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Rules of Vicinity - Sieben Sekunden

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
376 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am30.06.20221. Auflage
"Manche Dinge glänzen so sehr, dass sie dich blenden, und erst, wenn du im Inneren steckst, erkennst du, dass alles bloß eine Illusion ist." Die drei Ligen der Schönheit diktieren in AurA Eupa, dem Neuen Europa, das Leben der Menschen. Berührungen werden streng überwacht, Kontakte außerhalb der Liga sind verboten. Kurz nach seinem 17. Geburtstag beginnt der zurückhaltende Crish Hevans seine Ausbildung am Institut für soziale Eingliederung und wird direkt am ersten Tag zur Zielscheibe von brutalen Attacken. Denn Crish ist anders, eine kleine Abweichung in seinem Gesicht entspricht nicht den Vorgaben der Regierung, was ihn bereits sein Leben lang verfolgt. In Asher findet er einen guten Freund, auf den er sich verlassen kann, doch je enger ihre Freundschaft wird, desto mehr hinterfragt Crish ihre wahre Bedeutung ... Für Novalee Levi bedeuten die Gesetze AurA Eupas Sicherheit und Beständigkeit. Doch alles ändert sich, als sie Graey begegnet, der sich illegal in ihrer Liga aufhält. Hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl der Regierung gegenüber und Zuneigung für Graey, muss sie sich entscheiden, ob sie für etwas Verbotenes zu kämpfen bereit ist, oder ob sie den jungen Mann ausliefern soll, auch wenn das seinen Tod bedeuten würde... Überarbeitete Neuauflage der Forbidden Touch Trilogie. "Kerstin hat dieses Talent, Bücher zu schreiben, die einem auch nach dem Lesen nicht mehr loslassen. Ein Buch zum Nachdenken, Fühlen, Verstehen und Lieben." - Stella Tack, SPIEGEL-Bestseller Autorin

Kerstin Ruhkieck schreibt Geschichten, seit sie einen Stift halten kann. Sie machte ihr Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte Deutsche Sprache und Literatur in Hamburg. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,99

Produkt

Klappentext"Manche Dinge glänzen so sehr, dass sie dich blenden, und erst, wenn du im Inneren steckst, erkennst du, dass alles bloß eine Illusion ist." Die drei Ligen der Schönheit diktieren in AurA Eupa, dem Neuen Europa, das Leben der Menschen. Berührungen werden streng überwacht, Kontakte außerhalb der Liga sind verboten. Kurz nach seinem 17. Geburtstag beginnt der zurückhaltende Crish Hevans seine Ausbildung am Institut für soziale Eingliederung und wird direkt am ersten Tag zur Zielscheibe von brutalen Attacken. Denn Crish ist anders, eine kleine Abweichung in seinem Gesicht entspricht nicht den Vorgaben der Regierung, was ihn bereits sein Leben lang verfolgt. In Asher findet er einen guten Freund, auf den er sich verlassen kann, doch je enger ihre Freundschaft wird, desto mehr hinterfragt Crish ihre wahre Bedeutung ... Für Novalee Levi bedeuten die Gesetze AurA Eupas Sicherheit und Beständigkeit. Doch alles ändert sich, als sie Graey begegnet, der sich illegal in ihrer Liga aufhält. Hin- und hergerissen zwischen Pflichtgefühl der Regierung gegenüber und Zuneigung für Graey, muss sie sich entscheiden, ob sie für etwas Verbotenes zu kämpfen bereit ist, oder ob sie den jungen Mann ausliefern soll, auch wenn das seinen Tod bedeuten würde... Überarbeitete Neuauflage der Forbidden Touch Trilogie. "Kerstin hat dieses Talent, Bücher zu schreiben, die einem auch nach dem Lesen nicht mehr loslassen. Ein Buch zum Nachdenken, Fühlen, Verstehen und Lieben." - Stella Tack, SPIEGEL-Bestseller Autorin

Kerstin Ruhkieck schreibt Geschichten, seit sie einen Stift halten kann. Sie machte ihr Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte Deutsche Sprache und Literatur in Hamburg. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756281091
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.06.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.1
Seiten376 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9604457
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


NOVALEE LEVI

»Jeder Bürger in AurA Eupa ist dazu verpflichtet, bis zu seinem 18. Geburtstag mit einem selbst gewählten Partner in den Bund der Ehe zu treten. Wer bei seiner Partnersuche scheitert, wird in der Siedlung der Unverheirateten untergebracht. Eine zügige Hochzeit ist weiterhin erwünscht.«

Auszug aus: »Das perfekte System«, Seite 23, Kapitel 2

Nur ein Koffer, mehr war ihr nicht geblieben. Nicht gerade viel, wenn man ein neues Leben beginnen musste.

