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Disney. Twisted Tales: Dunkle Schatten

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am26.08.2021Auflage
Nachdem Captain Shang von Shan Yu im Kampf lebensgefährlich verletzt wird, muss Mulan in die Unterwelt Diyu reisen, um ihn vor dem Tod zu retten. Aber König Yama, der Herrscher der Unterwelt, gibt Shang nicht einfach frei. Mulan muss Diyu durchqueren, um Shangs Geist zu finden, und dabei grauenhafte Hindernisse überwinden. Und sie muss Diyu bei Sonnenaufgang wieder verlassen. Schafft sie das nicht, wird sie König Yamas Gefangene. Kann sie Shang retten, bevor es zu spät ist? Oder muss sie für immer in der Unterwelt bleiben? Ein großartiger Band in der erfolgreichen Disney-Reihe TWISTED TALES!

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.
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Produkt

KlappentextNachdem Captain Shang von Shan Yu im Kampf lebensgefährlich verletzt wird, muss Mulan in die Unterwelt Diyu reisen, um ihn vor dem Tod zu retten. Aber König Yama, der Herrscher der Unterwelt, gibt Shang nicht einfach frei. Mulan muss Diyu durchqueren, um Shangs Geist zu finden, und dabei grauenhafte Hindernisse überwinden. Und sie muss Diyu bei Sonnenaufgang wieder verlassen. Schafft sie das nicht, wird sie König Yamas Gefangene. Kann sie Shang retten, bevor es zu spät ist? Oder muss sie für immer in der Unterwelt bleiben? Ein großartiger Band in der erfolgreichen Disney-Reihe TWISTED TALES!

Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Erstes Kapitel

Nur eine Kanone war noch übrig.

Mulan hielt den Atem an und stemmte die Stiefelabsätze in den Schnee, während sie in dem Tal, das vor ihnen lag, nach Zeichen für die Anwesenheit der Hunnen suchte.

Nichts.

Nur wenige Minuten zuvor war von den Anhöhen ein Sperrfeuer feindlicher Pfeile auf sie niedergeregnet. Auch dort - nichts.

Alles war ruhig. Zu ruhig.

Ganz bestimmt bedeutete diese Ruhe nicht, dass die Hunnen sich zurückgezogen hatten, das war Mulan klar. Mit jeder Sekunde, die verstrich, wuchs ihre Sorge. Keiner der Soldaten neben ihr - Yao, Ling oder Chien-Po, nicht einmal ihr kleiner Drache Mushu - sagte ein Wort.

Irgendetwas stimmte nicht. Das spürte sie.

Sie starrte auf eine schwarze Rauchwolke, die sich über dem Bergkamm kräuselte wie ein böses Omen. Als sie sich langsam auflöste, kniff Mulan die Augen zusammen.

Da war etwas hinter dem Rauch. Nein, nicht etwas, jemand.

Ihr Magen zog sich zusammen. Sogar aus dieser Entfernung gab es keinen Zweifel, um wen es sich bei dieser imposanten Gestalt auf dem schwarzen Pferd handelte.

Shan-Yu.

Der Rauch löste sich auf und gab den Blick frei auf eine endlose Reihe von Hunnen-Kämpfern auf Pferden, die die Hügelkette besetzt hatten und ihnen den Weg abschnitten. Sie waren umzingelt.

Kaum mehr als zehn Männer waren von Hauptmann Li Shangs Regiment übrig geblieben, und die standen nun einer gigantischen Übermacht der Hunnen gegenüber. Außerdem hatten die Hunnen den Vorteil, dass sie von oben aus angreifen konnten. Mulan malte sich aus, was die anderen gerade dachten: Wie sollten sie das überleben?

Hauptmann Li Shang strich den Kragen seines roten Umhangs glatt und wandte sich seinen Soldaten zu. Er blickte grimmig, aber entschlossen drein. Wir werden kämpfen , erklärte er. Wenn wir sterben müssen, dann auf dem Feld der Ehre.

Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Mulan ballte die Hände zu Fäusten und atmete tief durch. Die Luft war eiskalt. Sie hätte nicht sagen können, ob ihre Knie zitterten, weil sie Angst hatte oder weil alles so hoffnungslos war. Vielleicht traf beides zu.

Sie wollte keine Angst haben. Angst war würdelos. Aber es gab nun mal keine Hoffnung. Was sollte sie auch tun? Ganz offensichtlich war Shang der Überzeugung, dass sie bis zum letzten Atemzug kämpfen sollten.

Trotzdem zog sie nur zögernd ihr Schwert. Es musste doch einen Ausweg geben.

