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Vertrauen in seinem Blick

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
290 Seiten
Deutsch
Cursed Verlagerschienen am15.12.2023
Nachdem Elliot während eines Auslandseinsatzes ein Bein verloren hat, bot ihm das malerische Städtchen Fairfield einen Neuanfang als Tierarzt. Mit seiner ruppigen Art eckt er oft an, aber das stört ihn nicht weiter. Tiere sind ihm sowieso viel lieber als Menschen. Als jedoch mitten in einem Gewitter ein attraktiver Fremder mit zwei winzigen Baby-Hasen im Arm vor der Tür seiner Praxis steht, ist es um Elliot geschehen. Obwohl er sich dagegen sträubt, sich auf Arlo einzulassen, hat sein Herz ganz andere Pläne. Und dann ist Arlo in der schwersten Zeit seines Lebens an Elliots Seite und unterstützt ihn auf eine Art, die Elliot nie für möglich gehalten hätte. Wird er den Mut haben, sein Schneckenhaus zu verlassen und dieser Chance auf Glück zu vertrauen? Band 3 der 'Breaking the Rules'-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen. Spin-off zur 'Irons and Works'-Reihe.mehr

Produkt

KlappentextNachdem Elliot während eines Auslandseinsatzes ein Bein verloren hat, bot ihm das malerische Städtchen Fairfield einen Neuanfang als Tierarzt. Mit seiner ruppigen Art eckt er oft an, aber das stört ihn nicht weiter. Tiere sind ihm sowieso viel lieber als Menschen. Als jedoch mitten in einem Gewitter ein attraktiver Fremder mit zwei winzigen Baby-Hasen im Arm vor der Tür seiner Praxis steht, ist es um Elliot geschehen. Obwohl er sich dagegen sträubt, sich auf Arlo einzulassen, hat sein Herz ganz andere Pläne. Und dann ist Arlo in der schwersten Zeit seines Lebens an Elliots Seite und unterstützt ihn auf eine Art, die Elliot nie für möglich gehalten hätte. Wird er den Mut haben, sein Schneckenhaus zu verlassen und dieser Chance auf Glück zu vertrauen? Band 3 der 'Breaking the Rules'-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen. Spin-off zur 'Irons and Works'-Reihe.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958234628
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum15.12.2023
Reihen-Nr.3
Seiten290 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2635 Kbytes
Artikel-Nr.13185855
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




 


Kapitel 2



 

 

»Wenn dein Vater, dein Großvater und der Vater deines Großvaters ihr Leben dem Militär gewidmet haben, hat man nicht wirklich eine Wahl, wenn es um den Beruf geht.« Die Worte schmeckten wie Asche in seinem Mund, während er ein Lächeln aufsetzte und die Hände auf dem Tisch faltete.

Die Zwillinge waren sich wirklich beunruhigend ähnlich - die einzigen Unterschiede zeigten sich bei ihren Tattoos und Frisuren, was aber nicht ausreichte, damit Arlo sie auseinanderhalten konnte. Zumindest noch nicht. Sie bewegten sich genau gleich, klangen genau gleich und hatten genau den gleichen schneidenden Tonfall, der verriet, dass sie keine Zeit für Blödsinn hatten.

Das mochte Arlo so an ihnen. Eigentlich mochte er alles an ihnen. Er mochte, was sie taten - er hatte zwei kleine Tattoos aus dem Irons and Works von Sam, den er kennengelernt hatte, als sein lebenslustiger Nachbar ihn zu Ziegenyoga überredet hatte. Und er mochte das Ted House. Jedes Mal, wenn der Name der Einrichtung fiel, konnte er Sage von Derek unterscheiden: Sages Miene wurde etwas weicher und seine Stimme etwas gezwungener.

Der Name bedeutete für ihn mehr als nur eine Zuflucht, er war ihm wichtig. Natürlich würde Arlo nicht fragen. Er brauchte diesen Job und erkannte, dass es ein sensibles Thema war, das einen Fremden schlicht und ergreifend nichts anging. Also lächelte er weiter und hoffte, dass er nicht wie ein riesiger, Furcht einflößender Marine mit Aggressionsproblemen aussah. Denn das war er nicht.

»Ehrenhafte Entlassung?«, fragte Derek nach einem stummen Blickaustausch mit seinem Bruder.

Arlo zuckte mit den Schultern. »So ehrenhaft, wie es ohne ein Purple Heart eben geht. Mein Dad hasst mich dafür. Ich habe mich am Ende meiner Dienstzeit nicht neu verpflichtet«, erklärte er, als beide Brüder die Stirn runzelten. »Ich wollte nicht in einem Sarg nach Hause zurückkommen.«

»Und jetzt willst du⦠putzen gehen?«, fragte Sage langsam.

