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Marguerites Geheimnis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am13.08.20241. Auflage
Die Freiheit unter den Pinien.

1944 an der Côte d'Azur: Die Künstlerin Marguerite wird vom britischen Geheimdienst angeworben, um sich mit dem örtlichen Priester anzufreunden. Über Etienne soll sie an Informationen über die deutschen Offiziere gelangen, die seine Kirche besuchen. Doch aus der Mission, die Leben retten soll, entwickelt sich bald eine geheime Liebe, die Etienne ebenso wie Marguerite in höchste Gefahr bringt. Denn sie bewahrt ein Geheimnis - eines, das sie selbst dem Mann, den sie liebt, nicht anzuvertrauen vermag ... 

Eine herzzerreißende Liebesgeschichte um eine mutige Frau, die ihr Leben aufs Spiel setzt, um für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen.


Theresa Howes wuchs in Shropshire auf und studierte Anglistik und Schauspiel. Sie arbeitete am Theater und trat in einigen Filmen auf, ehe sie sich vollständig dem Schreiben widmete. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie heute in London. »Marguerites Geheimnis« ist ihr erster Roman im Aufbau Taschenbuch.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextDie Freiheit unter den Pinien.

1944 an der Côte d'Azur: Die Künstlerin Marguerite wird vom britischen Geheimdienst angeworben, um sich mit dem örtlichen Priester anzufreunden. Über Etienne soll sie an Informationen über die deutschen Offiziere gelangen, die seine Kirche besuchen. Doch aus der Mission, die Leben retten soll, entwickelt sich bald eine geheime Liebe, die Etienne ebenso wie Marguerite in höchste Gefahr bringt. Denn sie bewahrt ein Geheimnis - eines, das sie selbst dem Mann, den sie liebt, nicht anzuvertrauen vermag ... 

Eine herzzerreißende Liebesgeschichte um eine mutige Frau, die ihr Leben aufs Spiel setzt, um für Freiheit und Gerechtigkeit zu kämpfen.


Theresa Howes wuchs in Shropshire auf und studierte Anglistik und Schauspiel. Sie arbeitete am Theater und trat in einigen Filmen auf, ehe sie sich vollständig dem Schreiben widmete. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie heute in London. »Marguerites Geheimnis« ist ihr erster Roman im Aufbau Taschenbuch.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841235299
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum13.08.2024
Auflage1. Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse766 Kbytes
Artikel-Nr.13078124
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1



Juni 1944


Lautlos huschte Marguerite durch den Park. Bereits das Knacken eines Zweigs oder das Knistern trockenen Laubs unter ihren Schuhen hätte sie verraten können. Vorsichtig setzte sie einen Fuß vor den anderen, wagte sich tiefer in die Dunkelheit hinein.

Bis in die ersten Stunden des Tags hatten die Luftangriffe gedauert. Noch immer tränkte der Geruch nach Kordit und Rauch die Luft. Unablässig hatten die Flieger der Royal Air Force Bomben abgeworfen. Strände waren aufgerissen und Häuser zerstört worden, als wäre das Leid unter der deutschen Besatzung noch nicht groß genug.

Marguerite hatte bis zur Entwarnung gewartet. Dann war sie aus dem Haus geschlüpft und auf ihr Fahrrad gestiegen. In der Stadt fuhr sie durch Nebenstraßen, hielt immer wieder den Atem an, als könnte man sie bereits hören, wenn sie Luft holte. Ihr Vorhaben war riskant. Die Ausgangssperre galt noch die ganze Nacht.

Am Park angekommen, schloss Marguerite ihr Fahrrad an einen Laternenmast an, zwängte sich durch eine Lücke des Zauns und steuerte die abgeschiedene Ecke an, an der sie mit ihrem Kontakt verabredet war. Früher hatten sich dort Liebende getroffen, nun lag dieser Fleck verlassen da. Auch die größte Leidenschaft war es nicht wert, nach der Sperrstunde von einer deutschen Patrouille erwischt zu werden.

