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Last Haven - Die Liga der Mutigen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am02.10.20181. Auflage
Ein dystopischer Roman voller Gefühl und Spannung - Für die Fans von »Die Tribute von Panem«, »Maze Runner« und »Die Bestimmung«!  »Willst du wissen, was ich dagegen mache?«, fragt Titus mich atemlos. »Gegen dieses Gefühl. Dass es besser gewesen wäre, ich wäre in dieser Nacht mit den anderen zusammen gestorben.« Stocksteif bleibe ich stehen. Fühle mich auf merkwürdige Art verstanden. »Was?«, krächze ich dann heiser. Ein eigenartiges Glitzern erscheint in Titus' Augen. »Ich zeig es dir.« Er nimmt mich beim Arm. »Wohin gehen wir?«, frage ich mit mulmigem Gefühl. Aber gleichzeitig ist meine Neugier geweckt. Aida hat erreicht, wofür sie gekämpft hat: Sie lebt, die Regierung ist gestürzt und die Menschlichkeit hat wieder eine Chance in Last Haven. Doch sie leidet, unter dem Erlebten und ihren eigenen Taten. Aida sehnt sich nach einer neuen Aufgabe, bei der sie anderen und sich selbst beweisen kann, dass nicht alles umsonst war - denn nicht allen kommt die Veränderung in Last Haven gelegen. Es gibt Widerstand gegen die junge Regierung. Aida und ihre Freunde müssen feststellen: Der Umbruch ist nicht beendet - sondern hat gerade erst begonnen. »Last Haven - Die Liga der Mutigen« ist der zweite Teil der Last Haven-Reihe. »Last Haven - Tödliche Geheimnisse« ist ebenfalls bei Piper Gefühlvoll erschienen. »Die Liga der Mutigen« ist auch ohne Kenntnis von Teil 1 lesbar.

Lisbeth Jarosch, geboren 1988 in Nürnberg, studierte Geowissenschaften in Erlangen und arbeitete anschließend für zwei Jahre in der Entwicklungsabteilung einer Baufirma. Nach dem Umzug nach Cincinnati im Jahr 2016 widmet sie sich neben Mann und Tochter hauptsächlich dem Schreiben. Seit September 2018 leben sie und ihre Familie wieder in Franken.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEin dystopischer Roman voller Gefühl und Spannung - Für die Fans von »Die Tribute von Panem«, »Maze Runner« und »Die Bestimmung«!  »Willst du wissen, was ich dagegen mache?«, fragt Titus mich atemlos. »Gegen dieses Gefühl. Dass es besser gewesen wäre, ich wäre in dieser Nacht mit den anderen zusammen gestorben.« Stocksteif bleibe ich stehen. Fühle mich auf merkwürdige Art verstanden. »Was?«, krächze ich dann heiser. Ein eigenartiges Glitzern erscheint in Titus' Augen. »Ich zeig es dir.« Er nimmt mich beim Arm. »Wohin gehen wir?«, frage ich mit mulmigem Gefühl. Aber gleichzeitig ist meine Neugier geweckt. Aida hat erreicht, wofür sie gekämpft hat: Sie lebt, die Regierung ist gestürzt und die Menschlichkeit hat wieder eine Chance in Last Haven. Doch sie leidet, unter dem Erlebten und ihren eigenen Taten. Aida sehnt sich nach einer neuen Aufgabe, bei der sie anderen und sich selbst beweisen kann, dass nicht alles umsonst war - denn nicht allen kommt die Veränderung in Last Haven gelegen. Es gibt Widerstand gegen die junge Regierung. Aida und ihre Freunde müssen feststellen: Der Umbruch ist nicht beendet - sondern hat gerade erst begonnen. »Last Haven - Die Liga der Mutigen« ist der zweite Teil der Last Haven-Reihe. »Last Haven - Tödliche Geheimnisse« ist ebenfalls bei Piper Gefühlvoll erschienen. »Die Liga der Mutigen« ist auch ohne Kenntnis von Teil 1 lesbar.