Arlos Wangen brannten und er fuhr sich mit einer Hand über den Kopf. Er hatte bisher noch nicht den Mut aufgebracht, sich die Haare lang wachsen zu lassen. Das war eine der bleibenden Narben - eine Folge der Erwartungen, die sein Vater ihm seit seiner Kindheit aufgeladen hatte. Obwohl er von klein auf darauf vorbereitet worden war, Soldat zu werden, hatte er diesem Leben den Rücken gekehrt. Seitdem war er von seinem alten Herrn als Feigling abgestempelt worden. Von einem Vater, der noch immer im aktiven Dienst war, der noch immer in D.C. wohnte und noch immer mehr von ihm erwartete.

»Nicht direkt. Ich möchte, hm⦠Ich möchte eine Zucht für Assistenzhunde aufbauen«, gestand Arlo. Es war ein alter Traum, aber er hatte das noch nicht oft laut vor jemandem ausgesprochen, der nicht sein eigenes Spiegelbild war. Es war kein anständiges Leben - Assistenzhunde zu züchten. Kein vernünftiger Beruf. Zumindest war das die spöttische Reaktion seines Vaters gewesen, als er Arlo gefragt hatte, was er nach seiner Entlassung aus dem Dienst mit seinem Erbe anfangen wollte. Für seinen alten Herrn in seiner schneidigen blauen Uniform und mit dem verkniffenen Gesichtsausdruck war er ein Witz, und er würde daran nie etwas ändern können.

»Hör zu, Mann«, sagte Derek und hob eine Hand. »Das ist lobenswert, aber das passt nicht so richtig zusammen.«

Arlo stieß langsam den Atem aus. »Ich habe keine rührselige Geschichte zu erzählen.« Seine Stimme war angespannt, das war ihm klar, und wahrscheinlich klang er sogar gemein, denn seine Freunde sagten ihm ständig, dass das der Fall war, wenn er unter Druck geriet. Er war nicht gemein. Er war nicht Furcht einflößend. Sein Temperament war kaum der Rede wert. Aber er hatte das Pech gehabt, als ein Bullock auf die Welt zu kommen - und der Nachname war bei seiner Familie buchstäblich Programm. Er hatte den typischen großen, breiten Körperbau geerbt, die tiefe Stimme und die dunklen Augen, den hellbraunen Teint und die vollen Lippen, die ganz ungewollt immer ein spöttischer Zug umspielte. Er war ein anständiger Mann, aber niemand gab ihm je die Möglichkeit, das auch zu beweisen. Mit einer Waffe in der Hand, in der offenen Wüste, Auge in Auge mit dem Feind - da war er etwas wert. Aber hierâ¦

»Wir verurteilen dich nicht«, schaltete Sage sich leise ein.

Arlo zuckte mit den Schultern. »Schon gut, Mann, das machen alle. Ich hatte eine anständige Karriere und bin ein paarmal während meiner Dienstzeit befördert worden, aber ich⦠Dieses Leben ist nichts für mich. Ich mag keine Waffen und kann strategischem Denken nichts abgewinnen. Ich möchte in kleinerem Rahmen einen Unterschied machen.« Ihm war bewusst, wie das klang, wenn es von einem Kerl mit seinem Aussehen kam, aber es stimmte. Er zeigte sich ganz ungeschminkt, echt, ehrlich. »Ich will einen Gemüsegarten und ein paar Katzen, und ich will Welpen aufziehen und zu Assistenzhunden für die Menschen ausbilden, die sie brauchen. Ich will⦠Ich will ein einfaches Leben. Ich habe an meinem fünfundzwanzigsten Geburtstag etwas Geld von meinen Großeltern geerbt. Ich hab diese kackhässliche - sorry, ähm⦫

»Schon gut, die Kinder hier haben schon sehr viel Schlimmeres zu Ohren bekommen«, versicherte ihm Derek mit einem schiefen Grinsen, auch wenn keins der Kinder gerade in der Nähe war.

