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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am09.03.20181. Auflage
Welcome to Ocean City Am helllichten Tag wird Jacksons bester Freund Crockie von den Sicherheitskräften der Stadt verschleppt. Und es kann nur einen Grund dafür geben: Crockie hat das Zahlungssystem der Stadt angezapft! In Ocean City, einer auf dem Meer treibenden Megacity, ist die Währung Zeit. Mehr aus Spielerei haben Jackson und Crockie einen Weg gefunden, mit einem selbstgebauten Transponder Zeitkonten zu hacken. Der Trick ist verführerisch einfach - und Crockie kann nicht widerstehen. Jetzt muss Jackson das verräterische Gerät noch vor dem Geheimdienst finden. Andernfalls sind er und ihre beiden Familien in höchster Gefahr - nur hat Jackson keine Ahnung, wo in der 15-Millionen-Stadt er seine Suche starten soll.

R. T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren, die zudem ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse lesender Jungs haben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextWelcome to Ocean City Am helllichten Tag wird Jacksons bester Freund Crockie von den Sicherheitskräften der Stadt verschleppt. Und es kann nur einen Grund dafür geben: Crockie hat das Zahlungssystem der Stadt angezapft! In Ocean City, einer auf dem Meer treibenden Megacity, ist die Währung Zeit. Mehr aus Spielerei haben Jackson und Crockie einen Weg gefunden, mit einem selbstgebauten Transponder Zeitkonten zu hacken. Der Trick ist verführerisch einfach - und Crockie kann nicht widerstehen. Jetzt muss Jackson das verräterische Gerät noch vor dem Geheimdienst finden. Andernfalls sind er und ihre beiden Familien in höchster Gefahr - nur hat Jackson keine Ahnung, wo in der 15-Millionen-Stadt er seine Suche starten soll.

R. T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren, die zudem ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse lesender Jungs haben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423432740
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum09.03.2018
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1803 Kbytes
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.2532157
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1.

Etwas stimmte nicht. Jackson konnte nicht sagen, was in ihm dieses Unbehagen auslöste. War es die Mappe mit den Zeichnungen unter seinem Arm? Aber die Kontrolleure, die vom anderen Ende der Straße auf Crockie und ihn zukamen, würden sich nicht für die Zeichenmappe eines Jungen der Clark Kellington Highschool interessieren, das wusste Jackson.

Die Decoder an seinem und Crockies Handgelenken, darum ging es ihnen. Kontrollen waren eigentlich keine Seltenheit, schon gar nicht, wenn Jackson mit Crockie in der City unterwegs war.

Crockie schlurfte neben ihm die Maui Avenue hinunter, als wäre es ein ganz normaler Morgen, an dem sie wieder einmal zu spät zur Schule kommen würden. Ein kleiner Abzug von ihren Zeitkonten wäre die Folge, ein schiefer Blick von Heather Blue, die am Haupteingang in ihrer Uniform thronte und bei Problemen mit den Decodern am Handgelenk der Schüler ein paar Knöpfe drückte.

Ein unauffälliger Blick in das Gesicht seines Freundes verriet Jackson sofort, dass auch Crockie etwas bemerkt hatte. Da war nichts von dem sonst so entspannten Crockie-Smile in seiner Miene. Sein Freund versuchte, die Panik wegzugrinsen, die ihm offenbar in die Knochen gefahren war, als die Kontrolleure auftauchten.

Dabei wurde niemand so oft wegen seines Zeitkontos überprüft wie Crockie. Er schien es regelrecht darauf anzulegen. Crockie war in den Augen der meisten Leute ein Faulenzer, ein Freak. Für sie war allein schon die struppige Mähne, die er sich oft mit einem Gummiband zu einem kleinen Dutt hoch oben auf dem Kopf verknotete, eine Provokation. Mit seinen mandelförmigen schwarzen Augen wirkte er dann wie ein Samuraikrieger. Und wenn er seine Mähne offen auf die Schultern fallen ließ, sah er aus, als habe er sich einen alten Putzfeudel auf den Kopf gesetzt.

Beide Frisurvarianten passten zu Crockie, aber nicht zu einem Schüler der feinen Clark Kellington Highschool. Vor allem für Eltern, Lehrer und Timecontroller war Crockies ganzes Auftreten die pure Kampfansage. Dabei waren Crockie seit seinem Unfall einfach nur andere Dinge wichtiger als ein stromlinienförmiger Haarschnitt.

Crockie hatte meistens die Körperspannung eines Schnürsenkels und trug ein lässiges Lächeln zur Schau, als habe er die Ruhe weg. Crockie ging nicht, er schlurfte. Er sprach nicht, er nuschelte. Und seine Kleidung war auch immer zu irgendwas: zu groß, zu schlabberig, zu verwaschen.

