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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
418 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am30.01.2022
Ich will keinen Treppenlift, sondern Tapetenwechsel! Das Comedy-Feuerwerk »Rostfrei« von Bestsellerautorin Steffi von Wolff als eBook bei dotbooks. Es ist nie zu spät, seinem Leben frischen Schwung zu geben - schließlich ist Juliane Knop noch nicht einmal 100 Jahre alt, sondern erst knackige 97! Bisher hat sie immer alles getan, was die anderen von ihr erwartet haben: Viel zu früh geheiratet, Kinder großgezogen, den Bauernhof versorgt und ihrem Mann den Allerwertesten hinterhergetragen. Als Heiner nun zum 80. Mal den Hochzeitstag vergisst und ihr auch schon dezent ergrauter Nachwuchs beginnt, mit Adleraugen das künftige Erbe zu sichten, reicht es Juliane: Sie will Misthaufen und Hühnerschar gegen Großstadtflair und Abenteuer tauschen! Und wenn sie dafür erst einmal ihren eigenen Tod vortäuschen muss? Nun, warum eigentlich nicht ... Keine Chance für schlechte Laune: »Umwerfend ist, wie die Bestsellerautorin ihre Protagonisten in extreme Situationen bringt. So passiert es im neuen Buch einer 97-jährigen, die noch lange nicht zum alten Eisen gehört und radikal in ein neues Leben aufbricht. Zum Brüllen!« WOMAN Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die turbulente Komödie »Rostfrei« von Bestseller-Autorin Steffi von Wolff. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Steffi von Wolff, geboren 1966 in Hessen, war Reporterin, Redakteurin und Moderatorin bei verschiedenen Radiosendern. Heute arbeitet sie freiberuflich für Zeitungen und Magazine wie »Bild am Sonntag« und »Brigitte«, ist als Roman- und Sachbuch-Autorin erfolgreich und wird von vielen Fans als »Comedyqueen« gefeiert. Steffi von Wolff lebt mit ihrem Mann in Hamburg. Die Autorin im Internet: steffivonwolff.de und facebook.com/steffivonwolff.autorin Steffi von Wolff veröffentlichte bei dotbooks bereits ihre Bestseller »Glitzerbarbie«, »Gruppen-Ex«, »ReeperWahn« und »Rostfrei«, »Fräulein Cosima erlebt ein Wunder«, »Das kleine Segelboot des Glücks«, »Der kleine Buchclub der Träume«, »Das kleine Hotel an der Nordsee«, »Das kleine Haus am Ende der Welt«, »Das kleine Appartement des Glücks«, »Kein Mann ist auch (k)eine Lösung«, »Die Spätsommerschwestern« und »Die Wanderhexe«, sowie die Kurzgeschichten-Sammelbände »Das kleine Liebeschaos für Glückssucher« und »Das kleine Glück im Weihnachtstrubel«. Eine andere Seite ihres Könnens zeigt Steffi von Wolff unter ihrem Pseudonym Rebecca Stephan im ebenso einfühlsamen wie bewegenden Roman »Zwei halbe Leben«.
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Produkt

