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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
234 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am19.10.20222. Auflage
Die Kombination aus persönlichen Aufzeichnungen und erhaltenen Feldpostbriefen an die Familie, läßt beim Leser ein besonders authentisches und lebendiges Bild der Gefühls- und Gedankenwelt eines jungen, deutschnational erzogen und denkenden Gebirgsjäger-Offiziers der damaligen Zeit entstehen. Der in München geboren und aufgewachsene Gottfried Ettmayr nahm mit dem Gebirgsjäger-Regiment 99, an den Feldzügen gegen Frankreich und Jugoslawien teil, war Teilnehmer im Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 und wurde noch vor Anbruch des furchtbaren russischen Winters 1941/42 an die Infanterieschule Döberitz bei Berlin zum Offizierslehrgang kommandiert. Als Leutnant kehrte er im Frühjahr 1942 an die Ostfront zurück und rückte mit seinem alten Regiment bis in den Kaukasus vor, wo er Ende Dezember 1942 bei der Verteidigung eines Ortes gegen russische Panzer fiel. Ausgezeichnet mit dem Westwall-Abzeichen, dem Infanterie-Sturmabzeichens in Silber, den Eisernen Kreuzen 2. und 1. Klasse, wurde er noch nachträglich, wegen vorbildlichem Verhaltens zum Oberleutnant befördert.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR7,49

Produkt

KlappentextDie Kombination aus persönlichen Aufzeichnungen und erhaltenen Feldpostbriefen an die Familie, läßt beim Leser ein besonders authentisches und lebendiges Bild der Gefühls- und Gedankenwelt eines jungen, deutschnational erzogen und denkenden Gebirgsjäger-Offiziers der damaligen Zeit entstehen. Der in München geboren und aufgewachsene Gottfried Ettmayr nahm mit dem Gebirgsjäger-Regiment 99, an den Feldzügen gegen Frankreich und Jugoslawien teil, war Teilnehmer im Angriff auf die Sowjetunion im Sommer 1941 und wurde noch vor Anbruch des furchtbaren russischen Winters 1941/42 an die Infanterieschule Döberitz bei Berlin zum Offizierslehrgang kommandiert. Als Leutnant kehrte er im Frühjahr 1942 an die Ostfront zurück und rückte mit seinem alten Regiment bis in den Kaukasus vor, wo er Ende Dezember 1942 bei der Verteidigung eines Ortes gegen russische Panzer fiel. Ausgezeichnet mit dem Westwall-Abzeichen, dem Infanterie-Sturmabzeichens in Silber, den Eisernen Kreuzen 2. und 1. Klasse, wurde er noch nachträglich, wegen vorbildlichem Verhaltens zum Oberleutnant befördert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756847235
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum19.10.2022
Auflage2. Auflage
Seiten234 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9992970
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Am 22.7.41.

Lieber Vater!

Für Deinen herrlichen Brief vom 30.6. vielen herzlichen Dank! Er hat mir sehr viel gegeben und wenn ich auch kaum Zeit habe, ich muß ihn sofort beantworten. Nun bin ich allerdings nicht in der Lage entsprechend darauf zu schreiben, denn, wie ich vorausgesehen, haben wir gerade in den letzten Tagen ziemlich etwas mitmachen müssen und das strengt auch geistig so sehr an, daß man immer wieder einige Zeit braucht um sich zu erholen (ich glaube, Du wirst auch an der Schrift Zerfahrenheit merken!). Ich kann nur Eines sagen was Kamerad Wittig schon einmal vorgesagt hat: Du bist geistig ungeheuer lebendig, beweglich und rüstig. Und scheinbar bahnt sich jetzt ein Erfolg Deiner langen, intensiven Arbeit an, muß kommen! - Vom Sowjetparadies habe ich ja schon Einiges berichtet. Die Annahme, daß hier noch etwas zu haben wäre ist vollkommen irrig. Die Bevölkerung nämlich als arm zu bezeichnen ist nicht möglich; sie steht auf einem Stand wie bei uns in grauer Vorzeit. Wie Du schreibst hat Helmut jetzt endlich auch seinen Einsatz; es ist ihm nur zu gönnen. Hoffentlich hat er immer viel Erfolg. Für diesmal nun besonders liebe Grüße an Euch alle daheim Gottfried.
Am 29.7.41.

Meine Lieben!