Die Siedlung der Unverheirateten war nun ihr neues Zuhause. Wie die Waben in einem Bienenstock bauten sich die zweistöckigen Apartmenthäuser um sie herum auf und lösten in ihr ein befremdliches Gefühl von Enge aus. Novalee Levi stellte ihren Koffer auf dem verwitterten Boden ab und zog den Zettel aus ihrer Jackentasche. Er flatterte im Wind und Novalee hielt ihn mit beiden Händen fest, um die Worte darauf zu entziffern. Dabei hatte sie den Brief schon hunderte Male gelesen und wusste genau, was dort stand.

HAUS L, Wohnung 23B.

Sie steckte den Zettel eilig wieder in die Tasche, bevor der Nieselregen ihn vollständig durchweichte, und blickte sich hilflos um. Wie sollte sie in diesem Labyrinth aus Gebäuden, Matsch und Regen Haus L finden? Die Gehwege waren wie ausgestorben, bei dem Wetter verließ keine Seele das Haus, wenn es nicht unbedingt nötig war. Auch Novalee konnte sich Schöneres vorstellen, als an einem Samstagmorgen durch ihre unliebsame Zukunft zu irren. Zum Beispiel mit ihren Eltern und ihrer schwangeren Schwester Valea in der Küche zu stehen, eingehüllt vom Duft frischer Brötchen, die sie für ein gemeinsames Frühstück zusammen buken - wie jeden Samstag. Bis heute.

Besonders der Gedanke an ihre Schwester stach wie ein Dorn in ihr Herz. Novalee würde die verbleibenden Wochen bis zur Geburt ihrer Nichte oder ihres Neffen verpassen.

Sie nahm wieder ihren Koffer und steuerte das nächste Gebäude an. An der Hauswand zwischen zwei Türen hing ein frisch poliertes Messingschild. HAUS S war darauf eingraviert. Hilfe suchend blickte sie sich abermals in der Trostlosigkeit des Morgens um. Und tatsächlich, ein armer Teufel hatte die trockene Sicherheit seines Apartments verlassen und lief in ein paar Metern Entfernung an Novalee vorbei. Er hielt sich eine Plastiktüte über den Kopf, um sich vor dem Nieselregen zu schützen - vielleicht bemerkte er sie deshalb nicht.

Novalee fiel es nicht leicht, fremde Menschen anzusprechen, doch sie sah ihre einzige Chance, jemals wieder trockenen Boden unter den Füßen zu haben, bereits schwinden. Also gab sie sich einen Ruck.

»Entschuldigung? Hallo?«, rief sie der Gestalt hinterher und hoffte, dass der Wind ihre Stimme nicht verschluckte. Die Person sah sich kurz um und kam dann direkt auf sie zu. Mit einem mulmigen Gefühl ging Novalee ihr entgegen.

Der Mann war groß und hatte eine schlanke Statur. Seine braunen Haare kringelten sich auf seinem Kopf, den er nun nicht mehr mit der Plastiktüte bedeckte. Er wirkte älter als Novalee, sie schätzte ihn auf fünfundzwanzig. Sie konnte sich kaum erklären, warum er noch hier war.

»Entschuldigung? Kannst du mir sagen, wie ich zu Haus L komme?«, fragte Novalee zögerlich.

Der Mann hob eine Augenbraue, musterte sie von oben bis unten und lächelte. »Du bist neu, oder? Das kommt nur noch selten vor.«

Novalee errötete. »Ja, ich weiß. Gibt nicht mehr viele, die mit 18 noch nicht verheiratet sind.«

»Aus gutem Grund«, erwiderte der Mann leichthin.

»Ich schätze, das wird sich schnell ändern, sobald man erst einmal hier ist.« Verlegen senkte sie den Blick. Sie musste auf ihn wirken wie ein verzweifelter Single, der es kaum erwarten konnte, endlich geheiratet zu werden. Dabei läge er damit gar nicht falsch.

Doch der Mann schüttelte vielsagend den Kopf. »Da wäre ich mir nicht so sicher.«

Novalee sah ihn verwundert an, als er auf einen Weg zu ihrer Linken deutete. »Zu Haus L geht es dort lang. Dem Weg folgen und dann rechts abbiegen. Wenn du willst, kann ich dich begleiten.«

Novalee zögerte. Es war ihr unangenehm, diesem fremden Mann Umstände zu bereiten, und das bei diesem Wetter. Doch er lächelte so gewinnend, dass sie es nicht wagte, sein Angebot auszuschlagen. Sie nickte dankbar, dann gab er die Richtung an und gemeinsam gingen sie los.

Eine Weile schwiegen sie. Nieselregen sprühte ihnen ins Gesicht, während sie einem matschigen Pfad folgten.

»Ich dachte, Siedlungen der Unverheirateten wären der beste Partnermarkt, den Eupa zu bieten hat«, sagte Novalee, da ihr seine Worte nicht aus dem Kopf gingen.

Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie er mit den Schultern zuckte. »Sollte man meinen, aber so funktioniert das leider nicht. All die Unverheirateten hier, sie haben ihre Gründe, weshalb sie nicht verheiratet sind. Hab ich Recht?«

Sie dachte kurz darüber nach, dann nickte sie. Natürlich hatte auch sie ihre Gründe: ein angeknackstes Herz und eine Schwäche für Jungs aus Liga 1 - außerhalb ihrer Liga. »Ich schätze schon. Was ist mit dir? Was ist dein Grund?«

Der Mann sah zu ihr herab, Novalee spürte seinen Blick. Doch aus irgendeinem Grund vermied sie es, ihn zu erwidern und betrachtete stattdessen den schlammigen Boden und hörte ihn sagen: »Mein Grund ist ganz banal. Ich habe noch nicht die Richtige gefunden.«

Er blieb stehen und streckte ihr seine rechte Hand entgegen. »Ich bin Manel Hoben.«

Auch Novalee blieb stehen. Ihr Blick heftete sich für einen Augenblick auf seine ausgestreckte Hand. Da war sie, die eingekreiste Zwei auf seiner Haut zwischen Daumen und Zeigefinger. Genau wie bei ihr. Wollte sie das wirklich? Auf Lebzeiten mit diesem fremden Mann in Verbindung gebracht werden? Er hatte nichts getan, was ihr einen Grund gab, seine Geste auszuschlagen, im Gegenteil, er hatte ihr sogar geholfen. Sie wechselte den kleinen beigen Koffer auf die andere Seite, dann schüttelte sie verlegen seine Hand.

»Novalee Levi.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. Wie bei jedem seltenen Händeschütteln zogen die eingekreisten Zweien nebeneinander ihren Blick magisch an. Seine Zwei und die ihre, zwei Füße, die aufeinander zugingen, ein scheuer Tanz, möglicherweise der Anfang von mehr. Novalee zog ihre Hand zuerst zurück, um nicht die drei Sekunden zu überschreiten, die Zeit, die ein gewöhnlicher Händedruck dauern durfte. Immerhin hatte sie Manel gerade erst kennengelernt.

Er schmunzelte, dann deutete er auf das Gebäude vor ihnen. Es sah aus wie alle anderen Häuser der Siedlung. »Da wären wir.«

Novalee erblickte das Messingschild, das eingravierte L. »Vielen Dank fürs Bringen«, sagte sie und versuchte, ihre Unsicherheit mit einem Lächeln zu überspielen. Sie wandte sich bereits von ihm ab, als eine Bewegung sie innehalten ließ. Manel hatte die Hand gehoben, als wolle er nach ihrem Arm greifen. Doch er berührte sie nicht.

Novalee kannte diese Geste, ein alter Reflex, den selbst die strengsten Regeln nicht hatten ausmerzen können. Sie drehte sich zu ihm um und sah ihn fragend an.

»Hättest du etwas dagegen, wenn ich dich bei Gelegenheit in unserer Siedlung herumführe?« Manel klang zuvorkommend und charmant.

Sie wusste, dass sie sich bemühen sollte, bald einen Ehemann zu finden. Manel schien nett zu sein, zwar etwas älter, trotzdem eine gute Zwei. Vielleicht sollte sie es einfach versuchen.

»Nein ⦠ich meine, klar, warum nicht.« An ihrer Begeisterungsfähigkeit musste sie allerdings noch arbeiten.

Manel nickte, wieder schmunzelte er. »Schön. Dann komme ich die nächsten Tage mal vorbei. Ich weiß ja jetzt, wo du wohnst.« Er zwinkerte ihr zu, dann verschwand er im grauen Nebel des Sprühregens. Für einen Moment blickte Novalee ihm hinterher. Sie war unsicher, was sie von seiner Ankündigung halten sollte. War es ihr überhaupt recht, dass er irgendwann unangemeldet vor ihrer Tür stand? Trotz der kurzen Berührung war er immer noch ein Fremder.

Novalee wandte sich Haus L zu und gemischte Gefühle prasselten auf sie herein. Das war also ihr neues Zuhause.

Zuhause. Auf den ersten Blick war dieses Wort nicht mit dem kastenähnlichen Gebäude in Einklang zu bringen. Trist und grau. Kein Hauch von Wärme. Zwei Etagen grüner Türen mit einem kleinen Fenster daneben, die nichts von den Apartments dahinter preisgaben. Eine nackte Metalltreppe führte in die erste Etage, und auch dort Tür an Fenster an Tür, mit einer schmalen Balustrade davor. Nichts davon war einladend, nichts war heimisch.

Mit einem unterschwelligen Widerwillen setzte sie sich in Bewegung. Ihre Wohnung lag in der ersten Etage, Apartment 23B.

Sie berührte gerade das Geländer der Treppe, als vor dem Haus ein offener roter Jeep der Hummels mit krachendem Motor und quietschenden Reifen zum Stehen kam. Erschrocken hielt Novalee inne. Wollten sie zu ihr? Ihr Einzug sollte doch erst am Nachmittag überprüft werden.

Drei Hummels sprangen aus...
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