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Die Braut der Sonne

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
304 Seiten
Deutsch
BoD - Books on Demanderschienen am14.05.20241. Auflage
Der junge Ingenieur Raymond Ozoux reist in Begleitung seines Onkels nach Peru, wo er seine Verlobte Marie-Thérèse treffen will. Doch das fröhliche Wiedersehen ist von kurzer Dauer, denn Marie-Thérèse verschwindet spurlos, entführt von blutrünstigen Nachfahren der alten Inkas, die sie als Opfergabe für ihren Sonnengott vorgesehen haben. Während eine Revolution das Land erschüttert, entspinnt sich eine wilde Verfolgungsjagd durch die fantastischen Landschaften Perus auf der Suche nach der verlorenen Stadt der Inkas. Werden Raymond und seine Gefährten rechtzeitig ankommen, um Marie-Thérèse den Klauen des Hohepriesters Huascar zu entreißen? "Die Braut der Sonne" - hiermit zum ersten Mal auf Deutsch erhältlich - ist ein fantastischer Abenteuerroman, der den großen Hergé und seinen Tim-und-Struppi-Band "Der Sonnentempel" stark beeinflusst hat und in die Populärkultur eingegangen ist. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Armin Öhri.

Der französische Journalist und Schriftsteller Gaston Leroux (1868 bis 1927) erschuf mit "Das Geheimnis des gelben Zimmers" einen Klassiker der Kriminalliteratur. Sein mit Abstand bekanntestes Werk jedoch ist "Das Phantom der Oper", das mehrfach verfilmt wurde und in der Musicalversion von Andrew Lloyd Webber seinen Siegeszug um die Welt antrat. Der Abenteuerroman "Die Braut der Sonne" liegt hier erstmalig in deutscher Übersetzung vor.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextDer junge Ingenieur Raymond Ozoux reist in Begleitung seines Onkels nach Peru, wo er seine Verlobte Marie-Thérèse treffen will. Doch das fröhliche Wiedersehen ist von kurzer Dauer, denn Marie-Thérèse verschwindet spurlos, entführt von blutrünstigen Nachfahren der alten Inkas, die sie als Opfergabe für ihren Sonnengott vorgesehen haben. Während eine Revolution das Land erschüttert, entspinnt sich eine wilde Verfolgungsjagd durch die fantastischen Landschaften Perus auf der Suche nach der verlorenen Stadt der Inkas. Werden Raymond und seine Gefährten rechtzeitig ankommen, um Marie-Thérèse den Klauen des Hohepriesters Huascar zu entreißen? "Die Braut der Sonne" - hiermit zum ersten Mal auf Deutsch erhältlich - ist ein fantastischer Abenteuerroman, der den großen Hergé und seinen Tim-und-Struppi-Band "Der Sonnentempel" stark beeinflusst hat und in die Populärkultur eingegangen ist. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Armin Öhri.

Der französische Journalist und Schriftsteller Gaston Leroux (1868 bis 1927) erschuf mit "Das Geheimnis des gelben Zimmers" einen Klassiker der Kriminalliteratur. Sein mit Abstand bekanntestes Werk jedoch ist "Das Phantom der Oper", das mehrfach verfilmt wurde und in der Musicalversion von Andrew Lloyd Webber seinen Siegeszug um die Welt antrat. Der Abenteuerroman "Die Braut der Sonne" liegt hier erstmalig in deutscher Übersetzung vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783759724373
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum14.05.2024
Auflage1. Auflage
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse488 Kbytes
Artikel-Nr.15097187
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erstes Buch
Die Ankunft eines Verehrers

Kaum hatte das Schiff den Hafen von Callao erreicht, da wurde es schon, noch bevor es vor Anker ging, von einer Vielzahl schreiender und tyrannischer Bootsleute überfallen. Die Aufgänge, die Kabinen, die Salons waren in Sekundenschnelle angefüllt von diesem lästigen Gesindel, wie es die offiziell registrierten Gepäckträger waren, die für sich beanspruchten, alle Passagiere von Bord zu begleiten. Onkel François-Gaspard Ozoux1 (vom Institut de France, Abteilung für Inschriften und Schöne Literatur2) saß auf seinen Koffern, in denen er alle seine Dokumente und Gegenstände, die ihm für seine Gelehrsamkeit wichtig erschienen, fest mit Vorhängeschlössern verschlossen hatte, und verteidigte sich wie ein Tollwütiger.

Vergeblich versuchte man ihm klarzumachen, dass das Linienschiff nicht vor zwei Stunden zum Dock geschleppt werden könne; er klammerte sich an seine Schätze und schwor, dass ihn nichts von ihnen trennen würde. Diesen Dämonen zu erlauben, solch kostbares Gepäck auf ihre zerbrechlichen Boote zu werfen, diese Idee konnte ihm nicht von allein kommen. Dieses Angebot wurde ihm von einem großen jungen Mann unterbreitet, der von Natur aus nicht schüchtern gewesen sein dürfte, denn er zeigte keine Angst vor der Wut, die ein solch kühnes Angebot sofort in dem jähzornigen alten Mann auslöste. Raymond Ozoux zuckte bedächtig mit seinen Schultern, die einen Sportler neidisch gemacht hätten, und beschloss, seinen Onkel allein auf dem Schiff zurückzulassen. Er selbst hatte es derart eilig, dass er ohne zu zögern in eine Barke sprang, die auf seinen Befehl hin sofort zum Ufer ruderte.

Mit klopfendem Herzen sah Raymond das fabelhafte Land auf sich zukommen, das El Dorado seiner jungen Ambitionen, das Land des Goldes und der Legenden, das Peru von Pizarro3 und den Inkas! Und noch viel mehr für ihn, Raymond Ozoux, dessen Herz aufgeregt pochte.

Er ließ sich von der eintönigen Erscheinung des Ufers nicht desillusionieren. Es war ihm egal, dass die Stadt ohne Schönheit war und völlig flach auf Meereshöhe lag und dass sie beinah nicht über die Wellenkämme hinausragte. Türme, Glockentürme und Minarette, mit denen alte Städte den Reisenden von fern Willkommensgesten machten, all das fehlte hier. Sobald Raymond die Mole passiert hatte, interessierte er sich überhaupt nicht mehr für die modernen Bauten der Docks, die einen jungen Ingenieur, der gerade seinen Abschluss an der Centrale 4 gemacht hatte, hätten anziehen können. Nichts davon schien ihn zu beschäftigen.

Auf seine Bitte hin hatte der Bootsmann ihm ungefähr die Stelle in der Stadt gezeigt, an der sich die Calle de Lima befand, und der Blick des jungen Mannes hatte sich nicht von dort abgewendet. Als er von Bord ging, nachdem er seinem Mann ein paar Centavos zugeworfen hatte, wehrte er konsequent den Ansturm von Führern, Dolmetschern, Hotelsuchern und Parasiten ab und schlug die angegebene Richtung ein. Bald erreichte er die Calle de Lima, welche die Grenze zwischen der Altstadt und den neueren Vierteln zu bilden schien. Oben, im Osten, gruppierte sich der Hochhandel mit seinen riesigen Gebäuden, seinen breiten und geraden Straßen, seinen französischen, englischen, deutschen, italienischen und spanischen Geschäften, die ohne Unterbrechung aneinanderschlossen. Unten hingegen herrschte das ganze Gewirr enger und bunter Straßen vor; die Kolonnaden, die Veranden rückten aufeinander zu und nahmen fast den gesamten verfügbaren Raum ein. Raymond hatte dieses Labyrinth betreten, bedrängt von Chinesen, flinken Trägern schwerer Lasten und von faulen Indianern. Ein paar Ranchos, ein paar Matrosenkabaretts öffneten ihre Türen zum kühlen Schatten dieses Viertels, das der junge Mann, der noch nie in Callao gewesen war, offenbar bestens zu kennen schien. An einer etwas komplizierten Kreuzung zögerte er kaum. Doch plötzlich blieb er abrupt stehen und lehnte sich, ein wenig blass, an die heruntergekommene Wand einer alten Hütte, deren halboffene Veranda eine weibliche Stimme zu ihm drängen ließ, jung, sehr musikalisch, aber auch sehr selbstbewusst, die gerade einem unsichtbaren Gesprächspartner auf Spanisch erklärte: »Schon, mein lieber Monsieur, es ist, wie Sie wünschen, aber zu diesem Preis können Sie nur Phosphatguano haben, der nur vier Prozent Stickstoff enthält! Und selbst dann ...«

Die Diskussion im Inneren des Gebäudes dauerte noch ein paar Minuten, dann kam es zu einem Austausch von Höflichkeiten. Man vernahm, wie sich eine Tür schloss. Und Raymond, immer bewegter, machte ein paar Schritte in Richtung Veranda und spähte mit dem Kopf hinein. Da sah er eine junge Frau von einzigartiger Schönheit, aber mit einer gewissen Strenge in ihren Zügen. Zumindest, was die Beschäftigung anging, die im Moment ihre ganze Aufmerksamkeit fesselte und die darin bestand, große Kassenbücher durchzusehen und schnell Zahlen auf einem niedlichen Notizbuch zu notieren, das mit einer Kette an der schönsten Taille der Welt befestigt war. Nun, diese Beschäftigung, so vermuten wir, musste etwas mit dem Stirnrunzeln, der Betonung der Stirnlinie und der momentanen Härte des Profils zu tun haben. Abgesehen von ihrem bewundernswerten schwarzen Haar war an dieser Frau nichts von einer kreolischen Trägheit oder einer spanischen Schönheit zu erkennen. Aber was vorhanden war, das war der Helm einer Carmen5 auf dem Kopf einer Minerva, jener Minerva mit den blauen Augen, der Göttin der Weisheit und hervorragende Buchhalterin. Schließlich hob sie den Kopf.

