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Die Mächte des Feuers

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
576 Seiten
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am04.10.2010Auflage
Seit Jahrhunderten werden die Geschicke der Welt in Wahrheit von übermächtigen Wesen gelenkt: den Drachen. Sie entfachen politische Konflikte, stürzen Könige und treiben Staaten in den Krieg. Doch nun schlagen die Menschen zurück ... Im Jahr 1925 untersucht die Drachentöterin Silena eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Immer neue geheimnisvolle Gegenspieler und Verbündete erscheinen. Silena wird in einen uralten magischen Konflikt verstrickt. Stecken Drachen dahinter, oder muss sie sich einem ganz anderen Gegner stellen? Eine unheimliche Rolle scheinen die Gargoyles zu spielen, jene dämonischen Stein­figuren an alten Kirchen und Gemäuern ... Mehr dazu unter: www.die-maechte-des-feuers.de

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Mit »Ulldart« begann der Saarländer seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Dazu kamen viele weitere erfolgreiche Werke auf den Gebieten der Fantasy und Science Fiction sowie Thriller. Er gewann bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextSeit Jahrhunderten werden die Geschicke der Welt in Wahrheit von übermächtigen Wesen gelenkt: den Drachen. Sie entfachen politische Konflikte, stürzen Könige und treiben Staaten in den Krieg. Doch nun schlagen die Menschen zurück ... Im Jahr 1925 untersucht die Drachentöterin Silena eine Reihe mysteriöser Todesfälle. Immer neue geheimnisvolle Gegenspieler und Verbündete erscheinen. Silena wird in einen uralten magischen Konflikt verstrickt. Stecken Drachen dahinter, oder muss sie sich einem ganz anderen Gegner stellen? Eine unheimliche Rolle scheinen die Gargoyles zu spielen, jene dämonischen Stein­figuren an alten Kirchen und Gemäuern ... Mehr dazu unter: www.die-maechte-des-feuers.de

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Mit »Ulldart« begann der Saarländer seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Dazu kamen viele weitere erfolgreiche Werke auf den Gebieten der Fantasy und Science Fiction sowie Thriller. Er gewann bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492950657
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2010
Erscheinungsdatum04.10.2010
AuflageAuflage
Reihen-Nr.1
Seiten576 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3972 Kbytes
Illustrationenmit 1 Karte
Artikel-Nr.1009538
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

»Schon wenn einer ihn [den Drachen] sieht, stürzt er zu Boden. () Ich will nicht schweigen von seinen Gliedern, wie groß, wie mächtig und wie wohl geschaffen er ist. Wer kann ihm den Panzer ausziehen, und wer kann es wagen, zwischen seine Zähne zu greifen? () Stolz stehen sie wie Reihen von Schilden, geschlossen und eng aneinander gefügt. () Aus seinem Rachen fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. Aus seinen Nüstern fährt Rauch wie von einem siedenden Kessel und Binsenfeuer. Sein Odem ist die lichte Lohe, und aus seinem Rachen schlagen Flammen. () Trifft man ihn mit dem Schwert, so richtet es nichts aus, auch nicht Spieß, Geschoss und Speer. () Er ist ein Geschöpf ohne Furcht.«

Die Bibel, Hiob 41


»Draco ist der groesten tier ainz, daz dia werlt hot. Von dem mag der groz helfant nicht sicher gesein.«

aus: Buch der Natur, Conrad von Megenberg (13091374)


»Daher heißt es, in der Walburgisnacht fliege der Drache um und trage seinen Gläubigen Butter und Schmalz aus fremden Häusern zu. Was er nicht weiter schleppen kann, speit er auf die Schwindgruben; die gelbweißen Algen in Tellergröße, die man auf dem Düngerhaufen zuweilen erblickt, heißen daher Drachenschmalz.«

sinngemäß übersetzt aus: Liber octo questionum

(gedruckt bei Joh. Hasselberger 1515) von Abt Trithemius


»Ein Drache ist schön anzusehen. Einen habe ich besessen; er war anderthalb Fuß lang. Ich habe ihn Ambrosius Fabianus geschenkt. Er hatte ungefähr die Farbe eines Krokodils.«

aus: De animantibus subterraneis von Georgius Agricola

(14941555), Humanist und Gelehrter


»Dieser Namen Trach kommt bei den Griechen von dem scharfen Gesicht her und wird oft von den Schlangen in gemein verstanden. Insonderheit aber soll man diejenigen Schlangen, so groß und schwer von Leib all an der Größe halb übertretten, Trachen heißen.«

aus: Thierbuch von Conrad Gessner (15161656)


»Wolfeszahn und Kamm des Drachen«

aus: Macbeth von William Shakespeare (15641616)


»Furth lebt, solange der Drache stirbt.«

Spruch der Bewohner von Furth im Wald (Bayern)




 

Prolog

1. Januar 1925, Korumdie-Gebiet, Zarenreich Russland, Grenze zu China

»Wann der Herr wohl zurückkehrt?«, fragte Xing mit Wehmut in der Stimme.

Sie strich die Oberfläche der dicken, auf geschüttelten Daunendecke glatt und trat ans Fenster.

Gigantische Berg- und Eislandschaften breiteten sich vor ihr aus. Die wie an einer Schnur aufgefädelten, schroffen Gipfel schwangen sich allesamt über 6000 Meter hoch. In Xings Augen reckten sie sich abweisend und stolz den Wolken entgegen und ließen es geschehen, dass die Gespinste sie hin und wieder einhüllten und verbargen. Wenn die Berge genug davon hatten, schien es ihr, als zerschnitten sie die Wolken mit ihren scharfkantigen, steilen Hängen, um sodann wieder aufzutauchen. Xing bewunderte die Berge, die unbezwingbar für die Menschheit waren und sich allein ihrem Herrn unterworfen hatten.

Unterhalb des höchsten Gipfels, auf der Ostseite des Korumdie, befand sich das höchste Schlafzimmer der Welt, mit dem atemberaubendsten Ausblick. Es maß zehn mal zehn Meter; rote und schwarze Teppiche verkleideten die nackten Felswände, und an der fünf Meter hohen Decke liefen geschwungene dunkelrote Stoffbahnen entlang. Tagsüber fiel das Sonnenlicht durch die breite Fensterfront und ließ das Rot magmahaft schimmern; sobald es dunkler wurde, spendeten zwei elektrisch betriebene Kristallkronleuchter Helligkeit. An den eingezogenen, mit Blattgold versehenen Säulen im Raum waren Petroleumlämpchen angebracht, deren Schein sich auf dem Edelmetall warm und sanft spiegelte.

Dies war nur eines von vier Dutzend Zimmern des himmlischen Palastes; sieben davon waren ständig beheizt.

»Er ist kein Herr«, sagte Maxim missmutig und fuhr mit der Hand über die Decke, um eine Delle zu hinterlassen und die verlangte Perfektion zu zerstören. »Ein Kerkermeister, mehr ist er nicht. Und ich verstehe nicht, wozu er dieses kleine Bett benötigt.«

Xing, die ihre langen schwarzen Haare zu einem Zopf geflochten und unter die Pelzkappe gesteckt hatte, eilte sofort herbei und strich den von Maxim angerichteten Makel wieder weg; die Bewegung ihrer Hand war exakt und liebevoll. »Hör auf! Du machst ihn nur wütend, und ich bekomme es dann wieder zu spüren.« Sie bewegte sich stets elegant, obwohl sie zwei lange, schwere Mäntel trug, um sich gegen die Kälte zu schützen. »Du musst noch viel lernen.«

Maxim, vierundzwanzig Jahre alt, kräftig gebaut und ehemals Anführer einer russischen Bergexpedition, ging wortlos an Xing vorbei und schaute nach unten in die wilden, menschenleeren Täler des Korumdie, in denen kristallreine Quellen sprudelten und eisige, klare Bäche schufen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, als er an seine Begleiter dachte. Da war Mihail Waltow, der kleine Geologe, der sich mehr über die Blumen als über die Steinproben gefreut hatte. Maxims Kehle wurde trocken, die Wut brannte sie aus, während ein neues, lachendes Gesicht vor seinem inneren Auge entstand: Alexsey Gogol, ein abergläubischer Bergsteiger ohne viel Bildung, aber mit einem Talent, immer den richtigen Weg zu finden. Genau wie Tukhan Ling, der Bergführer, der den besten Buttertee der Welt zubereiten konnte  Maxim presste die Zähne aufeinander, bis sie knirschten. Nein, er wollte nichts lernen.

Die Wiesen weit unterhalb der Zone des ewigen Schnees schimmerten aufsässig bunt und schufen leuchtende Farbkleckse im allgegenwärtigen Grau und Weiß. Auf der anderen Seite trug der Wind Schnee von den Hängen und wehte ihn senkrecht davon. Eine lang gezogene, gleißende Standarte formte sich, die das Majestätische des gewaltigen Gebirges noch hervorhob; doch außer einer Hand voll Menschen kam niemand in den Genuss dieses beeindruckenden Schauspiels.

Maxim sprach die Schönheit nicht an. Seine Augen schweiften zum Horizont, dorthin, wo seine Heimat lag: Sankt Petersburg, viele, viele Werst entfernt. Er rieb sich über die Stirn, die Finger glitten durch die kurzen braunen Haare, und er wünschte sich sehnlichst, diesem Albtraum hier zu entkommen und zu seiner Familie zurückzukehren. Waltow, Gogol, Ling, der ganze Rest seiner Expedition war diesem Scheusal zum Opfer gefallen, davon ging er fest aus.

»Mich behandelt er gut. Und das täte er auch mit dir, wenn du ihn nicht unablässig reizen würdest«, hörte er Xing hinter sich sagen.

Es fiel ihm schwer, ihr Alter zu schätzen, und sie gab keine Antwort, wenn er sie danach fragte. Zwanzig, fünfundzwanzig Jahre? »Wie lange bist du schon hier?«, wollte er wissen. Der Hass steckte noch immer in seiner Kehle, während sein Blick sich wieder in die Täler senkte.

»Es dürften inzwischen«, sie zögerte, rechnete nach, »zehn Jahre sein.«

»Und du hattest nicht einmal das Verlangen, deine Eltern zu sehen?« Anhand der leise raschelnden Geräusche wusste er, dass sie mit einem Staubfeudel über die Nachttischchen aus Elfenbein ging. Es war eines ihrer Rituale: zuerst die Tischchen, danach die oberen Seiten der goldenen Bilderrahmen. Danach würde Xing Lavendel-Räucherstäbchen entzünden und einige der besten schwarzen Trüffeln auf ein Silbertablett legen, um es auf dem Kissen zu deponieren und dem Tyrannen eine Freude zu bereiten.

»Nein, das Verlangen hatte ich nicht. Ich bin aus einem Leben gerettet worden, das ich gehasst habe. Auch du hättest es gehasst, denn es bedeutete Qualen. Nichts als Qualen und Erniedrigung.« Sie trat an seine Seite und betrachtete, wie weit unter ihnen Steinböcke zwischen den Felsen umherkletterten, um an das frische, saftige Gras zu gelangen. »Er schlägt mich nicht, er schenkt mir ein Lächeln, er gibt mir zu essen und Kleidung. Ich bin die Letzte, die sich über ihn beschweren wird. Es gibt keinen schöneren Palast als diesen, und kein Kaiser hat diese Aussicht wie wir.« Die Mandelaugen blickten auf Maxims verschlossenes Gesicht, Xing lächelte aufmunternd. »Wenn die Sonne versinkt und die Gipfel glühen, Maxim, dann «

»Ich bin der letzte Überlebende«, unterbrach er sie hart und lehnte die Stirn an das eiskalte Fenster, an dessen Rändern Eisblumen wuchsen. »Als wir aufbrachen, um das Massiv im Namen des Zaren zu erkunden, bestand meine Expedition aus vierzig Leuten, Xing. Dann erschien er, stand über uns wie ein Raubvogel, und ein heftiger Wind warf die Mehrzahl meiner Leute in den Abgrund. Er hat sie einfach abstürzen lassen.« Maxims warmer Atem schmolz die dünne Reifschicht, Tropfen rannen die Scheibe hinab, als weine das Glas um die Toten. »Diejenigen, die sich an den Felsen festklammerten, schickte er mit einer Steinlawine in den Tod. Bis auf mich.« Er schluckte, sah sie vorwurfsvoll an. »Du dienst einem Mörder!«

»Für mich ist er ein Herr und ein Befreier, dem ich ewigen Dank schuldig bin«, erwiderte sie mit Nachdruck, und das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. »Wenn du es nicht erträgst, ihm zu dienen, dann geh. Die Tore des Palasts lassen sich leicht öffnen.« Xing wandte sich um und verließ das prächtige Schlafzimmer.

Maxim folgte ihr durch den prunkvollen Herrschaftssitz, vorbei an den Gemälden bekannter Maler. Sein Blick fiel auf ein Werk von Caspar David Friedrich; er hatte den Stil von der Audienz beim Zaren her wiedererkannt, der einige Bilder des Deutschen besaß. Bezeichnenderweise hieß es Die gescheiterte Hoffnung.

Natürlich hatte er sich Gedanken über eine Flucht gemacht, er war studierter Botaniker und ein mehrfach vom Zaren...
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Autor

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Mit »Ulldart« begann der Saarländer seine einzigartige Karriere. Seine Romane um »Die Zwerge« wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und standen wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mit »Die Legenden der Albae« führte Markus Heitz alle Fans in die Welt der Dunkelelfen. Dazu kamen viele weitere erfolgreiche Werke auf den Gebieten der Fantasy und Science Fiction sowie Thriller. Er gewann bereits elf Mal den Deutschen Phantastik Preis.