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Das Reich der Verdammten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.05.20241. Auflage
Der Name des Windes meets Interview mit einem Vampir - Das Reich der Verdammten ist der zweite Band von Jay Kristoffs epischer Fantasyserie. Band 1 stand 10 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste! Nachdem Gabriel de León den Orden der Silberwächter verlassen hat, begibt er sich zusammen mit seiner mysteriösen Verbündeten Liathe auf die Suche nach dem Ursprung der Vampirherrschaft: Er soll den Gral zu einem Weisen des uralten Volks der Esani bringen, um zu erfahren, wann der Fluch begann - und wie er sich beenden lässt.   Doch verfolgt von den Kindern des Ewigen Königs und der Heiligen Inquisition, ist kein Schritt gefahrlos, denn Verrat lauert hinter jeder Ecke. Und dass Gabriel und seine Gefährten in einen Krieg hineingezogen werden, der seit Jahrhunderten in der Dunkelheit ausgefochten wird, verbessert ihre Erfolgsaussichten auch nicht gerade ... Für Leser*innen von Holly Black, V.E. Schwab, Ann Rice und Justin Cronin. Mit 38 fantastischen Illustrationen von Bon Orthwick.

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und zwanzigseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 11.000 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne. Jay Kristoff glaubt nicht an Happy Ends.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR28,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextDer Name des Windes meets Interview mit einem Vampir - Das Reich der Verdammten ist der zweite Band von Jay Kristoffs epischer Fantasyserie. Band 1 stand 10 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste! Nachdem Gabriel de León den Orden der Silberwächter verlassen hat, begibt er sich zusammen mit seiner mysteriösen Verbündeten Liathe auf die Suche nach dem Ursprung der Vampirherrschaft: Er soll den Gral zu einem Weisen des uralten Volks der Esani bringen, um zu erfahren, wann der Fluch begann - und wie er sich beenden lässt.   Doch verfolgt von den Kindern des Ewigen Königs und der Heiligen Inquisition, ist kein Schritt gefahrlos, denn Verrat lauert hinter jeder Ecke. Und dass Gabriel und seine Gefährten in einen Krieg hineingezogen werden, der seit Jahrhunderten in der Dunkelheit ausgefochten wird, verbessert ihre Erfolgsaussichten auch nicht gerade ... Für Leser*innen von Holly Black, V.E. Schwab, Ann Rice und Justin Cronin. Mit 38 fantastischen Illustrationen von Bon Orthwick.

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und zwanzigseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 11.000 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne. Jay Kristoff glaubt nicht an Happy Ends.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104912547
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.05.2024
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
SpracheDeutsch
Dateigrösse18056 Kbytes
Artikel-Nr.12112180
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


SONNENUNTERGANG
· I ·

Der Tote schlug die Augen auf.

Alles war still und ruhig, er auch. Er ganz besonders. Eine Statue war er, und nichts bewegte sich an ihm, abgesehen von den abgrundtiefen Pupillen, die sich weiteten, und den blutleeren Lippen, die sich leise öffneten. Da war kein Atem, der sich beim Erwachen beschleunigt hätte, kein Herzschlag unter seiner Porzellanhaut, der nun kräftiger geworden wäre. Er lag im Dunkeln da, engelsgleich und nackt, starrte zum ausgeblichenen Samt des Baldachins hinauf und fragte sich, was ihn geweckt haben mochte.

Die Stunde der Dämmerung war noch nicht angebrochen; noch küsste der Tagesstern den Horizont. Die Sterblichen, die sein herrliches Himmelbett mit ihm teilten, waren so friedlich wie Verblichene, und sie lagen bewegungslos da, sah man davon ab, dass der hübsche Beau ganz leicht den Arm über seinem Bauch zurechtrückte und dass der regelmäßig dahinfließende Atem der jungen Frau seine Brust streifte. In einem so reich bestückten Bett gab es keinen Hunger und zwischen so voll erblühten Schönheiten auch keine Kälte. Was also hatte ihn aus seinem Schlummer gerissen?

Während des Tages hatte er nicht geträumt - jene vom Blute taten das nie. Aber dennoch merkte er, dass ihm der Schlaf keinen Trost und das schwache Tageslicht keine Erholung geschenkt hatte, und als er sich nun ganz und gar den totentiefen Gefilden des Schlafes entwand, verstand er plötzlich.

Es war der Schmerz, der Jean-François geweckt hatte.

Jetzt erinnerte er sich, und er fasste nach seinem Hals, während Bilder wie Schmeißfliegen durch seinen Kopf tanzten. Eisenharte Finger, die sich in seine zu Asche verglühende Kehle bohrten. Weinbefleckte Fangzähne, grausam gefletscht. Sturmgraue Augen, die vor Hass glänzten, als Jean-François gegen die Wand gestoßen wurde und roter Rauch kochend heiß von seiner Haut aufstieg.

