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Kreuzfahrt der Eitelkeiten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
240 Seiten
Deutsch
Bedey Media GmbHerschienen am16.05.20221. Auflage
Für Dirk »Kuppi« Kupjoweit ist das Leben vor allem eines: nicht langweilig. Neben seinem Beruf als Feuerwehrmann ist er nämlich leidenschaftlicher und professioneller Zauberer, der in seinen Shows die unterschiedlichsten Gemüter zu unterhalten weiß. Dieser Leidenschaft geht er auch auf Kreuzfahrten nach, doch diesmal ist er es, dem Überraschungen bevorstehen. Denn seine Freundin Julia taucht überraschend an Bord auf mit dem festen Ziel, die gemeinsame Zukunft zu planen ... just in dem Moment, als Dirk seinen Jugendschwarm Sylvie unerwartet unter den Gästen wiedersieht. Zu allem Überfluss intrigiert der Künstlerdirektor an Bord gegen ihn und auch sein Erzfeind aus Schultagen lauert auf seine Chance, ihm Böses zu tun. Nicht genug damit, birgt Sylvie ein dunkles Geheimnis, mit dem sie Kuppi vollends ins Desaster stürzt ...

Frank Katzmarek wurde 1966 in Herford geboren und ging nach der Lehre zum Fahrzeugbauer in den Beamtendienst bei der Berufsfeuerwehr Bielefeld. Dort wurde er u.a. elf Jahre auf dem Rettungshubschrauber Christoph 13 eingesetzt. Seine große Leidenschaft ist es aber auch, Leute zu unterhalten. Seit seinem 12. Lebensjahr ist er als Zauberer und seit dem 20. Lebensjahr als Moderator viel gebucht. Ob für TV oder rund um den Globus auf Kreuzfahrten, Betriebsfeiern, Familien- oder Vereinsfesten unterhält Frank Katzmarek mit Comedy-Zauberei sein Publikum mit großem Erfolg. Seine Programme führt Frank Katzmarek in Deutsch und Englisch vor. So hatte er auch dreimal die Chance, in New York auf dem Broadway bei der Monday Night Magic die USA zu verzaubern. Als Moderator der Internet-TV-Sendung "Wortbäckerei" begrüßt er jeden 2. Monat vor mehr als 50.000 Zuschauern live Bestsellerautoren und angesagte Musiker als Showact. Für die Stiftung Augenblicke steht er zusammen mit Ingolf Lück bei der großen Guter-Zweck-Show "Comedy-Schuppen" als Moderator auf der Bühne und ist als Organisator für die Buchung der TV-Comedy Stars zuständig.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextFür Dirk »Kuppi« Kupjoweit ist das Leben vor allem eines: nicht langweilig. Neben seinem Beruf als Feuerwehrmann ist er nämlich leidenschaftlicher und professioneller Zauberer, der in seinen Shows die unterschiedlichsten Gemüter zu unterhalten weiß. Dieser Leidenschaft geht er auch auf Kreuzfahrten nach, doch diesmal ist er es, dem Überraschungen bevorstehen. Denn seine Freundin Julia taucht überraschend an Bord auf mit dem festen Ziel, die gemeinsame Zukunft zu planen ... just in dem Moment, als Dirk seinen Jugendschwarm Sylvie unerwartet unter den Gästen wiedersieht. Zu allem Überfluss intrigiert der Künstlerdirektor an Bord gegen ihn und auch sein Erzfeind aus Schultagen lauert auf seine Chance, ihm Böses zu tun. Nicht genug damit, birgt Sylvie ein dunkles Geheimnis, mit dem sie Kuppi vollends ins Desaster stürzt ...

