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Gesundheitsförderung in der Grundschule

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
267 Seiten
Deutsch
Kohlhammer Verlagerschienen am08.03.20231. Auflage
Schon in jungen Jahren werden die Grundlagen für eine gesundheitsfördernde Lebensgestaltung gelegt. Gesundheitsförderung ist daher in der Grundschule ein wichtiges Thema. Sie richtet den Blick auf das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden und unterstützt gesundheitsbewusstes Verhalten ebenso wie die Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten. Bei Grundschulkindern lässt sich das nach dem Motto 'Gesundheit macht Spaß' gestalten, was anhand von vielen praktischen Handlungsempfehlungen gezeigt wird. Darüber hinaus bietet dieses Buch theoretische Grundlagen der Gesundheitsförderung in der Grundschule und leitet Schulen dazu an, Orte der Gesundheitsförderung zu werden.

Prof. Dr. Meike Munser-Kiefer (Universität Regensburg) lehrt und forscht zur Gesundheitsförderung in der Grundschule, Prof. Dr. Anja Carlsohn (HAW Hamburg) im Bereich Ernährung und Gesundheit. Eva Göttlein (Projektagentur Göttlein) arbeitet für Kommunen an den Themen Gesundheitsförderung/Prävention und Soziales. Mit Beiträgen von Dennis Dreiskämper, Angela Frank, Eva-Maria Kirschhock, Roland Naul, Peter Paulus.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR38,00
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR33,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR33,99

Produkt

KlappentextSchon in jungen Jahren werden die Grundlagen für eine gesundheitsfördernde Lebensgestaltung gelegt. Gesundheitsförderung ist daher in der Grundschule ein wichtiges Thema. Sie richtet den Blick auf das körperliche, psychische und soziale Wohlbefinden und unterstützt gesundheitsbewusstes Verhalten ebenso wie die Entwicklung gesundheitsförderlicher Lebenswelten. Bei Grundschulkindern lässt sich das nach dem Motto 'Gesundheit macht Spaß' gestalten, was anhand von vielen praktischen Handlungsempfehlungen gezeigt wird. Darüber hinaus bietet dieses Buch theoretische Grundlagen der Gesundheitsförderung in der Grundschule und leitet Schulen dazu an, Orte der Gesundheitsförderung zu werden.

Prof. Dr. Meike Munser-Kiefer (Universität Regensburg) lehrt und forscht zur Gesundheitsförderung in der Grundschule, Prof. Dr. Anja Carlsohn (HAW Hamburg) im Bereich Ernährung und Gesundheit. Eva Göttlein (Projektagentur Göttlein) arbeitet für Kommunen an den Themen Gesundheitsförderung/Prävention und Soziales. Mit Beiträgen von Dennis Dreiskämper, Angela Frank, Eva-Maria Kirschhock, Roland Naul, Peter Paulus.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783170343672
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum08.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten267 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse9233 Kbytes
Illustrationen29 Abbildungen, 21 Tabellen
Artikel-Nr.11185028
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2âGesundheitsförderung als Konzeption

Anja Carlsohn, Meike Munser-Kiefer & Eva Göttlein


Ziele
·
Gesundheitsförderung stellt die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen in den Vordergrund und unterscheidet sich durch den salutogenetischen Ansatz von anderen (z. B. präventiven, therapeutischen oder pflegerischen) Perspektiven auf Gesundheit. Kapitel 2.1 fasst Ziele und Leitgedanken der Gesundheitsförderung zusammen.

·
Kapitel 2.2 definiert mit Settingansatz, Partizipation und Empowerment zentrale Leitbegriffe der Gesundheitsförderung (ⶠKap. 2.2).

·
Erforderliche Fachkompetenzen in den Handlungsfeldern Bewegung, Ernährung, Stressmanagement und Suchtprävention sowie Kernkompetenzen der Gesundheitsförderung werden in Kapitel 2.3 beschrieben (ⶠKap. 2.3).

·
In Kapitel 2.4 finden Sie Hintergründe über die Notwendigkeit der Verankerung von Gesundheitsförderung in den Leitbildern von Grundschulen sowie Bildungsplänen (ⶠKap. 2.4).

·
Eine Übersicht über Akteur*innen der Gesundheitsförderung auf Bundes-â, Länder- und kommunaler Ebene ebenso wie im Setting Grundschule ist in Kapitel 2.5 dargestellt (ⶠKap. 2.5).