KlappentextIch will keinen Treppenlift, sondern Tapetenwechsel! Das Comedy-Feuerwerk »Rostfrei« von Bestsellerautorin Steffi von Wolff als eBook bei dotbooks. Es ist nie zu spät, seinem Leben frischen Schwung zu geben - schließlich ist Juliane Knop noch nicht einmal 100 Jahre alt, sondern erst knackige 97! Bisher hat sie immer alles getan, was die anderen von ihr erwartet haben: Viel zu früh geheiratet, Kinder großgezogen, den Bauernhof versorgt und ihrem Mann den Allerwertesten hinterhergetragen. Als Heiner nun zum 80. Mal den Hochzeitstag vergisst und ihr auch schon dezent ergrauter Nachwuchs beginnt, mit Adleraugen das künftige Erbe zu sichten, reicht es Juliane: Sie will Misthaufen und Hühnerschar gegen Großstadtflair und Abenteuer tauschen! Und wenn sie dafür erst einmal ihren eigenen Tod vortäuschen muss? Nun, warum eigentlich nicht ... Keine Chance für schlechte Laune: »Umwerfend ist, wie die Bestsellerautorin ihre Protagonisten in extreme Situationen bringt. So passiert es im neuen Buch einer 97-jährigen, die noch lange nicht zum alten Eisen gehört und radikal in ein neues Leben aufbricht. Zum Brüllen!« WOMAN Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die turbulente Komödie »Rostfrei« von Bestseller-Autorin Steffi von Wolff. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Steffi von Wolff, geboren 1966 in Hessen, war Reporterin, Redakteurin und Moderatorin bei verschiedenen Radiosendern. Heute arbeitet sie freiberuflich für Zeitungen und Magazine wie »Bild am Sonntag« und »Brigitte«, ist als Roman- und Sachbuch-Autorin erfolgreich und wird von vielen Fans als »Comedyqueen« gefeiert. Steffi von Wolff lebt mit ihrem Mann in Hamburg. Die Autorin im Internet: steffivonwolff.de und facebook.com/steffivonwolff.autorin Steffi von Wolff veröffentlichte bei dotbooks bereits ihre Bestseller »Glitzerbarbie«, »Gruppen-Ex«, »ReeperWahn« und »Rostfrei«, »Fräulein Cosima erlebt ein Wunder«, »Das kleine Segelboot des Glücks«, »Der kleine Buchclub der Träume«, »Das kleine Hotel an der Nordsee«, »Das kleine Haus am Ende der Welt«, »Das kleine Appartement des Glücks«, »Kein Mann ist auch (k)eine Lösung«, »Die Spätsommerschwestern« und »Die Wanderhexe«, sowie die Kurzgeschichten-Sammelbände »Das kleine Liebeschaos für Glückssucher« und »Das kleine Glück im Weihnachtstrubel«. Eine andere Seite ihres Könnens zeigt Steffi von Wolff unter ihrem Pseudonym Rebecca Stephan im ebenso einfühlsamen wie bewegenden Roman »Zwei halbe Leben«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986902827
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.01.2022
Seiten418 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse700 Kbytes
Artikel-Nr.8853613
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Unsere Lebenserwartung wird auch in Zukunft weiter steigen. Was auf den ersten Blick ein Segen ist, bringt aber auch viele Probleme und Fragen mit sich. Denn mit zunehmendem Alter lässt die körperliche Leistungsfähigkeit spürbar nach. Plötzlich werden die alltäglichen Wege mehr und mehr zu einem Problem. Oder sie führen gar zu schmerzhaften und folgenschweren Stürzen und Unfällen. Vor allem Treppen werden zu einem gefährlichen Unfallort in den eigenen vier Wänden. Mit einem Lifta-Treppenlift bleiben Sie in Ihrem gewohnten Umfeld mobil. Bequem, zuverlässig und vor allem sicher. Teure und aufwendige Umbauten oder gar ein Umzug in ein Pflegeheim lassen sich durch einen Lifta in vielen Fällen vermeiden.

www.lifta.at

***

Es ist nicht so, dass ich mich alt fühle. Nein, das habe ich jetzt falsch ausgedrückt. Ich wollte sagen, ich fühle mich nicht immer alt. Jedenfalls fühle ich mich noch jung genug, um meiner Tochter einen original verpackten Treppenlift: gegen den Kopf zu schleudern, was ich natürlich nicht mache. Aber ich ärgere mich maßlos.

Ich bin siebenundneunzig Jahre alt und gehöre noch lange nicht zum alten Eisen, auch wenn man das in meinem Alter annehmen könnte. Ich bin ein reinlicher Mensch, der sich ohne fremde Hilfe säubern kann. Ich bin agil. Und nein, ich brauche keinen Treppenlift. Ich habe mir auch nie einen Treppenlift gewünscht. Ich mag keine Treppenlifte. Ich hasse solche Sachen. So etwas kommt mir gar nicht erst ins Haus. Niemals. Obwohl ich eine sehr fortschrittliche Frau bin. Ich bestehe nicht darauf, mit einer Kutsche zum Einkaufen zu fahren, sondern nehme den Bus oder mein altes Fahrrad. Einen Führerschein habe ich leider nicht, was eventuell daran liegen könnte, dass mein Mann Heiner immer meinte, ich bräuchte keinen.

»Gefällt er dir, Muddern?«, fragt mich Eleonore, die mit ihren achtzig Jahren auch mal ein wenig auf ihre Figur achten könnte. Im Alter sollte man sich nicht gehen lassen. Ich starre meine Tochter an und wünsche mir zum ersten Mal in meinem Leben, langsam zu erblinden. Wenn jemand einen Treppenlift braucht, dann Eleonore. Sie kann sich mit ihren hundertfünfzig Kilo kaum länger als zwei Minuten am Stück auf den Beinen halten, was bestimmt auch an ihren schmerzenden Krampfadern, auf jeden Fall jedoch an ihrem Gewicht liegt. Eleonore war nie eine wirkliche Schönheit. Keines meiner Kinder hätte einen Modelwettbewerb gewonnen, was vielleicht daran liegt, dass es vor sechzig, siebzig Jahren noch keine Modelwettbewerbe gab. Nur die Wahl zur Miss Germany.