Marguerite erreichte den Treffpunkt. Ihr Kontakt war noch nicht da. Sie wartete. Die Tannenzapfen auf dem Boden gaben unter ihren Schuhen nach, fühlten sich an wie tote Mäuse. Sie lauschte in die Stille, spürte, wie die Angst in ihr aufstieg. Für einen frühen Junimorgen war es frisch. Marguerite trat von einem Bein aufs andere, blickte sich um.

Sie trug einen schwarzen Trenchcoat und hatte ein dunkelgraues Kopftuch umgebunden, war nicht mehr als ein Schatten unter Schatten. Um ihr helles Gesicht zu verbergen, senkte sie den Kopf. Im Krieg war sie abgemagert, aus der Distanz hätte sie ein junges Mädchen sein können oder eine alte Frau.

Der Kontakt, mit dem sie sich treffen sollte, würde nicht versuchen, ihr ins Gesicht zu blicken, und sie nicht in seines, so lautete die Regel. Anonymität war lebensnotwendig und Blicketauschen gefährlich. Ein brauner Umschlag würde von einer behandschuhten Hand in eine andere wandern, mehr war nicht erforderlich. Nur dazu würde man zusammenkommen, Verwechslungen waren ausgeschlossen. Niemand außer ihnen wäre so mutig, sich während der Ausgangssperre hierherzubegeben. Wozu auch?

Bei Fliegeralarm fielen die Treffen aus und wurden automatisch auf eine Stunde nach der Entwarnung verlegt. Marguerite war sicher gewesen, so bald nach einem Luftangriff würde es im Park keine deutschen Patrouillen geben. Zwar traten die Deutschen stets knallhart und übermächtig auf, doch in den Nächten, in denen Bomben fielen, zogen auch sie die Köpfe ein und blieben in ihren Unterkünften. An diese Hoffnung klammerte sich Marguerite, während sie auf die Schritte ihres Kontakts horchte, die die Stille so leise durchbrechen würden, dass sie nur von denen wahrgenommen wurden, die darauf achteten.

Doch was die Patrouillen anging, hatte Marguerite sich geirrt. Durch die Bäume tauchte der Schein einer Taschenlampe auf. Der Lichtkegel näherte sich, streifte über den Pfad, über den sie gekommen war, verfehlte nur knapp die Ecke, in der sie sich verbarg. Dann war Hundegebell zu hören, heisere Laute, als zerrten die Tiere an ihren Leinen und die Halsbänder drückten auf ihre Kehlen.

Marguerite wurde panisch. Zu ihrer Rechten tauchte ein großer Schatten auf, ein Schuh rutschte auf etwas aus. Gleichzeitig fragte vor ihr eine raue Stimme in unbeholfenem Französisch, wer da sei. Die Hunde hatten Marguerites Angst gewittert und die Männer, die sie führten, auf sie aufmerksam gemacht.

Sie presste sich gegen einen Baum, entzog sich dem Schein der Taschenlampe, der über Sträucher und Blumenbeete strich. Sie betete, dass die Deutschen Uniformen und Stiefel sauber halten wollten, sich weder durch Gestrüpp kämpfen noch durch vermoderndes Laub waten wollten. Die Hunde bellten noch aufgeregter. Nun konnte Marguerite sie erkennen. Es waren Schäferhunde, sie standen auf den Hinterläufen und rissen an ihren Leinen.

Auch der Schatten kam näher. Marguerite erkannte eine hochgewachsene Gestalt und einen schwarzen Mantel. Demnach handelte es sich nicht um ihren Kontakt, dessen Umrisse bisher immer weiblich gewesen waren.

Von der anderen Seite kam das Licht der Taschenlampe noch dichter heran. Marguerite schluckte ihre Angst hinunter, spürte den Umschlag, der in ihrem Rockbund steckte. Falls derjenige mit der Taschenlampe noch einen Schritt auf sie zu machte, wäre sie nicht mehr im Dunkeln, könnte nicht mehr tun, als wäre sie Teil eines Baums.

