Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die andere Schwester

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
528 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am16.02.20182. Auflage
Bei der Liebe meiner Schwester.

 Seit Jahren haben die Schwestern Claire und Meghann kaum Kontakt. Dann möchte Claire einen Mann heiraten, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hat. Davor will sie die ältere Meg unbedingt bewahren - ist sie doch selbst zu oft enttäuscht worden, als dass sie noch an Liebe glauben könnte. Ausgerechnet jetzt lernt Meg jemanden kennen, der es wert wäre, ihre Angst vor Nähe zu überwinden. Doch dann droht den Schwestern ein erneuter Verlust, und sie werden gezwungen, sich ihrer schwierigen Vergangenheit zu stellen.

 Ein so kluger wie gefühlvoller Roman über zwei ungleiche Schwestern.



Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden.
Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die Nachtigall«, »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben«, »Winterschwestern«, »Der Junge von Angel Falls« und »Die vier Winde« vor.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextBei der Liebe meiner Schwester.

 Seit Jahren haben die Schwestern Claire und Meghann kaum Kontakt. Dann möchte Claire einen Mann heiraten, in den sie sich auf den ersten Blick verliebt hat. Davor will sie die ältere Meg unbedingt bewahren - ist sie doch selbst zu oft enttäuscht worden, als dass sie noch an Liebe glauben könnte. Ausgerechnet jetzt lernt Meg jemanden kennen, der es wert wäre, ihre Angst vor Nähe zu überwinden. Doch dann droht den Schwestern ein erneuter Verlust, und sie werden gezwungen, sich ihrer schwierigen Vergangenheit zu stellen.

 Ein so kluger wie gefühlvoller Roman über zwei ungleiche Schwestern.



Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden.
Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die Nachtigall«, »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben«, »Winterschwestern«, »Der Junge von Angel Falls« und »Die vier Winde« vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841215314
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum16.02.2018
Auflage2. Auflage
Seiten528 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2672 Kbytes
Artikel-Nr.2512693
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ERSTES KAPITEL


Geduldig wartete Dr. Harriet Bloom auf eine Antwort.

Meghann Dontess lehnte sich zurück und studierte ihre Fingernägel. Sie mussten manikürt werden. Dringend. »Wie Sie wissen, versuche ich, nicht allzu viel zu grübeln, Harriet. Das nimmt mir irgendwie die Lebensfreude.«

»Kommen Sie deshalb seit vier Jahren jede Woche zu mir? Weil Ihnen Ihr Leben so großen Spaß macht?«

»Darauf würde ich an Ihrer Stelle lieber nicht hinweisen. Das spricht nicht gerade für Ihre fachliche Kompetenz. Schließlich ist es durchaus vorstellbar, dass ich zunächst völlig normal war und Sie mir nur einreden, ich wäre verrückt.«

»Sie versuchen wieder einmal, sich mit einer witzigen Bemerkung aus der Affäre zu ziehen.«

»Sie überschätzen mich. Das war nicht komisch.«

Harriet Bloom verzog keine Miene. »Ich kann auch nur sehr selten über Sie lachen.«

»Und dahin ist er, mein Traum von einer Karriere als Stand-up-Comedian.«

»Sprechen wir über den Tag, an dem Claire und Sie getrennt wurden.«

Unbehaglich rutschte Meghann auf ihrem Sessel herum und suchte nach einer schlagfertigen Antwort, mit der sie das Thema umgehen konnte. Aber es fiel ihr nichts ein. Sie wusste genau, worauf die Therapeutin hinauswollte, und das war auch Harriet Bloom klar. Wenn sie die Antwort verweigerte, würde die Frage einfach noch einmal gestellt werden. »Getrennt - was für eine nette, saubere Formulierung. Sie gefällt mir, sogar sehr, aber das Thema ist abgeschlossen.«

»Es ist immerhin interessant, dass Sie den Kontakt zu Ihrer Mutter aufrechterhalten, sich von Ihrer Schwester jedoch absolut distanzieren.«

Meghann zuckte mit den Schultern. »Meine Mutter ist Schauspielerin, ich bin Anwältin. Wir verdienen beide unseren Lebensunterhalt, indem wir uns verstellen.«

»Das heißt?«

»Kennen Sie vielleicht eins ihrer Interviews?«

»Nein.«

»Sie erzählt jedem von unserem bitterarmen, aber liebevollen Familienleben. Wir tun beide so, als wäre es wahr.«

»Sie wohnten doch in Bakersfield, als dieses angeblich bitterarme, aber liebevolle Familienleben endete, oder?«

Meghann schwieg. Harriet Bloom hatte es geschafft, sie in die schmerzliche Vergangenheit zurückzuführen wie eine dressierte Ratte.

