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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am05.09.2022
Seit der Erkenntnis, dass die Superintelligenz ESTARTU ihre Heimat verlassen hat, sind 15 Jahre vergangen. Nach wie vor unterdrücken die Ewigen Krieger mit ihrer Philosophie des Permanenten Konflikts die Völker der zwölf Galaxien.   Doch es regt sich Widerstand gegen dieses Regime. Unter Führung von Perry Rhodan und Atlan bieten die Gänger des Netzes im Namen des Friedens und der Freiheit den Kriegern die Stirn. Zugleich werden Reginald Bull und die Vironauten aktiv.   Im Jahr 445 Neuer Galaktischer Zeitrechnung spitzen sich die Ereignisse zu. Mit dem geheimnisvollen KLOTZ taucht eine neue Gefahr auf - und Eirene, Perry Rhodans Tochter, verschwindet in den Weiten des Universums. Der Terraner muss zu einer Rettungsaktion aufbrechen ...mehr

Produkt

KlappentextSeit der Erkenntnis, dass die Superintelligenz ESTARTU ihre Heimat verlassen hat, sind 15 Jahre vergangen. Nach wie vor unterdrücken die Ewigen Krieger mit ihrer Philosophie des Permanenten Konflikts die Völker der zwölf Galaxien.   Doch es regt sich Widerstand gegen dieses Regime. Unter Führung von Perry Rhodan und Atlan bieten die Gänger des Netzes im Namen des Friedens und der Freiheit den Kriegern die Stirn. Zugleich werden Reginald Bull und die Vironauten aktiv.   Im Jahr 445 Neuer Galaktischer Zeitrechnung spitzen sich die Ereignisse zu. Mit dem geheimnisvollen KLOTZ taucht eine neue Gefahr auf - und Eirene, Perry Rhodans Tochter, verschwindet in den Weiten des Universums. Der Terraner muss zu einer Rettungsaktion aufbrechen ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845351223
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.09.2022
Reihen-Nr.159
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2861 Kbytes
Artikel-Nr.9852862
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Eirene

 

Ich hatte die Nacht hindurch kaum geschlafen. Das lag an der Aufregung. Einen Tag wie den heutigen gab es nur einmal im Leben. Ich saß aufrecht im Bett und starrte in die Finsternis. Hatte ich Angst? Ich wusste es nicht. Irgendetwas machte mich unsicher. Es gab nichts, wovor ich mich hätte zu fürchten brauchen. Aber heute begann ein neuer Abschnitt meines Lebens. Heute, so hatte Perry gesagt, wurde es ernst.

Ich brauchte Ablenkung. Ich sprang auf. Die Beleuchtung schaltete sich automatisch ein. Die Tür zum Hygieneraum öffnete sich selbsttätig. Für ein Bad hatte ich keine Geduld. Ich sprühte mich ab und zog die Kleider an, die ich mir zurechtgelegt hatte. Ich sollte etwas essen, sagte ich mir. Aber ich hätte nichts hinuntergebracht.

Ich trat auf den Flur. Vor dem Kalender, der in der Nähe des Hinterausgangs an der Wand hing, blieb ich stehen. Die Leuchtziffern zeigten den 15. September 445, 10.33 Uhr. Meine Gedanken wanderten. Ich versuchte, mir vorzustellen, wie es dort aussah, wo jetzt wirklich dieses Datum geschrieben wurde. Terrania, eine große, schöne Stadt auf einem Planeten namens Erde. Ich hatte beide nie gesehen - weder den Planeten noch die Stadt. Sie lagen 40 Millionen Lichtjahre entfernt. Den Kalender hatte Perry an Bord der ZUGVOGEL mitgebracht - damals, vor mehr als 15 Jahren, als er auf Sabhal landete. Wir auf Sabhal hatten unsere eigene Zeitrechnung. Es gab keinen 15. September, und vor allen Dingen war es jetzt nicht 10.33 Uhr. Der Kalender war ein Erinnerungsstück, für Perry wohl sogar ein Mahnmal. Er verkörperte seinen Entschluss, eines Tages zur Erde zurückzukehren.

Die Tür zur Garagenhalle öffnete sich lautlos. Drei Fahrzeuge standen darin: eines für jedes Mitglied der Familie. Ich kletterte in meinen Gleiter, eine kleine, wendige Maschine, die mir die Eltern vor einem Jahr zu meinem 15. Geburtstag geschenkt hatten.

»So früh schon unterwegs?«, empfing mich die freundliche Stimme des Autopiloten.