Arlos Wangen wurden wieder heiß und er zuckte die Schultern. »Ganz am Ende der Cooper Road steht diese Hütte. Völlig heruntergekommen, quasi nur vier Wände und ein Dach. Das einzig Gute an ihr war, dass die Versorgungsleitungen in Schuss waren. Also⦠hab ich sie gekauft. Ich hab sie zu einem Spottpreis bekommen, bin jetzt Stammkunde beim Baumarkt und renoviere sie. Und das passt mir. Ich habe einen großartigen Zwinger - eigentlich eher eine Scheune -, der ist neu gedämmt und alles ist für die Hunde vorbereitet. Aber ich brauche einen Job. Ich brauche ein geregeltes Einkommen für den Anfang, und wie gesagt, mir gefällt es, im Kleinen den Unterschied zu machen. Es ist völlig egal, was ich vorher gemacht habe oder wer mein Dad ist. Ich bin mir für diese Arbeit nicht zu schade.«

Die Zwillinge tauschten einen Blick, sie schienen die Gedanken des jeweils anderen zu lesen, dann seufzte Derek und legte eine Hand auf Arlos Lebenslauf. »Du bist überqualifiziert, verlangst aber nicht mehr als das angegebene Gehalt.«

Arlo kaute einen Moment auf der Innenseite seiner Wange herum. »Mein Abschluss ist sowieso größtenteils für die Tonne. Ein x-beliebiges Diplom, das mein Vater unbedingt⦫ Er hielt inne, denn er musste endlich aufhören, seinen alten Herrn für jede seiner dummen Entscheidungen verantwortlich zu machen. »Egal. Den bringe ich nie an. Ich⦠habe ihn bloß.«

Einer von Dereks Mundwinkeln zuckte. »Du musst dich vor uns nicht rechtfertigen, Arlo. Es steht uns nicht zu, deine Lebensentscheidungen zu hinterfragen. Aber wir haben hier ein Haus voller Kinder, die schon eine Menge durchgemacht haben - und vermutlich noch einiges vor sich haben, nachdem sie von hier weggehen.«

»Das verstehe ich«, sagte Arlo leise und es stimmte. Nicht aus erster Hand. Seine Eltern hatten sich ihm gegenüber kühl und distanziert verhalten, hatten ihn aber nichtsdestotrotz geliebt. Allerdings kannte er seinen Vater etwas zu gut - er wüsste ganz genau, was sein alter Herr gesagt hätte, wenn Arlo sich als schwul geoutet hätte. Das hatte er nie auch nur in Erwägung gezogen - selbst als seine Freunde in ihren Teenagerjahren ein bisschen mutiger und draufgängerischer geworden waren. Aber seine Eltern hätten ihn bestimmt nicht vor die Tür gesetzt. »Ich bin ein offenes Buch.«

»Und du verstehst auch, was wir hier tun? Warum diese Kids hier sind?«, hakte Sage nach. »Das sind nicht bloß Pflegekinder.«

»Ich bin kein Arschloch«, bekräftigte Arlo. »Ich weiß, Ex-Soldaten können ein bisschen⦫ Er verstummte schulterzuckend. »Aber so bin ich nicht.«

Der letzte Rest von Spannung im Raum verflüchtigte sich und Dereks Schultern sanken nach unten. »Solange du die Anzahl an Stunden arbeiten kannst, die wir brauchen, habe ich keine Einwände gegen deine Einstellung. Ich denke, du könntest zu uns passen. Mason springt ab und zu beim Putzen ein, er kann deine Einarbeitung übernehmen. Hast du ihn schon kennengelernt?«

Arlo schüttelte den Kopf. »Ich habe hier noch niemanden getroffen, abgesehen von euch und einigen der Kids, als ich meine Bewerbung vorbeigebracht habe.«

»Ich schreib ihm mal und sag dir dann Bescheid. Aber ich glaube, das könnte funktionieren«, sagte Sage.

Arlos ganzer Körper entspannte sich. Momentan kam er klar - er brauchte das Geld nicht dringend -, aber das würde nicht so bleiben. Wenn er das mit der Hundezucht wirklich durchziehen wollte, endlich sein Leben selbst in die Hand nehmen und etwas aufbauen wollte, was nur ihm gehörte und nicht durch jahrzehntelange Familientradition vorherbestimmt war, musste er hier anfangen. Von Grund auf.

Und das fühlte sich gut an.

Mehr noch, es fühlte sich richtig an.

 



***



 

»Hey.«

Eine leise Stimme hinter ihm ließ Arlo herumwirbeln. Sein Blick fiel auf einen Mann, der am Verandageländer lehnte. Vermutlich Mason, der sich hier mit ihm treffen und ihn mit allem vertraut machen sollte. Er wirkte, als wäre er in Arlos Alter, war nicht besonders groß, eher schmächtig und seine durchtrainierten Arme waren mit bunten Tattoos bedeckt. Sein schwarzes Haar war kurz geschnitten, gekonnt frisiert und um seine Lippen spielte ein selbstbewusstes Grinsen. So ein Typ hätte Arlo auf der Highschool ordentlich eingeschüchtert. Er strahlte eine Art von...


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