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Fingerhüte aus Trümmern

Erinnerungen an das Kriegsende 1945 in Wuppertal
BuchKartoniert, Paperback
204 Seiten
Deutsch
Edition Köndgenerschienen am08.11.2015
Fingerhüte aus Trümmern ist ein bildhafter Vergleich für die Situation in Wuppertal unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus. Es ist zugleich ein O-Ton aus einem der lebensgeschichtlichen Interviews mit Menschen aus der Stadt im Bergischen, welche die sogenannte Stunde Null , das Leid und die Hoffnung, die Strategien des Überlebens in Trümmern und die Erinnerungen an Krieg und Vernichtung für die Nachwelt bewahren wollen.Ein Lesebuch zum Kriegsende 1945 mit Berichten von Zeitzeugen und dem Versuch einer historischen Einordnung.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,95
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextFingerhüte aus Trümmern ist ein bildhafter Vergleich für die Situation in Wuppertal unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges und der Befreiung vom Nationalsozialismus. Es ist zugleich ein O-Ton aus einem der lebensgeschichtlichen Interviews mit Menschen aus der Stadt im Bergischen, welche die sogenannte Stunde Null , das Leid und die Hoffnung, die Strategien des Überlebens in Trümmern und die Erinnerungen an Krieg und Vernichtung für die Nachwelt bewahren wollen.Ein Lesebuch zum Kriegsende 1945 mit Berichten von Zeitzeugen und dem Versuch einer historischen Einordnung.
Details
ISBN/GTIN978-3-939843-48-1
ProduktartBuch
EinbandartKartoniert, Paperback
Erscheinungsjahr2015
Erscheinungsdatum08.11.2015
Seiten204 Seiten
SpracheDeutsch
MasseBreite 170 mm, Höhe 220 mm, Dicke 13 mm
Gewicht365 g
Artikel-Nr.33927470
Rubriken

