Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Liebe macht keinen Urlaub

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am01.05.20241. Auflage
Raus aus der Komfortzone, rein in den Urlaub! Die perfekte Romanbegleitung für den Sommer, Liebesglück inklusive ... Hals über Kopf bucht Felicity einen exklusiven Sommerurlaub: Wellnessabenteuer an einem geheimen Ort. Doch statt nach Bali geht es mit dem schlechtgelaunten Oliver und zwei anderen Frauen nach Schottland. Auf dem Programm: wandern bis die Füße abfallen, schlafen unter den Sternen, baden in eiskalten Lochs und zu sich selbst finden. Kurzum: Felicitys absoluter Horror. Doch je mehr Tage ins Land ziehen, desto attraktiver wird die schottische Wildnis. Oder liegt es womöglich an Oliver?

Kate Galloway hat einen Abschluss in Psychologie und liebt es, ihre Figuren in Situationen zu bringen, aus denen sie völlig verändert hervorgehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich die Liebe. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Therapeutin. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrer Katze in der Nähe von Norwich auf dem Land, wo sie oft mit einem Tee, ein paar Macarons und einem Buch in der Hand angetroffen werden kann.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRaus aus der Komfortzone, rein in den Urlaub! Die perfekte Romanbegleitung für den Sommer, Liebesglück inklusive ... Hals über Kopf bucht Felicity einen exklusiven Sommerurlaub: Wellnessabenteuer an einem geheimen Ort. Doch statt nach Bali geht es mit dem schlechtgelaunten Oliver und zwei anderen Frauen nach Schottland. Auf dem Programm: wandern bis die Füße abfallen, schlafen unter den Sternen, baden in eiskalten Lochs und zu sich selbst finden. Kurzum: Felicitys absoluter Horror. Doch je mehr Tage ins Land ziehen, desto attraktiver wird die schottische Wildnis. Oder liegt es womöglich an Oliver?

Kate Galloway hat einen Abschluss in Psychologie und liebt es, ihre Figuren in Situationen zu bringen, aus denen sie völlig verändert hervorgehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich die Liebe. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Therapeutin. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrer Katze in der Nähe von Norwich auf dem Land, wo sie oft mit einem Tee, ein paar Macarons und einem Buch in der Hand angetroffen werden kann.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783104917245
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum01.05.2024
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4920 Kbytes
Artikel-Nr.12564528
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. KAPITEL

»Schottland?«, stößt Brianna, die Instagram-Scrollerin, in einem walisischen Akzent hervor, der genauso hübsch ist wie sie. Ihr Telefon scheint vergessen zu sein, als sie ihren Rucksack hochhebt und über ihr bauchfreies Fenditop wirft, zu dem sie passende orangefarbene Leggings trägt. Ob sie den Rucksack wohl auf ihren zarten Schultern balancieren kann, zierlich, wie sie ist? Der Rest der Gruppe lacht verlegen, während sie hinter unserem Guide hertrotten.

Ich muss zugeben, dass Briana mir aus der Seele gesprochen hat.

Schottland?!

Ich habe doch nicht Unmengen für ein geheimes Urlaubsziel ausgegeben, ausgewählt von den Allerbesten für die Allerbedürftigsten, um dann ins verdammte Schottland verfrachtet zu werden! Nein. James muss sich mit uns einen Spaß erlauben. Lachend werfe ich den Rucksack über meine Schulter und habe Mühe, nicht zu stolpern, als sich mein Schwerpunkt wegen der Tonnen an schweren Klamotten verlagert, die ich extra für meine Lamawanderung in den Anden angeschafft habe. Nicht für Schottland.

Maya rauscht an mir vorbei, den Rucksack fest um die in einem weißen T-Shirt steckende Brust geschnallt, in dem sie so gebräunt wirkt, als wäre sie direkt von irgendeinem definitiv nicht schottischen Ort hierhergeflogen. Ihr lockiges, braunes Haar hat sie auf ihrem Kopf mit einem bunten Schal aufgetürmt, und die Socken sind so lässig über ihren Wanderschuhen hinuntergekrempelt, dass völlig klar ist, dass sie sie nicht eben erst gekauft hat. Mit entschlossen zusammengepressten Lippen schließt sie nach vorne zu Brianna auf, vermutlich, weil beide etwa gleich jung sind und ich aussehe, als wäre ich nur einen Tweedschal weit von einer Barbour-Werbung entfernt.

Oliver schlurft hinter uns her und stößt gelegentlich einen Seufzer aus, ich kann ihn mir also immer noch nicht unauffällig ansehen. Unser Guide marschiert vorneweg, und mein Rucksack ist tatsächlich so schwer, dass ich Mühe habe, mit seinen langen Beinen Schritt zu halten.