·
Kapitel 2.6 widmet sich den Kriterien der guten Praxis soziallagenbezogener Gesundheitsförderung und der Qualitätssicherung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung (ⶠKap. 2.6).


2.1âLeitgedanke und Ziele der Gesundheitsförderung

Gesundheitsförderung und Prävention unterscheiden sich hinsichtlich des Ansatzpunktes auf dem Gesundheits-Krankheitskontinuum sowie der Methodik und Kernkompetenzen (siehe Expertise Abgrenzung). Dennoch werden sie oft unscharf voneinander getrennt und manchmal - im allgemeinen Sprachgebrauch - sogar nebeneinander oder synonym verwendet.


Expertise: Abgrenzung von Prävention und Gesundheitsförderung
v
Prävention
»Prävention ist der allgemeine Oberbegriff für alle Interventionen, die zur Vermeidung oder Verringerung des Auftretens, der Ausbreitung und der negativen Auswirkungen von Krankheiten oder Gesundheitsstörungen beitragen. Prävention wirkt durch Ausschaltung von Krankheitsursachen, durch Früherkennung und Frühbehandlung von Krankheitsrisiken oder durch die Vermeidung des Fortschreitens einer bestehenden Krankheit. [...] Wissenschaftlich präziser und auch strukturell eindeutiger ist der Begriff der Krankheitsprävention. Krankheitsprävention zielt in erster Linie auf Risikogruppen mit erwartbaren, erkennbaren oder bereits im Ansatz eingetretenen Anzeichen von Gesundheitsstörungen und Krankheiten« (Franzkowiak 2018, o. S.).

Gesundheitsförderung
Dagegen ist »Gesundheitsförderung« (in der Ottawa-Charta zur Gesundheitsförderung 1986) definiert als Prozess, allen Menschen ein höheres Maß an Selbstbestimmung über ihre Gesundheit zu ermöglichen und sie dadurch zur Stärkung ihrer Gesundheit zu befähigen. Diese Definition ist in der Jakarta-Erklärung zur Gesundheitsförderung für das 21. Jahrhundert (1997) weiterentwickelt worden: Gesundheitsförderung ist ein Prozess, der Menschen befähigen soll, mehr Kontrolle über ihre Gesundheit zu erlangen und sie zu verbessern durch Beeinflussung der Determinanten für Gesundheit« (Kaba-Schönstein 2018, o. S.).


Gesundheitsförderung grenzt sich durch den salutogenetischen Ansatz von der Medizin und Prävention ab. Im Vordergrund der Gesundheitsförderung stehen die Stärkung von Ressourcen, der Gesundheitskompetenz und des individuellen Gesundheitsbefindens sowie Schaffung gesundheitsförderlicher Verhältnisse.


Expertise: Modell der Salutogenese als Grundlage der Gesundheitsförderung
v
»Das Modell der Salutogenese erklärt weder, wie Krankheit vermieden werden kann, noch wie Gesundheitsverhalten entsteht und taugt insofern nicht als theoretische Basis für einen präventiven Ansatz. Es liefert dagegen die Basis für die Gesundheitsförderung, die unabhängig vom Krankheitsstatut eines Menschen möglich ist.« (Blättner 2007, S. 72)


Gesundheitsförderung liegt im Verantwortungsbereich aller Akteur*innen: Politik (z. B. Bildungsminister*in, Gesundheitsminister*in), Region (z. B. Kommune), Institution (z. B. Schulleitung, Lehrer*innen, Schulpersonal, Architekt*innen). Alle sollten Gesundheitsförderung mitdenken, bei Bedarf durch gesundheitspolitische Regelungen. Man spricht hier auch von »Health in all policies«. Gesundheitsförderung in diesem Sinne ist unabhängig vom sozioökonomischen Status und kann zur gesundheitlichen Chancengleichheit beitragen, denn diese Bereiche bzw. Verhältnisse können bei jedem und jeder gefördert oder verbessert werden. Eine wichtige Voraussetzung für die Wirksamkeit ist jedoch, dass Gesundheitsförderung zielgruppenspezifisch, partizipativ, nachhaltig und soziallagenbezogen gestaltet wird.

Gesundheitsförderung in der Grundschule fördert vorrangig das physische, psychische und soziale Wohlbefinden von Kindern, indem Ressourcen gestärkt und Belastungen reduziert werden. Entsprechend sollen Kinder einerseits zu gesundheitsförderlichem Verhalten (Verhaltensebene) befähigt werden, zum anderen gilt es, gesundheitsgerechte Rahmenbedingungen (Verhältnisebene) zu schaffen (Richter-Kornweitz, 2015, vgl. auch ⶠAbb. 2.1). Getragen werden gesundheitsgerechte Rahmenbedingungen z. B. durch »angemessene Gestaltung der Gebäude, Einrichtungen/Möblierung, Spielflächen, Schulmahlzeiten, Sicherheitsmaßnahmen« (Leitfaden Prävention 2020, S. 48). Die Schulleitung und -verwaltung haben die Aufgabe, das Schulpersonal zu unterstützen, z. B. durch »Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung« (ebd.).



Abb. 2.1:Gesundheitsförderung auf Verhaltens- und Verhältnisebene (nach Kooperationsverbund gesundheitliche Chancengleichheit 2017, S. 15)



Richtungsweisend sind die »Empfehlungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule« nach Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.â11.â2012.


Expertise: Empfehlungen zur Gesundheitsförderung und Prävention in der Schule
v
(Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 15.â11.â2012)

Ziele
Gesundheitsförderung und Prävention
·
werden als grundlegende Aufgaben schulischer und außerschulischer Arbeit wahrgenommen,

·
greifen aktuelle bildungspolitische Entwicklungen auf (z. B. Selbstständige Schule, Ganztag, Inklusion, Integration, gendersensible Pädagogik, Bildung für nachhaltige Entwicklung),

·
eröffnen Schüler*innen, Lehrer*innen und dem sonstigen pädagogischen Personal die Möglichkeiten, Kompetenzen zu gesunden Lebensweisen und zu einer gesundheitsfördernden Gestaltung ihrer Umwelt zu erwerben,

·
berücksichtigen aktuelle gesundheitliche Belastungen, z. B. Beeinträchtigungen der psychischen Gesundheit,

·
beziehen die Einstellungen sowie die lebensweltlichen und sozialräumlichen Voraussetzungen der Kinder und Jugendlichen und ihrer Familien mit ein.


Allgemeine Grundsätze
Gesundheitsförderung und Prävention sind integrale Bestandteile von Schulentwicklung. Sie stellen keine Zusatzaufgaben der Schulen dar, sondern gehören zum Kern eines jeden Schulentwicklungsprozesses.
Die Qualität von Schule wird wesentlich von Schulklima und Lernkultur bestimmt. Respekt und Wertschätzung, Beteiligung und Verantwortung sind prägende Elemente einer gesundheitsförderlichen Schulkultur.
Ganztagsschulen eröffnen zusätzliche Handlungsräume, um Themen und Projekte aus dem Bereich der Gesundheit aufzugreifen.

2.2âLeitbegriffe der Gesundheitsförderung
2.2.1âSettingansatz

Der Settingansatz in der Gesundheitsförderung ist eine Antwort auf sehr eingeschränkte Erfolge traditioneller Gesundheitserziehung oder Einzelkampagnen, die sich mit Informationen und Appellen an Individuen und ihr Verhalten wenden (Hartung & Rosenbrock 2015).

Als Setting oder Lebenswelt bezeichnet man einen »Sozialzusammenhang, in dem Menschen sich in ihrem Alltag aufhalten und der Einfluss auf ihre Gesundheit hat« (Hartung & Rosenbrock 2015, S. 497). Dieser soziale Zusammenhang ist dauerhaft und drückt sich beispielsweise durch eine formale Organisation (z. B. Kita, Grundschule, Betrieb, Verein),...
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Autor

Prof. Dr. Meike Munser-Kiefer (Universität Regensburg) lehrt und forscht zur Gesundheitsförderung in der Grundschule, Prof. Dr. Anja Carlsohn (HAW Hamburg) im Bereich Ernährung und Gesundheit. Eva Göttlein (Projektagentur Göttlein) arbeitet für Kommunen an den Themen Gesundheitsförderung/Prävention und Soziales.

Mit Beiträgen von Dennis Dreiskämper, Angela Frank, Eva-Maria Kirschhock, Roland Naul, Peter Paulus.