Inhalt/Kritik

Vorwort
VorwortDie Entstehungsgeschichte des vorliegenden Buches begann im Jahr 2007. An der Bergischen VHS Solingen/Wuppertal sind sogenannte Geschichtswerkstätten seit langem Tradition und gute Praxis. Diese beschäftigen sich insbesondere mit stadthistorischen Themen. Durch den Fachbereichsleiter Politik - Geschichte - Umwelt , Detlef Vonde, wurde 2007 in diesem Zusammenhang eine auf mehrere Semester angelegte Geschichtswerkstatt Wuppertaler Gedächtnis ins Leben gerufen. Die Kursleitung übernahm die Sozialwissenschaftlerin Edith Geuter. Ziel war es, Zeitzeugen im Sinne der Oral History zu deren erlebter Geschichte in einem bestimmten Zeitraum zu befragen und im Rahmen einer Auswertung für die Nachwelt zu dokumentieren und zu bewahren. Bei dieser Form von Alltagsgeschichte geht es weniger um die großen Strukturen und Prozesse, als vielmehr um die Menschen mit ihrer individuellen Geschichte.Zusammen mit den Kursteilnehmern wählte Edith Geuter den Zeitraum vom Ende des 2. Weltkriegs in Wuppertal (April 1945) bis zur Währungsreform (Juni 1948). Dabei war allen Beteilgten bewusst, dass dieser Zeitraum nicht isoliert betrachtet werden kann, da die Kriegsjahre das Erleben in der Nachkriegszeit prägten und daher immer in die Erinnerungen eingeschlossen werden.Bevor wir mit der Durchführung der Interviews begannen, setzten wir uns inhaltlich und methodisch mit dem Thema auseinander. So wurden im Stadtarchiv zahlreiche Zeitungsberichte aus dem entsprechenden Zeitraum recherchiert, Filme und Dokumentationen angesehen sowie die in der Stadtbücherei vorhandene Literatur gelesen. Die Bewältigungsstrategien in diesen Zeiten der Not , d.h. die Versorgung mit existentiellen Gütern, das zwischenmenschliche Miteinander und die Verarbeitung des individuellen Leids, waren lebensbestimmende Themen. Uns interessierten zunächst vor allem diese Aspekte: die Begegnung mit den Siegern, die Bedeutung der Familie, Formen der Bedürfnisbefriedigung, Selbsthilfe und Markt, die Verschlechterung der Versorgungslage nach Kriegsende, Leben in Trümmern, die Rolle der Kirchen, die wirtschaftliche Veränderung durch die Währungsreform.Außerdem beschäftigten wir uns mit relevanten Fragetechniken der Oral History und trainierten sie innerhalb des Kurses. Wichtig war uns, dass die Fragen offen, respektvoll und nicht wertend formuliert wurden. Die Interviewpartner wurden aus dem Umfeld der Kursteilnehmer rekrutiert und sind somit nicht repräsentativ. Dennoch war uns eine Verteilung nach Geschlecht, Alter und sozioökonomischer Situation ebenso wichtig wie die Frage, in welchem Stadtteil die Befragten bei Kriegsende wohnten.2008 begannen wir mit der Durchführung der Interviews. Die Interviewer waren Brigitte Ascheuer (â ), Gisela Bücher, Johannes Beumann und Edith Geuter. Die anschließende Verschriftlichung der Interviews war für Ungeübte , die das weitestgehend ehrenamtlich und nebenberuflich ausführten, zeitaufwendiger als zunächst erwartet und ging über das offizielle Ende des Kurses hinaus.Unsere ursprüngliche Absicht war es, das Material durch Zuordnung einzelner Passagen zu den jeweiligen Fragestellungen auszuwerten vor dem Hintergrund der bekannten Faktenlage. Die Verwendung der Interviews bekam Aufschwung durch eine Teilnehmerin des Kurses Erfahrungswissen für Initiativen (im Ehrenamt), den Edith Geuter seit 2010 moderiert. Diese Teilnehmerin, Eva Brabender-Hofmann, eine ehemalige Deutsch- und Pädagogiklehrerin, war interessiert an dem vorhandenen schriftlichen Material. Als unvoreingenommene Leserin stellte sie fest, dass die Interviews eine wertvolle emotionale Kraft haben, die durch Zerstückelung der Texte verloren gehen würde. So kamen wir überein, die Interviews in Gänze zu veröffentlichen. Da sich aber verschriftlichte gesprochene Sprache nicht flüssig lesen lässt, nahm Eva Brabender-Hofmann eine behutsame sprachliche Glättung der Texte vor.Seit 2013 haben Edith Geuter, Dr. Diethard Kuhne, Eva Brabender-Hofmann und Johannes Beumann ausgewählte Interviews vor interessierten Zuhörern in öffentlichen Lesungen vorgestellt. Die Reaktionen aus dem