Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Betriebskosten in der Praxis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
350 Seiten
Deutsch
Haufe Lexware GmbHerschienen am07.02.202310. aktualisierte Auflage 2023
Dieses Buch beantwortet prägnant und kompakt alle wichtigen Fragen zur Betriebskostenvereinbarung und Abrechnung. Es zeigt, auf was Sie bei der Vertragsgestaltung achten sollten, erläutert mögliche Abrechnungsfristen oder wie Vorauszahlungen und Pauschalen erhöht werden können. Die 10. komplett überarbeitete Auflage berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung und insbesondere die Neuerungen durch die Heizkostennovelle. Zahlreiche Muster, Checklisten und Beispiele helfen Ihnen, die Betriebskostenabrechnung korrekt zu erstellen. Inhalte: - Detaillierte Übersicht aller umlagefähiger Kosten - Alles Wissenswerte zum Verteilerschlüssel - Aufteilung des CO2-Preises zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen - Pflicht zum Einbau fernablesbarer Erfassungsgeräte - Pflichten zu VerbrauchsinformationenDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzenden Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

Die Rechtsanwältin Birgit Noack ist seit über 15 Jahren als Beraterin beim Haus- und Grundbesitzerverein München mit dem Schwerpunkt Mietrecht tätig.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR29,99
E-BookPDFDRM AdobeE-Book
EUR25,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR25,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR29,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR29,99

Produkt

KlappentextDieses Buch beantwortet prägnant und kompakt alle wichtigen Fragen zur Betriebskostenvereinbarung und Abrechnung. Es zeigt, auf was Sie bei der Vertragsgestaltung achten sollten, erläutert mögliche Abrechnungsfristen oder wie Vorauszahlungen und Pauschalen erhöht werden können. Die 10. komplett überarbeitete Auflage berücksichtigt die aktuelle Rechtsprechung und insbesondere die Neuerungen durch die Heizkostennovelle. Zahlreiche Muster, Checklisten und Beispiele helfen Ihnen, die Betriebskostenabrechnung korrekt zu erstellen. Inhalte: - Detaillierte Übersicht aller umlagefähiger Kosten - Alles Wissenswerte zum Verteilerschlüssel - Aufteilung des CO2-Preises zwischen Vermieter:innen und Mieter:innen - Pflicht zum Einbau fernablesbarer Erfassungsgeräte - Pflichten zu VerbrauchsinformationenDie digitale und kostenfreie Ergänzung zu Ihrem Buch auf myBook+: - Zugriff auf ergänzenden Materialien und Inhalte - E-Book direkt online lesen im Browser - Persönliche Fachbibliothek mit Ihren BüchernJetzt nutzen auf mybookplus.de.

Die Rechtsanwältin Birgit Noack ist seit über 15 Jahren als Beraterin beim Haus- und Grundbesitzerverein München mit dem Schwerpunkt Mietrecht tätig.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783648152041
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum07.02.2023
Auflage10. aktualisierte Auflage 2023
Seiten350 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1139 Kbytes
Artikel-Nr.9913535
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Betriebskosten

- Definition der Betriebskosten in der Betriebskostenverordnung (BetrKV)
- Zuordnung zum Eigentümer
- Durch das Eigentum oder den bestimmungsgemäßen Gebrauch des Objekts verursachte Kosten
- Laufende Entstehung
- Eigenleistungen des Vermieters
- Verwaltungskosten
- Instandhaltungs- und Instandsetzungskosten 
Betriebskostenpositionen

- Die umlagefähigen öffentlichen Lasten des Grundstücks
- Die Kosten der Wasserversorgung
- Die Kosten der Entwässerung
- Die Kosten der Heizung
- Die Kosten der Warmwasserversorgung
- Die Kosten verbundener Heizungs- und Warmwasserversorgungsanlagen
- Die Kosten des Betriebs des Personen- und Lastenaufzugs
- Die Kosten der Straßenreinigung und Müllbeseitigung
- Die Kosten der Gebäudereinigung und Ungezieferbekämpfung
- Die Kosten der Gartenpflege
- Die Kosten der Beleuchtung
- Die Kosten der Schornsteinreinigung
- Die Kosten der Sach- und Haftpflichtversicherung
- Die Kosten für den Hauswart
- Die Kosten für Antenne oder Breitband
- Die Kosten des Betriebs der Einrichtungen für die Wäschepflege
- Sonstige Betriebskosten
- Einzelne sonstige Betriebskosten
- Nicht umlagefähige BetriebskostenUmlage der Betriebskosten auf die Mieter

- Gesetzliche Grundlagen für die Umlage der Betriebskosten
- Vertragliche Grundlage für die Abrechnung der Betriebskosten
- Änderung der Mietstruktur
- Einführung neuer BetriebskostenDie Betriebskostenpauschale

- Anpassung bei gewerblichen Mietverhältnissen
- Anpassung bei Wohnraummietverhältnissen
Die Betriebskostenvorauszahlung

- Vereinbarung einer Betriebskostenvorauszahlung
- Angemessenheit der Vorauszahlung
- Fälligkeit der Vorauszahlungen
- Anpassung von Vorauszahlungen
- Geltendmachung von rückwirkenden Erhöhungen
- Was geschieht mit der Mehrwertsteuer?
- Besonderheiten beim EinfamilienhausDie Abrechnung

- Form
- Inhalt
- Fälligkeit des Abrechnungssaldos
- Haushaltsnahe Dienst- und HandwerkerleistungenDer Verteilerschlüssel

- Gesetzliche Regelung
- Die wichtigsten Umlageschlüssel im Einzelnen
- Vorwegabzug
- Leerstand
- Verteilerschlüssel bei den einzelnen Betriebskostenarten
- Änderung des UmlageschlüsselsDie Wohn- und Nutzfläche

- Anwendungsbereich
- Einzelheiten
- Vereinbarungen von Flächenangaben im Mietvertrag
- Rechtsfolgen falscher Flächenangaben im Mietvertrag
- Geplante Änderung/Zweite Mietrechtsnovelle
- WoFlV im Vergleich mit II. BV und DIN 283Die Abrechnungsfrist und die Ausschlussfrist

- Abrechnungspflicht
- Abrechnungszeitraum
- Berechnung der Abrechnungs- und Ausschlussfrist
- Rückforderungsansprüche des Mieters bei fehlender AbrechnungEinwendungen des Mieters

- Einwendungsfrist und Ausschlussfrist
- Einsichtsrecht des Mieters
- Fotokopien
- Wenn der Vermieter keine Einsicht gewährtDer Parteiwechsel

- Wenn der Vermieter wechselt
- Wenn der Mieter wechseltDie Verjährung bzw. die Verwirkung von Ansprüchen

- Verjährung der Ansprüche des Vermieters
- Verjährung der Ansprüche des Mieters
- Berechnung der Verjährungsfrist
- Unterbrechung bzw.
mehr
Leseprobe


2 Vertragliche Grundlagen für die Umlage der Betriebskosten

Der Gesetzgeber hat in den §§ 556, 556a und 560 BGB Rechtsgrundlagen für die Vereinbarung, Abrechnung und Veränderung von Betriebskosten geschaffen. Vermieter können die Betriebskosten in unterschiedlicher Weise an die Mietpartei übertragen. Grundsätzlich unterscheidet man
die Betriebskostenpauschale, über die nicht abgerechnet wird, und
die Betriebskostenvorauszahlung bzw. -abschlagszahlung mit der Verpflichtung der jährlichen Rechnungslegung.

Viele Vermieter halten es für selbstverständlich, dass der Mieter die im Zusammenhang mit der Nutzung des Mietobjekts entstehenden Kosten automatisch zu tragen habe, dass hier eine Art Gewohnheitsrecht bezüglich der Kostenübernahme bestehe. Aus dem Gesetzestext selbst ergibt sich jedoch keine direkte Verpflichtung der Mietpartei, die Betriebskosten, soweit sie tatsächlich anfallen, zu zahlen. § 556 Abs. 1 BGB bestimmt, dass die Vertragsparteien vereinbaren können, dass der Mieter Betriebskosten trägt. Enthält der Mietvertrag keine Umlagevereinbarung, schuldet der Mieter auch nicht die Zahlung von Betriebskosten.


Wichtig

Eine gesetzliche Verpflichtung, wonach der Mieter sämtliche mit dem Betrieb der Immobilie zusammenhängenden Kosten unmittelbar zu tragen hat, existiert nicht. Es bedarf immer einer vertraglichen Vereinbarung, um die Betriebskosten weitergeben zu können.


Fehlt im Mietvertrag eine Vereinbarung zur Umlage bzw. Weitergabe von Betriebskosten, so sind gemäß § 535 Abs. 1 Satz 3 BGB die Lasten, das heißt die Betriebskosten, vom Vermieter zu tragen.

Was gilt im Wohnraummietrecht?

Welche Betriebskosten der Vermieter im Einzelnen dem Mieter übertragen kann, ergibt sich aus der Aufzählung in § 2 BetrKV (siehe Kapitel 5). Um diese in § 2 BetrKV aufgeführten Positionen auf die Mietpartei übertragen zu können, muss eine entsprechende vertragliche Vereinbarung vorliegen.

Für den Bereich des Wohnraummietrechts sind die in § 2 BetrKV aufgezählten Betriebskosten abschließend, das heißt, der Vermieter kann auch durch vertragliche Vereinbarungen grundsätzlich keine weiteren in § 2 BetrKV nicht genannten Positionen an den Mieter weitergeben. Lediglich im Rahmen des § 2 Nr. 17 BetrKV dürfen weitere Positionen umgelegt werden, sofern sie Nebengebäude, Anlagen und Einrichtungen des Mietobjekts betreffen (siehe Kapitel 5.17 und 5.18).

Nicht möglich sind dagegen Klauseln, die den Wohnraummieter zur Zahlung von Verwaltungskosten oder Rücklagen verpflichten.

Im Bereich des sozialen Wohnungsbaus finden sich die entsprechenden Vorschriften über die Betriebskosten in den §§ 20 ff. Neubaumietenverordnung (NMV) (siehe auch Kapitel 15).

Was gilt im Gewerberaummietrecht?

Dem Mieter von Gewerberäumen können neben den in § 2 BetrKV aufgezählten Positionen weitere Kosten übertragen werden. Dies setzt ebenfalls eine entsprechende vertragliche Vereinbarung voraus. Neben individualvertraglichen Vereinbarungen ist die Übertragung weiterer nicht im Katalog des § 2 BetrKV genannter Positionen auch weitgehend durch eine Formularklausel möglich.6 So kann zum Beispiel ein Mieter gewerblicher Räume vertraglich verpflichtet werden, auch die Verwaltergebühren zu tragen. Bei der Umlage von Verwalterkosten in einem Formularvertrag über Geschäftsräume ist allerdings das Transparenzgebot zu beachten. Der Begriff »Verwalterkosten« ist näher zu umschreiben und von den anderen Betriebskosten abzugrenzen.7 Nach Auffassung des BGH8 ist jedoch eine Klausel, die »die Kosten der kaufmännischen und technischen Hausverwaltung der Mietsache« dem Mieter auferlegt, wirksam.

Wird in einer Vereinbarung lediglich auf die Betriebskosten gemäß Betriebskostenverordnung Bezug genommen, so bleibt es auch bei einem Gewerberaummietverhältnis bei den in § 2 BetrKV genannten Positionen.

2.1 Mietvertrag und Betriebskosten

§ 535 Abs. 2 BGB verpflichtet den Mieter, an den Vermieter die vereinbarte Miete zu entrichten. § 556 Abs. 1 Satz 1 BGB bestimmt, dass die Vertragsparteien vereinbaren können, dass der Mieter die Betriebskosten trägt. Der Gesetzgeber überlässt es somit den Vertragsparteien, eine entsprechende vertragliche Regelung über die Miete und die Betriebskosten zu finden, die dem jeweiligen Interesse der Parteien und den Umständen gerecht wird. Der Gesetzgeber unterlässt es für den Bereich des preisfreien Wohnraummietrechts ausdrücklich, den Parteien Vorgaben zur Gestaltung der Miete und deren Struktur zu machen.

Anders stellt sich die Rechtslage im sozialen Wohnungsbau dar. Hier muss der Vermieter für die Ermittlung der Kostenmiete unter anderem auch die Betriebskosten als Teil der Bewirtschaftungskosten ansetzen. Zur Geltendmachung von Betriebskosten im preisgebundenen Wohnraum genügt es, wenn der Vermieter den Umfang der umzulegenden Betriebskosten durch Bezugnahme auf § 2 BetrKV9 umschreibt und eine angemessene Vorauszahlung festsetzt. Einer Aufschlüsselung der Vorauszahlungen auf die einzelnen Betriebskostenpositionen bedarf es jedoch nicht.10

Die Heizkostenverordnung bestimmt, dass der Gebäudeeigentümer die Kosten für den Betrieb einer zentralen Heizungs- und Warmwasserversorgungsanlage sowie der eigenständigen gewerblichen Lieferung von Wärme und Warmwasser verbrauchsabhängig auf die Nutzer verteilen muss. Nach der Heizkostenverordnung ist deshalb die Vereinbarung einer Bruttowarmmiete (zum Begriff siehe Kapitel 2.2.1) grundsätzlich unzulässig. § 2 HeizKV bestimmt, dass die Regelungen dieser Verordnung rechtsgeschäftlichen Bestimmungen vorgehen, sofern es sich nicht um ein Gebäude mit nicht mehr als zwei Wohnungen handelt und keine Ausnahme gemäß § 11 HeizKV vorliegt. Mit Urteil vom 19.7.2006 hat der BGH11 entschieden, dass die Regelung des § 2 HeizKV zwar vertraglichen Vereinbarungen vorgehe, gleichwohl die Vereinbarung einer Bruttowarmmiete nicht nichtig sei, sondern nur von der Heizkostenverordnung verdrängt werde. Auch wenn die Vereinbarung einer Bruttowarmmiete (Inklusivmiete) gegen die Bestimmungen der Heizkostenverordnung verstößt, liegt keine Ordnungswidrigkeit vor, die geahndet werden könnte.


Wichtig

Die Kosten für den Betrieb einer zentralen Heizungs- und Warmwasseranlage sind grundsätzlich bei allen Mietverhältnissen, die dem Anwendungsbereich der Heizkostenverordnung unterliegen, neben der Miete gesondert umzulegen und abzurechnen.


Für die Frage der Umlegbarkeit der Betriebskosten auf die Mietpartei kommt es ganz entscheidend darauf an, welche vertraglichen Vereinbarungen Vermieter und Mieter getroffen haben. Ob und in welchem Umfang Betriebskosten an den Mieter weitergegeben werden können, ist ausschließlich eine Frage der Vertragsgestaltung. Wie diese aussieht, ist für beide Parteien von großer Bedeutung.

2.1.1 Gestaltung der Mietstruktur

Es gibt in der Praxis eine Vielzahl von Möglichkeiten, die Mietstruktur zu gestalten, entsprechend haben sich unterschiedliche Mietbegriffe entwickelt.
Bruttowarm- oder Inklusivmiete: Hier wird als Miete ein einziger Betrag ausgewiesen; für Betriebskosten einschließlich derer für Heizung und Warmwasser wird keine gesonderte Zahlung als Pauschale oder Vorschuss vereinbart. Die an sich umlagefähigen Betriebskosten sind dann mit der Miete abgegolten. Zu beachten ist, dass die Vereinbarung einer Bruttowarmmiete gegen die Heizkostenverordnung verstößt, sofern diese Anwendung findet (siehe Kapitel 10).


Beispiel
Miete 750 EUR

Bruttokaltmiete: Mit Ausnahme der Betriebskosten für Heizung und Warmwasser sind in der vereinbarten Miete alle übrigen Betriebskosten enthalten. Sie werden nicht durch eine Pauschale oder Vorauszahlung neben der Miete separat erhoben, sie sind mit der Miete abgegolten.


Beispiel
Miete 700 EUR Vorauszahlung für die Heiz- und Warmwasserkosten 50 EUR Gesamtmiete 750 EUR

Nettokaltmiete: Neben der Miete werden für sämtliche anfallenden und umlegbaren Betriebskosten Vorauszahlungen oder Pauschalen erhoben (§ 556 Abs. 2 BGB).
Entweder...



mehr

Autor

Birgit NoackDie Rechtsanwältin Birgit Noack ist seit über 15 Jahren als Beraterin beim Haus- und Grundbesitzerverein München mit dem Schwerpunkt Mietrecht tätig.Martina WestnerMartina Westner, Rechtsanwältin, ist seit über 15 Jahren als Beraterin beim Haus- und Grundbesitzerverein München mit dem Schwerpunkt Mietrecht tätig.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt