Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Final Quest: Happy End

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
294 Seiten
Deutsch
Cursed Verlagerschienen am15.09.2023
Als persönlicher Assistent hat Lewis kein Problem damit, das Leben anderer zu organisieren, sein eigenes bekommt er allerdings nicht so recht in den Griff: Nach einer weiteren gescheiterten Beziehung muss er wieder zu seiner Familie ziehen und der einzige Lichtblick ist seine Online-Freundschaft mit Jason - der ganz nebenbei einer der Stars einer beliebten Fernsehserie ist. Als Jason ihm erzählt, dass seine Vorgesetzten der queerfreundlichen Serie ein tragisches Ende verpassen wollen, bietet Lewis ihm natürlich sofort seine Unterstützung an, sich gegen diese Entscheidung zu wehren. Während die beiden Männer mehr und mehr Zeit miteinander verbringen, kommen sie sich näher als erwartet. Werden sie den Sprung von Freundschaft zu Liebe schaffen und ihre unterschiedlichen Lebenswelten letztendlich miteinander in Einklang bringen können? Band 3 der 'Roll for Love'-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen.mehr

Produkt

KlappentextAls persönlicher Assistent hat Lewis kein Problem damit, das Leben anderer zu organisieren, sein eigenes bekommt er allerdings nicht so recht in den Griff: Nach einer weiteren gescheiterten Beziehung muss er wieder zu seiner Familie ziehen und der einzige Lichtblick ist seine Online-Freundschaft mit Jason - der ganz nebenbei einer der Stars einer beliebten Fernsehserie ist. Als Jason ihm erzählt, dass seine Vorgesetzten der queerfreundlichen Serie ein tragisches Ende verpassen wollen, bietet Lewis ihm natürlich sofort seine Unterstützung an, sich gegen diese Entscheidung zu wehren. Während die beiden Männer mehr und mehr Zeit miteinander verbringen, kommen sie sich näher als erwartet. Werden sie den Sprung von Freundschaft zu Liebe schaffen und ihre unterschiedlichen Lebenswelten letztendlich miteinander in Einklang bringen können? Band 3 der 'Roll for Love'-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958234567
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.09.2023
Reihen-Nr.3
Seiten294 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1385 Kbytes
Artikel-Nr.12432941
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




 


Kapitel 1

 

Lewis



 

 

Oktober, London Comic Con

 

Das Problem bei einem Job als persönlicher Assistent war, dass man die besten und schlechtesten Seiten seiner Klienten zu sehen bekam. Und in diesem Moment wünschte ich mir nichts sehnlicher, als Edward zu erwürgen.

Nicht nur war er eine furchtbare Nervensäge, sondern er schien auch eine diebische Freude daran zu haben, mich zu ärgern, und manchmal war ich mir nicht sicher, ob er das nicht sogar mit Absicht tat. Wichtigster Kunde hin oder her, ich war so nah dran, seine Leiche in die Themse zu werfen und es damit gut sein zu lassen.

Edward Ever After war einer von Großbritanniens erfolgreichsten Cosplayern und auf dem besten Weg zur Weltherrschaft. Er war charmant, witzig, kreativ und wunderschön und es fiel mir nicht schwer zu verstehen, warum sich Leute zu ihm hingezogen fühlten. Er war wie ein prachtvolles Juwel, das im Licht glitzerte und einen dazu brachte, es sich näher ansehen zu wollen, weil man von seiner Schönheit so verzaubert war. Leider war er auch stur, arrogant, bissig und ständig mit seiner Nemesis Izzy beschäftigt - auch bekannt als The Masked Gentleman -, sodass alles andere auf der Strecke blieb. Und mit beschäftigt meine ich, dass Edward die ganze Zeit zu überlegen schien, wie er sich mit ihm zum Vögeln davonstehlen konnte, worüber er sich später dann ausließ. Er sagte immer, er würde Izzy nicht ausstehen können, aber ich bezweifelte stark, dass er so viel Zeit darauf verwenden würde, den Kerl auf Social Media zu stalken und sich in Toilettenkabinen heiße Schäferstündchen mit ihm zu liefern, wenn er ihn so sehr hasste.