Mit einem wilden Kampfschrei forderte Shan-Yu seine Männer zum Angriff auf. Im Galopp trieb er sein Pferd den schneebedeckten Hang hinab, gefolgt von seinen Männern. Das Donnern der Pferdehufe übertönte Mulans rasenden Herzschlag. Sie umfasste den Griff ihres Schwerts so fest sie konnte und versuchte, das Geräusch auszublenden, aber das war unmöglich. Gebannt starrte sie auf die weiße Wand, die die Hunnen aufwirbelten, als sie über den Schnee auf sie zupreschten.

Yao , sagte Shang ruhig. Ziel mit der Kanone auf Shan-Yu.

Das Ding ist doch eher ein Spielzeug als eine Kanone, dachte Mulan mutlos. Viel zu mickrig, um uns irgendeinen Vorteil zu verschaffen. Das Gerät war kaum größer als sie selbst und am vorderen Ende mit einem roten Drachenkopf verziert.

Yao, der kleinste der Soldaten, schwang die Kanone hin und her, mal nach links, mal nach rechts, um eine günstige Schussposition zu finden.

Sie überlegte. Wenn es gelang, den Anführer auszuschalten, würde das ein ziemliches Durcheinander unter den Feinden auslösen und ihren Angriff deutlich schwächen. Aber selbst wenn es gelang, Shan-Yu zu töten, würde der Rest der Hunnen-Armee sie abschlachten.

Sie schaute nach vorn, wusste, dass sie sich innerlich auf den bevorstehenden Kampf vorbereiten musste, aber der Befehl von Shang an Yao ging ihr immer noch durch den Kopf. Etwas daran fühlte sich ... falsch an.

Das Schwert wog schwer in ihrer Hand. Sie starrte auf die blank polierte Klinge und fragte sich, ob ihr Spiegelbild darauf womöglich das Letzte war, was sie von sich selbst sah. Würde sie als Ping sterben, der Sohn von Fa? Als eine Person, die sie sich ausgedacht hatte, um anstelle ihres Vaters in den Krieg zu ziehen? Wenn sie hier am Fuße des schneebedeckten Bergpasses starb, würde sie ihre Familie nie wiedersehen.

Mulan musste schlucken. Wer hätte gedacht, dass es noch vor wenigen Monaten ihr größtes Anliegen gewesen war, der Heiratsvermittlerin zu entkommen? Sie hatte kaum noch Ähnlichkeit mit dem Mädchen, das sie damals gewesen war. Sie hatte üppige Seidengewänder getragen, keine Rüstung, ihre Taille war von feinen Samtbändern umschlungen gewesen, nicht von einem schweren Waffengurt. Ihre Lippen waren rot geschminkt gewesen, jetzt waren sie aufgerissen wegen der Kälte und dem Mangel an Wasser. Ihre Wimpern hatte sie damals mit Kohle schwarz gefärbt, einem Material, das ihr heute zum Anfachen des Feuers diente, an dem sie sich wärmte.

Wie sehr unterschied sich doch das Mädchen von einst von der Person, die sie geworden war: ein Soldat in der Kaiserlichen Armee.

Vielleicht war der Dienst fürs Vaterland etwas, was ihr mehr lag als die Pflichten einer Braut. Aber als sie ihr Spiegelbild auf der Schwertklinge betrachtete, wurde ihr klar, dass sie nur so tat, als wäre sie jemand anderes. Leider würde sie keine Gelegenheit mehr haben herauszufinden, wer sie wirklich war. Denn sie, Mulan, musste nun sterben.

Nur eines bedauerte sie zutiefst: dass sie ihrer Familie keine Ehre gemacht hatte.

Die Hunnen kamen näher. Als Mulan ihr Schwert hob, bemerkte sie einen hellen Glanz auf der Klinge. Diesmal war es nicht ihr Spiegelbild, sondern das einer Schneewechte auf einem Berggipfel über den Hunnen.

Die Gedanken rasten durch ihren Kopf, während sie die Klinge mal zur einen, mal zur anderen Seite neigte und hinauf zu der mächtigen Schneemasse starrte.

Sie hatte eine Idee. Es war verrückt, und sie müsste dafür Shangs Befehl missachten. Aber wenn es funktionierte ...

Mulans Herz raste, aber dieses Mal vor Hoffnung. Was hatte sie schon zu verlieren? Wenn sie es nicht tat, würden sie alle sterben. Und selbst wenn ihr Plan erfolgreich wäre, konnten sie kaum überleben ... aber China. Sie konnte ihr Land damit vor den Hunnen retten.

Ihr blieb keine Zeit zum Nachdenken. Mulan schob ihr Schwert zurück in den Gürtel, sprang vor und nahm Yao die Kanone weg.

He! , schrie er hinter ihr her, aber Mulan rannte bereits auf die Hunnen zu.