»Nicht früh genug für mich«, antwortete ich. »Weißt du, was heute für ein Tag ist?«

»Natürlich weiß ich das«, sagte der Autopilot. »Heute ist dein Geburtstag. Du wirst sechzehn Jahre alt nach der eigenartigen Zeitrechnung, die man in diesem Haus betreibt.«

»Und? Sonst nichts?«, fragte ich enttäuscht.

»Heute«, sagte der Autopilot, und seine Stimme klang richtig feierlich, »ist der Tag deiner Initiierung. Heute erhältst du den Abdruck des Einverständnisses.«

»So ist es«, bestätigte ich und kam mir dabei wichtig vor. »Deswegen bin ich aufgeregt. Ich möchte eine Spazierfahrt machen.«

»Einverstanden. Wohin soll's gehen?«

»Das übliche Ziel«, sagte ich. »Ich muss mit Bwimi reden.«

 

Unter mir lag die Stadt Hagon in ihrer frühmorgendlichen Lichterpracht. Die Zahl ihrer Einwohner betrug 800.000. Viele davon waren schon hier gewesen, als Gesil und Perry auf Sabhal eintrafen. Aber ich wusste, dass Perry und seine Freunde kräftig dazu beigetragen hatten, die Siedlung zu vergrößern. Hagon war Zentrum und Heimatbasis der Organisation, die sich Gänger des Netzes nannte und die von heute Mittag an in meinem Leben eine entscheidende Rolle spielen würde. Ich war ein wenig stolz darauf, dass die Stadt ihre jetzige Ausdehnung und Einwohnerzahl nicht zuletzt meinem Vater verdankte.

Der Verlauf der Straßen war durch schwebende Lampen gekennzeichnet. Es war Spätsommer. Im Herbst, im Winter und zu Beginn des Frühjahrs würde die nächtliche Straßenbeleuchtung nicht gebraucht werden. Moorga, unsere Sonne, stand am Rand des großen Kugelsternhaufens Parakku. Die Bahn des Planeten Sabhal verlief so, dass während der letzten Monate des alten und während der ersten des neuen Jahres das Sternenmeer Parakkus am Nachthimmel erschien. Dann gab es, was die Helligkeit anbelangte, zwischen Tag und Nacht keinen Unterschied mehr. Der Anblick der riesigen Sternenmengen war atemberaubend. Ich freute mich auf den Augenblick, an dem Parakku wieder über dem Nachthorizont erscheinen würde.

Der Gleiter nahm Fahrt auf, sobald er die Stadt hinter sich gelassen hatte, und schoss steil in die Höhe. Er wandte sich ostwärts, dem rötlichen Schimmer entgegen, der den nahenden Morgen ankündigte.

In 35 Kilometern Höhe schoss ich mit über 500 Kilometer pro Stunde über die Benda-See dahin. An der Südostspitze des Kontinents Malu, an dessen Südküste Hagon lag, war der Gleiter auf Nordkurs eingeschwenkt. Der Flug bis zu dem Ort, an dem Bwimi und seine Sippe hausten, würde knapp zwei Stunden dauern.

Zu meiner Rechten tauchte die Sonne aus dem Meer. Moorgas mächtiger Glutball zeigte ein prächtiges, goldenes Rot. Mittags dagegen, wenn die Sonne in der Nähe des Zenits stand, war sie von schimmerndem Weiß und wesentlich kleiner. Perry hatte mir einmal erklärt, wie der Effekt entstand. Es hatte etwas damit zu tun, wie die Sonnenstrahlen ihren Weg durch die Atmosphäre fanden, wie viel sie gebeugt wurden und von ihrer Lichtenergie unterwegs verloren.

Weit im Osten war für kurze Zeit die Küste des Kontinents Faleh zu sehen. Dann lag wieder nur Meer ringsum: der große Nordozean. Ich wurde schläfrig. Das stete, sanfte Summen des Antigravtriebwerks wirkte auf mich wie ein Wiegenlied. Es war warm in der kleinen Kabine. Ich hätte einen Kaffee gebrauchen können. Aber so vornehm, dass er Speisen und Getränke reichte, war mein Gleiter nicht eingerichtet.

»Die Küste von Panahan kommt in Sicht«, sagte der Autopilot.

Ich richtete mich auf und blickte voraus. Panahan war der große Polarkontinent. Dort lebten nur Tiere und Pflanzen. Es wurde mitunter bitterkalt, und manchmal fiel sogar Schnee. Ich mochte das weite Land, weil es mir das Gefühl vermittelte, wirklich allein zu sein. In früheren Jahren, als ich noch unsicher war und mit mir selbst nichts anzufangen wusste, ließ ich mich oft von einem Freund dort hinauf in die Tundra fliegen: von Obeah, von Geoffry, oder manchmal nahm mich auch Gucky per Telesprung mit. Seit einem Jahr benutzte ich meinen eigenen Gleiter. Die Einsamkeit liebte ich noch immer.

