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Die Dahlien-Morde

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am03.06.2024
Ein packender Psychthriller, der auf wahren Begebenheiten beruht! »Die Dahlien-Morde« von der australischen Autorin Ashley Kalagian Blunt ist ein echter Gänsehaut-Psychothrillerum die Gefahren des Dark Web, den Verlust unserer Privatsphäre und Stalking im Netz.  Nach einem traumatischen Ereignis in ihrer Kindheit findet Reagan Carsens Leben in Sydney ausschließlich offline statt: kein Handy, keine sozialen Medien. Reagan fühlt sich sicher - bis zu dem Tag, an dem sie in der Nähe ihrer Wohnung beinahe über ein Mordopfer stolpert. Die Tote sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Reagan flüchtet in Panik. In den Wochen nach dem grausigen Fund fühlt Reagan sich ständig beobachtet. Paranoia? Als ein weiterer Mord die Stadt erschüttert und ein gefälschtes Sex-Video von Reagan viral geht, ist klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat. Hat ER sie nach all den Jahren doch noch gefunden? Oder hat sie zum zweiten Mal den falschen Menschen vertraut? Eiskalter Nervenkitzel für heiße Sommertage: Der australische Thriller vibriert vor Spannung und bietet beste Unterhaltung für Leser*innen von Jane Harper, Claire Macintosh oder Gillian Flynn. In Teilen beruht der Psychothriller auf dem »Black Dahlia«-Mord, einem der bekanntesten ungelösten Fälle der amerikanischen Kriminalgeschichte.mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextEin packender Psychthriller, der auf wahren Begebenheiten beruht! »Die Dahlien-Morde« von der australischen Autorin Ashley Kalagian Blunt ist ein echter Gänsehaut-Psychothrillerum die Gefahren des Dark Web, den Verlust unserer Privatsphäre und Stalking im Netz.  Nach einem traumatischen Ereignis in ihrer Kindheit findet Reagan Carsens Leben in Sydney ausschließlich offline statt: kein Handy, keine sozialen Medien. Reagan fühlt sich sicher - bis zu dem Tag, an dem sie in der Nähe ihrer Wohnung beinahe über ein Mordopfer stolpert. Die Tote sieht ihr zum Verwechseln ähnlich. Reagan flüchtet in Panik. In den Wochen nach dem grausigen Fund fühlt Reagan sich ständig beobachtet. Paranoia? Als ein weiterer Mord die Stadt erschüttert und ein gefälschtes Sex-Video von Reagan viral geht, ist klar, dass es jemand auf sie abgesehen hat. Hat ER sie nach all den Jahren doch noch gefunden? Oder hat sie zum zweiten Mal den falschen Menschen vertraut? Eiskalter Nervenkitzel für heiße Sommertage: Der australische Thriller vibriert vor Spannung und bietet beste Unterhaltung für Leser*innen von Jane Harper, Claire Macintosh oder Gillian Flynn. In Teilen beruht der Psychothriller auf dem »Black Dahlia«-Mord, einem der bekanntesten ungelösten Fälle der amerikanischen Kriminalgeschichte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426466940
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum03.06.2024
SpracheDeutsch
Dateigrösse2339 Kbytes
Artikel-Nr.12646384
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Der Abend bewahrte die Hitze des Tages. Ein orange-rosa Sonnenuntergang glühte neongrell, als Reagan die Harbour Bridge nach Balmoral überquerte, wo die Häuser von Block zu Block größer wurden.

Das Grundstück war von einer Mauer aus poliertem Sandstein umgeben. Reagan klingelte und wandte das Gesicht der Kamera zu. Das Tor öffnete sich in einen makellosen Garten, in dem die Blüten des Myrtengewächses Angophora costata wie ein Feuerwerk waren.

»Reagan, willkommen.« Hyun-sook stand an der Tür, das Baby an die Schulter geschmiegt. Reagan beugte den Kopf, begrüßte sie auf Koreanisch und strich sanft über Dashiels noch vom Bad feuchtes Haar. Mins Mutter hatte warme, freundliche Augen mit vielen Lachfältchen. Eine einzelne graue Strähne zog sich durch ihr entweder von Natur aus oder infolge teurer Friseurbehandlungen glänzendes tintenschwarzes Haar. Im Zentrum ihrer Garderobe standen taillierte Blusen und die Sorte eleganter Schals, die lässig wirkten und doch von Geschmack und Geld zeugten.

»Ich wollte Dashiel gerade ins Bett bringen«, sagte Hyun-sook. »Möchtest du ihn mal halten?«

Reagan würde niemals ablehnen, wenn man ihr ein Baby in die Arme legen wollte. Dashiel blinzelte einmal, schob die winzigen Finger seiner rechten Hand in ihre Locken, seufzte und schloss die Augen. Was hatten kleine Kinder nur an sich, dass sich ein Haus mit ihnen darin so viel stärker wie ein Zuhause anfühlte?