»Ich habe doch gesagt, ich kann Euch zum Schreien bringen, verdammter Blutsauger.«

Nur wenige Augenblicke später wäre es mit ihm vorbei gewesen, das wusste er. Wenn Meline nicht mit ihrem Dolch aus Silberstahl gekommen wäre ...

Stell dir das nur vor.

Nach all dem, was du gesehen und getan hast.

Stell dir vor, du wärst in diesem Moment in dieser dreckigen Zelle gestorben.

Jean-François lag in der Dunkelheit und liebkoste die Stelle, an der ihn Gabriel de León verletzt hatte. Als er an die grauen Augen dachte, mitleidslos und mit rotem Rauch verschleiert, biss er unwillkürlich die Zähne zusammen. Und ganz kurz - für die Länge eines einzigen sterblichen Atemzugs - spürte der Marquis eine Regung, von der er eigentlich geglaubt hatte, dass sie zum Staub längst verblichener Jahrzehnte gehörte.

»Niemand hat mehr Angst vor dem Tod als Wesen, die ewig leben.«

Die junge Frau neben ihm hatte seine leichte Regung wahrgenommen, und sie seufzte, bevor sie wieder in Schlaf sank. Eine hübsche Blume war sie, aus SÅ«dhaem, mit weichen, dunklen Locken und satt olivfarbener Haut. Sie war ein wenig hager - aber waren das in diesen Nächten nicht alle? - und einige Jahre älter, als Jean-François es gewesen war, als ihm die Gabe zuteilgeworden war. Aber ihre Haut war warm, und ihre Berührungen so geschickt, und wenn sie ihn ansah, dann lag in ihren dunkelgrünen Augen ein Hunger, der in seltsamem Kontrast zu ihrer jugendlich-naiven Fassade stand.

Sie diente jetzt seit vier Monaten in seinem Stall. Lüstern und willig. Ganz kurz wünschte sich Jean-François, er könnte sich an ihren Namen erinnern.

Seine Augen glitten über ihren nackten Körper, über die geschwungene Linie der Arterie, die an der Innenseite ihres Schenkels verlief, über den köstlichen Schatten der Adern, die von ihrem Handgelenk den Arm entlangwanderten, bis zu ihrem scharf geschnittenen Kinn. Er beobachtete den Puls, der sanft darunter pochte, hypnotisch und gedämpft vom Schlaf. Der Durst regte sich in ihm - sein verhasster Geliebter, sein geliebter Feind -, und unwillkürlich musste er an Gabriel de León denken und daran, wie das Gesicht des Silberwächters nur eine Handbreit vor seinem aufragte.

Wie die Finger tiefer glitten.

Die Lippen nahe genug für einen Kuss.

»Schrei nach mir, Blutsauger.«

Der Geschichtsschreiber stützte sich auf den Ellenbogen, und die goldenen Locken fielen ihm ins Gesicht. Hinter ihm regte sich protestierend der junge Beau, dessen Hand suchend über das kalte Laken glitt. Er war ein bestechend schöner Nordländer mit rabenschwarzem Haar, dunklen Augen und sahniger Haut. Fast zwanzig, wie Jean-François vermutete. Die Vicomtesse Nicolette hatte ihm dieses Geschenk vor einigen Nächten überreicht - ein Bestechungsversuch seiner Blutsnichte, damit er sich bei der Herrscherin für sie verwandte, und obwohl er Nicolette bis aufs Blut verabscheute, hatte Jean-François ihr Geschenk akzeptiert. Der junge Beau war so schlank wie ein Vollblut, und an seinem Handgelenk, am Hals und im Schambereich war seine Haut kaum sichtbar von nadelspitzen Zähnen gezeichnet.

Sein Name fängt definitiv mit D an ...

Jean-François strich mit seinen marmornen Fingerspitzen über die Haut der jungen Frau, so sanft wie die allererste Frühlingsbrise. Seine Schokoladenaugen verengten sich fasziniert, als er mit einem rasiermesserscharfen Nagel über die Bissspuren an ihrer Kehle fuhr und sie körperlich mit jenem verräterischen Aufstellen der Härchen darauf reagierte. Das Ungeheuer beugte sich vor, seine Zunge strich mit schneller Bewegung um und über ihre steif hervortretenden Brustwarzen, und die junge Frau begann schneller zu atmen, bevor sie erschauernd erwachte. Die Wärme des Blutes, das er getrunken hatte, bevor sie alle miteinander eingeschlafen waren, war längst vergangen - seine Lippen waren vermutlich kalt wie Eis. Dennoch stöhnte sie, als er stärker saugte und zubiss - hart, aber gerade eben doch nicht hart genug. Und als er ihr ganz leicht die Beine spreizte, da traute sie sich sogar, ihm durch sein goldenes Haar zu fahren.