»Claire war damals neun Jahre alt«, fuhr die Therapeutin fort. »Wenn ich mich recht erinnere, hatte sie eine Zahnlücke und in der Schule Probleme mit dem Rechnen.«

»Hören Sie auf.« Meghanns Hände krallten sich um die Armlehnen des Sessels.

Die Therapeutin sah sie an. Ihr Blick unter den dunklen Brauen war ernst und konzentriert. Die kleinen, runden Gläser der Brille vergrößerten ihre Augen. »Weichen Sie nicht aus, Meg. Wir machen Fortschritte.«

»Noch ein paar mehr dieser Fortschritte, und Sie können mich in die Notaufnahme des nächsten Krankenhauses einliefern lassen. Wir sollten lieber darüber sprechen, was mir das Leben wirklich schwer macht. Deshalb komme ich schließlich zu Ihnen. Mein Alltag im Familiengericht ist kaum noch zu ertragen, kann ich Ihnen versichern. Gestern fuhr allen Ernstes ein Typ mit einem Ferrari vor, um dann zu behaupten, er wäre total pleite. Dieser Mistkerl will einfach nicht für die Ausbildung seiner Tochter zahlen. Zu dumm für ihn, dass ich mitbekommen hatte, welchen heißen Schlitten er sich offenbar leisten kann.«

»Warum bezahlen Sie mich eigentlich, wenn Sie mit mir nicht über die Gründe für Ihre Probleme reden wollen?«

»Weil ich keine Probleme habe. Und es bringt absolut nichts, in der Vergangenheit zu stochern. Damals war ich sechzehn, jetzt steuere ich auf die zweiundvierzig zu. Es ist höchste Zeit, das alles ruhen zu lassen. Ich habe das Richtige getan. Mehr ist dazu nicht zu sagen.«

»Und warum haben Sie dann noch immer Albträume?«

Meghann spielte mit ihrem silbernen Armband. »Ich träume auch von Spinnen mit Oakley-Sonnenbrillen. Aber davon wollen Sie nie etwas hören. Oh, und in der letzten Woche habe ich geträumt, in einem gläsernen Raum gefangen zu sein, dessen Fußboden aus Speck bestand. Ich hörte Menschen weinen, konnte aber den Schlüssel nicht finden. Wie wäre es, wenn wir uns darüber unterhielten?«

»Das weist auf Gefühle von Isolation hin. Auf eine unbewusste Ahnung, dass sich Menschen über Ihre Handlungen aufregen oder Sie auch vermissen. Gut, reden wir über den Traum. Also, wer hat geweint?«

»Unsinn.« Meghann hätte es kommen sehen müssen. Schließlich hatte sie während des Studiums auch einen Kursus in Psychologie belegt. Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass sie in jungen Jahren als wahres Wunderkind galt.

Sie sah auf ihre Armbanduhr. »Schade, Harriet. Die Zeit ist um. Ich schätze, wir müssen die Bewältigung meiner verflixten Neurosen auf die nächste Woche verschieben.« Sie stand auf und strich glättend über die Hosen ihres dunkelblauen Armani-Anzugs, obwohl auf ihnen kein Fältchen zu sehen war.

Betont langsam setzte die Therapeutin ihre Brille ab.

In einer unbewussten Geste der Selbstverteidigung verschränkte Meghann die Arme über der Brust. »Ich denke, wir sollten wirklich Schluss machen.«

»Gefällt Ihnen Ihr Leben, wie Sie es führen, Meghann?«

Damit hatte sie nicht gerechnet. »Was sollte mir daran denn nicht gefallen? Ich bin die beste Scheidungsanwältin im ganzen Staat. Ich lebe ...«

»... allein.«

»... in einer piekfeinen Eigentumswohnung oberhalb von Public Market und fahre den neuesten Porsche.«

»Wie ist es mit Freunden?«

»Jeden Dienstagabend telefoniere ich mit Elizabeth.«

»Familie?«

Vielleicht war es an der Zeit, sich einen anderen Therapeuten zu suchen. Harriet hatte inzwischen mit untrüglicher Sicherheit alle ihre wunden Punkte herausgefunden. »Letztes Jahr war meine Mom eine Woche lang bei mir. Wenn ich Glück habe, besucht sie mich das nächste Mal gerade noch rechtzeitig, dass wir uns gemeinsam die Mars-Landung auf MTV anschauen können.«