»Marie-Thérèse!«

»Raymond!«

Sie ließ eine große grüne Kasse krachend zu ihren Füßen fallen und rannte zum Fenster. Schon hielt Raymond ihre Hände, um sie mit Küssen zu bedecken. Und sie lachte, sie lachte, lachte über das Glück, ihn zu sehen, so groß, so gutaussehend, so stark, mit seinem wunderschönen blonden Bart, der ihn wie einen goldenen Magier aus Assyrien6 aussehen ließ.

»Wie läuft das Guanogeschäft?«

»Nicht schlecht. Und wie geht es euch? Wir haben euch erst morgen erwartet.«

»Wir haben eine Etappe übersprungen.«

»Wie geht es meiner kleinen Jeanne?

»Oh! Meine Schwester ist erwachsen, sie bekommt ihr zweites Kind.«

»Und Paris?«

»Nun, als wir es das letzte Mal sahen, regnete es!«

»Und das Bistro7 Sacré-Coeur?«

»Wir waren nicht mehr dort, wie Sie sich vorstellen können, seit Sie ...«

»Es scheint, dass die Besitzer es verkaufen werden?«

»Leider! Warum bin ich nicht reich genug, um es selbst zu erstehen! Wenn man mir bloß erlauben würde, den Salon zu behalten! Die kleine Ecke, in der wir saßen und auf Sie warteten, Jeanne und ich!«

»Ich erinnere mich gern an diese Zeit! Und Ihr Onkel, was haben Sie mit ihm gemacht?«

»Er ist immer noch an Bord! Will seine Sammlung nicht verlassen! Macht sich weiterhin Notizen mit dem Eifer eines Akademikers, der Amerika entdeckt. Aber wo ist die Tür, mein Gott, wo ist die Tür? Ich wage es nicht, durch das Fenster in Ihre Büros einzutreten. Und darüber hinaus störe ich Sie mit Ihren Konten.«

»Ja, Sie stören enorm! Biegen Sie um die Straßenecke, die erste Tür rechts. Und klopfen Sie, bevor Sie eintreten!«

Er stürmte vorwärts und fand einen Bogen zu seiner Rechten, der zu einem riesigen Hof führte, in dem eine ganze Schar chinesischer Kulis und Quichua8-Indianer in einer gewissen Aufregung umherwuselten. Lastwagen, die vom Hafen kamen, fuhren mit lautem Schrottgeräusch unter dem Bogen hindurch; andere Wagen verließen leer den Hof. Es herrschte ein großer Aufruhr von Dingen und Menschen im alles erstickenden Staub.

Begeistert murmelte der Ingenieur: »Sie ist diejenige, die für all das verantwortlich ist!« Und dann fand er sie auf der Schwelle ihres Büros, wo sie ihn mit glücklichem Lächeln erwartete.

Sie war es, die die Tür schloss, und sie legte ihre Stirn in Falten.

»Küssen Sie mich!«

Zitternd küsste er ihr Haar. Es war das erste Mal. Sie war viel weniger beunruhigt als er. Und als er dort stehen blieb und mit baumelnden Armen dastand und sie verzückt ansah, wie ein großer Idiot, der kein Wort mehr herausbringen konnte, war es wieder sie, die sagte: »Lieben wir einander?«

»Ah!«, sagte er und schloss seine Boxerhände ineinander.

»Nun gut, aber warum haben Sie das nicht früher gesagt?«

»Ist es etwa zu spät dafür?«, rief der arme Raymond verzweifelt.

»Nein, dessen können Sie sich gewiss sein, mein lieber Raymond. Ich habe gerade meinen vierten Verehrer abgewiesen, Don Alonso de Cuelar, aus der edelsten Partei Limas. Mein Vater ist...
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Der französische Journalist und Schriftsteller Gaston Leroux (1868 bis 1927) erschuf mit "Das Geheimnis des gelben Zimmers" einen Klassiker der Kriminalliteratur. Sein mit Abstand bekanntestes Werk jedoch ist "Das Phantom der Oper", das mehrfach verfilmt wurde und in der Musicalversion von Andrew Lloyd Webber seinen Siegeszug um die Welt antrat. Der Abenteuerroman "Die Braut der Sonne" liegt hier erstmalig in deutscher Übersetzung vor.