Dicht bewaldetes Land zog unter mir dahin. Breite Ströme wälzten sich dem Nordmeer entgegen. In Küstennähe bestand der Wald meist aus Laubbäumen. Je weiter nordwärts wir kamen, desto deutlicher nahmen Nadelhölzer überhand. Sie wurden kleiner, als wir uns dem Pol näherten.

Und schließlich hörte der Baumwuchs vollends auf. Unter mir lag die ewige Tundra, das gelbgrüne Land, das den Weißfüchsen gehörte.

Der Gleiter neigte sich nach unten und verringerte die Geschwindigkeit. Ich sah auf die Uhr. Es war Zeit für meinen Anruf.

Gesil meldete sich. Es gab keine Bildverbindung.

»Fast habe ich es mir gedacht«, sagte sie. »Bwimi ruft?«

»Ja«, antwortete ich. »Ich muss ihn noch einmal sprechen, bevor ich ... bevor ich ...«

»Drück dich nicht davor, Eirene«, ermahnte sie mich freundlich. »Bevor du den Abdruck des Einverständnisses bekommst, heißt es.«

»Ja.« Ich kam mir dumm vor, weil ich Hemmungen empfand, die Worte auszusprechen. »Ich bin auf jeden Fall pünktlich zurück.«

»Ich weiß«, sagte Gesil. »Du wirst sie nicht warten lassen.«

Die Verbindung erlosch. Zwischen Gesil und mir bedurfte es nicht vieler Worte. Jede wusste, was in der anderen Gedanken vorging. Mein Verhältnis zu Perry war anders. Er liebte das Exakte, das Präzise. Er fand es mitunter schwer, sich in die Psyche einer Frau zu versetzen - ebenso wie es für mich schwierig war, dem Lauf seiner Gedanken zu folgen. Das bedeutete nicht, dass ich mich mit Mutter besser verstand als mit Vater. Nur die Art der Kommunikation war eine andere.

Der Gleiter bewegte sich in geringer Höhe über das flache Land. Voraus tauchte ein eigenartig geformter Hügel auf. Das war die Markierung, nach der ich mich seit Jahren richtete.

»Lande an der Westseite«, trug ich dem Autopiloten auf.

 

Unter dem Hügel lagen die Überreste einer uralten Stadt. Hier und da trat das Gestein nackt zutage: zerbröckeltes Mauerwerk, dicke Platten aus einer marmorähnlichen Substanz. Das Gras der Tundra wuchs träge. Es ließ viele Lücken, durch die man in die Vergangenheit blicken konnte. Auf Sabhal hatte es einst eine eingeborene Zivilisation gegeben. Vor etwa zehntausend Jahren war sie untergegangen, und niemand wusste, warum. In Hagon gab es nur wenige, die sich auf Archäologie verstanden. Aber eines Tages würde man dem Geheimnis der alten Sabhaler auf den Grund gehen. So sagte Perry wenigstens. Eines Tages, wenn die Gänger des Netzes Zeit für friedliche Projekte hatten und nicht mehr gegen die Ewigen Krieger zu kämpfen brauchten.

Nach 500 Metern war der Gleiter nicht mehr in Sicht. Ich ging noch einen Kilometer weiter, bis ich zu den Hügeln kam, die die Weißfüchse als ihre Wohnburgen errichtet hatten. In der Regel wurde eine Burg mehrere Generationen hindurch genutzt. Einmal hatte ich das Innere eines Hügels zu sehen bekommen. Ich hatte ein paar Aufnahmen gemacht, um sie denen zu zeigen, die von den Weißfüchsen immer als instinktgeleitete Tieren sprachen. Die Wohnburg war säuberlich in einzelne Räume aufgeteilt. Ein Hügel wurde gewöhnlich von einem Männchen, einem Weibchen und drei bis sechs Jungen bewohnt. Wenn es an der Zeit für den nächsten Wurf war, mussten die Jungen ausziehen und sich entweder eine verlassene Burg suchen oder selbst eine bauen. Der letzte Wurf erbte die Burg von den Eltern. Gewöhnlich entspann sich dann ein Streit, der jedoch fast nie mit Gewalt ausgetragen wurde. Der Sieger oder die Siegerin im Streit behielt die Burg; die anderen zogen aus. Sag mir noch einer, die Füchse besäßen nicht wenigstens den Ansatz echter Intelligenz!

Ich wusste noch gut,...
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