Das Schlimmste war, dass sie im Verlauf des Wochenendes einen zweiten Termin für Fotoshootings mit Fans angesetzt hatten. Sie verkörperten Charaktere aus einer der aktuell größten neuen Filmreihen - Empire of Dust - und das bedeutete, dass es unmöglich war, sie voneinander fernzuhalten. Sie sahen sich jeden Tag mindestens ein paar Stunden lang und da sie in der Öffentlichkeit höflich miteinander umgehen mussten, schien sich all die aufgestaute Verachtung Bahn zu brechen, wenn sie unter sich waren. Ich hatte sie schon mindestens fünfmal in den abgelegensten Toilettenräumen im nur eingeschränkt zugänglichen zweiten Stock einsammeln müssen. Und es war erst Samstag.

Warum sie nicht einfach in eins ihrer Hotelzimmer gehen und sich da zu ihren heftigen Hass-Ficks treffen konnten, war mir vollkommen schleierhaft. Allmählich verlor ich die Geduld und außerdem ging mir so langsam die saubere Unterwäsche für Edward aus.

In der nächsten Stunde oder so hatte ich zumindest für einen kurzen Moment Ruhe und Frieden, weil ich sie bei einem Treffen mit der Regisseurin von Empire of Dust und einem der Produzenten des Films abgeladen hatte. Danach würde ich sie wieder herumscheuchen und dafür sorgen, dass sie bei ihrem nächsten Fotoshooting vorzeigbar aussahen. Es war ein bisschen, als würde man Katzen hüten. Geile, boshafte Katzen.

Ich sah mich in dem Aufenthaltsbereich des ExCeL Centre um, der den geladenen Gästen der Convention vorbehalten war. Hier tummelte sich alles von bekannten Cosplayern über abgehalfterte Schauspieler bis hin zu den derzeit angesagtesten Superstars aus Film und Fernsehen. Genau genommen bestand der Aufenthaltsbereich aus mehreren großen Konferenzzimmern im zweiten Stock, zwischen denen die Durchgänge geöffnet worden waren, sodass ein großer Raum entstanden war, der sich über die halbe Länge des Gebäudes erstreckte.

Regen peitschte gegen die Fenster und ein stürmischer Herbstwind rüttelte an den Bäumen, was mich unfassbar dankbar machte, dass ich noch ein paar Stunden lang nicht nach draußen gehen musste.

An einer Wand stand ein langer Tisch mit Erfrischungen, einschließlich einer Auswahl an Tee und Kaffee, mehrerer gigantischer Heißwasserspender, Milch, Flaschen mit Wasser und Saft, Kekspackungen und ein paar Tabletts mit frischem Obst und Gebäck. Es war eine sehr nette Zusammenstellung und es sah aus, als wäre gerade alles nachgefüllt worden.

Ich machte mir einen Kaffee, gab mehr Zucker hinein als üblich und legte eine Handvoll Erdbeeren und Trauben zusammen mit einigen Mini-Fruchtplunderstückchen auf einen Pappteller. Edward hatte gesagt, dass wir Mittagessen gehen würden, sobald er zurück war, aber ich hatte heute Morgen das Frühstück vergessen, und jetzt knurrte mir der Magen. Wenn ich viel zu tun hatte und abgelenkt war, vergaß ich oft, etwas zu essen.

Der Raum war voller Menschen, da eines der größeren Panels gerade zu Ende gegangen war. Einige von ihnen kannte ich vage von Bildern auf Tumblr und Twitter, aber dann doch nicht persönlich. Trotzdem beschloss ich, einen Bogen um das Gedränge zu machen. Ich wollte niemanden belästigen und hatte noch ein bisschen Arbeit zu erledigen, also brauchte ich Ruhe. Oder zumindest weniger Ablenkung.

Ich trug meinen Teller und den Kaffee quer durch den Raum in eine Ecke, wo ich mich auf einem der gepolsterten grünen Stühle niederließ. Meine Wahl fiel auf einen, der direkt vor der Heizung stand, weil mir in dieser Jahreszeit ständig kalt war. Obwohl das vielleicht mit meiner Kleiderwahl zusammenhing: Heute bestand mein Outfit aus einem weiten lavendelfarbenen Tanktop, einer Skinny-Jeans, die womöglich mehr aus Rissen als aus Stoff bestand, und den süßesten knöchelhohen Sneaker, die ich finden konnte. Ich besaß zwar eine Jeansjacke, aber die hatte ich im Hotelzimmer gelassen, weil es heute Morgen sonnig gewesen war und ich dummerweise gedacht hatte, ich würde sie nicht brauchen.

