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Die Allianz der 3½ (Band 1) - Auf Schatzsuche

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Insel Verlag GmbHerschienen am09.09.2024Deutsche Erstausgabe
Der spannende Auftakt einer Reihe um das Detektivteam der Allianz der 3½ - voller Abenteuer, Humor und mit einer kleinen Prise Magie

Feli muss die Sommerferien bei ihrer Tante in dem kleinen Dorf Würmla verbringen. Wie langweilig, denkt sie zuerst. Immerhin ist ihr Roboterdackel Frankenstein dabei. Der stürzt sich gern kopfüber in Papierkörbe, wenn er nicht gerade auf einem USB-Stick knabbert. Während sie die Villa ihrer Tante erkunden, stoßen Feli und Frankenstein auf einen großen, alten Schrank. Darin verbirgt sich ein geheimer Zugang zu einem scheinbar verlassenen Detektivbüro. Und sie erwartet prompt der erste Fall: Der Junge Jojo braucht Hilfe, denn aus dem Museum wurde eine wertvolle Miniaturpyramide gestohlen und Jojos Mutter wird nun verdächtigt! Sie ermitteln und bekommen dabei schon bald Unterstützung von dem Mädchen Meilin, die das Detektivteam der Allianz der 3½ komplettiert. Doch sie stehen vor einem kniffligen Fall: Was geht im Museum vor sich? Hat der Dieb es etwa auf den legendären »Schatz der Würmler« abgesehen?


Anna Kim wurde 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit ihrer Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo die Autorin heute lebt. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt die Romane Anatomie einer Nacht (2012) und Die große Heimkehr (2017). Für ihr erzählerisches und essayistisches Werk erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Literaturpreis der Europäischen Union.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextDer spannende Auftakt einer Reihe um das Detektivteam der Allianz der 3½ - voller Abenteuer, Humor und mit einer kleinen Prise Magie

Feli muss die Sommerferien bei ihrer Tante in dem kleinen Dorf Würmla verbringen. Wie langweilig, denkt sie zuerst. Immerhin ist ihr Roboterdackel Frankenstein dabei. Der stürzt sich gern kopfüber in Papierkörbe, wenn er nicht gerade auf einem USB-Stick knabbert. Während sie die Villa ihrer Tante erkunden, stoßen Feli und Frankenstein auf einen großen, alten Schrank. Darin verbirgt sich ein geheimer Zugang zu einem scheinbar verlassenen Detektivbüro. Und sie erwartet prompt der erste Fall: Der Junge Jojo braucht Hilfe, denn aus dem Museum wurde eine wertvolle Miniaturpyramide gestohlen und Jojos Mutter wird nun verdächtigt! Sie ermitteln und bekommen dabei schon bald Unterstützung von dem Mädchen Meilin, die das Detektivteam der Allianz der 3½ komplettiert. Doch sie stehen vor einem kniffligen Fall: Was geht im Museum vor sich? Hat der Dieb es etwa auf den legendären »Schatz der Würmler« abgesehen?


Anna Kim wurde 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit ihrer Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo die Autorin heute lebt. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt die Romane Anatomie einer Nacht (2012) und Die große Heimkehr (2017). Für ihr erzählerisches und essayistisches Werk erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Literaturpreis der Europäischen Union.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783458781523
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum09.09.2024
AuflageDeutsche Erstausgabe
SpracheDeutsch
Dateigrösse13207 Kbytes
IllustrationenMit zahlreichen Schwarz-Weiß-Abbildungen
Artikel-Nr.14237637
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1. Kapitel

in dem Felicitas Plum plum-st


»Frankenstein, pass auf!«

Im letzten Moment wich der Dackel dem Beistelltisch aus, auf dem sich eine Kristallvase befand. Da er im Maul ein Köfferchen trug, funktionierten seine Sensoren nur eingeschränkt.

Frankenstein war ein besonderer Dackel: Er war ein Roboterdackel. Normalerweise lieferten die Kameras in seinen Augen gestochen scharfe Bilder, doch seit er vor ein paar Tagen durch eine Schlammpfütze gerollt war, war er mehr ein Maulwurf als ein Adler. Für solche Fälle hatte er Messfühler in den Barthaaren, die ihm bei der Navigation helfen sollten. Wenn man aber einen Klotz von einer Tasche im Maul hat, helfen einem auch die besten Fühler nicht.

»Ich dachte, ich hätte dich repariert«, murmelte Feli stirnrunzelnd und befreite den Dackel von ihrer Tasche.

Frankenstein ließ ein empörtes Surren ertönen.

»Ja, ich weiß«, flüsterte Feli, »die magst du nicht. Aber ich brauche den Dietrich. Und der ist nun mal da drin.«

Der Dackel heulte kurz auf und schüttelte seinen Kopf.

