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Ruhe in dir

von
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am15.11.20221. Auflage
«Das Think like a Monk-Prinzip» jetzt in neuer Ausstattung und mit neuem Titel («Ruhe in dir») im Taschenbuch. Der SPIEGEL-Bestsellerautor und internationale Influencer-Star Jay Shetty bringt zwei anscheinend nicht zu vereinende Welten aufs Interessanteste zusammen: Mönchstradition und modernen Alltag, Aufrichtigkeit und Beschleunigung, Akzeptanz  und Ambitionen - und findet dabei genau den richtigen Ton für alle, die sich mit Selbstfindungsthemen auseinandersetzen und dabei dem Irdischen zugewandt bleiben wollen. Mit großem Erfolg: Heute folgen dem ehemaligen hinduistischen Mönch über 40 Millionen Menschen in den sozialen Medien. Jay Shetty führt uns vor Augen, wie wir unser Leben bewusster und sinnerfüllter gestalten, und zeigt uns: Das Mönchsein ist eine Geisteshaltung, die sich jeder zulegen kann.

Jay Shetty, geboren 1987, ist ein ehemaliger hinduistischer Mönch und preisgekrönter Digitalstratege, der 2017 von Forbes für seinen bahnbrechenden Erfolg in den Medien zu den «30 under 30» gezählt wurde. In den sozialen Medien folgen ihm weltweit 50 Millionen Menschen. Als Keynote Speaker war er u.a. bei Google, Microsoft und Netflix eingeladen. Seine Online-Seminare zu den Themen Gesundheit und Wellness besuchten bereits weit über 2 Millionen Menschen. 2020 erschien sein erstes Buch, das ein internationaler Bestseller wurde. Jay Shetty lebt in Los Angeles.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext«Das Think like a Monk-Prinzip» jetzt in neuer Ausstattung und mit neuem Titel («Ruhe in dir») im Taschenbuch. Der SPIEGEL-Bestsellerautor und internationale Influencer-Star Jay Shetty bringt zwei anscheinend nicht zu vereinende Welten aufs Interessanteste zusammen: Mönchstradition und modernen Alltag, Aufrichtigkeit und Beschleunigung, Akzeptanz  und Ambitionen - und findet dabei genau den richtigen Ton für alle, die sich mit Selbstfindungsthemen auseinandersetzen und dabei dem Irdischen zugewandt bleiben wollen. Mit großem Erfolg: Heute folgen dem ehemaligen hinduistischen Mönch über 40 Millionen Menschen in den sozialen Medien. Jay Shetty führt uns vor Augen, wie wir unser Leben bewusster und sinnerfüllter gestalten, und zeigt uns: Das Mönchsein ist eine Geisteshaltung, die sich jeder zulegen kann.

Jay Shetty, geboren 1987, ist ein ehemaliger hinduistischer Mönch und preisgekrönter Digitalstratege, der 2017 von Forbes für seinen bahnbrechenden Erfolg in den Medien zu den «30 under 30» gezählt wurde. In den sozialen Medien folgen ihm weltweit 50 Millionen Menschen. Als Keynote Speaker war er u.a. bei Google, Microsoft und Netflix eingeladen. Seine Online-Seminare zu den Themen Gesundheit und Wellness besuchten bereits weit über 2 Millionen Menschen. 2020 erschien sein erstes Buch, das ein internationaler Bestseller wurde. Jay Shetty lebt in Los Angeles.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644017139
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum15.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5967 Kbytes
IllustrationenMit 11 s/w Abbildungen
Artikel-Nr.9960053
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erster Teil Loslassen
Kapitel 1 Identität

Ich bin, was ich denke zu sein

Es ist besser, die eigene Tätigkeit zu verrichten - selbst wenn sie unvollkommen ausgeführt wird -, als die Aufgabe eines anderen zu übernehmen und sie vollendet auszuführen.

Bhagavad Gita 3.35

1902 schrieb der Soziologe Charles Horton Cooley: «Ich bin nicht, was ich denke zu sein, und nicht, was du denkst, ich sei. Ich bin, was ich denke, du denkst, ich sei.»[1]

Lass dir das auf der Zunge zergehen.

Unsere Identität ist verstrickt mit dem, was die anderen von uns denken - genauer gesagt mit dem, was wir denken, das die anderen von uns denken.

Nicht nur unser Selbstbild ist eng verwoben mit dieser vermeintlichen Sichtweise der anderen. Auch bei den meisten unserer Bemühungen, uns weiterzuentwickeln, geht es im Grunde nur darum, diesem eingebildeten Idealbild näherzukommen. Wenn wir meinen, eine Person, die wir bewundern, sieht Reichtum als Erfolg an, jagen wir dem Reichtum hinterher, um diese Person zu beeindrucken. Glauben wir, einem Freund missfällt unser Äußeres, passen wir es dementsprechend an. In dem Musical West Side Story lernt Maria einen jungen Mann kennen, der sich augenblicklich in sie verliebt. Wie heißt das Lied, das gleich darauf folgt? I feel pretty («Ich fühle mich hübsch»).