Publikum bestätigten uns, dass die Interviews für sich selbst sprechen. Die Inhalte korrespondieren mit den Erlebnissen älterer Zuhörer und regen zu Gesprächen und Reflektionen an. Jüngeren Menschen eröffnen sie einen neuen vertieften Blick auf ihre Heimatstadt. Unter Berücksichtigung einer historiographischen Einordnung der Texte durch Detlef Vonde ( Die lange Stunde Null ) möchte dieses Buch auch einen Beitrag leisten zu sozialem und politischem Lernen, zur historisch-kritischen Urteilsfähigkeit und zur Weiterentwicklung von Handlungskompetenz.2013 erhielt die geplante Veröffentlichung unter dem Arbeitstitel Erlebte und gelebte Geschichte von der Stadt Wuppertal im Rahmen der sogenannten Mikroprojekte einen Förderpreis (gesponsert durch die Stadtsparkasse Wuppertal).Wir haben uns für den Buchtitel: Fingerhüte aus Trümmern entschieden, weil er in anschaulicher Weise das ambivalente Erleben, Verarbeiten und Erinnern der damaligen Zeit symbolisiert: Der Fingerhut ist eine schöne, aber auch giftige Pflanze. Eine unserer Interviewpartnerinnen, Gertrud Jeske, sagt gegen Ende ihres Interviews: Ich weiß nur, da kamen die Fingerhüte aus den Trümmern heraus, was man heute ja Unkraut nennt. Und es ist ganz egal, den Krieg haste überstanden. Und jetzt siehst du schon die Blumen in Natur, das war bei mir so ein Gefühl! Ein gutes Gefühl! Möglicherweise erinnerte sich Frau Jeske an das Gedicht Eine Familie wartet des Wuppertaler Arbeiterdichters Emil Ginkel. Er schrieb das Gedicht nach Kriegsende im Dezember 1945 und beginnt mit den Worten: Auf den Trümmern wachsen Fingerhüte ⦠Idee und Umsetzung des Umschlags stammen von Andrea Möller und Martin Geuter.Den größten Teil der Fotos stellte Johannes Beumann zur Verfügung. Es handelt sich bei vielen Fotos um bisher nicht veröffentlichte Bilder. Das Fotografieren von Trümmern war während des Krieges zwar grundsätzlich erlaubt, bei dem Besitz und der Weitergabe von Bilddokumenten, auf denen Trümmer abgebildet waren, bewegte sich der Besitzer auf einem schmalen Grad hin zur Wehrkraftzersetzung . Das tatsächliche Ausmaß der Zerstörung vieler Städte in Deutschland sollte nicht bildlich festgehalten und verbreitet werden. Daher freuen wir uns, dass uns diese seltenen Zeitdokumente aus der Sammlung von Gerhard Hense und aus der Sammlung von Bodo Flunkert erhalten blieben und uns zur Veröffentlichung überlassen wurden.Zudem stellten uns Frau Thias, Herr Heldmann und Herr Dr. Hoelkeskamp ebenfalls private Fotos für die Veröffentlichung zur Verfügung. Wir möchten uns ganz herzlich bei allen bedanken. Des Weiteren danken wir:der Bergischen Volkshochschule für die Möglichkeit zur Durchführung der Geschichtswerkstatt Wuppertaler Gedächtnis ,den Teilnehmern des Kurses für ihr Engagement,Brigitte Ascheuer (â ) und Gisela Bücher für die von ihnen geführten Interviews,den Interviewpartnern für die Bereitschaft, sich in die schmerz-volle Zeit zurückzuversetzen, offen zu berichten und der Nachwelt ihre Erinnerungen zur Verfügung zu stellen,Dr. Diethard Kuhne, der in berührender Weise die Texte in öffentlichen Lesungen mit vorträgt,der Stadt Wuppertal für die Auszeichnung unseres Projekts und der Stadtsparkasse Wuppertal für die finanzielle Unterstützung,Angelika Leipnitz (Freiwilligenagentur Wuppertal), die durch ihre Anregungen und Kontakte zum Gelingen des Projektes beitrug,Thomas Helbig und Sandra Balcke vom Verlag Edition Köndgen,die beide spontan zur Realisierung bereit waren,sowie allen Freunden und Verwandten, die das Projekt über die Jahre kritisch und konstruktiv begleitet haben.Wir hoffen, dass die Lektüre des Buches die Leserinnen und Leser bereichert. Dann hätte sich die Mühe gelohnt.mehr

Autor

Johannes Beumann ist mit Leib und Seele Wuppertaler. Seine berufliche Heimat fand er in der Automobilzulieferindustrie. Mit dem Thema Lokal- und Regionalgeschichte hat der zweifache Familienvater ein vielseitiges und vielschichtiges Hobby gefunden, das er auch in vielen Vereinen verfolgt. Dieses gibt er auch gerne in Form von Gesprächen und Stadtführungen weiter.
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