Ich schaue mir meine Kinder nacheinander an und schüttele unmerklich den Kopf. Es ist Montag, der 12. Mai. Mein siebenundneunzigster Geburtstag. Und hier hocken sie alle, tun so, als würden sie sich mit mir freuen - darüber, dass es mir gesundheitlich gutgeht, doch würde ich jetzt tot umfallen, wäre die Trauer um eine Kuh, die einen Milchstau hat, mit Sicherheit größer. Mein Gatte Heiner, nein, kein Göttergatte, würde sich - wie immer, wenn es um Geld geht - hinterm Ohr kratzen und überlegen, wie er das ganze Angesparte nun alleine durchbringt. Meine neun Kinder würden aufspringen, frohlocken und schon mal ihre Portemonnaies hervorholen. Die Reste der von mir gebackenen Kuchen würden sie einpacken und mitnehmen. Damit nichts umkommt.

»Am Kuchen fehlt Zucker.« Mein Sohn Edgar, mit 67 der Jüngste, schaut mich anklagend an.

Ich blicke aus dem Fenster, in die schöne Landschaft von Schleswig-Holstein, über die Wiesen und Felder und Äcker, die mir Zeit meines Lebens von frühmorgens bis spätabends Arbeit und Ärger beschert haben. Wenn ich meinen Tagesablauf beschreiben müsste, könnte ich ganze Wälder abholzen und zu Papier verarbeiten, es würde immer noch nicht genügen. Das Wort »Ausschlafen« ist mir genauso fremd wie das Wort »Feierabend«. Ein Wochenende hatte ich zeitlebens nicht. Ich schufte wie ein Ackergaul, seit ich nur denken kann. Andere Frauen gehen mit dreiundsechzig Jahren in Rente, ich habe mit dreiundsechzig Jahren fast eigenhändig den Kuhstall renoviert und das Dach der Scheune ausgebessert. Unter anderem.

Wir wohnen in Groß Vollstedt. Das ist ein kleines Kaff im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die gut tausend Einwohner kenne ich durch die Bank mit Namen. Die Jüngeren ziehen weg, sobald sie können, die meisten jedenfalls, aber die Alten, die bleiben. Mit dem Treppenlift kommt man ja auch nicht weit. Auch wenn sie tot sind, bleiben sie, dann liegen sie eben hier auf unserem kleinen Friedhof, und wenn die Kränze und Blumengebinde verwelkt sind, der Sarg sich abgesetzt hat und das Holzkreuz durch einen Marmorstein ersetzt wurde, geraten sie langsam, aber sicher in Vergessenheit. Die Vorstellung, in einer kalten Holzkiste vor mich hinzumodern und als einzige Gesprächspartner Würmer und andere Tiere zu haben, macht mich nicht besonders glücklich. Aber noch ist Zeit.

»Am Kuchen fehlt kein Zucker«, weise ich mein 67-jähriges Nesthäkchen zurecht, das meine Worte ignoriert und beleidigt auf den Boden stiert. Edgar lebt immer noch bei uns, und immer noch wasche ich seine Wäsche, bügle seine Hemden, beziehe sein Bett und wische den Boden seines Zimmers, das immer noch so aussieht, als würde ein Zehnjähriger es bewohnen. Warum Edgar nicht heiraten und eine Familie gründen wollte, das weiß der Kuckuck. Vielleicht ist er klüger, als ich denke, und hat sich innerlich einen Vogel gezeigt, frei nach dem Motto: »Wenn ich mir meine Eltern ansehe, weiß ich, welchen Fehler ich nicht machen werde.«

Eigentlich hat er ja recht. Und ich bin ja noch fit. Ich kann noch sein Zimmer putzen.

Eleonore hat wieder das Wort: »Ja, freust du dich denn nicht?«, will sie wissen.

Ich mache ein freundliches Gesicht und hoffe, dass sie nicht merkt, dass es ein aufgesetzt freundliches Gesicht ist. »Sicher, vielen Dank.« Bevor ich mich in diesen Lifta-Treppenlift setze, reiße ich eher das obere Stockwerk ab. Mir wäre ein Bungalow sowieso immer lieber gewesen. Seitdem es Bungalows gibt, hätte ich gern in einem gewohnt.