Frank Katzmarek wurde 1966 in Herford geboren und ging nach der Lehre zum Fahrzeugbauer in den Beamtendienst bei der Berufsfeuerwehr Bielefeld. Dort wurde er u.a. elf Jahre auf dem Rettungshubschrauber Christoph 13 eingesetzt. Seine große Leidenschaft ist es aber auch, Leute zu unterhalten. Seit seinem 12. Lebensjahr ist er als Zauberer und seit dem 20. Lebensjahr als Moderator viel gebucht. Ob für TV oder rund um den Globus auf Kreuzfahrten, Betriebsfeiern, Familien- oder Vereinsfesten unterhält Frank Katzmarek mit Comedy-Zauberei sein Publikum mit großem Erfolg. Seine Programme führt Frank Katzmarek in Deutsch und Englisch vor. So hatte er auch dreimal die Chance, in New York auf dem Broadway bei der Monday Night Magic die USA zu verzaubern. Als Moderator der Internet-TV-Sendung "Wortbäckerei" begrüßt er jeden 2. Monat vor mehr als 50.000 Zuschauern live Bestsellerautoren und angesagte Musiker als Showact. Für die Stiftung Augenblicke steht er zusammen mit Ingolf Lück bei der großen Guter-Zweck-Show "Comedy-Schuppen" als Moderator auf der Bühne und ist als Organisator für die Buchung der TV-Comedy Stars zuständig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783948486679
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.05.2022
Auflage1. Auflage
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9018164
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Ostwestfalen - Bielefeld - Feuerwache: Langeweile

Willst Du leiden Höllenqualen, gibt es nur eines: Ostwestfalen.

Siehst Du Mieses in der Welt, bist Du wohl in Bielefeld.

Bielefeld, du schöne Stadt â¦ streiche »schön«, nimm besser »fuck«.

Das sind die Sprüche, die mir als erstes einfallen, wenn ich überlege, wie Nichteinwohner die Ostwestfalenmetropole beschreiben. Ich weiß, den Begriff »Metropole« zu benutzen ist vermessen, sofern man solche Orte wie Berlin, München, Hamburg, Frankfurt oder Köln daneben stellt. Ganz zu schweigen von internationalen Megacitys wie New York, Sydney, Tokio oder Istanbul.

Bielefeld besitzt in der öffentlichen Meinung den Charme der gewissen Leere. Nicht von Ungefähr hat sich in Verbindung mit meiner Heimat die Verschwörungstheorie entwickelt, dass es sie gar nicht gibt. Unsäglich, aber irgendwo auch nachvollziehbar, spiegelt es doch die Unentschlossenheit und Zerrissenheit des Erscheinungsbildes wider. Bielefeld ist das Paradebeispiel dafür, sich nicht entscheiden zu können. Es ist zu groß für eine Kleinstadt, aber zu klein für eine Großstadt. Die ortsansässige Fußballelf Arminia pendelt stetig orientierungslos zwischen den verschiedenen Profiligen hin und her und ist allein siebenmal aus der 1. Fußballklasse abgestiegen. Die Existenz eines U-Bahnnetzes steht für den Versuch, nach Großem zu streben, wirkt jedoch aufgrund der äußeren Rahmenbedingungen merkwürdig deplatziert. Steht man nun wiederum kurz davor, Bielefeld als pure Provinz mit Geltungssucht abzuqualifizieren, fällt einem ein, dass weltweit operierende Großkonzerne wie Dr. Oetker, Bertelsmann und Miele hier ansässig sind. Wie gesagt, die Stadt kann sich nicht entscheiden â¦

Genauso verhält es sich im Grunde genommen mit meinen besten Kumpeln Olaf »Öli« Hövelkröger, Thomas »Triene« Sunderkötter und Christian »Katschka« Otterpohl. Alle drei befinden sich in dem Wechselbad der Gefühle, sehnsüchtig gedanklich nach Dingen zu greifen, die von der rauen Gegenwart durchkreuzt werden.

Öli sieht sich in der Fantasie als Biker und muskulöser Harley-Hasardeur frei und ungebunden auf dem Highway 1 der Abendsonne Kaliforniens entgegenwubbern. Die wilde, langmähnige Haartracht wird vom Wind gekämmt und die Augen sind hinter einer coolen Sonnenbrille versteckt.

