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Ocean City - Im Versteck des Rebellen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am20.07.20181. Auflage
Flucht aus Ocean City Ganz Ocean City jagt Jackson und Crockie! Aber als sich die schwimmende Megastadt dem Festland nähert, gelingt es den Freunden trotzdem, sich dorthin abzusetzen. Sie wollen auf dem Kontinent nach dem verbannten Rebellenführer suchen und ihn heimlich wieder in die Stadt einschleusen. Denn ohne seine Hilfe scheint ein organisierter Widerstand kaum möglich. Doch auf dem Festland gelten eigene Regeln und Gesetze - und Ocean Citys langer Arm reicht selbst bis hierhin. Um zu überleben, müssen sich die Freunde dubiosen Gestalten anvertrauen - und untertauchen. Dabei drängt die Zeit, denn die City wird sich schon in wenigen Tagen wieder vom Festland entfernen und dann gäbe es für Jackson und Crockie kein Zurück.

R. T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren, die zudem ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse lesender Jungs haben.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextFlucht aus Ocean City Ganz Ocean City jagt Jackson und Crockie! Aber als sich die schwimmende Megastadt dem Festland nähert, gelingt es den Freunden trotzdem, sich dorthin abzusetzen. Sie wollen auf dem Kontinent nach dem verbannten Rebellenführer suchen und ihn heimlich wieder in die Stadt einschleusen. Denn ohne seine Hilfe scheint ein organisierter Widerstand kaum möglich. Doch auf dem Festland gelten eigene Regeln und Gesetze - und Ocean Citys langer Arm reicht selbst bis hierhin. Um zu überleben, müssen sich die Freunde dubiosen Gestalten anvertrauen - und untertauchen. Dabei drängt die Zeit, denn die City wird sich schon in wenigen Tagen wieder vom Festland entfernen und dann gäbe es für Jackson und Crockie kein Zurück.

R. T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren, die zudem ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse lesender Jungs haben.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423434577
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum20.07.2018
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1657 Kbytes
IllustrationenFormat: EPUB
Artikel-Nr.3415951
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Zurück. Das war Jacksons einziger Gedanke. Ein Gedanke so groß, dass er ihm den kühlen Blick auf alles andere verstellte. Ein Gedanke, der ihm die Luft zum Atmen nahm. Das altersschwache Boot stampfte durch die graue See, der Dunkelheit entgegen, raus aus dem künstlichen Licht der City, weg von den Hafenanlagen. Fjodor steuerte die nach Fisch stinkende Kiste geradewegs in die Richtung, in der sie das Festland vermuteten.

»Wir müssen zurück!«, keuchte Jackson.

Sein Freund Crockie stand neben ihm an der Reling. Er war sichtlich bemüht, seinen Magen und seine Nerven unter Kontrolle zu halten. Der Kahn schwankte in den Wellen des Ozeans. Crockie schüttelte den Kopf, auf dem die ersten Haarstoppeln wieder sprießten, nachdem die Abteilung Z ihm im Gefängnis den Schädel rasiert hatte. »Red keinen Mist, Jackson. Wir sind ihnen gerade noch entkommen. Es gibt kein Zurück. Entweder wir schaffen es bis zu der verdammten Küste oder ...« Das oder wollte er sich wohl lieber nicht ausmalen.

Crockie kramte in einer Box im Heck des Bootes. Sie stand neben unordentlich hingeworfenen Netzen und ein paar Hummerkörben, die sich dort stapelten. Schwimmwesten kamen zum Vorschein. Drei Stück. Für sieben Personen. Außerdem leuchteten die Westen in einem schreienden Orange, weithin sichtbar. Sichtbarkeit war im Augenblick das Letzte, was sie brauchten.

Crockie knallte den Deckel der Kiste zu. »Wenn ich jemals wieder ein normales Leben haben sollte, lerne ich schwimmen«, knurrte er.

Die Mädchen und Jimmy hatten sich sofort unter Deck in die winzige Kajüte verzogen, um zu überprüfen, ob alles an Bord war, was sie für teure Minuten und Stunden bei dem Eigentümer des Schiffs gekauft hatten. Grischa stand in der Bugspitze und hielt Ausschau. Immer wenn eine hohe Welle heranrollte, gab er Fjodor ein Zeichen, der daraufhin den Motor drosselte.

Jackson packte Crockie an den Schultern. »Wir müssen zurück, Crockie«, wiederholte er. »Zurück!«

Die Lichter der Hochhäuser von Ocean City, die gelbliche Beleuchtung der Hafenanlage der schwimmenden Millionenstadt, entfernten sich immer weiter. Der altersschwache Kahn legte ein beachtliches Tempo vor und schlingerte dabei bedenklich durch die Wellenkämme.

»Er hat sie, Crockie, verdammt noch mal, er hat sie!«

»Wer hat was?« Crockie wand sich aus Jacksons Griff. »Willst du mir die Schulter auskugeln?«

»Kilroy. Rufus. Er hat sie.« Die Panik in Jackson wuchs. Sie überflutete ihn in Wellen, die schlimmer als dieses grauschwarze Wogen vorm Bug des Bootes waren. Es war ihm egal, wie wirr er sich anhörte. Beim Anblick seiner kleinen Schwester an der Hand dieses alten Mannes hatte sich sämtliche Vernunft von ihm verabschiedet.

Jackson hatte sie gesehen. Er hatte genau gesehen, wie der alte Mann Jacksons Schwester Celine festgehalten und zu ihm herübergegrinst hatte. Es bestand kein Zweifel: Es war Rufus Gainsbourgh gewesen. Der Mann, dem Jackson vertraut hatte. Der Mann, der Jackson und Crockie mal einen Hubackle zugesteckt, mal mit einer alten Speicherplatte und ziemlich oft mit einem guten Rat ausgeholfen hatte. Wie ein Großvater war er für Jackson gewesen, obwohl er das nie ausgesprochen hatte. Warum gab er sich als Clarence Kilroy, dem angeblich dieser Kutter gehörte, aus? Warum überließ er ihnen, den gesuchten Rebellen vom Kommando Matt Fuller, das Boot? Aber viel wichtiger als alle anderen Fragen war: Was machte seine kleine Schwester an der Hand dieses Mannes?

Jackson wusste nicht, was für ein Spiel Rufus Gainsbourgh trieb. Eines wusste er jedoch sicher: Celine sollte keine Figur in diesem Spiel sein. Sie mussten umkehren, Celine sofort befreien und dann mit ihr fliehen.

»Er hat Celine.« Jackson raufte sich die Haare. »Wir müssen umdrehen.«

Crockie starrte ihn entgeistert an. »Was redest du für ein Zeug? Bist du irre? Wieso Rufus?«

Das Boot sackte in ein Wellental. Crockie verlor das Gleichgewicht, rutschte aus und kippte rückwärts gegen die Kiste mit den Schwimmwesten. »Verdammt!«, schrie er.

Jackson lief zum Führerstand des Bootes und riss die Tür auf. Fjodor lachte. »Kannste nicht anklopfen? - Ganz schön fette Wellen, quer übern Ozean wollte ich mit dem Ding nicht schippern.«

Jackson griff ins Ruder. Aus dem Augenwinkel nahm er Grischas Fuchteln mit den Armen wahr, aber das Boot legte sich quer.

»Finger weg«, fauchte Fjodor.

»Wir drehen um!«, rief Jackson. Er schob Fjodor weg, packte sich das Ruder und warf es herum. Das Boot legte sich bedenklich auf die Seite. Wassermassen überspülten das Deck. Crockie musste sich festhalten, damit er nicht über Bord ging.

»Scheiße, drehst du jetzt völlig durch, Jackson?«, schrie Crockie. Er kam in die Kabine gestürzt und packte Jackson an der linken Schulter. Im selben Moment legte sich Fjodors schwere Hand auf Jacksons rechte Schulter. Jackson krallte sich am Steuer fest. Die beiden waren stärker. Sie zerrten ihn los. Fjodor schubste Jackson aus dem Führerstand, übernahm wieder das Steuer und brachte das Boot zurück auf Kurs.

Crockie hielt Jackson fest. »Was soll der Mist? Rufus hat Celine? So ein Quatsch. Wir haben einen Plan, kapiert? Und an den halten wir uns, wir können nicht zurück.«

»Ohne mich!«

Jackson stürzte zum Heck, riss die Kiste mit den Schwimmwesten auf und warf eine in das Kielwasser des Bootes. Er kletterte auf die Kiste, bereit zum Sprung, aber Crockie packte ihn am Arm.

»Hör auf, du bist wahnsinnig. Das schaffst nicht einmal du.«

Jackson versuchte, sich loszureißen, aber Crockie hing an ihm wie eine Klette. Das Boot sackte wieder in ein Wellental, sie verloren beide das Gleichgewicht. Crockie knallte vornüber gegen die schmale Reling. Ein Schmerzensschrei übertönte das Rauschen der Wellen. Crockie sackte in sich zusammen und schwankte. Jackson versuchte, ihn am Arm zu packen.

Er spürte, wie ihm der Stoff der Jacke durch die Finger glitt. Er konnte ihn nicht halten. »Vorsicht, Crockie«, schrie er noch, aber es war zu spät. Crockie rutschte über die Reling.