Es war das Verrückteste, was sie jemals getan hatte. Sie klemmte sich die Kanone unter den Arm und merkte gar nicht, wie Mushu sich an ihrem Schal festhielt, um nicht verloren zu gehen. Sie rannte den Berg hinauf, wurde mit jedem Schritt selbstsicherer und verlor ihre Angst.

Hinter ihr rief Shang: Ping! Komm zurück! Ping!

Sie hörte nicht auf ihn. Die Hunnen stürmten den Hang hinab. Sie hatte nur noch wenig Zeit, dann würde Shan-Yu sie erreichen, und seine Armee würde die traurigen Überreste von Shangs Regiment vernichten.

Mulan hielt an und pflanzte die Kanone in den Schnee, zielte auf die Schneewechte und betete darum, dass sie die richtige Stelle im Visier hatte.

Das könnte klappen - wenn Shan-Yu sie nicht vorher umbrachte. Er war so nah, dass sie schon das Schnauben seines Pferdes hörte, so nah, dass sie den bohrenden Blick seiner schwarzen Augen spürte.

Das Blut rauschte in ihren Ohren. Von irgendwoher hörte sie Mushu rufen, sie solle sich beeilen. Sie suchte in ihren Taschen nach den Feuersteinen und mühte sich hektisch ab, die Zündschnur der Kanone zum Glimmen zu bringen.

Sie bemerkte gar nicht, wie Shan-Yus Falke über ihr in den Himmel stieg. Wie er nach unten stieß, mit seinen mächtigen Flügeln auf ihr landete und sie in den Schnee drückte. Die Feuersteine fielen ihr aus der Hand.

Mulan kämpfte sich wieder hoch.

Nein, nein, nein, dachte sie, während sie im Schnee nach den Feuersteinen tastete. Sie konnte sie nicht finden!

Sie sah auf. Shan-Yu galoppierte direkt auf sie zu.

Da packte sie Mushu und drückte seinen Hals zu, bis er Feuer hustete. Es war gerade genug, um die Lunte der Kanone anzuzünden. Schwefelschwaden stiegen auf. Mulan hockte sich hin und richtete die Waffe direkt auf die Schneewechte, als der Schuss losging.

Shan-Yus Pferd bäumte sich auf, als die Kanone explodierte, aber Mulan achtete kaum noch auf den Anführer der Hunnen. Sie starrte hinauf zum Gipfel, sah, wie die Kugel nach oben stieg, einen sanften Bogen vollführte und in die Schneewechte einschlug.

Lautes Rumpeln ertönte. Der Schnee, der über die Kante ragte, brach ab, stürzte in die Tiefe und rutschte als gigantische weiße Masse über den Hang des Passes. Eine Lawine!

Mulan lächelte. Sie hatte es geschafft.

Sie stolperte, wäre beinahe gefallen, weil der Boden erbebte. Nun musste sie so schnell wie möglich zu den anderen zurück.

Plötzlich erhob sich Shan-Yus mächtige Gestalt vor ihr, und ihr Lächeln erstarb. So direkt vor ihr wirkte er selbst wie ein Berg - breit und mächtig mit Fäusten so groß wie Mulans Kopf.

Shan-Yus tiefliegende Augen loderten vor Zorn. Er holte mit dem Schwert aus, um ihr den tödlichen Schlag zu versetzen.

Ping! , rief Shang hinter ihr. Sie hatte keine Zeit mehr, ihr Schwert zu ziehen, um sich zu verteidigen. Shan-Yu stieß einen wütenden Schrei aus und ließ sein Schwert durch die Luft sausen.

Mulan war auf einen...


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Walt Disney (1901-1966) war einer der einflussreichsten und meistgeehrten Filmproduzenten und Trickfilmzeichner des 20. Jahrhunderts. Dafür sorgten Figuren wie Micky Maus oder Donald Duck. 1937 erschien mit »Schneewittchen und die sieben Zwerge« ein Meilenstein der Filmgeschichte: der erste abendfüllende Zeichentrickfilm. Viele weitere folgten und begeistern noch heute ein Milliardenpublikum jeder Altersklasse. Disneys Name entwickelte sich zu einer internationalen Marke, die für ein umfassendes Spektrum an Produkten der Unterhaltungsindustrie steht.Elizabeth Lim wuchs in der Nähe von San Francisco auf und kam schon früh mit Märchen, Mythen und Liedern in Berührung. Nach ihrem Studium an der Juilliard School und am Harvard College arbeitete sie zunächst als Komponistin für Filme und Computerspiele, bevor sie mit dem Schreiben begann. Seither stürmen ihre atmosphärischen Fantasy-Romane die Bestsellerlisten. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in New York.