Nun konnte sie bereits die Haarcreme der Männer riechen, hörte Hundekrallen Halt suchend auf der Erde scharren. Gleich würde eines der Tiere sie entdecken.

Nun wurde etwas auf Deutsch gesagt.

Der Mann im schwarzen Mantel trat vor, verstellte der Patrouille den Blick auf Marguerite, als ob er sie beschützen wollte. Dann wandte er sich langsam zu ihr um. Er war nicht ihr Kontakt, hätte sie angreifen können, doch das tat er nicht. Ihr blieb keine Wahl, als ihm spontan zu vertrauen.

»Küssen Sie mich«, flüsterte Marguerite.

Er zögerte einen Moment, doch dann spürte sie seine Lippen und seine Arme, die sie umschlangen.

Die Hunde verstummten, die Stiefelschritte verharrten. Marguerite hörte das laute, schnelle Schlagen ihres Herzens, spürte die Wärme des Fremden, der sie umfangen hielt, und überließ sich seinen Küssen.

Erst als er sich von ihr löste, nahm sie die Deutschen wahr - drei Wehrmachtssoldaten -, die ihnen breit grinsend gegenüberstanden. Der Fremde trat zurück, wandte sich zu den Zuschauern um. Einer der Soldaten leuchtete mit der Taschenlampe in Marguerites Gesicht.

Marguerite war noch etwas atemlos, doch der Mann, der sie geküsst hatte, zog mit ruhiger Hand ein Taschentuch hervor, wischte sich Marguerites Lippenstift vom Mund und steckte das Taschentuch wieder ein.

»Was tun Sie hier während der Ausgangssperre?«

Es war der kleinste der drei Soldaten, der die Frage auf Französisch blaffte. Vielleicht wollte er die fehlenden Zentimeter wettmachen. Marguerite fand es verwunderlich, dass die Wehrmacht jemanden mit seiner Statur in ihre Reihen aufgenommen hatte. Ihre Not musste mittlerweile groß sein.

Der Fremde zog Marguerite an sich. »Ist das nicht offensichtlich?«

Der kleine Soldat lachte hämisch. »Ich könnte Sie festnehmen.«

»Aus welchem Grund? Weil ich eine schöne Frau geküsst habe? Seit wann ist das verboten?«

Der Soldat musterte Marguerite von Kopf bis Fuß. Ihr stellten sich die Haare auf, doch es hätte schlimmer kommen können. Er hätte sie durchsuchen können.

»Können wir Ihnen behilflich sein?«, fragte der Fremde.

Er sollte es nicht auf die Spitze treiben, dachte Marguerite, doch da er sie gerettet hatte, verzieh sie ihm.

Noch immer taxierte der Soldat Marguerite, als wäre sie ein Stück Fleisch im Schaufenster einer Metzgerei. »Also gut, diesmal drücke ich ein Auge zu«, sagte er. »Geht nach Hause und ins Bett. Ihr macht uns sonst neidisch.«

Bevor Marguerite gehorsam nicken konnte, waren die Soldaten verschwunden. Der Mann im schwarzen Mantel, an den sie als ihren Retter dachte, trat zurück.

»Alles in Ordnung?«, fragte er.

Nun, in der ersten Morgendämmerung stellte sie fest, dass er blaue Augen und dichtes, dunkles Haar hatte.

»Danke, dass Sie mich gerettet haben.«

»Wahrscheinlich haben wir einander gerettet.«

Seit sie seinen Körper nicht mehr spürte, schien es kälter geworden zu sein. Auf einmal war er kein leidenschaftlicher Liebhaber mehr, sondern zu einem höflichen Fremden ...


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Autor

Theresa Howes wuchs in Shropshire auf und studierte Anglistik und Schauspiel. Sie arbeitete am Theater und trat in einigen Filmen auf, ehe sie sich vollständig dem Schreiben widmete. Gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt sie heute in London. »Marguerites Geheimnis« ist ihr erster Roman im Aufbau Taschenbuch.