Wenn Jackson und Henk mit Crockie einkaufen gingen, konnten sie sicher sein, dass sie hinter einem der Trafficpoints am Ausgang, die den Wert der Waren direkt von ihren Zeitkonten abzogen, angehalten wurden. »Die Decoder bitte«, hieß es dann und sie lasen die Zeitkonten aus.

Logisch, keiner traute Crockie zu, dass er über genug Zeit auf seinem Konto verfügte, um so faul und entspannt durch die Gegend zu eiern. Das war nicht verboten, aber es fiel unangenehm auf. Man eckte an, wenn man trödelte, in einem der sauberen Parks herumhing oder Leute in zeitraubende Plaudereien verwickelte. Solche Zeitverschwendungen konnten sich die meisten Bewohner der City nicht leisten. Und Crockie sah nicht so aus, als wäre er reich. Daher war es kein Wunder, dass er häufig kontrolliert wurde.

Aber das hier schien mehr als eine normale Kontrolle zu sein.

Jackson strich sich eine seiner braunen Haarsträhnen aus der Stirn und sah sich unauffällig um. Die Maui Avenue war komplett gesperrt. Die Subway mit Gittern verrammelt. Sogar der Timeline-Park vor dem Hauptgebäude des Headquarters der Zeitagentur wurde gerade abgeriegelt. Die Sicherheitsleute postierten sich an allen Zugängen.

Jackson ging schneller. Wenn diese Kontrolle so scharf wurde, wie die Typen aussahen, kamen sie ganz sicher zu spät zur Schule. Die Uniformen der Kontrolleure saßen knapp, weil sich Muskelberge darin auftürmten. Mit kalten, ausdruckslosen Mienen folgten sie einem genauen Plan, den nur sie zu kennen schienen.

»Lass uns abhauen«, murmelte Jackson.

»Ausnahmsweise mal eine gute Idee.« Crockie schubste Jackson in die schmale Straße, die runter zum Kanal führte.

Den Weg hatten die Sicherheitsleute noch nicht verstellt. Sie rannten die menschenleere Gasse hinab. Das war eigentlich peinlich, denn in der City rannte man nicht. Wer durch die Straßen sprintete, zeigte aller Welt, dass er knapp bei Kasse war. Hektik und Rennerei war nur etwas für Leute, die es bitter nötig hatten.

Aber Jackson war das in diesem Augenblick völlig egal. Er warf einen Blick zurück, lief dabei weiter und krachte mit einem Mann zusammen, der aus einem der Hinterhöfe gekommen sein musste.

»Hoppla!«

Der Alte hielt einen Pott Kaffee in der Hand. Die heiße Brühe spritzte ihm auf den Bauch und die Brust.

»Sorry!« Jackson schnappte nach Luft und wollte schon weiterrennen. Doch als er dem Straßenkehrer ins Gesicht blickte, war er für einen Augenblick völlig verdutzt. Der Mann hatte zwei verschiedenfarbige Augen. Das linke war himmelblau, das rechte braun, fast golden. Der Alte, der eine ziemlich auffällige Narbe auf der linken Wange hatte, sah Jackson an, dann knurrte er etwas und drehte sich um.

»Komm schon!«, rief Crockie.

Jackson rannte die Gasse runter, hinter Crockie her. Vier breite Stufen führten zum Kanal.

Direkt unter der Wasseroberfläche lagen ein paar dicke Blöcke, die eigentlich dazu dienten, bei schlechtem Wetter die Strömung zu brechen. Über die konnten sie hinüber zur Clark Kellington Street und von dort direkt auf den Schulhof gelangen. Das war eine prima Abkürzung, allerdings würden die anderen Schülerinnen und Schüler an den nassen Füßen erkennen, wer mal wieder spät dran gewesen war.

»Moment mal, Jungs!«

Die Kontrolleure.

Jackson blieb wie angewurzelt stehen. Er nahm Crockies unauffällige Bewegung aus dem Augenwinkel wahr.

Bitte nicht, dachte Jackson, aber es war schon geschehen. Crockie löste mit einem schnellen Griff den Decoder von seinem Handgelenk und schob ihn vorne tief in die Hose. Er musste aufpassen, dass da nicht ein paar ziemlich wichtige Dinge verstrahlt und seine Kinder später mit einem Timecode auf der Stirn geboren wurden.

»Was zum Henker machst du da?«, flüsterte Jackson.

