und Hals bedeckt? Und dazu noch einen Schleier? Und dann sollen sie unter der Wolltunika mit Zingulum und Skapulier auch noch sämtliche Unterkleider tragen. Wer ist bloß auf die Idee gekommen, dass eine Nonne vom Scheitel bis zur Sohle verhüllt sein muss, um dem Herrn zu dienen?«

»Diese Trachten wurden vor vielen hundert Jahren entworfen, Schwester Thomas, und natürlich hat jeder Orden seine eigene«, entgegnete der Geistliche.

»Dann sollten sie unbedingt an die heutige Zeit angepasst werden! Ich bezweifle allerdings, dass das passieren wird. Wie auch immer - die Nonnen hier auf der Insel sollten einfach bequeme Sachen tragen. Und Sie auch. Hier sieht uns doch niemand. Und die Einheimischen würde es nicht stören, sie laufen selbst fast unbekleidet herum. Ich habe den Nonnen schon einmal den Vorschlag gemacht, ihre Tracht abzulegen, aber da waren sie so schockiert, als hätte ich sie gebeten, nackt über den Strand zu spazieren.«

Father O´Reilly lachte. »An dieser verschämten Einstellung der Schwestern wird sich auch nichts ändern.«

»Das ist wirklich schade.« Catherine wusste, dass mindestens drei der jüngeren Nonnen auf nicht notwendige Unterkleider verzichteten, doch das behielt sie wohlweislich für sich.

»Sie würden Ihnen entgegenhalten, dass es vielen Menschen schlechter geht als uns, Schwester Thomas.«

»Da haben Sie auch wieder recht«, räumte Catherine ein. »Was beklage ich mich hier über Kleidung und das Wetter, wo bei den Bombenangriffen auf den Norden Australiens doch so viele Menschen ums Leben gekommen sind oder ihr Zuhause verloren haben. Gott sei Dank ist Preston nichts passiert! Ich weiß nicht, was ich ohne ihn machen würde.«

Sie hatte ihren Verlobten, Lieutenant Preston Shipton, an Silvester auf einer Tanzveranstaltung in Darwin kennengelernt und sich sofort in ihn verliebt. Der Air-Force-Pilot war attraktiv und adrett, dazu großzügig und warmherzig. Ein ernsthafter junger Mann mit einer großen Portion Humor, und sie hatten viel Spaß miteinander. Genau wie Catherine wünschte auch er sich eine große Familie. Mit dem Heiraten hatten sie eigentlich bis nach Kriegsende warten wollen, ihre Meinung jedoch nach dem zweiten Luftangriff der Japaner geändert und einen Termin für Ende Juli vereinbart.

»Sie werden uns fehlen, Schwester Thomas«, sagte Father O´Reilly. »Aber wir verstehen, dass Sie uns nach der Hochzeit verlassen und eine Familie gründen möchten.«

»Ich werde alle hier auch schrecklich vermissen«, erwiderte Catherine. »Ich bin zwar erst seit einem Jahr hier, aber die Menschen hier sind wie eine Familie für mich.«

»Die Kinder lieben Sie, und Sie können einfach wunderbar mit ihnen umgehen.« Der alte Geistliche lächelte und schlug dann nach einem Moskito an seinem Hals. »Wie kann es sein, dass die Moskitos die halb nackten Tiwi verschonen, mich aber auffressen, sobald sie auch nur das kleinste Fleckchen unbedeckter Haut finden?«, klagte er.

Die Tiwi waren ein auf der Insel beheimateter Aborigine-Clan. Melville Island, von den Ureinwohnern Yermainer genannt, gehörte ebenso wie Bathurst Island und neun weitere unbewohnte Inseln zu den Tiwi Islands.

»Ich glaube, sie reiben sich mit dem Saft einer Pflanze ein, damit sie nicht gestochen werden.«

»Wissen Sie, welche Pflanze das ist, Schwester Thomas?«

»Nein, leider nicht.«

»Das müssen wir unbedingt herausfinden.«

Mit einem Mal waren sie von einigen Kindern umringt. Insgesamt waren in dem Waisenhaus fünfunddreißig Kinder im Alter von drei bis zwölf Jahren untergebracht. Sie alle entstammten Verbindungen zwischen Aborigines und Weißen und waren gewaltsam aus ihren Familien herausgerissen worden. Catherine brach allein der Gedanke daran das Herz. Sie war strikt gegen die Politik der Regierung, diese Kinder - angeblich zu deren Bestem - von ihren Familien zu trennen, konnte aber nichts dagegen unternehmen. Sie konnte nur hoffen und beten, dass sie eines Tages wieder mit ihren Familien vereint werden würden.

»Ist schon Essenszeit?«, fragte sie die lebhafte Schar.