Lisbeth Jarosch, geboren 1988 in Nürnberg, studierte Geowissenschaften in Erlangen und arbeitete anschließend für zwei Jahre in der Entwicklungsabteilung einer Baufirma. Nach dem Umzug nach Cincinnati im Jahr 2016 widmet sie sich neben Mann und Tochter hauptsächlich dem Schreiben. Seit September 2018 leben sie und ihre Familie wieder in Franken.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492984652
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum02.10.2018
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4720 Kbytes
Artikel-Nr.3869073
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
2. Kapitel

Man sieht mir meine Nervosität sicher schon von weitem an, als ich mit wackligen Knien meinen Platz im Zeugenstand einnehme und gelobe, die Wahrheit zu sprechen. Ob ich hierfür bereit bin, hat mich Romulus gefragt, und ich habe bejaht. Es ist wichtig, dass alles aufgeklärt wird, was an Silvester passiert ist. Aber trotzdem habe ich Angst davor, diese Nacht noch einmal zu durchleben. Selbst wenn es nur in Gedanken ist. Es lässt diesen schlimmen Albtraum so schrecklich greifbar und real erscheinen.

So etwas wie das hier hat es in der Geschichte unseres Landes noch nicht gegeben. Ein Untersuchungsausschuss, der öffentlich beleuchten will, welche Gräueltaten in unserem Land ohne Wissen der Bürger begangen wurden. Und von wem.

Dass ich keine Ahnung habe, was genau auf mich zukommt, ist ein weiterer Grund für meine Nervosität. Ich will es nur so schnell wie möglich hinter mich bringen.

Die Vorsitzende der Jury hat ein strenges Gesicht und erinnert mich an einen Raubvogel. Unter ihrem stechenden Blick schrumpfe ich ein wenig zusammen. Eigentlich habe ich mir fest vorgenommen, souverän zu bleiben. Gelassen. So, als wäre ich mir meiner Sache absolut sicher. Tja, so viel dazu.

»Miss Green, würden Sie uns bitte schildern, was am Tag Ihres Unfalls bei Techraid passiert ist.« Sogar ihre Stimme erinnert mich an einen Vogel, sie gleicht einem Krächzen.

Ich reiße mich zusammen und beginne stockend zu erzählen. Von meiner Arbeit bei Techraid. Meinem Sturz auf dem Ölfleck, den der kleine Jaden nicht richtig beseitigt hat. Doch erst, als ich mit meiner Schilderung im MediOffice und den Tests angelange, denen ich mich unterziehen musste, spüre ich das Interesse der Jury aufflammen. Ich lasse meinen Blick über die Reihen der Leute gleiten, die da vor mir sitzen. Fünfzig an der Zahl, zufällig zusammengewürfelt. Frauen und Männer in den verschiedensten Altersklassen, Mechaniker, Lehrer, Wissenschaftler. Jeder Einzelne von ihnen wurde per Los gezogen, um ein möglichst repräsentatives Bild von der Meinung der Bevölkerung Last Havens zu erhalten. Es spielt keine Rolle, ob der- oder diejenige die Aufgabe gerne übernehmen wollte. Sie ist verpflichtend.

Obwohl Romulus mir versichert hat, dass mir keinerlei Gefahr droht und ich zunächst nur als Zeugin und nicht als Angeklagte aussagen muss, habe ich Angst. Davor, erneut mit dem konfrontiert zu werden, was ich getan habe. Denn so unschuldig, wie Romulus mir weismachen möchte, bin ich leider nicht.

Man kann es drehen und wenden, wie man will, Rex Jenkins starb eindeutig durch meine Hand. Selbst wenn man Notwehr geltend machen möchte, ändert das doch nichts daran, dass ich den Abzug gedrückt habe. Ich verspüre wirklich nicht den geringsten Wunsch, das Geschehene noch einmal im Detail durchzukauen. Und der Mord an Rex Jenkins ist nicht einmal das Schlimmste, was ich an diesem Abend getan habe.

Ich erzähle der Jury von dem Intelligenztest, den ich absolvieren musste. Und davon, wie Romulus mein Ergebnis gefälscht hat, um mir eine Anstellung im Verteidigungsministerium zu verschaffen. Die Vorsitzende macht sich eifrig Notizen dazu. Sicher wird sie sich das Ganze noch einmal haarklein von Romulus persönlich berichten lassen, wenn er an der Reihe ist. Diese Art von Information scheint besonders wertvoll für sie.