Während ich an einem der Plunderstücke herumzupfte, überlegte ich, was noch gemacht werden musste und wofür die Zeit reichen könnte, bevor Edward zurückkam. Ich könnte E-Mails beantworten, davon gab es immer zu viele. Die Zahl in meinem Postfach schien einfach nicht kleiner zu werden, egal, wie viele ich bearbeitete. Aber ich war auch echt versucht, einfach eine kleine Pause einzulegen. Mein Hirn war komplett hinüber und ich hatte das Gefühl, ich würde jetzt schon auf dem Zahnfleisch laufen. Ich mochte Geselligkeit, aber nach einer Weile fühlte ich mich immer erschöpft, und wenn ich erschöpft war, würde ich den Rest des Wochenendes nutzlos sein.

Also war eine Pause angebracht.

Ich schob mir den Rest des Gebäckstücks in den Mund, zog meine pinkfarbene Switch Lite aus meiner Tasche, schaltete sie an und öffnete Pokémon Schild. Ich spielte es jetzt zum dritten Mal durch, aber Pokémon war für mich immer Seelenfutter. Schild war süß, witzig und hatte ein simples Spielprinzip, sodass es meine Aufmerksamkeit fesselte, mir aber auch erlaubte, den Kopf auszuschalten und in der bunten Welt vor mir zu versinken, statt mir über anstehende Aufgaben Gedanken zu machen. Ich hatte jede Generation der Pokémon-Spiele gespielt, seit mein ältester Bruder Richard sie mir gezeigt hatte, als ich vier gewesen war. Stundenlang hatte ich ihm beim Spielen zugeschaut, hatte auf seinem Schoß gesessen, sodass er seinen Game Boy vor mich halten konnte und wir beide etwas sahen. Und wenn es ihm langweilig wurde, hatte er mich spielen lassen. Rückblickend betrachtet war ich wahrscheinlich echt schlecht gewesen, aber ich habe es trotzdem geliebt und konnte gar nicht mehr aufhören. Die Pokémon-Serie war dann mein erster Anime gewesen und danach gab es kein Zurück mehr.

Mit dem Daumen schob ich den rechten Stick umher und bewegte so meine kleine pinkhaarige Figur auf dem Bildschirm und ließ sie einen magischen, düsteren Waldweg zwischen zwei Städten erkunden. Ich versuchte, ein ganz bestimmtes Pokémon zu finden, das es nur in diesem Spiel gab: Galar-Ponita. Es war ein bezauberndes Einhorn vom Typ Psycho mit flauschiger, pastellfarbener Mähne und Schweif, die mich an Zuckerwatte erinnerten. Es entwickelte sich zu einem unfassbar majestätischen Einhorn, Gallopa, das den Eindruck erweckte, als würde es dich mit Freuden zu Tode trampeln und dabei absolut fabelhaft aussehen. Aus irgendeinem Grund erinnerte mich dieses spezielle Pokémon an Edward.

Ich wusste, dass man Galar-Ponita nur in diesem Spiel fangen konnte und es deshalb wirklich schwer zu kriegen war, aber mir war nicht klar gewesen, dass es so schwierig werden würde. Bisher hatte ich mehrere Stunden mit der Suche danach verbracht. Der Bildschirm flackerte, als meine Figur im hohen Gras auf ein wildes Pokémon stieß, und ich hielt den Atem an, während ich darauf wartete, was vor mir auftauchen würde.

Mist. Schon wieder ein verdammtes Lamellux. Diese dämlichen Pilze.

Ich musste ein frustriertes Knurren ausgestoßen haben, denn ein leises Lachen neben mir ließ mich hochschrecken. Ich sah mich um und entdeckte einen Mann, der ein paar Stühle weiter saß. Sein Gesicht kam mir sehr vertraut vor und mich beschlich die Ahnung, dass ich ihn kannte, nur fiel mir sein Name einfach nicht ein. Er war lächerlich attraktiv mit seinem markanten Kiefer, der mit Bartstoppeln bedeckt war, und vollen Lippen, die sich zu einem Lächeln verzogen. Sein dunkles Haar war oben lang, aber sorgsam auf eine Seite gekämmt und mit Gel fixiert. Er trug ein langärmeliges T-Shirt und einen Blazer über einer burgunderroten Jeans und eleganten Schuhen. Wie auch sein Haar war sein Outfit auf kunstvolle Art modisch - lässig und doch elegant. Er hatte ein Bein über das andere geschlagen,...


mehr