Aber ich wurde nie gefragt.

Mein Name ist Juliane Knop. Nein, nicht Julchen. Juliane. Juliane Pauline Johanna, um ganz genau zu sein. Ich bin nicht groß, sondern klein, ich messe einen Meter achtundfünfzig, um genau zu sein, früher war ich mal etwas größer, aber mit den Jahren bin ich geschrumpft. Ich habe wache, dunkle Augen, wobei ich den Ausdruck »wach« gar nicht mag, aber von meinen Augen wird nun mal behauptet, sie seien »wach«. Meine Statur könnte man als drahtig bezeichnen. Ich konnte immer essen, was ich wollte, ich habe niemals zugenommen. Ich habe auch immer viel gearbeitet. Meine Haare sind schneeweiß, und ich trage Wasserwelle. Und eine Brille, denn ich bin kurzsichtig. Meistens habe ich Arbeitshosen und Pullover an, aber wenn ich mal weggehe, ziehe ich ein Kostüm an, natürlich auch Nylonstrumpfhosen. Und immer trage ich dann halbhohe Schuhe. Auf dem Hof trage ich meist Gummistiefel.

Und heute bin ich siebenundneunzig geworden.

Verheiratet bin ich mit Heiner. Seit achtzig Jahren. Seit achtzig Jahren vergisst Heiner unseren Hochzeitstag, und seit achtzig Jahren gratuliert mir Heiner nicht zum Geburtstag. Er würde den nämlich auch vergessen, wenn die Kinder nicht scharenweise mit unseren Enkeln und Urenkeln aufkreuzen würden - natürlich nur, um mal nachzuschauen, wie lange es noch dauert, bis ich keuchend vor ihnen liege und auf meine Letzte Ölung warte.

Ich mag meine Familie nicht wirklich. Mein Leben lang habe ich mich für sie abgerackert, und keiner von ihnen hat es jemals gemerkt oder zu würdigen gewusst. Immer war alles, was ich tat, selbstverständlich. Bekam ich ein Kind, war ich am nächsten Tag wieder auf den Beinen und habe gearbeitet. Ich habe gekocht, gebacken, gebraten und im Stall geschuftet und musste um jede Hilfe betteln. Sie sind alle undankbar. Sie haben sich über mich lustig gemacht und mich nie ernst genommen, was bestimmt auch an meinem Mann Heiner liegt, der ihnen immer vorgelebt hat, dass man mich wie ein Stück Dreck behandeln darf.

Ja, Heiner.

Heiner nennt mich seit dem Tag unserer Hochzeit »Muddel«. Damals war ich siebzehn. Mit siebzehn »Muddel« genannt zu werden, kann ganz schön belastend sein. Er ist etwas größer als ich und viel dicker, fast schon bullig, würde ich sagen, und er hat breite Schultern, aber fast keinen Hals; auf seinem Kopf befinden sich kaum noch Haare, seine Lippen sind schmal; aber am schrecklichsten sind seine listigen Augen. Ich konnte Heiners Augen noch nie leiden.

Von oben ertönt ein Bummern. Erst leise, dann lauter und noch lauter und dann so laut, dass die Lampe wackelt und ein klein wenig Putz aus der Öffnung rieselt, in der die Lampe verankert ist.

Elise. Meine Mutter. Meine Mutter ist mit einhundertfünfzehn Jahren die älteste Einwohnerin Schleswig-Holsteins und wahrscheinlich auch die älteste Einwohnerin von ganz Deutschland, wenn nicht der ganzen Welt. Elise mag nicht sterben. »Hier hab ich s doch guuud«, pflegt sie in gepflegtem Holsteiner Dialekt von sich zu geben, um sich dann wieder ihrer Lieblingsbeschäftigung zu widmen: dem Essen. Das Problem meiner Mutter ist, dass sie immer essen muss. Im Zweiten Weltkrieg war sie eine Zeitlang verschüttet, eben ohne etwas zu essen, und als sie nicht mehr verschüttet war, dachte sie wahrscheinlich, dass sie jetzt alles wieder gutmachen muss, sprich, sie isst den ganzen Tag lang. Schon zwei ihrer Hörgeräte hat sie angenagt, eines sogar heruntergeschluckt, und ich weiß nicht, wohin das alles noch fuhren soll. Die Krankenkasse macht das bestimmt nicht mehr lange mit. Schon dreimal musste ich mich mit Sachbearbeitern der Barmer herumschlagen, die mich, wie sich während der Gespräche...
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