Ich beantworte Fragen zu meinen Aufgaben in Clive Newmans Team und meinem Unterricht. Großes Interesse zeigt die Jury an meinen Gesprächen mit Rex Jenkins. Seinen Drohungen, sollte ich die Probephase nicht bestehen. Doch natürlich hat Jenkins nie ausgesprochen, was in diesem Fall mit mir geschehen würde. So unvorsichtig ist er nicht gewesen. Den entscheidenden Hinweis darauf, in welcher Gefahr ich geschwebt habe, hat mir wieder einmal Romulus gegeben, nachdem ich in der geheimen Abteilung im Untergeschoss auf die Reproduktionslabore gestoßen bin, die sich dort zusammen mit dem Bereinigungstrakt befunden haben - ohne, dass die Bevölkerung Last Havens Kenntnis davon hatte.

Der Raubvogel nickt konzentriert. Ich habe das Gefühl, dass sie von mir enttäuscht ist. Vermutlich hat sie sich brauchbarere Informationen erhofft. Hinweise darauf, wer alles davon wusste, dass man mich liquidieren wollte, hätte ich die Anforderungen nicht erfüllen können. Stattdessen weiß ich leider nicht allzu viel.

Ich erzähle von unserem Beschluss, die Regierung zu stürzen, und von den geheimen Treffen im MediOffice. Von meinem Plan, bei Techraid einzubrechen und Waffen zu stehlen. Die Jury hört aufmerksam zu, hakt hin und wieder nach, lässt mich aber weitestgehend ohne Unterbrechung reden.

Schließlich legt die Vorsitzende ihre Stirn in Falten und mustert mich nachdenklich. »Kommen wir nun zur Silvesternacht.«

War es zuvor schon ruhig im Plenarsaal des Präsidentengebäudes, in dem die Untersuchungen abgehalten werden, so tritt jetzt auf einen Schlag Totenstille ein. Ich wage es nicht, einen Blick hinter mich zu werfen, wo die Publikumsplätze gut gefüllt sind. Diejenigen, die wie ich aussagen müssen, wurden für die zehn Tage, in denen die Jury tagen wird, von ihrer Arbeit befreit, um für weitere Fragen auf Abruf zur Verfügung stehen zu können. Jeder, der Zeit und einen Platz findet, kann den Anhörungen beiwohnen. Mit Ausnahme der Hochverdächtigen, versteht sich, darunter insbesondere Politiker, Ärzte, Wächter. Die werden sicher verwahrt, bis sie die Gelegenheit bekommen, sich zu verteidigen.

Auch ohne hinzusehen, weiß ich, dass die Anwesenden diesem Moment entgegengefiebert haben. Die meisten von ihnen sind vermutlich nur aus dem einen Grund hier: Sie wollen aus erster Hand erfahren, was in jener Nacht passiert ist. Silvester liegt inzwischen knappe drei Wochen zurück. Dass der Tod von Rex Jenkins und die Zerstörung der Labore auf meine Rechnung gehen, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Für all diejenigen, die mein Gesicht noch nicht kennen oder nicht persönlich hier sein können, wird meine Aussage gerade für ganz Last Haven sichtbar live im Fernsehen übertragen. Keine Geheimnisse mehr, lautet das neue Motto, stattdessen Transparenz. Dass ich nach dem heutigen Tag nie wieder etwas tun kann, ohne als Rex Jenkins Mörderin erkannt zu werden, schert keinen. Außer mir. Aber es ist wohl eines der vielen Opfer, die gebracht werden müssen, wenn wir etwas ändern wollen. Und ich habe wahrscheinlich auch nicht das Recht, mich zu beschweren.

Ich schlucke und spreche mir innerlich Mut zu. Dann schildere ich das, was geschehen ist, möglichst nüchtern, weil ich mich emotional nicht damit auseinandersetzen kann. Ich erzähle, wie ich dachte, unser Plan sei gescheitert, als Rex Jenkins mich noch vor dem Eintreffen der Rebellen festgesetzt hatte. Meine Stimme wird trotz meines Vorsatzes, sachlich zu bleiben, ganz dünn und wacklig, als ich an dem Punkt angelange, wo Meg mich befreit hat. Der Gedanke an sie ist jetzt, wenige Wochen nach dieser schrecklichen Nacht, noch immer unerträglich.

Die Jury interessiert sich zum Glück nicht weiter für Meg, dafür umso mehr für die Rolle der Wächter, die auf mich aufgepasst haben. Ich weiß, worauf sie alle hinauswollen. Doch es wird unheimlich schwierig werden, genau herauszufinden, wer von den Wächtern wie weit in die Machenschaften der alten Regierung eingeweiht war. Und wer einfach nur Befehle befolgt hat, ohne etwas zu wissen. Keine leichte Aufgabe. Wahrscheinlich sogar eine unmögliche.

Ich berichte vom Eintreffen Mikes, seiner Gefolgsleute von Techraid und anderer, die sich ihnen auf dem Weg in Ring A angeschlossen haben. Sie haben dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassen, doch die Jury ist der Meinung, dass der Zweck in diesem Fall die Mittel heiligt. Mike selbst wurde heute Morgen befragt, genau wie einige andere meiner ehemaligen Kollegen. Darunter auch Chris, Megs Freund, der mit uns in der Werkstatt gearbeitet hat. Ich spüre ihre Blicke in meinem Rücken, während ich spreche. Beide haben es sich nicht nehmen lassen, meiner Anhörung persönlich beizuwohnen. Und ich hoffe inständig, dass die Jury mit mir genauso gnädig sein wird wie mit ihnen und ich nicht in Kürze selbst in Gewahrsam genommen und mich auf der Anklagebank wiederfinden werde.

»Woher wussten Sie, dass sich Rex Jenkins in den Laboren aufhielt?«, fragt die Vorsitzende mich skeptisch, als ich schildere, wie ich mich auf die Suche nach ihm gemacht habe.

Ich zucke ratlos mit den Schultern. »Ich hatte es einfach im Gefühl«, sage ich hilflos.

Sie gibt sich mit meiner Antwort zufrieden und ich fahre fort. Meine Unruhe steigt, je näher ich meiner unausweichlichen Begegnung mit Jenkins komme.

Ich denke zurück an mein Gespräch mit Romulus gestern Abend. »Was soll ich ihnen denn sagen?«, habe ich ihn hilfesuchend gefragt.

»Die Wahrheit«, hat er mit sanfter Stimme geantwortet und mir dabei eine Haarsträhne aus dem Gesicht gestrichen.

Nun gut, die Wahrheit also. Transparenz. Wer weiß, vielleicht fühle ich mich nach meinem Geständnis sogar besser? Ich atme noch einmal tief durch.

»Als ich Jenkins gefunden habe, war er nicht allein.« Mein Blick fällt auf die Kamera, die gerade direkt auf mein Gesicht gerichtet ist. Umgehend bemühe ich mich darum, meine verkrampften Züge zu entspannen. Ich will nicht so verbissen wirken, wenn ich schon überall zu sehen bin. Denn dann sieht es so aus, als hätte sogar ich Zweifel an der Richtigkeit dessen, was ich getan habe. Genauso ist es zwar, aber ich möchte trotzdem nicht, dass jeder so ein schlechtes Bild von mir hat wie ich selbst. »Ein Wächter war bei ihm. Und meine Mitbewohnerin, Ivy. Er hatte sie als Geisel genommen.«

»Bitte beschreiben Sie uns den Wächter etwas genauer«, fordert die Juryvorsitzende mich auf. Natürlich, wieder sind es die...
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Lisbeth Jarosch, geboren 1988 in Nürnberg, studierte Geowissenschaften in Erlangen und arbeitete anschließend für zwei Jahre in der Entwicklungsabteilung einer Baufirma. Nach dem Umzug nach Cincinnati im Jahr 2016 widmet sie sich neben Mann und Tochter hauptsächlich dem Schreiben. Seit September 2018 leben sie und ihre Familie wieder in Franken.