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BuchGebunden
293 Seiten
Deutsch
Aisthesiserschienen am11.01.20081., Aufl.
Schriftsteller-Inzenierungen sind zentrale Bestandteile in der Selbstdarstellung des Systems Literatur. Sie gehören zu den Basiselementen, aus denen sich unterschiedliche in diesem System realisierte Strukturen zusammensetzen. Die Inszenierung von Autorschaft wird von poetologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und nicht zuletzt medienstrategischen Faktoren gesteuert und strahlt als Gesamtphänomen wieder auf diese zurück.Der Band versammelt Beiträge, die sich mit Inszenierungen von Schriftstellern aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit diversen methodischen Ansätzen beschäftigen. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf der Literatur der Moderne und Nachmoderne. Betrachtet werden Autoren wie Karl May, Raoul Hausmann, Thomas Mann, Alexander Kluge, Peter Handke oder Rainald Goetz, um nur einige zu nennen. Erscheinungen wie die Wirkung der Fotografie auf die Selbstdarstellung von Literaten, die Dichterlesung und die Medienvielfalt nach 1960 werden im Hinblick auf die Rolle und das Bild des Schriftstellers grundlegend analysiert. Von der Denkmal-Gestaltung über die Performanz des Autors im öffentlichen Raum bis hin zu Fragen des Auftretens und Agierens von Schriftstellern und Intellektuellen im multimedialen Rahmen der Jetztzeit ist damit der inhaltliche Bogen der hier dokumentierten Aufsätze gespannt. Es geht um die Wechselwirkungen von Fremd- und Selbstbildern bei Autoren unterschiedlichster Art in verschiedenen Phasen der modernen Literatur, auch unter Einbezug der Vorgeschichte dieser Phänomene im Mittelalter und im 19. Jahrhundert.mehr

Produkt

KlappentextSchriftsteller-Inzenierungen sind zentrale Bestandteile in der Selbstdarstellung des Systems Literatur. Sie gehören zu den Basiselementen, aus denen sich unterschiedliche in diesem System realisierte Strukturen zusammensetzen. Die Inszenierung von Autorschaft wird von poetologischen, soziologischen, psychologischen, ökonomischen und nicht zuletzt medienstrategischen Faktoren gesteuert und strahlt als Gesamtphänomen wieder auf diese zurück.Der Band versammelt Beiträge, die sich mit Inszenierungen von Schriftstellern aus unterschiedlichen Blickwinkeln und mit diversen methodischen Ansätzen beschäftigen. Ein thematischer Schwerpunkt liegt auf der Literatur der Moderne und Nachmoderne. Betrachtet werden Autoren wie Karl May, Raoul Hausmann, Thomas Mann, Alexander Kluge, Peter Handke oder Rainald Goetz, um nur einige zu nennen. Erscheinungen wie die Wirkung der Fotografie auf die Selbstdarstellung von Literaten, die Dichterlesung und die Medienvielfalt nach 1960 werden im Hinblick auf die Rolle und das Bild des Schriftstellers grundlegend analysiert. Von der Denkmal-Gestaltung über die Performanz des Autors im öffentlichen Raum bis hin zu Fragen des Auftretens und Agierens von Schriftstellern und Intellektuellen im multimedialen Rahmen der Jetztzeit ist damit der inhaltliche Bogen der hier dokumentierten Aufsätze gespannt. Es geht um die Wechselwirkungen von Fremd- und Selbstbildern bei Autoren unterschiedlichster Art in verschiedenen Phasen der modernen Literatur, auch unter Einbezug der Vorgeschichte dieser Phänomene im Mittelalter und im 19. Jahrhundert.
Details
ISBN/GTIN978-3-89528-639-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
Verlag
Erscheinungsjahr2008
Erscheinungsdatum11.01.2008
Auflage1., Aufl.
Seiten293 Seiten
SpracheDeutsch
Gewicht405 g
Illustrationen10 farbige Rastergrafiken, 15 s/w Rastergrafiken
Artikel-Nr.10890056
Rubriken

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Gunter E. Grimm / Christian Schärf: EinleitungGaby Herchert: niht anders kann ich iu verjehen... Zur Topik der Selbstrepräsentation mittelalterlicher AutorenRolf Selbmann: Goethes Denkmäler. Selbstbild und IkonographietraditionChristian Schärf: Belichtungszeit. Zum Verhältnis von dichterischer Imagologie und FotografieHelmut Schmiedt: Karl May - ein früher Popstar der deutschen LiteraturRuth Florack: Prinz Jussuf und die Neue Frau. Else Lasker-Schüler und Vicki Baum im Uhu Walter Delabar: Der Autor als Repräsentant, Thomas Mann als Star. Aufstieg und Niedergang der öffentlichen Funktion des Autors im 20. JahrhundertJan Knopf: Wer immer es ist, den ihr sucht: ich bin es nicht. Legenden von und um Bertolt BrechtYvonne-Patricia Alefeld: Raoul Hausmann - Pose Poesie PerformanceGunter E. Grimm: Nichts ist widerlicher als eine sogenannte Dichterlesung. Deutsche Autorenlesungen zwischen Marketing und SelbstpräsentationStephan Ditschke: Ich sei dichter, sagen sie . Selbstinszenierung beim Poetry SlamUwe Werlein: Wir hatten ja nicht einmal SchreiPapier in jenen Jahren. Der arme Dichter Arno SchmidtChristoph Ernst: Alexander Kluge und die offene Frage des Intellektuellen im MedienzeitalterDieter Heimböckel: Zwischen Elfenbein- und Fernsehturm. Peter Handkes (massen-)mediale WiderspruchsarbeitPetra Gropp: Ich/Goetz/Raspe/Dichter . Medienästhetische Verkörperungsformen der Autorfigur Rainald GoetzVolker Wehdeking: Helmut Kraussers Dichterbild in seinen Tagebüchern: die exemplarische Selbstinszenierung im Kommentar zur Erzählung Der große Bagarozy Wilhelm Amann: Arbeit am Autor. John v. Düffel und die Filmdokumentation über die Entstehung seines Romans Houwelandt (2004)Zu den Verfassernmehr
Kritik
Jede Lebensäußerung kommt einer (Selbst-)Inszenierung gleich; zumal öffentlich geschieht sie nie ohne Absicht. Insofern meint die "Selbstinszenierung" bestimmter Medienfiguren eine Binsenweisheit. Zu diesen Medienfiguren zählen, sofern sie sich nicht völlig zurückziehen, auch die Schriftsteller. Gerade bei ihnen hat die Inszenierung in Form von Interviews, Lesungen, Debattenbeiträgen, Podiumsauftritten und Verlagsmarketing Folgen für ihre Arbeit, nämlich die "Erweiterung des Textbegriffs auf kulturell variable und medial bedingte Voraussetzungen sowie eine Erweiterung des Rezeptionshorizonts von Literatur". Mit anderen Worten: Der Text ist nicht mehr nur der Text. Das wirklichkeitsreine Werk gab es nie; aber dass man in die Beurteilung von Literatur Faktoren mit einzubeziehen hat, die gewissermaßen nicht im Text selber stehen, ist eine Tendenz, die an Bedeutung eher noch zunimmt und die Sicht auf Autor und Werk immer stärker prägt. Um "Schriftsteller-Inszenierungen" ging es auf einer Mülheimer Tagung (F.A.Z. vom 25. Oktober 2006), jetzt ist der Band dazu erschienen mit lesenswerten, anregenden Vorträgen, die ein ganz guter Kompass sind im aufgeregten Literaturbetrieb. Eine These: "Nichts ist widerlicher als eine sogenannte Dichterlesung."
edo. in "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (11.02.2008, Nr. 35, S. 32)
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Autor

Gunter E. Grimm, Prof. Dr., Studium der Germanistik und Geschichte, Promotion 1970 an der Universität Tübingen, Habilitation 1981, Prof. Würzburg 1988, seit 1994 Prof. für Neuere deutsche Literatur an der Universität Duisburg (seit 2003 Duisburg-Essen).Christian Schärf, Prof. Dr., geb. 1960, Studium der Germanistik, Romanistik und Philosophie, Promotion 1993, Habilitation 1998, seit 2004 apl. Prof. am Deutschen Institut der Universität Mainz.