»Gebieter«, hauchte sie.

Jetzt war von den Seufzern der jungen Frau auch der Beau erwacht. Er bedeckte die nackten Schultern des Marquis mit Küssen und drückte Jean-François seinen steif werdenden Schwanz gegen den Rücken. Und langsam wie schmelzendes Kerzenwachs schob er die Hand erforschend über die Hüften des Eisbluts, über die bleichen Muskeln seines Bauchs und weiter hinab bis in Jean-François´ Schritt. Der Vampir ließ zu, dass der Nordling ihn berührte, ihn streichelte, und er schickte sein Blut in die unteren Regionen, bis er hörte, dass der Beau stöhnte, während er in seiner Hand eisenhart wurde.

»Gebieter«, seufzte der junge Mann.

Die junge Frau küsste sanft seinen Hals und näherte sich dabei den Wunden, die ihm de León beigebracht hatte. Jean-François packte sie bei ihren Locken, und sie keuchte, als er ihren Kopf zurückriss. Er stieß ein leises Fauchen aus und spürte, wie das Tier in ihm erwachte, als er voller Genuss den Schmerz und das Verlangen in ihren grünen Augen las. Ihr Puls schlug wie eine Kriegstrommel, und er küsste sie heftig und hungrig, wobei er es in Kauf nahm, dass seine Fangzähne ihre Lippe aufrissen und ein paar Tropfen rubinhellen Feuers auf ihre verschlungenen Zungen gerieten.

Jetzt wallte der Durst erst richtig auf, und es fiel ihm schwer, sich zu bezähmen. Aber letztlich war der Marquis ein Raubtier und liebte die Jagd ebenso wie den Moment, in dem er seine Beute zur Strecke brachte, und daher löste er sich aus ihrem blutigen Kuss und führte die Frau dem steifen Beau zu, der hinter ihm lag.

Sie begriff sofort, und ihre Lippen öffneten sich seufzend, als der Nordling sich auf die Knie aufrichtete und sich ihr entgegenschob. Er stöhnte, als sie ihn in den Mund nahm, während der Puls unter der glatten, warmen Haut schneller pochte. Der Marquis lehnte sich zurück und sah eine Weile zu, wie die beiden sich hin und her wiegten, betrachtete die Bewegungen ihrer Körper, das Spiel von Licht und Schatten auf ihrer Haut. Der Beau stieß tiefer in den Mund der jungen Frau, die Augen glasig vor Lust, aber sie hielt den Blick die ganze Zeit auf Jean-François gerichtet. An dem Geruch, der in die Luft stieg, erkannte der Marquis, dass sie jetzt so feucht und warm wie ein Sommerregen war, und der kleinste Strich seiner Finger über ihre Spalte ließ sie bis in die eingerollten Zehen erschauern, während sie sich flehend und sehnsüchtig seiner Hand entgegenschob.

»Noch nicht, Schätzchen«, flüsterte er und erntete ein protestierendes Stöhnen. »Noch nicht.«

Jean-François erhob sich und kniete sich hinter den atemlosen Beau aufs Bett. Als er dem Nordling die langen schwarzen Locken vom Hals zurückstrich, spürte er, wie der Sterbliche erschauerte. Hinter ihm war nun ein Raubtier, dessen scharfe Klauen zart wie ein Kälteschauer über seine Haut fuhren. Der Marquis strich mit kühlen Fingern über die herrlichen Höhen und Täler der Muskeln und umschloss schließlich die heiße Wurzel des pulsierenden Glieds. Und während er über den sich hebenden und senkenden Oberkörper seiner Beute zu dem Mädchen blickte, das mit verschmiertem Kinn und vollem Mund vor ihm kniete, befahl er mit tiefer, knurrender Stimme:

»Bring es zu Ende.«

Die junge Frau sah ihn weiter unverwandt an und stöhnte - eine Priesterin, ganz in der Verehrung ihres Gottes gefangen. Der Beau zitterte und krallte sich in die langen Locken seiner Partnerin, während die Zähne des Ungeheuers seine Haut ritzten....
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Autor

Jay Kristoff verbrachte den Großteil seiner Jugend mit einem Haufen Bücher und zwanzigseitiger Würfel in seinem spärlich beleuchteten Zimmer. Als Master of Arts verfügt er über keine nennenswerte Bildung. Er ist zwei Meter groß und hat laut Statistik noch 11.000 Tage zu leben. Zusammen mit seiner Frau und dem faulsten Jack-Russell-Terrier der Welt lebt er in Melbourne. Jay Kristoff glaubt nicht an Happy Ends.Kirsten Borchardt übersetzt seit über zwanzig Jahren Bücher aus den Bereichen Phantastik und Popkultur, u. a. von Joe Abercrombie und Rae Carson. Sie lebt in Norddeutschland.