»Ja, jetzt gleich«, antwortete einer der älteren Jungen. »Sister Beatrice hat gesagt, wir sollen Sie und Father O´Reilly holen.«

In der Ferne waren die Nonnen vor den zwei barackenähnlichen Schlafgebäuden der Kleinen zu sehen. »Nun, dann wollen wir sie nicht warten lassen.« Catherine klatschte in die Hände und versammelte die Kinder, die noch im Schatten spielten, zum Händewaschen bei einem Eimer Wasser.

Die Nonnen deckten unterdessen den langen Holztisch. Nachdem alle auf den Bänken zu beiden Seiten Platz genommen hatten, sprach Father O´Reilly das Tischgebet, und sie machten sich über das Mittagessen her, ein karges Mahl aus Fisch, Gemüse und Reis. Da es so gut wie keine öffentlichen Gelder für das Waisenhaus gab, der Lebensmittelnachschub vom Festland oft erst verspätet eintraf und die Ordensfrauen nur Gemüse anbauten, versorgten die Insulaner die kleine Gemeinschaft freundlicherweise mit Fisch und Früchten.

Seit der Bombardierung Darwins durch die Japaner am 19. Februar und weiteren Angriffen auf das gesamte Gebiet lebten Catherine, die Nonnen und Father O´Reilly in ständiger Alarmbereitschaft. Während der Angriffe hatten sie in den Kellerräumen unter der kleinen katholischen Kirche der Insel, St. Peter´s, Schutz gesucht, aber das Dröhnen der Flugzeuge und das Donnern der Explosionen war dennoch furchteinflößend und verfolgte sie bis heute.

Ein Großteil der Einwohner Darwins war nach dem Luftangriff im Februar, bei dem die Stadt weitgehend zerstört worden war, in den Süden des Landes evakuiert worden. Die Kinder auf Melville Island jedoch waren nach Einschätzung der Regierung in Sicherheit, die Insel sei für die Japaner nicht von Interesse. Father O´Reilly war darüber erzürnt und vermutete, die Regierung wolle schlicht die Kosten für die Evakuierung von Aborigine-Kindern sparen. Er hatte sich deswegen mehrmals direkt an den Leiter der Behörde für Angelegenheiten der indigenen Bevölkerung in Darwin gewandt, war jedoch mit seinem Hilfegesuch auf taube Ohren gestoßen.

Die Kinder hatten gerade angefangen zu essen, als plötzlich ein tiefes Dröhnen die friedliche, vom Gesang tropischer Vögel und dem Plätschern der Wellen begleitete Ruhe störte. Das Brummen war unverkennbar. Alle hielten den Atem an und starrten angstvoll zum Himmel hinauf. Zwei Minuten später tauchten die Flugzeuge auf. Sie flogen in Formation Richtung Nordküste und Darwin. An den Unterseiten der Tragflächen waren rote Kreise zu erkennen. Ein japanisches Geschwader, siebenundzwanzig Bomber und ebenso viele Jagdflugzeuge.

Catherine war entsetzt. »O nein, nicht schon wieder!«, rief sie.

»In den Keller! Schnell!«, befahl Father O´Reilly.

Die Kinder sprangen auf, und die Nonnen trieben sie eilig zum Zugang auf der Rückseite der Kirche. Der Schutzraum war klein und muffig und mit fünfundvierzig Personen völlig überfüllt, aber es war der einzige auf der Insel. Kaum waren alle drin, schlug Sister Mary Ellen hastig die Tür zu. Durch die Ritzen im Holz fiel ein klein wenig Licht herein, sonst wäre es finster gewesen wie in einer Höhle. Die stickige Luft machte das Atmen schwer. Einige der kleineren Kinder fingen verängstigt an zu weinen, und Catherine und die Ordensfrauen versuchten, sie zu beruhigen. »Alles wird gut«, sprachen sie tröstend.

Catherine dachte an all die unschuldigen Menschen, die dieser Angriff das Leben kosten würde, und flehte im Stillen Gott an, er möge Preston beschützen.

Sister Mary Ellen stimmte Weihnachtslieder an und forderte die Kinder auf mitzusingen. Der Gesang...

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Autor

Elizabeth Haran wurde in Simbabwe/Afrika geboren, als das Land noch Südrhodesien hieß. In den 1960er-Jahren zog ihre Familie nach England, später wanderten sie nach Australien aus. Ihr erster Roman wurde im Jahr 2001 veröffentlicht. Für ihre Recherchen besucht sie stets die Orte, die als Kulisse für ihren nächsten Roman dienen. Elizabeth lebt mit ihrer Familie und vielen Tieren an der Küste Südaustraliens.
Fliegende Ärzte - Schicksal unter roter Sonne

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt