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KlappentextDie Schatzverzeichnisse des Fürstentums Göttingen sind die frühesten Steuerlisten ihrer Art in Niedersachsen. Es handelt sich um Aufzeichnungen außerordentlicher Steuern, die auf Bitten des Landesherrn von den Ständen beschlossen wurden. Im frühesten Schatzverzeichnis von 1418 findet sich der gesamte Viehbestand vom Pferd bis zum Schaf. Der Vergleich mit den folgenden Listen ermöglicht Einblicke in die Bevölkerungsentwicklung und in die Siedlungs- und Sozialstruktur. Änderungen in der Steuererhebungspraxis und die zunehmende Häufigkeit dieser 'Sondersteuer' lassen Rückschlüsse auf die Kräfteverhältnisse zwischen Landesherrn und Ständen zu. Die Schatzverzeichnisse sind eine einzigartige Quelle für die Ausbildung der frühneuzeitlichen Territorialherrschaft und für die Entwicklung der ländlichen Region, in der die Mehrheit der Bevölkerung lebte.https://www.regionalgeschichte.de/detailview?no=0834
ZusatztextDas 953 als Dorf Gutingi erstmals erwähnte Göttingen an der Leine gehörte sein 1235 zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Von 1291 bis 1292 und von 1345 bis 1463 war es Sitz des aus einer Teilung hervorgegangenen Fürstentums Göttingen, das von (Hannoversch) Münden bis Hahausen bei Bockenem reichte und in seinen Einzelheiten in Karten der Edition anschaulich dargestellt wird. Nach seiner Zerrüttung unter Otto dem Quaden gelangte es an das Fürstentum Calenberg des mittleren Hauses Braunschweig.Ausgangspunkt der dieses territoriale Gebilde betreffenden Edition sind die im Stadtarchiv Göttingen unter der Signatur AB Ms 11,6,1-11,6,6 verwahrten Schatzverzeichnisse, die zumeist in Abschrift im Hauptstaatsarchiv Hannover überliefert sind. Sie sind der Forschung seit langem bekannt und wurden bereits für vielfältige Untersuchungen erfolgreich verwertet. Eine Edition fehlte bisher gleichwohl.Umso verdienstlicher ist die jetzt der Allgemeinheit vorgelegte Ausgabe, deren Teil 2 sehr gründlich in das Vorhaben und sein erfreuliches Gelingen einführt, sind die ältesten Teile aus dem Jahre 1418 doch die frühesten Steuerlisten dieser Art im gesamten Niedersachsen. Die sehr sorgfältige Edition gliedert sich im Einzelnen in 25 Abschnitte mit verschiedenen Unterabschnitten. Ausführliche Verzeichnisse erschließen den bedeutsamen Inhalt in vorbildlicher Weise, so dass mit der Edition der gesamten Forschung zur Geschichte vor allem Südniedersachsens eine vorzügliche weitere Grundlage gegeben ist.Gerhard Köbler, in: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, Germanische Abteilung 129, 2012
Details
ISBN/GTIN978-3-89534-834-1
ProduktartBuch
EinbandartGebunden
FormatPappband
ErscheinungsortBielefeld
ErscheinungslandDeutschland
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum14.01.2011
Reihen-Nr.54
SpracheDeutsch
Gewicht2170 g
Illustrationen6 Karten, 2 farbige Abbildungen
Artikel-Nr.16499614
Rubriken
GenreGeschichte/Politik