Mein Blick streift über die Anzeigetafeln bei den Check-In-Schaltern, und ich hoffe, dass James uns zu den berühmten blauweißen Logos von British Airways oder der roten Welle von Emirates führt, die immer noch Hoffnung auf exotische Reiseziele versprühen. Aber wir laufen weiter, vorbei an den Schlangen der Glückspilze an diesen Schaltern und auf unsere eigene orangefarbene Schlange zu. Inverness steht in flatternden Buchstaben über der Frau, die mit einem breiten Lächeln die Boardingpässe kontrolliert. Ich starre auf die Buchstaben und hoffe, dass sie bei James´ Eintreffen zu tanzen beginnen wie im Film und unser wahres Reiseziel enthüllen. Aber auch als wir am Ende der Schlange angekommen sind, rühren sie sich nicht von der Stelle.

»Ich hatte irgendwie auf einen anderen Teil der Erde gehofft«, flüstert Brianna mir zu, während sie in ihrer Handtasche kramt und ihren ledernen Reisegeldbeutel hervorzieht. Der Singsang ihres Akzents klingt wie aus einem walisischen Liederbuch. »Aber man kann ja nie wissen. Vielleicht fliegen wir weiter nach Island, wenn wir in Inverness sind. Die Geothermalquellen dort sollen richtig toll sein.«

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, auch wenn die Buchstaben stur bei »Inverness« bleiben, als wir schließlich am Schalter ankommen.

»Ich bin übrigens Bri.« Brianna rollt das R in ihrem Mund wie eine Süßigkeit. Sie streckt mir ihre perfekt gepflegte, wahnsinnig weiche Hand entgegen, und ich schüttele sie.

»Fliss«, sage ich. »Ich habe gerade erst meinen Pass erneuert, es wäre also schön, wenn ich die achtzig Euro nicht umsonst ausgegeben hätte.«

»Welche Ziele, die man von hier aus nicht erreichen kann, kann man wohl noch von Inverness aus anfliegen?«, fragt Bri. Während sie versucht, alles wieder in ihre Handtasche zu stopfen, fällt die Hälfte auf den Boden.

Eigentlich wissen wir wohl beide, dass Gatwick und seine Hunderte von Schaltern, die von Timbuktu über Canberra in alle Ecken der Welt führen, sehr viel bessere Chancen auf ein verstecktes Reiseziel bietet als Inverness.

»Vielleicht fliegen wir von Schottland aus nicht weiter, sondern steigen in einen Zug oder auf ein Schiff«, sage ich hoffnungsvoll.

»Na ja, und vielleicht fliegen wir auch einfach nur nach Schottland.« Bri zuckt mit den Schultern.

Ich lächele unverbindlich, weil ich die Leute ja gerade erst kennenlerne und nicht direkt als Jammerlappen rüberkommen will. Das bin ich nämlich nicht. Man sollte sich mit den Dingen abfinden, denn was bringt Jammern schon? Aber mal ehrlich, Schottland?!

James bringt am Schalter gerade die Dame in Orange zum Lachen. Dann macht er den Platz frei für Maya, die hinter ihm wartet. Ich höre den sanften schottischen Einschlag in der Stimme der Frau, als sie Maya bittet, ihr Gepäck auf die Waage zu stellen. Hoffentlich habe ich es mit den Wollpullis nicht übertrieben! Ich glaube nicht, dass ich genug Bargeld bei mir habe, um die gigantische Gebühr für die Überschreitung des Maximalgewichts zu bezahlen, und mein Konto ist wegen des Kaufs eben dieser Pullis sowieso schon im Minus.

Mayas Tasche ist scheinbar mit Luft gefüllt, denn sie ist federleicht. Das gleicht Bris hundert Pfund teure Gebühr wieder aus.

»Na, na, na«, sagt James, aber sein Lächeln ist nett.

»Vielleicht willst du ein bisschen Gewicht loswerden, ehe der richtige Spaß beginnt«, meint er halb im Scherz. »Rückenschmerzen sind echt der Killer.«

»Gott sei Dank ist das hier noch nicht der richtige Spaß«, erwidert Bri ebenfalls halb im Scherz und zieht einen Schmollmund mit ihren pinken Lippen, während sie mit den Wimpern klimpert, die niemals echt sein können.

James zwinkert ihr kurz zu. Er weiß, wie man eine Situation entspannen kann. Bri lächelt schüchtern und tritt dann beiseite, damit ich mein Biest von Rucksack auf die Waage stellen kann.

»Hi«, singt die Frau am Schalter. »Wie geht es Ihnen?«

»Ich bin ziemlich aufgeregt, glaube ich«, erwidere ich, als sie mit zusammengezogenen Augenbrauen auf ihren Bildschirm starrt.

Der Drucker spuckt ein Etikett aus, und sie klebt es auf den Griff oben an meinem Rucksack.