Zum Zeitpunkt, da ich dies schreibe, hat der einzige Mensch der Welt, der jemals drei Oscars für die beste Schauspielleistung gewonnen hat, nämlich Daniel Day-Lewis, seit 1998 in gerade mal sechs Filmen mitgewirkt.[2] Er bereitet sich auf jede Rolle ausgiebig vor und taucht völlig in die Welt seiner Figur ein. Für die Rolle des «Metzgers» in Martin Scorseses Gangs of New York machte er eine kleine Metzger-Ausbildung, sprach nicht nur am Filmset, sondern auch abseits davon in breitem irischen Dialekt und engagierte Zirkuskünstler, die ihm das Messerwerfen beibringen sollten. Und das ist nur der Anfang. Er trug ausschließlich echte Kleidung aus dem neunzehnten Jahrhundert, spazierte in Rom als seine Filmfigur herum und zettelte mit wildfremden Menschen Streits und Prügeleien an. Dass er sich eine üble Lungenentzündung zuzog, ist womöglich genau dieser Kleidung zuzuschreiben.

Day-Lewis wandte eine Technik an, die häufig mit dem «Method Acting» assoziiert wird und bei der es darum geht, dass der Schauspieler so lange wie seine Figur lebt, bis er sich irgendwann tatsächlich in seine Figur verwandelt. Das ist eine große Kunst, doch häufig werden diese Schauspieler dann derart eins mit ihrer Rolle, dass sie sie auch abseits der Bühne nicht mehr ablegen können. «Ich gebe zu, dass ich durchgedreht bin, total durchgedreht», erzählte Day-Lewis der britischen Zeitung Independent Jahre später und räumte ein, dass die Rolle «nicht so gut für [seine] körperliche und geistige Verfassung war».[3]

Unbewusst gehen wir in gewissem Maße alle dieser Schauspieltechnik nach. Wir spielen unterschiedliche Rollen im Internet, auf der Arbeit, bei Freunden und zu Hause. Diese Rollen haben ihre Vorteile. Sie ermöglichen es uns, unseren Lebensunterhalt zu verdienen, sie lassen uns an einem Arbeitsplatz funktionieren, wo wir uns nicht immer wohlfühlen, sie befähigen uns zu einer Beziehung mit Menschen, die wir nicht wirklich mögen, mit denen wir aber Umgang haben müssen. Nur besteht unsere Identität oft aus so vielen Schichten, dass wir unser echtes Ich aus den Augen verlieren - falls wir überhaupt jemals wussten, wie es ausgesehen hat. Wir nehmen unsere Arbeitsrolle mit nach Hause und jene, die wir bei unseren Freunden spielen, mit in unsere Liebesbeziehung, ohne Absicht, ohne uns dessen bewusst zu sein. So erfolgreich wir unsere Rollen auch spielen, am Ende sind wir doch stets unzufrieden und niedergeschlagen, fühlen uns wertlos und unglücklich. Unser anfangs noch so kleines und verletzliches Ich ist völlig verzerrt worden.

Wir bemühen uns, dem gerecht zu werden, was die anderen von uns denken, sogar auf Kosten unserer Wertvorstellungen.

Eigene Wertvorstellungen bringen wir so gut wie nie bewusst hervor. Wichtige Entscheidungen treffen wir anhand dieses mehrfach gespiegelten Bildes davon, wer wir sein könnten, ohne sie wirklich zu durchdenken. Cooley nannte dieses Phänomen das Looking-Glass Self (das «Spiegel-Ich»).

Wir leben in der Wahrnehmung einer Wahrnehmung von uns selbst und haben deshalb unser echtes Selbst verloren. Wie sollen wir erkennen, wer wir sind und was uns glücklich macht, wenn wir dem verzerrten Spiegelbild dessen hinterherjagen, was andere Menschen sich erträumen?

Du denkst vielleicht, das Schwierigste daran, ein Mönch zu werden, war das Abschwören von allem, was Spaß macht: Feiern, Sex, Fernsehen, Besitz, das Schlafen in einem richtigen Bett (okay, das mit dem Bett war wirklich ganz schön hart). Doch bevor ich diesen Schritt überhaupt gehen konnte, musste ich erst noch ein viel größeres Hindernis nehmen: meine «Karrierepläne» meinen Eltern eröffnen.

Gegen Ende meines letzten Jahres an der Uni war ich mir sicher, welchen Weg ich einschlagen wollte. Ich teilte meinen Eltern mit, dass ich die Jobangebote, die ich erhalten hatte, ausschlagen würde. Ein alter Witz von mir lautet: Was meine Eltern anbelangt, so hatte ich drei Berufe zur Auswahl - Arzt, Anwalt oder Versager. Wenn du deinen Eltern zeigen möchtest, dass alle ihre Mühen die reinste Zeitverschwendung waren, wirst du am besten Mönch.