Bevor ich irgend etwas anderes berichte erst einmal die dringende Bitte jedesmal bei Euren Briefen Briefpapier mitzuschicken; in der Weise wie voriges Jahr. Ich stehe nämlich jetzt bald ohne einen Bogen da. - Dir Vater, für Deinen letzten Brief vom 15.7. recht herzlichen Dank! Du bist in Deinen Gedankengängen ein wesentliches Stück weitergekommen, diese organische Lebens -Weltanschauung wird immer selbstverständlicher, je weiter man vordringt. Es handelt sich jetzt bei Dir nur noch darum, an richtigen Stellen damit an die Öffentlichkeit zu treten. Das ist entscheidend jetzt. Wie mir scheint, gelingt es Dir auch. Ich würde mich ja auch einmal zu gerne mit Dir aussprechen, aber da werden wir noch lange warten müssen. An unserer Front sind die Russen zwar schon zermürbt, aber noch lange nicht in Auflösung. Sie ziehen sich ziemlich geordnet zurück. Vater wundert sich, daß wir von der Bevölkerung zu essen bekommen (auch weiterhin, eher im verstärkten Maß); aber Zerstörungen sieht man kaum einmal. Die Ukraine ist ein Garten Eden, wenn die Bergung der Ernte gelingt (jetzt wird es allmählich hier soweit), kann die Ernährung keine Schwierigkeiten machen. Es gibt hier keine Bauern, sondern nur ganz arme Häusler, die auf dem Kollektivgut in Arbeit gehen müssen und dort so gut wie keinen Lohn bekommen. Da grenzt z.B. eine Hütte an ein mehrere qkm großes Getreidefeld, der Häusler hat aber seit Jahren kein Stroh mehr seine Hütte richtig abzudecken. Einen ziemlich abgestumpften Eindruck macht ja die Bevölkerung. - Nun - wir wollen hoffen, daß wir zu einem baldigen Ende kommen, vielleicht bis in 4 Wochen! Auf alle Fälle Euch daheim schönes Wetter zur Urlaubszeit und recht, recht viele Grüße Euer Gottfried. Mir fällt noch ein: Ist eigentlich der Schlafsack aus Sonthofen jemals eingetroffen? G.
Sonthofen 28.8.41.

Meine Lieben!

Heute, am zweiten Tag in Sonthofen, kann ich bereits einiges von hier berichten. Also gleich das Wichtigste: Zu Essen gibt es genug, man ißt im Uffz. Kasino; es wird soviel aufgetragen als man essen will, und außerdem ist es nicht schlecht gekocht. Demnach keine Angst in dieser Hinsicht! - Mit dem süßen Nichtstun war es bereits heute vorbei, es steigt ein Vorbereitungskurs für uns, der uns den Tag über beschäftigt. Gestern Abend war ich bei Wittig, habe aber Rudolf nicht getroffen, er wird erst Mitte Sept. zurückkommen. Ute ist mit ihrem Keuchhusten immer noch schlecht dran (sie hatte doppelseitige Lungenentzündung dazu), aber schon über dem Berg; Frau W. und der Kleine sind dafür sehr gesund. Ein Weiteres: Durch Vermittlung des sudetendeutschen Kameraden hoffe ich einen Trainingsanzug zu bekommen. Schickt daher bitte Vaters Kleiderk. an: Frl. Herta Eideler, in Fa. Colonial-Transport-Ges., Aussig a/ Elbe, Sudetengau (nat. eingeschrieben und bitte sofort). Für heute liebe Grüße an alle die gerade daheim sind! Euer Gottfried.
Am 2.9.41.

Liebe Mutter!

Eigentlich gibt es nicht viel zu berichten von hier, denn wenn einmal der Dienst in der Kaserne angelaufen ist geht es ziemlich einförmig weiter, und ich würde auch nicht schreiben, wenn ich nicht noch Verschiedenes bräuchte: a) weitere 2 kurze (alte) Unterhosen, sonst muß ich jetzt im Sommer die langen Militärunterhosen anziehen, und es ist die Tuchhose schon warm genug; b) Mil.=Socken + ein weiteres Paar (alte) Socken; c) Lackkoppel von Helmut (Anderl kennt es bestimmt). Schickt mir die Sachen bitte bald an Rudolfs Adresse! Sa.-So. wollte ich mit 2 Kameraden auf den Krothenkopf gehen, sind bis zur Kemptner Hütte am Sa. aufgestiegen und wie wir am anderen Morgen hinausschauen, ist alles wieß. Dann sind wir gleich wieder abgestiegen, unten hat s gegossen und kalt ist es auch ziemlich. Aber jetzt sind die Berge wunderbar, oben wieß überzuckert; ich müsste Zeit zum Tourenmachen haben. Der Vorbereitungskurs lässt uns aber leider nicht einmal einen freien Nachmittag. - Etwa die Hälfte meiner 6 Tg.-Karte schicke ich Dir, denn die Verpflegung ist wirklich ausreichend und nur bei solchen Gelegenheiten wie etwa der letzten Sonntagstour brauche ich die Marken. Nun viele liebe Grüße an Dich und ebenso alle anderen daheim! Dein Sohn Gottfried.