Sie plauderten über den Garten. Hyun-sooks Stimme war leise und sanft. Schließlich nahm sie Reagan das Baby ab und sagte gute Nacht. Sie summte ein Schlaflied und trug ihren Enkel behutsam wiegend nach oben.

Der Duft von Schweinelendchen und Bratkartoffeln lockte Reagan in die Küche. Das Haus bestand aus offenen Räumen mit hohen Decken und deckenhohen Fenstern, die den Garten zur Geltung brachten. Eine Vase mit Sonnenblumen schmückte den Küchentisch. Min öffnete den Backofen, und Dampf quoll heraus. Auf Mins magentaroter Schürze stand Köstlich! Und das Essen ist auch okay.

»Du hast es geschafft.« Sie ließ ihre Ofenhandschuhe fallen und nahm Reagan lange in die Arme. Hyun-sook war ein ruhiger See, Min hingegen besaß die Energie eines Wasserfalls nach einem Unwetter und die Haltung eines Menschen, der davon überzeugt war, dass Komplimente immer von Herzen kamen. Neben dem glänzenden Haar, das ihr bis zur Taille ging, hatte sie von ihrer Mutter das modische Gespür geerbt, allerdings drückte es sich bei ihr in leuchtenden Farben und hohen Absätzen aus. Heute trug sie die Fingernägel passend lackiert zu dem flotten gelben Sommerkleid unter ihrer Schürze. Min war nur wenige Jahre älter als Reagan, hatte ihr Leben aber hundertmal besser im Griff.

Trotzdem war Mins Aufmerksamkeit geteilt, wenn Min und Reagan es endlich einmal schafften, sich zu treffen. Ständig wurde sie abgelenkt von SMS und Anrufen, die sich um das Baby drehten, musste abrupt gehen, ihre Pläne umstellen. Ihr letztes Projekt hatte sie monatelang komplett mit Beschlag belegt. Es war eine langfristig angelegte Reportageserie für ein Magazin gewesen, in der es um landesweite Ermittlungen zu Kinderpornografie ging, einschließlich Interviews mit den verurteilten Männern. Reagan hatte es nicht ertragen können, sie davon erzählen zu hören. Es war Wochen her, dass sie mehr als kurze Textnachrichten ausgetauscht hatten.

Min packte Reagan an den Schultern. »Jetzt mal im Ernst - drei Anrufe heute? Was ist los?«

»Darf ich dich nicht einfach vermissen? Und meine Quasi-Nichte - ist Mais schon im Bett?«

»Owen liest ihr Kookoo Kookaburra vor. Geh nicht rauf, sonst schläft sie niemals ein. Was mich daran erinnert ... das musst du sehen.« Min wischte durch die Fotos in ihrem Telefon. »Da ich das bei dir auf die altmodische Art machen muss, Rae.«

Sie vergrößerte ein Foto von Maisey, die in Spiderman-Verkleidung mit schief sitzender Maske von der Couch sprang.

»Davon musst du mir einen Ausdruck machen.«

»Wenn du auf Facebook wärst, könntest du das ganze Album sehen«, sagte Min. »Oder wenn du dir ein neueres Telefon anschaffen würdest, könnte ich es dir per SMS schicken, weißt du.«

»Ja, ja.« Reagan wusste, sie sollte jetzt lächeln und die Frotzelei hinnehmen. Das gehörte zu ihrer Rolle als letztem Menschen auf Erden ohne Smartphone. Doch heute Abend wollte ihr Gesicht nicht mitspielen, und ihre Worte klangen matt.

Min zögerte und steckte das Telefon in die Tasche. »Alles okay, Süße? Du wirkst angeschlagen.«

»Bin bloß müde.« Seit Sonntag hatten sich unter ihren Augen violett-schwarze Ringe gebildet. Wenn sie endlich mal einschlief, war die tote Frau da. Ihr aufgeschlitzter Mund öffnete sich, und der Ibis packte sie mit scharfen Krallen. »Das Essen riecht toll.«

»Owen hat sich in die Küche gestellt und das Abendessen vorbereitet, bevor wir heute Morgen losgefahren sind. Kochworkshops sind seine neueste Leidenschaft.«

»Das Fleisch war in einer Marinade aus Bourbon und braunem Zucker«, erzählte Owen, kam in die Küche und begrüßte Reagan. Er umarmte sie nie, wofür sie dankbar war. Er war ein kräftiger Mann mit breiten Schultern, der teure, aber schlichte Uhren trug. Die Sommersonne hatte seine Haut gebräunt und sein hellbraunes Haar gebleicht, das er für einen Firmenanwalt ein Stückchen zu lang trug. Er hätte den Vater in einem Werbespot für Hypotheken oder Luxusfamilienkutschen spielen können.