»Ganz knapp unter dem Gewichtslimit«, erklärt sie lächelnd.

»Da hat ja doch jemand seine Hausaufgaben gemacht!« James schiebt mich sanft vom Schalter weg, damit auch Oliver einchecken kann.

Es gibt mir einen kleinen Kick, die Musterschülerin zu sein, obwohl ich in Wahrheit sogar vergessen habe, den Rucksack zu wiegen, und es reines Glück ist, dass ich nicht eine meiner Nieren verticken muss, um zu bezahlen. Bri bejubelt meine unerwartete Begabung und applaudiert sogar kurz, als ich an James vorbeigehe. Ich verneige mich knapp und frage mich, ob sie vielleicht Proficheerleaderin oder einfach nur so gekleidet ist, passend zu ihrem Enthusiasmus.

Nachdem wir alle eingecheckt haben, geht es ins Flughafenpub, und James gibt eine Runde aus. Ich entscheide mich für ein Radler, weil mir acht Uhr morgens zu früh für richtigen Alkohol erscheint, dabei könnte ich eigentlich welchen gebrauchen. Sieht ganz so aus, als wäre ich allein mit dieser Haltung. Mich zieht aber deswegen niemand auf, wahrscheinlich kennen wir uns dafür einfach noch nicht gut genug. Ob es in zwei Wochen so weit sein wird, ist noch völlig offen.

»Auf den Trip eures Lebens!« James hebt sein Pint.

»Cheers!«, sagen wir alle wie aus einem Munde und stoßen miteinander an.

Während wir trinken, wird es still am Tisch. Das Adrenalin, das noch vor wenigen Minuten durch meinen Körper strömte, ist der Müdigkeit gewichen, die mich bei dem Gedanken an das, was mir bevorsteht, erfüllt. Wenn ich mir die hängenden Schultern der anderen so ansehe, geht es ihnen wohl ähnlich. Ich kann nicht fassen, dass ich mit lauter Leuten, die ich nicht kenne, in den Urlaub aufbreche. Eigentlich kann ich mir nicht mal einen Tagesausflug mit einer Horde Fremder vorstellen, geschweige denn zwei Wochen an einem unbekannten Ort, um mich während eines Abenteuers selbst zu finden.

Als meine Eltern mich besuchten, um mir mitzuteilen, dass sie einen Saal angemietet hatten, und wissen wollten, welches Catering und welche Art von Unterhaltungsprogramm mir für meinen Geburtstag so vorschwebe, musste ich mir sofort irgendetwas einfallen lassen. Meinen Geburtstag hatte ich seit Jahren nicht mehr gefeiert, nicht, seit ich ein Teenager war. Wozu auch? Ich behauptete also, ich hätte schon einen Flug gebucht. Als sie mich fragten, ob sie sich anschließen dürften, musste ich mir die Sache mit den Kosten, der Geheimhaltung und der möglichen Wanderung ausdenken. Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen, als meiner Mutter bei dem Gedanken daran, dass sie meinen großen Tag erneut nicht mit mir verbringen würde, die Tränen in die Augen stiegen. Jahr für Jahr versuchen meine Eltern, mich dazu zu bewegen, meinen Geburtstag zu feiern - und scheitern. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass sie zu meinem fünfunddreißigsten Geburtstag einfach ernst machen.

Als Dad fragte, ob er die Website des Reiseunternehmens sehen könnte, damit sie immerhin im Geiste mit mir mitreisen konnten, öffnete ich Facebook und zeigte ihnen die Seite von Hidden Holidays.

Mir war eingefallen, dass ich die Werbung bei einem meiner abendlichen Socialmediaspaziergänge entdeckt hatte. Eigentlich wollte ich gar nichts buchen, sondern mich einfach nur vor der Welt...
mehr

Autor

Kate Galloway hat einen Abschluss in Psychologie und liebt es, ihre Figuren in Situationen zu bringen, aus denen sie völlig verändert hervorgehen. Eine wichtige Rolle spielt dabei natürlich die Liebe. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Therapeutin. Sie lebt mit ihrer Tochter und ihrer Katze in der Nähe von Norwich auf dem Land, wo sie oft mit einem Tee, ein paar Macarons und einem Buch in der Hand angetroffen werden kann.Heidi Lichtblau studierte Anglistik, Amerikanistik und Geschichte an der LMU München sowie Literarische Übersetzung aus dem Englischen. Seit 1991 übersetzt sie freiberuflich Belletristik und Sachbücher ins Deutsche. Sie lebt und arbeitet in München.Lene Kubis studierte Neuere Deutsche Literaturwissenschaften und französische Romanistik. Seit 2013 ist sie als freie Übersetzerin aus dem Englischen und Französischen tätig und hat zahlreiche Romane und Sachbücher übersetzt.