In Wirklichkeit reicht seine freie Entfaltung - nach täglich verrichtetem Job als Versicherungskaufmann mit Spezialgebiet Riester Rente und ähnlichen Gaunereien - maximal bis zum Gartenrand des noch lange nicht abbezahlten Eigenheimes. Spätestens dann erreicht ihn die brüchig-schnarrende Stimme seiner Frau Tanja, die ihn mit unzähligen Anweisungen überschüttet. Der Tonfall lässt einiges an Geringschätzung spüren. Geringschätzung dafür, dass Öli mittlerweile ganzjährig beachtlichen Winterspeck mit sich herumträgt. Geringschätzung dafür, dass seine ehemals adlerartige Sehstärke der eines Maulwurfs gewichen ist und nur noch mit Brillengläsern hoher Dioptrienzahl ausgeglichen werden kann. Geringschätzung dafür, dass sich in die einst sprießende, wuschelige Haarmatte tiefe Schneisen an Geheimratsecken hineinfressen. Geringschätzung dafür, dass die zupackende, handwerksbegabte Art von damals nur gespielt war und Olaf bei genauer Betrachtung noch nicht einmal eine Reißzwecke unfallfrei in eine Pinnwand drücken kann. Und nicht zuletzt Geringschätzung dafür, dass die Ehe immer noch kinderlos ist, wobei keineswegs geklärt ist, ob Tanja oder Öli Schuld daran trägt.

Triene, der zweite im Bunde, scheint im ersten Moment das genaue Gegenteil von Öli zu sein. Groß gewachsen, sportliche Figur, braun gebrannt, volles dunkles Haar und finanziell gut aufgestellt gibt er sich gerne in jeder Hinsicht potent und selbstsicher. Allerdings wohnt er im Alter von Ende 30 immer noch zu Hause und hängt unverändert am finanziellen Tropf seines Vaters, Inhaber des erfolgreichen mittelständischen Unternehmens »KlinSunBi«, welches Türverschlüsse unterschiedlichster Art herstellt und damit zu den weltweit führenden Vertretern der Branche zählt. Sämtliche Ausbildungsanläufe hat Triene abgebrochen und steht nun ohne jedweden Abschluss da, bis auf die Fachoberschulreife, die er auch nur mit Ach und Krach und dem Einfluss des Namen Suderkötter zugesprochen bekam. Zu allem Überfluss kommt er wie selbstverständlich allem nach, was sein »Mamachen« ihm vorgibt, und sei es auch nur, bei kaltem Wetter warme lange Unterhosen mit Eingriff zu tragen. Kein Wunder also, dass Thomas im Spannungsfeld des Versagers - so sieht ihn der Vater - einerseits und des Muttersöhnchens - so prägt ihn sein Mamachen - andererseits keine dauerhafte Frau findet. Dabei hätte er gerne eine feste Beziehung.

Katschka kommt mir von den drei Freunden am nächsten, allein schon, weil er mein Arbeitskollege ist und wir uns deswegen häufiger sehen. Hätte er nicht schon sehr früh die Segel auf Familienplanung - inklusive der verantwortungsvollen Übernahme der Vaterrolle mit allen Pflichten - gestellt, wäre aus ihm Anfang der 90er-Jahre wahrscheinlich ein gefeierter Rockstar geworden. Als Gründer und Frontsänger der Crossover-Band »Bleeding Smokegun« gelangen ihm Anfang der 90er-Jahre mit »Virgin Terror«, »Fairytale Murder« und »Bielefeld and other stuff« veritable Hits. »Bleeding Smokegun« wurde schon in einem Atemzug mit den »H-Blockxs« genannt, bevor Katschka die Leine zog und völlig überraschend ausstieg. Das bereut er heute sehr, denn seine ehemaligen Kumpanen avancierten mit dem neuen Sänger zu internationalen Rockgrößen. Demgegenüber rutschte ihr Ex-Frontmann in die Rolle des personifizierten Durchschnitts, wenn man davon absieht, dass er mit seinem damaligen Groupie und der jetzigen Ehefrau Sille sechs Kinder in die Welt setzte. In ihrem unerschöpflichen Anspruchsdenken treiben die Sprösslinge Christian in den Wahnsinn, denn ihm ist schleierhaft, wie er deren Bedürfnisse erfüllen soll. Handys und Spielekonsolen müssen auf dem neuesten Stand sein, natürlich ausgestattet mit den entsprechenden Games. Die Fahrräder dienen, neben dem inzwischen unbedeutend gewordenen Umstand eines Fortbewegungsmittels, vornehmlich als Aushängeschild der eigenen Person, quasi als persönliche Visitenkarte. Und so weiter und so fort.