Durch Jacksons Gehirnwindungen raste ein Bild: wie die Leute der Abteilung Z Crockie vor wenigen Wochen angeschossen hatten und sein Freund in den Kanal gestürzt war. Einen Herzschlag zu lang hatte Jackson gewartet, nicht zugegriffen, war nicht hinterhergesprungen. »Crockie war tot«, hatten die anderen gesagt, »du konntest ihm nicht helfen!« Aber Crockie war nicht tot gewesen. Er hatte die Sache überlebt. Jackson machte sich trotzdem Vorwürfe, dass er versagt hatte.

Die Erinnerung gab Jackson eine solche Kraft, dass seine Hand sich wie ein Schraubstock um Crockies Handgelenk legte. Ich lasse ihn nicht los, nein, eher gehe ich mit ihm über Bord. Ein stechender Schmerz ließ ihn zusammenfahren. Das zeitgleiche Krachen klang nicht gut. Nicht Crockies, sondern seine eigene Schulter war ausgekugelt.

»JACKSON!«, gellte wie aus weiter Ferne Crockies Schrei.

Jackson sah, wie Crockies Füße im Wasser schleiften. Die Füße, nun schon die Knie. Jacksons Hand klammerte sich an Crockies Handgelenk und Crockies an seines. Der Schmerz in der Schulter war unerträglich, aber Jackson wusste, dass ein anderer Schmerz ihn nie mehr im ganzen Leben verlassen würde, wenn er jetzt losließ. Er stemmte die Füße gegen die Reling und schaffte es, mit der zweiten Hand Crockies Kragen zu packen. Jemand schrie etwas in Jacksons Ohr, drei, vier weitere Arme griffen nach Crockie.

»Wir haben ihn!«

Chaos, Schreie, etwas raste auf Jacksons Gesicht zu, eine Faust. Wohlige Schwärze breitete sich um Jackson aus.

 

Jackson schmeckte Blut. Schmerz pochte in seiner Nase. Jemand hatte ihn geschlagen, ihm wahrscheinlich die Nase gebrochen.

Jackson wollte aufstehen. Es ging nicht. Ein unbändiger Schmerz in der Schulter warf ihn zurück in das muffige Kissen. Er lag auf einem der schmalen Betten in der Kajüte. Um ihn herum war es dunkel.

»Hey, jetzt übertreibt ihr´s aber, Jungs«, hörte er draußen eine Stimme. Das war Lou.

»Ich wollte ihn nicht umhauen«, grummelte Grischa. »In dem Gemenge ...«

»Ist schon gut«, sagte Lou. »Hauptsache, es ist niemand zu Schaden gekommen.«

Seine Nase, seine Schulter, eigentlich sein ganzer Körper fühlte sich ziemlich nach Schaden an.

»Er bringt uns alle in Gefahr.« Scouts scharfe Worte ließen keinen Zweifel daran, was sie von Lous Versuch hielt, die anderen zu beruhigen. Sie war von Anfang an nicht davon überzeugt gewesen, dass Jackson eine Hilfe für die Gruppe darstellte. Bei Crockie hatte Scout sich ganz anders verhalten. Kratzbürstig war sie zu allen, aber bei Crockie schimmerte immer noch etwas anderes durch.

Lou nahm Jackson in Schutz. »Jackson hat die Nerven verloren, aber das kann passieren.«

»Das darf nicht passieren«, gab Jimmy zurück. »Wir stehen immer noch am Anfang der Mission. Wenn er wieder durchdreht, kostet uns das vielleicht alle Kopf und Kragen.«

Jackson hasste den herablassenden Ton von James O´Reilly, der von allen nur Jimmy genannt wurde. Klar, er war der Älteste von ihnen. Er hatte der mächtigsten Frau von Ocean City als persönlicher Assistent gedient, und vor allem verfügte er alleine über die Informationen, die sie brauchten, um diesen Matt Fuller auf dem Festland zu finden. Alle anderen sollten nur das wissen, was unbedingt nötig war. Wenn einer von ihnen in die Hände der Abteilung Z fiel, konnte er die Mission nicht gefährden. Crockie hatte erlebt, was es bedeutete, von diesen Leuten befragt zu werden. Nach allem, was Jackson von Crockie erfahren hatte,...
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Autor

R. T. Acron sind Christian Tielmann und Frank Maria Reifenberg, zwei renommierte Kinder- und Jugendbuchautoren, die zudem ein besonderes Gespür für die Bedürfnisse lesender Jungs haben.Frank Maria Reifenberg, geboren 1962, ist gelernter Buchhändler. Er schreibt vor allem Kinder- und Jugend- sowie Drehbücher für Film und Fernsehen und engagiert sich für die Leseförderung von Jungen.Christian Tielmann, 1971 in Wuppertal geboren, studierte Philosophie und Germanistik in Freiburg und Hamburg. Er ist freier Autor und schreibt vor allem für Kinder und Jugendliche.