»Vertraue mir!« Crockie lächelte nun doch wieder lässig. So richtig überzeugend sah das für Jackson allerdings nicht aus.

Jackson hätte ihn erwürgen können. Crockie, der Freak. Musste der mal wieder einen Super-Gag reißen, die Sicherheitsleute verarschen, ausgerechnet jetzt, wo die Zeit kaum reichte, um den Trafficpoint am Schultor pünktlich zu passieren?

»Was soll der Mist?« Jackson sah die Timecontroller die Gasse herunterkommen. Es waren viel zu viele. Sechs Mann für zwei Jungs? Jetzt wurde Jackson klar, warum er von Anfang an ein ungutes Gefühl gehabt hatte: Diese Sicherheitsleute trugen Waffen. Jeder der sechs hatte eine am Gürtel hängen. Das waren nicht die normalen Timecontroller, die Crockie gerne veralberte und auflaufen ließ. Das hier waren andere Kerle. Schwereres Kaliber.

Crockie nuschelte nur: »Mach dir nicht ins Hemd, Jackson. Dir passiert schon nichts. Schließlich knetet deine Mum Lydia Tremont den Nacken!«

Jackson schwieg. Crockie tat oft so, als wären Jacksons Eltern die völligen Arschkriecher. Das waren sie nicht. Okay, sie waren angepasst, und es gefiel Jacksons Vater überhaupt nicht, wenn Jackson und Henk mit Crockie durch die Stadt spazierten.

»Wertvolle Stunden, Jackson Crowler! Wertvolle Minuten! Entwickle ein vernünftiges Zeitgefühl!«, predigte Herb Crowler gerne.

Vielleicht war es ein Fehler gewesen, Crockie und Henk zu erzählen, dass seine Mutter Mrs Tremont, die mächtigste Frau von Ocean City, massierte. Crockie schoss deswegen immer wieder mal einen giftigen Pfeil ab. So, als hätten Jacksons Eltern damals die zwei Wochen Urlaub auf Cheruba Island von ihr geschenkt bekommen. Hatten sie nicht. Sie hatten die Reise in der großen Tombola zum Jahresende gewonnen und Crockie wusste das.

Auch der Umzug der Crowlers in die viel komfortablere Parkfield-Siedlung hatte nichts mit Mrs Tremont und ihren Verspannungen zu tun. Jacksons Vater hatte sich den Umzug durch jahrelanges Durchhalten zuerst in den Betrieben der Abfallwirtschaft und später dann in der Süßwasserversorgung erarbeitet.

»Wir arbeiten hart, für jede freie Sekunde. Und das ist auch gut so«, pflegte Herb Crowler zu sagen.

Es war doch nicht Jacksons Schuld, dass nicht alle Arbeit gleich viel wert war im System der City. Wer mehr wichtige Aufgaben schneller erledigen konnte, konnte auch mit mehr Freiminuten auf dem Konto rechnen. Das war logisch. Und gerecht.

Dass es jetzt Ärger geben würde, war klar. Jackson brauchte nur in das Gesicht von Crockie und in die sechs grimmigen Visagen der Kontrolleure zu gucken. Der erste von ihnen schien so eine Art Anführer zu sein. Er stellte sich breitbeinig vor Jackson und Crockie auf. Hinter ihm versperrten zwei seiner Kollegen die Gasse.

»Decoder!«, sagte der Anführer knapp.

Jackson klemmte sich die Mappe mit den Zeichnungen zwischen die Beine. Er war ein begabter Zeichner, aber er zeichnete nicht nur gerne, was Mr Gobbins im Unterricht vorgab. Ebenso gern kritzelte er seine, Henks und Crockies wildesten Spinnereien aufs Papier. Unter den Selbstporträt-Versuchen für den Kunstunterricht lag daher ein Blatt in der Mappe, das ihnen wirklich gewaltigen Ärger einbringen würde. Nichts aus dem Unterricht, keine hingeschmierten Karikaturen der Lehrer, sondern sehr gerade, saubere und auf den Millimeter ausgemessene Linien, Winkel und Kreise.

Jackson schob den Ärmel seines Shirts hoch und zeigte seinen Decoder, der das Handgelenk fest umschloss,...
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Autor

R. T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren, die zudem ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse lesender Jungs haben.Frank Maria Reifenberg, geboren 1962, ist gelernter Buchhändler. Er schreibt vor allem Kinder- und Jugend- sowie Drehbücher für Film und Fernsehen und engagiert sich für die Leseförderung von Jungen.Christian Tielmann, 1971 in Wuppertal geboren, studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg und Hamburg. Er ist freier Autor und schreibt vor allem für Kinder und Jugendliche.