So wie alle Eltern, hatten auch meine ihre eigenen Träume für mich. Doch zumindest hatte ich sie schon an den Gedanken gewöhnt, dass aus mir vielleicht einmal ein Mönch würde: Seit meinem achtzehnten Lebensjahr hatte ich einen Teil meiner Sommerferien als Praktikant in einem Finanzunternehmen gearbeitet und einen Teil meiner gesamten Ferien in einem Aschram in Mumbai verbracht. Als ich schließlich meine Entscheidung gefällt hatte, sorgte sich meine Mutter, wie alle Mütter dieser Welt, zuerst um eines: mein Wohlergehen. Wäre ich dort krankenversichert? War die «Suche nach Erleuchtung» nur eine Beschönigung für «Herumsitzen und nichts tun»?

Noch schwieriger für meine Mutter war die Tatsache, dass wir umgeben von Freunden und Familie waren, die oben genannte Arzt-Anwalt-Versager-Definition von Erfolg teilten. Als sich herumgesprochen hatte, dass ich diesen radikalen Schritt wagte, fingen ihre Freunde an mit «Aber du hast doch so viel in seine Ausbildung investiert» und «Den haben sie indoktriniert» und «Der wirft sein Leben einfach weg». Auch meine Freunde dachten, das sei der Anfang vom Ende. «Du wirst nie wieder einen Job kriegen», bekam ich zu hören, und «Wie willst du dann jemals deinen Lebensunterhalt verdienen? Das kannst du vergessen».

Wenn du versuchst, so authentisch wie möglich zu leben, gefährdest du damit womöglich deine Beziehung zu einigen Menschen - dieses Risiko lohnt sich aber auf jeden Fall. Nimm die Herausforderung an, diese Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Mein aufkommender Mönchsgeist orientierte sich zum Glück nicht allzu sehr an den Stimmen meiner Eltern und ihrer wie meiner Freunde. Ich verließ mich stattdessen auf meine eigenen Erfahrungen. Seit ich achtzehn war, hatte ich beide Lebensstile ausprobiert. Wenn ich im Sommer von meinen Finanzjobs nach Hause kam, schaffte es auch das Abendessen nicht, mich satt und zufrieden zu machen. Kehrte ich aber aus dem Aschram zurück, dachte ich jedes Mal: «Das war genial. Die beste Zeit meines Lebens.» Eine Zeitlang mit diesen meilenweit voneinander entfernten Erfahrungen, Wertvorstellungen und Weltanschauungen experimentiert zu haben, hatte mich näher an meine eigenen herangeführt.

Die Reaktionen auf meine Entscheidung, Mönch zu werden, veranschaulichen, welchem Druck von außen wir unser ganzes Leben lang ausgesetzt sind. Unsere Verwandten, unsere Freunde, die Gesellschaft, die Medien - wir sind umzingelt von Bildern und Stimmen, die uns sagen, wer wir sein und was wir tun sollen.

Sie zerren mit ihren Meinungen und Erwartungen und Verpflichtungen an dir. Geh direkt nach der Schule an der besten Uni studieren, suche dir einen gutbezahlten Job, heirate, kaufe dir ein Eigenheim, sorge dafür, dass du befördert wirst. Kulturelle Normen haben ihre Berechtigung - sie zeigen uns im Idealfall, wie ein erfülltes Leben aussehen könnte. Wenn wir diese Ziele aber übernehmen, ohne großartig darüber nachzudenken, werden wir niemals begreifen, warum wir nicht glücklich damit sind, wo wir wohnen, warum unser Job sich bedeutungslos anfühlt, ob die Ehe oder unsere ganzen restlichen Ziele überhaupt das sind, was wir wollen.

Meine Entscheidung, in den Aschram zu gehen, ließ die Meinungen und Bedenken meines Umfelds lauter werden, aber praktischerweise hatte mir meine bisherige Erfahrung im Aschram schon die Werkzeuge an die Hand gegeben, mit denen ich diese Störgeräusche herausfiltern konnte. Die Ursache und die Lösung waren ein und dasselbe. Ich war weniger anfällig für die Störgeräusche um mich herum, die mir vorhielten, was normal, sicher, praktisch und am besten für mich sei. Ich schottete mich gegenüber den Menschen, die mich liebten, nicht ab - sie lagen mir am Herzen, und ich wollte nicht, dass sie sich Sorgen machten -, ließ aber auch nicht zu, dass ihre Definitionen von Glück und...
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Autor

Jay Shetty, geboren 1987, ist ein ehemaliger hinduistischer Mönch und preisgekrönter Digitalstratege, der 2017 von Forbes für seinen bahnbrechenden Erfolg in den Medien zu den «30 under 30» gezählt wurde. In den sozialen Medien folgen ihm weltweit 50 Millionen Menschen. Als Keynote Speaker war er u.a. bei Google, Microsoft und Netflix eingeladen. Seine Online-Seminare zu den Themen Gesundheit und Wellness besuchten bereits weit über 2 Millionen Menschen. 2020 erschien sein erstes Buch, das ein internationaler Bestseller wurde. Jay Shetty lebt in Los Angeles.