Abs.: Oberjäger G. Ettmayr

Sonthofen / Allgäu

Genesenden-Komp.
Sonthofen, 9.9.41.

Meine Lieben!

Am Samstag wird hier unsere Zeit beendet sein und die Reise nach Berlin losgehen. Nun besteht die Möglichkeit, auf die ich stark hoffe, daß wir nicht in einem Sammeltransport fahren, sondern einzeln und da kann ich dann noch kurz daheim sein. Ich möchte da aber auch die Inge besuchen. Die hat mir nun geschrieben, daß sie erst vom 14. od. 15. nach Neus fährt und ich weiß keine Adresse von ihr um sie bis 13. od. 14. mittags ins Lager zu beordern. Wißt Ihr die Adresse ein Augenblick um ihr das mitteilen zu können? Auf alle Fälle viele Grüße an das ganze Haus und vielleicht klappt ein Zusammentreffen nochmal. Heil Hitler! Euer Gottfried.
So. 10.9.41.

Meine Lieben!

Nun weiß ich es bestimmt, daß ich nochmal heimfahren kann, und zwar komme ich Samstag 13., nachm.; den Zug weiß ich noch nicht bestimmt. Allerdings werde ich nicht lange bleiben, sondern nur einige Kleinigkeiten mitnehmen bzw. zurücklassen und dann versuchen die Inge im Lager zu treffen. Also auf Wiedersehen am Sa.! Heil Hitler! Euer Gottfried.
Döberitz, 18.9.41.

Meine Lieben!

Eigentlich habe ich noch keinen Überblick, wie es hier zugeht, aber ich muß Euch doch gleich schreiben, denn 1. müßt Ihr meine Adresse wissen und 2. habe ich wieder wie üblich einige Dinge nötig, um die ich daheim anklopfen muß. So wie es bis jetzt ausschaut, geht es doch nicht ganz so gruselig zu, wie aus den Erzählungen vom Kameraden zu schließen war. Man ist wohl bei Preußens und ähnlich wie ein Rekrut, aber eben doch bloß ähnlich. An den letzten Feinheiten, die einem im Allgemeinen das Leben erst verbittern, fehlt s noch. So sind wir z.B. ganz wunderbar untergebracht, im olympischen Dorf, je 2 Mann ein Zimmer, anständig eingerichtet, keine großen Häuser und daher nicht kasernenmäßig. Ein Nachteil ist davon nur, daß man stets einen weiten Weg zu laufen hat und damit viel Zeit, Freizeit, verliert. Freizeit wird überhaupt ein rarer Artikel werden. Nun - wir werden sehen -! - Auf der Fahrt hierher war der Zug drückendvoll, ich hatte Glück und konnte gepolstert sitzen = schlafen. Von Berlin habe ich noch nicht viel gesehen, das hat noch Zeit, ich bin gar nicht so neugierig drauf. Zu Essen gibt es auch hier genug, wenn auch, wie mir scheint, nicht ganz so gut wie in Sonthofen; aber von Hunger keine Spur. - Meine Wünsche: 1. Ein paar Hausschuhe; wenn die Sachen vom Feld schon da sind, am besten die von draußen, sonst die schwarzen Turnschuhe in meiner Schuhschachtel. 2. ein Geschirrtuch, 3. 1-2 gute Bilder, am liebsten vom Gebirge oder was damit zusammenhängt. Wir wollen uns nämlich unsere Bude so gemütlich wie möglich machen, nachdem wir schon ein nettes Zimmer haben. Größe ca. 30x40, mit Haken (Aufhängenadeln). Wenn Ihr was nettes habt, selbstverständlich auch ganz klein. - So, nächsten Lagebericht bei nächster Gelegenheit. Für heute viele Grüße, Euer Gottfried. Foto nicht vergessen! (Foto-Becke, Stachus-Rondell)
Döberitz, 27.9.41.

Meine Lieben!

Erst heute, Samstag komme ich wieder dazu Euch zu schreiben, es ist nämlich während der Woche eine ziemliche Hetze. Der Dienst geht abends bis 19h, zweimal in der Woche bis 20:30, mittags ist kaum richtig Zeit zum Umziehen. Und dann muß man sich meistens noch auf irgendwas vorbereiten , so daß man bis spät abends im Zimmer sitzt. Besonders angenehm wirkt in diesem Fall ein Fliegeralarm...
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