»Aber was, wenn ich auch die Lupe brauche? Das ist alles in meiner Detektivtasche«, verteidigte sich Feli leise.

Der Dackel knurrte.

»Was heißt, sonst nichts. Das reicht doch«, brummte Feli und kniete sich vor die Zimmertür. »Außerdem: Vielleicht finde ich ja noch anderes nützliches Detektivwerkzeug. Das kommt dann auch rein.« Sie begann, das Schloss mit dem Dietrich zu bearbeiten.

Feli hieß eigentlich Felicitas Florentina Plum. Viktor Plum, ihr Vater, nannte sie »Plümschen« und »Felicitas«, wenn er schlecht gelaunt war. Der fiese Colja aus ihrer Klasse ließ sich nicht davon abbringen, sie »Plumsklo« zu rufen, Plumpsklo ohne P. Und für Frau Ehrbauer, ihre Klassenlehrerin, war sie »Plum Felicitas«, was aus deren Mund wie »Bum Felicitas« klang. Mit einem Namen wie Plum, fand Feli, war man gestraft.

Als Strafe empfand sie auch, dass sie ihre Sommerferien in diesem Kaff namens Würmla verbringen musste. Regelrecht abgeschoben fühlte sie sich. Hier gab es außer einer Straße, der Hauptstraße, die sich wie ein Wurm durch den Ort schlängelte, nur einen Dorfladen, eine Dorfkirche, eine Dorfbäckerei und eine Dorfschule. Weil das Dorf so klein war, musste es sich bei einem Notfall die freiwillige Feuerwehr vom Nachbardorf (Ohrwurmhausen) ausleihen. Das nächste Kino befand sich im übernächsten Ort (Unter-Ohrwurmhausen) und das nächste Schwimmbad im überübernächsten (Ober-Ohrwurmhausen). Einen kleinen See gab es wohl auch, aber den hatte Feli noch nicht gesehen, wahrscheinlich lag er hinter den Bergen wie so vieles: Würmla war umzingelt von Bergen. Dass Feli die Tante, bei der sie untergebracht war, vorher nicht gekannt hatte, machte diesen Zwangsurlaub auch nicht besser. Was heißt, nicht gekannt hatte - bis vor zwei Monaten hatte sie nicht einmal gewusst, dass sie eine Tante Viktoria hatte!

Sie verstand ja, dass ihr Vater arbeiten musste. Viktor war Erfinder. Leider erfolglos. Frankenstein war seine letzte erfolgreiche Erfindung gewesen. Erfolgreich deswegen, weil er sogar Frankensteins Brüder DR2-V9 (Dackel-Roboter Nr.2, 9.Version) und DR5-V3 (Dackel-Roboter Nr.5, 3.Version) verkaufen konnte. Da er mit seinen anderen Erfindungen aber nichts verdiente, nahm er Aufträge als Maler an. Meistens waren es Wohnungen oder Büros, die er anstrich, doch dieses Mal war es ein Kaufhaus.

»Zwei Stockwerke«, hatte ihr Vater geschwärmt, »zwei ganze Stockwerke! Da kann ich endlich meinen Malerkraken ausprobieren!«

Obwohl Feli gerne mehr über diesen Kraken erfahren hätte, hatte sie eine strenge Miene aufgesetzt und gefragt: »Hast du noch ein paar Schwestern und Brüder, die du vor mir geheim gehalten hast?«

Viktor war rot angelaufen.

»Nur eine Schwester«, hatte er kopfschüttelnd gerufen, »nur eine einzige Schwester! Hoch und heiliges Erfinderehrenwort.«

Tante Viktoria oder Vik, wie sie gerufen werden wollte, war - auch das hatte er verschwiegen - nicht irgendeine Schwester, sondern seine Zwillingsschwester. Allerdings sah sie ihm überhaupt nicht ähnlich. Vik hatte rostrote Haare und grüne Augen wie Feli, nicht braune Haare und blaue Augen wie ihr Vater. Außerdem war sie größer und dünner als er. Sie sah aus wie ein L: der Körper in die Länge gezogen, die Füße U-Boot-groß. Ihre langen Haare trug sie stets geflochten. Der Zopf lag auf ihrem Rücken wie eine friedlich schlummernde Kobra. Felis Locken hingegen kräuselten sich auf ihrem Kopf wie wild gewordene Spiralnudeln.

Auf der Nase trug Vik eine Brille mit grauen Rändern. Überhaupt war an ihr alles bis auf die Haare grau, die Kleider, die Schuhe, sogar ihre Lippen sahen wie aus Stein gemeißelt aus. Es half nicht, dass sie sich kaum bewegten: Vik sprach wenig. Tatsächlich war sie so wortkarg, dass sich in ihrer Nähe Wortwüsten ausbreiteten. Kaum ein Gespräch überlebte ihre Anwesenheit. Da Vik die eine Hälfte des Tages im Gartenschuppen, die andere in ihrem Zimmer verbrachte, hielten sich die Wortwüsten glücklicherweise in Grenzen.