»Wie läuft´s mit Voodoo Lily?«, fragte er.

»Prima«, sagte sie. Dieses Thema musste Reagan unbedingt meiden. Wenn du Geld brauchst, kann ich dir helfen, würde Min mit tief besorgtem Blick sagen. Wahrscheinlich würde sie ihr anbieten, Teilhaberin in ihrem Gartencenter zu werden und Hyun-sooks Anlageberater hinzuziehen. Alles, was du brauchst, Rae.

Sie wollte den Mord nicht zu früh zur Sprache bringen, sondern erkundigte sich nach den Kindern, während Min einen Kohlkopf für einen Salat klein schnitt und Owen den Tisch für drei deckte. Hyun-sook hatte schon früher mit Maisey gegessen. Während sie sich setzten und die Schüsseln herumreichten, erzählte Min von ihren Plänen für einen Familienurlaub in Fidschi über Ostern.

Reagans Telefon klingelte. »Entschuldigt«, sagte sie und klaubte es aus ihrer Handtasche. Nach einem kurzen Blick aufs Display schaltete sie es stumm. Min hob eine Augenbraue. Reagan gab vor, es nicht zu bemerken.

»Ist es nicht eine große Einschränkung, kein Smartphone zu haben?«, fragte Owen und häufte Kartoffeln auf seinen Teller. »Sind heutzutage nicht alle auf Tinder?«

»Das Gartencenter hält mich auf Trab.«

»Owen, es muss doch bei dir auf der Arbeit ein paar alleinstehende Männer geben, denen wir Rae vorstellen könnten.« Min zwinkerte ihr zu.

»Ja, vermutlich«, sagte er.

»Wie hieß dieser Kollege noch?« Min legte den Kopf schief, als könnte das ihrem Gedächtnis auf die Sprünge helfen. »Du weißt, wen ich meine, er steht auf Tauchen.«

»Min«, warf Reagan ein, bevor die beiden dem Taucher noch eine Textnachricht schickten. »Hast du in den Nachrichten von der Frau gehört, die sie am Sonntag in Enmore gefunden haben?«

»Ich habe die Schlagzeilen gesehen. Hab mich noch nicht näher damit befasst.« Neugierig musterte Min sie. »Warum?«

»Ach, ich dachte, du hast vielleicht davon gehört«, entgegnete Reagan und aß einen Bissen von dem würzigen Fleisch. So hatte sie das eigentlich nicht zur Sprache bringen wollen. Mach es beiläufig. »Von diesem Cop, den du kennst.«

»Den kontaktiere ich nur, wenn ich Infos brauche.«

Verdammt, Min. Sonst redest du doch auch ohne Ende über irgendwelche grausigen Morde. »Ich dachte, das interessiert dich vielleicht. Geht es in deinem neuen Buch nicht um weibliche Mordopfer?«

»Nicht generell.« Min suchte bereits auf ihrem Telefon. »Nur um ein paar ungelöste lokale Fälle hier aus der Gegend. Wieso?«

Falls Min merkte, dass Reagan mehr wusste, als sie sagte, würde sie in den Brechstangenmodus wechseln und Reagan keine Ruhe mehr lassen. Sie würde nicht verstehen, warum Reagan am Sonntag weggelaufen war, anstatt die Polizei zu rufen.

»O mein Gott, Rae.« Das Licht des Telefons beleuchtete Mins entsetztes Gesicht.

Mit einem Mal voller Panik, dachte Reagan an den Radfahrer und seine Helmkamera. Seine Bilder würden zeigen, wie sie in vollem Lauf und mit entsetztem Blick aus der Gipps Lane kam. Was, wenn er diese Bilder nicht den Cops, sondern den Medien übergeben hatte?

»Was ist?«, fragte Owen.

»Du hast nicht gesagt, dass das ganz bei dir in der Nähe war.« Ohne Reagan aus den Augen zu lassen, drehte Min ihr Telefon um und zeigte Owen die Stelle auf Google Maps. »Nur vier Blocks entfernt. Du musst am Sonntag das hektische Treiben am Tatort gesehen haben.«

»Ich habe nichts gesehen«, entgegnete sie zu schnell. »Ich meine, ich wohne auf der anderen Seite der Enmore Road.«

Min las einen Teil des Artikels laut vor, und ihre Augenbrauen gingen in die Höhe. Doch sie redete mit sich selbst. Während Reagan nach dem Fleisch griff, fragte sie Owen nach seinem Kochkurs, und die Unterhaltung wandte sich anderem zu.

Aus dem Babyfon ertönte ein erstickter Schrei. Owen und Min fuhren herum. Ein weiterer Schrei ertönte, lauter und länger anhaltend.

»Ich gehe«, sagte Owen. Er stand auf, legte Min...
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