Sämtliche Einnahmen aus den vergangenen Hits und ein großer Teil des Verdienstes geht in die Abzahlung des geräumigen Hauses samt dessen Unterhalt, wobei Katschka als geschickter Handwerker vieles selbst macht. Das verschlingt wiederum einen erheblichen Teil seiner Freizeit. Kein Wunder, dass Christian von mir dankbar Angebote annimmt, wenn ich ihn bitte, für 100 Euro Handgeld einen Nachtdienst von mir zu übernehmen. Es ist sogar so, dass er mich häufiger aufsucht mit den Worten: »Hast du mal wieder einen Dienst für mich?«

So verschieden Öli, Triene und Katschka auch sind, so verbunden sind sie - außer durch die gemeinsame Freundschaft mit mir und untereinander - durch die Begeisterung für ihre Schützenbruderschaft im »Schützenverein Maria Bielefeld 1958 e.V.«. Für einen gemeinsamen, geselligen Abend lassen sie alles stehen und liegen. Steht darüber hinaus gar das einmal im Jahr stattfindende Schützenfest an, herrscht alkoholnebeliger Ausnahmezustand.

Erwachsene Personen zwängen sich in alberne, grüne Uniformen, deren Jacken die meisten nicht mehr schließen können, da ihnen die pralle Bierplauze im Wege steht. Die einfachen Schützen­brüder schultern Holzgewehre und marschieren im besoffenen Zustand unter den Befehlen eines ebenfalls lächerlich daherkommenden Hauptmannes. Bei der Ankunft auf dem Festplatz übergibt der Befehlsgebende unter den Kommandos »Rechts um!«, »Gewehr ab!« und »Rührt Euch!« die Kompanie dem Schützenkönig, der dann nach einigen bedeutungsschweren Dankesworten die Truppe zum Feiern entlässt. Auf dem männerbeherrschten Festzelt lässt man willfährig sämtliche Evolutionsfortschritte rückwärts laufen und gefällt sich darin, gleich einem Höhlenmenschen zu rülpsen, zu furzen und - je länger der Abend dauert - zu kotzen. Auch die Verständigung reduziert sich im Verlaufe der Feier zunehmend auf einfache Grunzlaute, die jedoch untereinander verstanden werden, getreu des Mottos »Gleich und Gleich gesellt sich gern«. So ist es genau genommen immer, wenn männerbestimmte Traditionsveranstaltungen stattfinden. Frauen sind auf dem Festzelt unerwünscht und deren Zutritt ist untersagt. Es sei denn, sie müssen ihren volltrunkenen Gatten abholen, der kurz vor dem Pupillenstillstand und dem Verlust der Muttersprache steht.

In diese Welt bringen mich keine zehn Pferde, auch nicht meine besten Freunde.

Ich kann aber verstehen, warum Öli, Triene und Katschka sich dem althergebrachten, biederen Treiben hemmungslos hingeben - und alle Rheinländer sollen sich bloß hüten, sich lustig darüber zu machen, denn sonst lasse ich mich näher über das befohlene Lustigsein namens Karneval aus.

Es bedeutet für die drei eine willkommene Flucht aus den Alltagsfesseln. Dabei spielt es überhaupt keine Rolle, sich den Vorgaben einer Vereinssatzung unterordnen zu müssen. In diesem Fall haben weder die tyrannisierende Ehefrau noch die fordernden Eltern, noch die renitenten Kinder ihre Finger im Spiel. Hier herrscht echte gleichgesinnte Vereinsmeierei. Hier können sich meine besten Kumpel in dem Gefühl der Freiheit und der losgelösten Entfaltung einlullen und sich gegenseitig in alkoholseliger Runde immer noch die Erreichbarkeit ihrer Träume vorgaukeln.

Im Gegensatz zu Öli,...

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