Was genau Vik in ihrem grau-weiß-grau gestreiften Gartenhäuschen machte, konnte Feli nicht sagen. Der Vorhang war immer zugezogen, und Löcher, durch die man hindurchspähen könnte, gab es nicht. Auch war es Feli bislang nicht gelungen, das Schloss der Schuppentür zu knacken. Sie hatte es einige Male versucht, doch komischerweise hatten alle ihre Dietriche versagt.

Auch was Vik sonst so im Haus trieb, blieb Feli ein Rätsel. Wann immer sie sich dem Zimmer ihrer Tante näherte, hörte sie Stimmen. Außer ihr und Vik wohnte aber ihres Wissens niemand in der Villa.

Anfangs hatte Feli vermutet, dass Vik andauernd Radio hörte. Doch als sie ihre Tante darauf angesprochen hatte, hatte diese erstaunt die Augen aufgerissen. Offenbar gab es in Würmla keinen Radiosender. (Fernsehen gab es hier auch nicht, jedenfalls nicht in der Villa.) Also hatte Feli die Theorie aufgestellt, dass Vik gerne und ausgiebig telefonierte. Doch sie hatte im Haus kein Telefon erspäht. Und Handys funktionierten in Würmla mehr schlecht als recht. Wenn Feli mit ihrem Vater telefonieren wollte, musste sie mit Viks altem, klapprigen Fahrrad auf den Hausberg radeln, den Buckligen Rücken, damit ihr Handy ein Empfangsstäbchen anzeigte.

Wenn es wenigstens Internet gäbe, dann hätte sie mit ihm chatten können! Doch nein, Fehlanzeige. Internet gab es erst ab Ober-Ohrwurmhausen. »Was macht ihr denn den ganzen Tag ohne Internet?«, hatte Feli gefragt, als sie das entdeckt hatte. »Wir freuen uns des Lebens«, hatte Vik mit steinerner Miene geantwortet.

Schließlich hatte Feli die Vermutung aufgestellt, dass ihre Tante vielleicht einen Freund auf ihrem Zimmer versteckt hielt, mit dem sie Tag und Nacht quatschte. Deswegen hatte sie auch keinen Bock darauf, mit anderen Menschen zu plaudern, zum Beispiel mit ihrer Nichte. Und wahrscheinlich war dieser Freund extrem schüchtern und wollte ausschließlich mit Vik befreundet sein.

Dass sich weder ihre Tante noch der unbekannte Freund für sie interessierten, störte Feli nicht, schließlich war sie nicht allein: Sie hatte Frankenstein. Er war zwar ein untypischer Dackel - er zog es vor, Rechenaufgaben zu lösen, Stöckchen-Holen war nicht sein Ding -, dafür war er superschlau. Bald würde er nicht bloß rechnen und fliegen können - nun ja, es war mehr ein Schweben, zum Fliegen waren die Düsen zu klein, die sich an seinem Bauch befanden. Bald würde er auch sprechen können. Wie ein Mensch. Nein, besser als ein Mensch! Schon jetzt führten sie und Frankenstein, wie ihr Vater sagte, »angeregte Debatten«.

Feli war mächtig stolz auf ihren Dackel. Einen besseren Freund konnte man sich nicht zum Erkunden der Villa Plum wünschen. Und was gab es nicht alles zu erkunden! Schon neun Tage hatte sie in Würmla verbracht und war noch immer nicht ins Dorf gekommen, weil sie zu sehr mit der Villa beschäftigt war: Das Haus schien über einen schier unerschöpflichen Zimmer-Vorrat zu verfügen. Ein dämmriger Flur führte zum nächsten, in dem sich Erker, Stuben, Kammern, Zimmer und sogar Säle befanden. Der größte bestand ausschließlich aus Spiegeln - Spiegeln am Boden, Spiegeln an den Wänden und Spiegeln an der Decke. Neben...
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Anna Kim wurde 1977 in Südkorea geboren, zog 1979 mit ihrer Familie nach Deutschland und schließlich weiter nach Wien, wo die Autorin heute lebt. Im Suhrkamp Verlag erschienen zuletzt die Romane Anatomie einer Nacht (2012) und Die große Heimkehr (2017). Für ihr erzählerisches und essayistisches Werk erhielt sie zahlreiche Stipendien und Preise, darunter den Literaturpreis der Europäischen Union.
Die Allianz der 3½ (Band 1) - Auf Schatzsuche