»Und Claire?«

»Ich will nicht leugnen, dass meine Schwester und ich ein paar Problemchen miteinander haben. Aber das ist nichts Grundsätzliches. Wir sind einfach zu beschäftigt, um uns häufiger zu treffen.« Als Dr. Bloom schwieg, fuhr Meghann schnell fort: »Gut, gut, es bringt mich fast um den Verstand, wie sie ihr Leben vergeudet. Sie ist intelligent und hat das Zeug dazu, Karriere zu machen, aber sie scheint wild entschlossen, ihre Tage auf diesem schäbigen Campingplatz zu verplempern, den sie als Resort bezeichnet.«

»Bei ihrem Vater.«

»Ich möchte nicht über meine Schwester sprechen - und auf gar keinen Fall über ihren Vater.«

Dr. Bloom pochte mit dem Stift auf die Schreibtischplatte. »Nun gut, lassen Sie mich eine andere Frage stellen. Wie lange ist es eigentlich her, dass Sie zweimal mit demselben Mann geschlafen haben?«

»Daran finden nur Sie etwas Verwerfliches. Ich mag Abwechslung.«

»So wie Sie jüngere Männer bevorzugen? Männer, die noch keinen Wunsch nach einer festen Bindung haben. Die Sie wieder abservieren, bevor sie sich von Ihnen trennen können.«

»Auch wenn ich mich wiederhole: Was ist falsch daran, sich mit jungen, sexy aussehenden Männern zu treffen? Ich sehne mich absolut nicht nach einem Häuschen im Grünen. Und an einer Familie bin ich auch nicht interessiert, aber ich mag Sex.«

»Und wie gefällt Ihnen die Einsamkeit?«

»Ich bin doch nicht einsam«, erklärte Meghann. »Ich bin unabhängig. Männer mögen nun mal keine starken Frauen.«

»Starke Männer schon.«

»Dann sollte ich vielleicht häufiger in Fitness-Center gehen statt in Bars.«

»Und starke Frauen stellen sich ihren Ängsten. Sie sprechen über die schmerzlichen Entscheidungen, die sie in ihrem Leben getroffen haben.«

Meghann zuckte sichtlich zusammen. »Tut mir leid, Harriet, aber ich muss jetzt wirklich los. Bis nächste Woche.«

Ohne sich umzusehen, verließ Meghann die Praxis.

Draußen war strahlender Sonnenschein. Erstaunlich für den so genannten Sommer in diesen Breiten. Während sich die Leute überall sonst im Juni längst am und im Wasser tummelten, im Freien grillten und zu Pool-Partys einluden, schaute man hier in Seattle üblicherweise verdrossen auf den Kalender und murrte, schließlich sei es doch Juni, verdammt noch mal ...

Nur wenige Touristen waren an diesem Morgen unterwegs; man erkannte sie an den Regenschirmen, die sie unter die Arme geklemmt hatten.

Meghann holte tief Luft, überquerte die Straße und betrat den Rasen des Uferparks. Ein hoher Totempfahl begrüßte sie. Hinter ihm segelten Möwen träge durch die Luft und warteten auf ein paar Essensbrocken.

Sie kam an einer Parkbank vorbei, auf der ein Mann unter vergilbten Zeitungen schlief. Vor Meghann erstreckte sich der tiefblaue Puget Sound bis zum blassen Horizont. Sie wünschte, der Anblick könnte sie aufmuntern, ihr Kraft und Zuversicht geben wie sonst so oft. Doch heute wanderten ihre Gedanken in eine andere Zeit und zu einem anderen Ort.

Wenn sie die Augen schließen würde - was sie natürlich nicht wagte -, käme alles wieder: das Wählen der Telefonnummer, das stockende, unbeholfene Gespräch mit...
mehr

Autor

Kristin Hannah, geboren 1960 in Südkalifornien, arbeitete als Anwältin, bevor sie zu schreiben begann. Heute ist sie eine der erfolgreichsten Autorinnen der USA und lebt mit ihrem Mann im Pazifischen Nordwesten der USA. Nach zahlreichen Bestsellern waren es ihre Romane »Die Nachtigall« und »Die vier Winde«, die Millionen von Leser:innen in über vierzig Ländern begeisterten und Welterfolge wurden.Im Aufbau Taschenbuch liegen ebenfalls ihre Romane »Die Nachtigall«, »Die andere Schwester«, »Das Mädchen mit dem Schmetterling«, »Die Dinge, die wir aus Liebe tun«, »Die Mädchen aus der Firefly Lane«, »Liebe und Verderben«, »Winterschwestern«, »Der Junge von Angel Falls« und »Die vier Winde« vor.